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Bezugnehmend auf eine Begegnung vor einiger Zeit hab ich eine Frage an euch. Ich hoffe, das Thema gab es nicht schon unzählige Male, ich hab so spontan nichts gefunden.
Wenn ihr hier oder auf einer anderen Plattform auf einen Menschen trefft, den ihr ansich sehr nett findet, der aber einige hundert Kilometer weit weg wohnt...laßt ihr das laufen oder schaltet sich (wie bei mir) gleich der Kopf ein mit diesem: was wäre wenn?
Bedenkt ihr alles für und wider oder ist das garnichts für euch?
Bin ich zu wenig kompromissbereit oder einfach nur realistisch?
Ich danke schonmal für alle konstruktiven und friedlichen Meinungen.
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„Schönebeck“ (Pseudonym)
@Glücksfall: Das Thema gab es (natürlich) schon ... Ich habe es probiert, aber inzwischen schweife ich nicht mehr in die Ferne und sage auch von Anfang, dass räumliche Nähe unabdingbar ist. Daher auch mein Nick ;)
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„Attendorn“ (Pseudonym)
Das ist echt eine gute Frage...haben sich bestimmt schon viele hier gestellt, ich auch und beschlossen, dass die Entfernung für mich kein Kriterium ist, welches ich beachte.
Eine Fernbeziehung kommt bei mir jedoch nur für den Anfang in Frage, dann sollte eine Lösung gefunden werden.
Wäre doch schade sich so zu limitieren....also nur noch nach Männern in der Umgebung zu gucken oder?
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Das ist eben die Frage @ Maria. Was ist eine Anfangszeit? Hat man beispielsweise schulpflichtige Kinder oder welche in Ausbildung, die andere Seite vielleicht ein Haus und/oder pflegebedürftige Eltern, dann ist es leider nicht so einfach, die Zelte abzubrechen.
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Hallo @Glücksfall .... ich bin mit dem Thema durch und hab genug Erfahrungen in den letzten 25 Jahren gesammelt . Ich bleibe dabei , obwohl es immer wieder hartnäckige Männer gibt , die mich vom Gegenteil überzeugen wollen . Meine erste Fernbeziehung war München - Wien ( nach einem Jahr bin ich sogar dorthin gezogen ) und meine zweite Erfahrung war München - Allgäu ( 120 km ) : nach zwei Jahren mussten wir mal eine Entscheidung treffen und haben uns , aus verschienen Hindernissen heraus , leider getrennt .
War alles nicht so toll und mir reichts einfach damit - mehr als 50 km Entfernung
geht bei mir nicht mehr !!
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Und es kommt auch immer auf die betroffenen Beziehungstypen an : Es gibt ja einige , die wollen lieber frei leben und nicht zu verbindlich zusammen sein - für solche käme dann vielleicht eine Fernbeziehung eher in frage .
Ich will nur noch was "Festes" und auch "Verbindliches" mit gemeinsamer Zukunft - spontanes Treffen incl. ..... ohne lange Planung und Absprache miteinander :-)
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„Attendorn“ (Pseudonym)
@Glücksfall
Ja, ich stimme dir zu, dass es nicht einfach ist...die Frage ist für wen hast du eine Verpflichtung und wie kannst du sie erfüllen und trotzdem auch dich dabei nicht vergessen.
Ich denke, dass es immer eine Lösung gibt und das kann auch bedeuten, dass Eltern und Kinder auch mal zurückstecken können für uns Töchter/ Mütter oder?
Es ist doch meistens so, dass wir Frauen Rücksicht auf Alle nehmen..
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@glücksfall man kann ne fernbeziehung so oder so sehen. kann jetzt nur von meiner erfahrung reden. ich hatte ne 20 jährige beziehung er war damals berufssoldat(grenztruppe) ;-) ja das gabs mal in der ddr. kicher. somit haben wir uns alle 2-3 wochen gesehen.er kam immer zu mir. und nach der wende sind wir dann zusammengezogen. da ich schwanger geworden bin .ok die zeiten waren vllt damals etwas anders als heute. ich war jung und verliebt rosorote brille. (würde es jetzt anders machen. war schwierig aber ging. und die letzten jahre war er dann arbeiten in österreich und letztens in der schweiz. d.h. das sind dann mal so ca 600km von leipzig bzw halle. die trennung hatte nichts mit der entfernung zu tun. natürlich gehört vertrauen usw dazu. und man muss viel planen also spontan mal treffen oder so. ging nicht. hatte meinen job in deutschland und er in der schweiz. war viel alleine mit den jungs. aber es funktionierte . urlaub war dann meistens in der schweiz. was auch nicht so schlimm war. hmm ob ich das jetzt nochmal machen würde kann ich so nicht sagen jetzt bin ich 48 und ne gestandene oldfrau. denke da müsste aber alles passen das ich sowas mitmachen würde. lg niram
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Ja , das Alter macht auch viel dabei aus ..... als ich mit Anfang 20 nach Wien gegangen bin , musste ich nicht allzuviel aufgeben : Ich wohnte noch bei meinen Eltern und hatte einen ganz normalen Verkäufer-Job ohne große Ansprüche und Verpflichtungen . Heute schaut das schon anders aus : hab ne` Wohnung , die ich abbezahle , einen sicheren und guten Job , meine Freunde und auch noch meine Familie in der Nähe ...... und an allem hänge ich irgendwie !
