Fernbeziehung, geht garnicht oder laßt ihr es drauf ankommen?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 65 Antworten

„Heppenheim“ (Pseudonym)

für mich klingt das schlimm und alles andere als nach einer innigen Beziehung, einfach nur nach einem fröhlichen nebeneinanderher leben

Nö. Das klingt für mich nach dem Gegenteil von Den-anderen-als-selbstverständliches-Inventar-betrachten. Danach, dass man sich selbst als ganzen Menschen und nicht nur als Teil eines Duos wahrnimmt. Nach Achtsamkeit und aktiver Beziehungspflege. Sehnsucht und Spannung entstehen nur, wenn man sich auch immer wieder Freiräume gibt, sich auf den anderen freuen kann - nicht wenn man aufeinanderklebt wie Pattex.

Wie las ich neulich so schön? ZUSAMMENZIEHEN (mit seinen Begleiterscheinungen) ist einer der zentralen Beziehungskiller.

[Edit: mein Post bezog sich nicht auf den Beitrag von _G_]

„Köln“ (Pseudonym)

Innigkeit definiert sich doch nicht anhand der miteinander verbrachten Stunden ... wenn es so wäre, dann wäre nämlich mein Chef momentan meine innigste Beziehung ;-)

Sternstunde und Nordkatze

Das was ihr zu Sehnsucht, aufeinander freuen können, Spannung aufrechterhalten schreibt, kann ich nur unterschreiben!

„Speyer“ (Pseudonym)

@Sternstunde ... Daumen hoch!

@Arcadia ... Ich finde gerade das ist es nicht. Die kleinen Nickeligkeiten und Auseinandersetzungen über den Alltagskram sind es doch gerade, die das Miteinander Leben zu einem Nebeneinanderherleben machen ... Übrigens meiner Meinung nach komplett unfröhlich. Ist der Alltagskram ausgeschaltet bleibt doch erst recht der Raum in einer Partnerschaft für Innigkeit und herzlicher Verbundenheit.

Freunde von mir heiraten in 14 Tagen und bleiben jeder an seinem jetzigen Lebensort wohnen (1,5 Std. Autofahrt von einander entfernt) Sie sagen: es ist so wunderschön zum anderen zu kommen. Raus aus dem eigenen Lebensumfeld zu Besuch zum anderen ... Das ist wie jedes Wochenende Urlaub machen bei und mit dem Menschen, den ich liebe.

„Heppenheim“ (Pseudonym)

mag ja sein das viele diese Art einer Beziehung für ideal halten, für mich wäre das definitiv nichts

wenn man zusammenlebt nimmt man dem Partner nicht zwangsläufig seine Freiräume

viele Menschen sind heutzutage aber viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und überhaupt nicht mehr richtig beziehungsfähig

da redet man das, was viele Paare lange und glücklich leben, lieber klein und schlecht

sehr traurig

„Heppenheim“ (Pseudonym)

klar, jeder nach seiner Fasson

„Saarbrücken“ (Pseudonym)

Ich kann mich da auch eher Arcadia anschließen. Ich lege auch Wert auf meine Freiräume, aber ich möchte sie nicht durch zum Beispiel eine räumliche Trennung gewährleistet wissen. Nicht, dass das hier jemand gesagt hätte, aber eine räumliche Trennung hat für mich mit Freiräumen genau so wenig zu tun wie mit Intimität und Nähe. ;)

Ich bin allerdings auch überhaupt kein Fernbeziehungsmensch und kann mit so einer Situation nicht gut umgehen. Ich weiß, dass die Zeit die man gemeinsam in einer Fernbeziehung hat einen sehr besonderen Charakter bekommt. Aber eine lange, glückliche Beziehung bedeutet für mich auch Alltag. Und das gemeinsam. :) Da muss eben jeder den Weg finden, der ihn glücklich macht und sicher ist keine Beziehungsform einer anderen gegenüber weniger erfüllend oder wertig, wenn sie genau den individuellen Bedürfnissen entspricht und wir sie bewusst wählen. Ich vermeide es allerdings tatsächlich Kontakte einzugehen, die durch eine größere Entfernung für mich "vorbelastet" sind. Da halte ich es mit den Männern bisher wie mit Gemüse: Produkte aus der Region. O:-)

„Speyer“ (Pseudonym)

@Arcadia: Stimmt, jeder nach seiner Fasson. Und ich denke es geht nicht ums Kleinreden irgendeiner Lebens- und Beziehungsform.

Ich habe halt in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass viele Paare nach außen glücklich e r s c h e i n e n ... guckt und hört man mal genauer hin, bekommt man mit, dass das oft wirklich Fassade ist, die aufrecht erhalten wird. Keiner redet wirklich offen über Bedürfnisse, Vorlieben, Ängste und innere Kämpfe. Man hat sich halt eingerichtet in diesem Glücklichsein mit all seinen Auswegen und Fluchtmomenten. Wie gesagt... ich verurteile das alles in keiner Form. Es bietet ja auch eine sichere Struktur und Spielräume, die gesellschaftlich akzeptiert und anerkannt sind. Habe selbst lange meine Ehe so gelebt und für mich halt im Rückblick erkannt, das es mit und aus mir etwas gemacht hat, dass ich nicht war/bin.