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Wenn man bereits eine Beziehung führt und man muß sich aus beruflichen Gründen zeitweise trennen, ist das vielleicht etwas anderes, da die Beziehung ja bereit besteht.
Aber wenn sich ein Mann um mich bemüht und ich sehe den Wohnort, der sehr weit weg ist, dann hab ich vor meinem inneren Auge immer die blinkende Kilometerzahl vor mir, halbe Wochenenden auf der Autobahn, endlose Telefonate und die meiste Zeit doch wieder Single-Dasein trotz Partner..
Und wie lernt man jemanden richtig kennen, den man nur ab und zu mal sieht?
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@Glücksfall : Ja , deine Bedenken sind absolut gerechtfertigt
und auch realistisch !!!
Und es werden sich sicherlich auch die "Schönredner" zu Wort melden :
"Wo ein Wille ist , da auch ein Weg " oder " lieber eine gutlaufende Fernbeziehung , als überhaupt keinen Partner" oder "Liebe überbrückt alle Hindernisse" u.s.w. blabla
Es gibt immer wieder mal "Glücksgeschichten" mit einem tollen Ausgang - die sind
aber eher die Seltenheit : ich habs probiert und mir reichts endgültig damit - ist aber
auch nur meine Meinung darüber ;-)
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„Nürtingen“ (Pseudonym)
Auch ich habe Erfahrungen mit einer Fernbeziehung. Zwischen uns lagen gut 800km. Die Wiederholung einer solchen Konstellation schließe ich für mich aus-zumindest ist das heute so.
Ich möchte gern die Chance haben, dass man sich auch spontan sehen kann, wenn einem von beiden danach ist. Viel wichtiger wiegt für mich allerdings, dass ich nichts erwarten will, zu dem ich selbst (momentan) nicht bereit bin und es wäre mir tatsächlich auch zu viel Verantwortung, dass jemand sein Umfeld, seinen Job zurücklässt. Es ist ein ganz anderer Schnack, wenn man ein Paar ist und dann ergibt sich eine große beruflich Chance an einem anderen Standort.
Die entscheidende Frage finde ich, wie sehr man vom Anderen angezogen ist, wie groß die räumliche Distanz ist, ob man bereit ist, seine Zelte abzubrechen, wenn es gut läuft und ob es realistisch auch die Chance dazu gibt. Und ich bin bei Weitem nicht so kopflastig, wie es der Post vermuten lässt. :-)
Alles was sich innerhalb einer oder zwei Stunden Fahrzeit darstellen lässt, finde ich in Ordnung und vorstellbar.
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„Schönebeck“ (Pseudonym)
Ich glaube auch, dass es ein bisschen altersabhängig ist. Mit Mitte Ende 40 hat man sich i.d.R. beruflich und privat etabliert; evt. Eigentumswohnung, Kinder, Freunde und es ist schwer das alles aufzugeben. Schon einen adäquaten Job zu finden ist heutzutage fast unmöglich.
Ich möchte es einfach nicht (mehr).
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„Nürtingen“ (Pseudonym)
Ja, das mag sein @Mannheimerin
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„Heppenheim“ (Pseudonym)
Zitat von ElbsonneHH73
"Alles was sich innerhalb einer oder zwei Stunden Fahrzeit darstellen lässt, finde ich in Ordnung und vorstellbar."
dem möchte ich mich der Einfachheit halber anschließen
alles darüber hinaus wäre für mich schwer vorstellbar, dafür bin ich beruflich zu sehr eingespannt
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„Attendorn“ (Pseudonym)
Scheint, als ob ich hier die einzige bin, für die die Entfernung nicht wichtig ist.
-Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr! - ob es jetzt 3 km sind oder 3000 km, das ist unerheblich. Eine Lösung findet sich immer. Gründe, um etwas nicht zu machen, finden sich auch immer. Wenn du Gründe hast, dass die Entfernung für dich ein Dealbreaker ist, dann lasse sie zu. Sie kommen nicht von ungefähr.
Es ist immer eine persönliche Entscheidung sich auf einen anderen Menschen einzulassen und ob man das auch zu 100% machen kann.
Ich sehe nur so viele Frauen und Männer, die am Ende ihres Lebens immer über die Liebe sprechen und dass sie darauf verzichtet haben. Weder Erfolg im Beruf, Vermögen, Freunde konnten das ersetzen.
Aber vielleicht bin ich auch nur eine doofe Romantikerin :)
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Romantik ist nicht doof, Maria.
Vielleicht oder ganz sicher gibt es unterschiedliche Denkweisen oder vielleicht auch unterschiedliche bisherige Erfahrungen. Es gibt ganz sicher kein richtig und kein falsch, jeder muss das für sich selbst entscheiden.
Schwierig wird die Sache eben wirklich, wenn Beide Verantwortung nicht nur für sich selbst, Job oder Wohnung haben, sondern noch für andere Menschen im nahen Umfeld.
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„Schönebeck“ (Pseudonym)
@Maria: Ich finde es klasse, dass du diese Einstellung hast. Natürlich kann man in beide Richtungen argumentieren.
Ich habem einen Vater hier in der Nähe im Pflegeheim, für den ich vor 15 Jahren nach dem Tod meiner Mutter die amtliche Betreuung übernommen habe und möchte schon aus diesem Grund meine Region nicht verlassen.
Sicher lässt sich vieles telefonisch oder per E-Mail regeln, aber ich möchte ihn oft besuchen und in seinem Alter auch nicht aus seiner "Wohlfühlzone" herausnehmen.
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„Nürtingen“ (Pseudonym)
Ich finde Romantik auch alles andere als doof- ganz im Gegenteil. Allerdings bin ich gleichzeitig auch Realistin mit entsprechenden Erfahrungen.
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„Nürtingen“ (Pseudonym)
Und wenn der Mann mir extrem gut gefällt, würde ich auch nicht ausschließen, dass ich mich selbst widerlege. :-)
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sign elbsonne
bei mir ging es um die stattliche Entfernung von 700 km...
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„Attendorn“ (Pseudonym)
Die Erfahrungen machen wir in der Vergangenheit. Wenn wir diese Erfahrungen einfach so in das Jetzt und einem anderen Menschen überstülpen, hat er/sie keine Chance...
Denke, dass jede neue Begegnung frei sein sollte von unseren Erfahrungen, lassen wir uns doch überraschen, wie es sich entwickelt. Es ist natürlich immer ein Risiko dabei, aber so ist das Leben meiner Meinung nach.
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@maria: nein, bist du nicht ;)
@glücksfall: die entscheidung ist so individuell, so unterschiedlich die menschen sind...
sich schon über den 5 schritt gedanken machen (sprich, einer müsste etwas aufgeben, etc) bevor man nicht den ersten gemacht hat? da steht man sich unter umständen selbst im weg....wenn es funkt, dann funkt es...
natürlich ist eine fernbeziehung anstrengend (weil alles andere unter der woche erledigt wird), zeitraubend (durch das hin und her reisen) und teuer (reisekosten), aber machbar.
ach, und auch kinder werden größer und gehen irgendwann aus dem haus ;)
es gibt auch genügend berufsgruppen, die eine beziehung erschweren, z.b. soldaten, ärzte, fernfahrer, polizisten, feuerwehrmänner, selbstständige, die mit ihrem job verheiratet sind, etc....... wo will man(n) /frau seine/ihre grenzen ziehen....
alles von vorn herein auschliessen wegen schichtdienst oder auf montage oder auslandseinsatz oder angst um die person bei riskanten einsätzen?
*sorry, was bist du von beruf? ah ne...lieber nicht ..*
und so ähnlich auch wegen der entfernung?
das wäre doch wirklich schade.......aber wie gesagt, ist absolut individuell.......;)
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Ich hatte schon 2 x eine Fernbeziehung und habe meine Wochenenden auf der Autobahn bzw. in überfüllten Zügen zugebracht.
Um dem ganzen ein Ende zu bereiten hab ich dann alles aufgegeben, Familie, Job, Freundeskreis.....und bin zu ihm gezogen.
Ich würde es nicht mehr machen! Schon garnicht, wenn man einen guten Job hat, ab einem gewissen Alter fliegen einem diese Jobs auch nicht mehr hinterher. Vielleicht denke ich da etwas materiell, aber wenn man sich so gewisse Dinge erarbeitet hat, möchte man die auch nicht aufgeben.
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„Nürtingen“ (Pseudonym)
@Seramis: Es ging nicht um den Job, sondern die Entfernung. Es ist doch wunderbar, wenn Du das alles ganz entspannt siehst und Dich ohne Bedenken in das Abenteuer stürzt!
Es ist aber auch legitim, dass es Menschen gibt, die das anders sehen.