Ich lehne das übliche Muster einer Paarbeziehung in keinster Form ab.
Könnte mir auch gut vorstellen, so wie ich charakterlich gestrickt bin auch wieder eine Lebensgemeinschaft mit meinem Liebes- und Lebenspartner einzugehen.
Auch wieder heiraten schließe ich für mich absolut nicht aus.
Aber über die inhaltliche Gestaltung einer solchen Partnerschaft würde ich halt doch anders sprechen ...

Na ja und letztlich geht es ja auch darum, in welcher Lebenspahse sich die Partner befinden. Stehen sie noch recht jung am Anfang des Lebens mit Kinderwunsch und Familiengründung oder sind möglich vorhandene Kinder schon aus dem Haus, das selbige ist abbezahlt und man rüstet sich für den Spätsommer und Herbst im Leben ...

Jede Paarbeziehung ist einzigartigt - egal ob als Fern- oder Nahbeziehung in einem oder getrennten Haushalten gelebt.

„Würzburg“ (Pseudonym)

Also ich habe auch bereits meine Erfahrungen mit Fernbeziehungen, wovon keine eine wegen der Entfernung in die Brüche ging. Ich bin der Meinung, wenns wirklich passt und es keine Dauerlösung ist, funktioniert sowas unter gewissen Voraussetzungen.
Ich würds immer wieder tun! :)

„Bad Waldsee“ (Pseudonym)

Da geb ich doch mal meinen Senf zum besten.

Also ich habe selbst mal eine Fernbeziehung von knapp 600 km geführt. Sie wäre damals sogar zu mir gezogen und ich hab es damals beendet weil ich nicht wollte das man für nen Partner umzieht.

Tja heute bereue ich diese Entscheindung sehr.

Ich finde auch Fernbezeihung ist sicher nicht was für die Dauer. Wenn man aber merkt das der Mensch passt dann sollte man doch überlege zusammen zu ziehen.
Wenn ich sehe wie viele für die Arbeit umziehen und ihr ganzes Leben hintersich lassen. Warum auch nicht dann für den einen Menschen?

Ich würde sicher auch jemand aus der nähe vorziehen aber wenn es die richtige ist , auch gern eine Fernbeziehung eingehen

„Brühl“ (Pseudonym)

Ich habe hier bei Rubens einen tollen Mann kennen gelernt und wir leben nun schon seit über vier Jahren in einer Fernbeziehung. Uns trennen 140 Kilometer.
Ein zusammenziehen kommt für uns im Moment leider nicht in Frage.
Er ist durch seine pflegebedürftigen Eltern und das Haus gebunden und ich kann und will meinen Job nicht aufgeben.
In meinem Alter findet Frau nicht so leicht eine passende Arbeit und mein Rentenkonto muss ja noch ein wenig gefüttert werden.
Klar ist es für uns nicht immer leicht und wir verzweifeln auch manchmal bei der Terminplanung.
Erschwerend kommt ja auch hinzu,das wir beide auch am Wochenende arbeiten oder anderweitige Verpflichtungen haben.
Da heißt es dann auch reden,reden ,Dienst tauschen oder einfach mal verzichten.
Das hat bis jetzt aber immer sehr gut geklappt und wird auch hoffentlich noch sehr lange funktionieren

„Edewecht“ (Pseudonym)

Eine wunderbare Fernbeziehung über 500 km ging bei mir kaputt, weil uns beiden Geld und Zeit ausging. Wenn die Umstände noch nicht einmal gemeinsame 4 Wochen Urlaub pro Jahr erlauben - na denn, ist der Tag des großen Abschieds nah.

„Kempen“ (Pseudonym)

Für mich steht fest, dass eine Fernbeziehung, über längere Zeit gesehen, ein Beziehungskiller ist.
Eine enge Beziehung in meinem Alter ist ebenfalls ein Beziehungskiller, wenn die erforderlichen Rückzugsräume, für jeden der Partner, nicht bestehen, bzw. nicht gewährt werden!!

Meine Devise ist, nachdem ich nach langer Zeit wieder einen Beziehungsversuch wagte und prompt nach 15 Monaten die Luft raus war,........"Zusammen erleben, getrennt wohnen und sich gegenseitig besuchen, aber keine Kontrollfunktion ausüben!!"

Werde, nachdem ich 2016 in Rente gehe, wohl nochmals einen Beziehungsversuch starten, sofern sich auch ein Pendant findet, ansonsten werde ich dann mein Leben nur noch geniessen, falls das nicht der Fall ist.