(Familien-)Feiern, (Familien-)Feste u.ä.

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 35 Antworten

„Kleinmachnow“ (Pseudonym)

Wer mag sie eigentlich?

"Eigentlich" kenne ich von den Menschen mit denen ich ehrlich spreche (weil keine Gefahr besteht sie zu verletzen) keinen der: "Juhuuu! Endlich wieder Weihnachten und wir treffen uns mit der ganzen Familie und feiern", sagt.
"Eigentlich" sind alle genervt, zumindest aber überfordert. Denn, z.B. für mich, es ist ja nicht so als ob es niemals und gaar nicht nett wäre. Aber Arbeit, Mühe, Streß, Hektik, sich "zusammenreißen" und vieles mehr ist im Gegenzug ein bisschen viel für "auch mal ein bisschen nett". Im Kreise der eigenen Lieben traut man sich sowas ja eigentlich nicht auszusprechen, weil man niemanden verletzen möchte, aber was wäre, wenn schlicht alle, alle so denken würden und sich nur keiner traut vorzuschlagen, dass dieses Weihnachten mal einfach alle faul zu Hause bleiben und man NICHTS macht. Gar NICHTS. Was wäre, wenn man das feststellen würde, dass es ALLEN so geht und man eine Weltmail schreiben könnte: einfach mal dieses Jahr KEINE Familienfeiern!

Wie ist das hier? Gibt es hier richtige Fans von Feiern und Festen, für die es ein Verlust wäre, wenn Weihnachten o.ä. bedeuten würde: wir gammeln rum und entspannen?

„Bad Nauheim“ (Pseudonym)

hm....ich kann nur für mich sprechen, der keine Familie aufgrund zerrütteter Verhältnisse hat zum Feiern...und ich glaube, hätte ich die Wahl, ich würde liebend gerne ein bisschen "gernervt" und "überfordert "sein in Kauf nehmen, Familie ist eben Familie, auch wenn nicht alles toll und Sonnenschein ist...und was ist schon einmal im Jahr...natürlich, hat man eine eigene kleine Familie, dann kann man Kompromisse schließen, so wie es einem gut tut...vielleicht Heilig Abend für sich...Feiertage Familie ...so hatten wir das früher zu meiner Ehezeit geregelt und das war ganz entspannt...heute vermisse ich sowas sehr...aber wahrscheinlich nur , weil ich es eben nicht mehr als Wahlmöglichkeit habe...

„Kleinmachnow“ (Pseudonym)

"... weil ich es eben nicht mehr als Wahlmöglichkeit habe ..."

Ich glaube, das ist ja oft so im Leben, ganz allgemein, nicht nur Feste betreffend.

„Senden“ (Pseudonym)

Heilig Abend ist bei uns ruhig. Kinder packen Geschenke aus. Es gibt Kartoffelsalat u Würstle..1. Weihnachtsfeier war Familientag. Wir haben uns bei meiner Schwester getroffen. Es war schön. Ja ich würde es vermissen. 2. Feiertag war dann chillen angesagt.meine Tochter u ich brachten meinem papa noch Blumen aufs Grab.

Ich bin mein Leben lang ein ganz großer Fan von Familienfesten gewesen. Ich liebe meine Familie und habe von Kindesbeinen an, wunderschöne Erinnerungen an Zusammenkünfte der ganzen Familie.

Ich konnte mir bis vor ganz wenigen Jahren nicht vorstellen, den heiligen Abend ohne meine Eltern und die Familie meiner Schwester zu verbringen. Erst mit Mitte 30 hab ich mein erstes Weihnachten ohne Familie verlebt, "selbstverschuldet", da ich zu weit weggezogen bin.

In den letzten ca. 15 Jahren hat sich meine Familie derart rasant verkleinert, dass mit den wenigen Übriggebliebenen jeder Anlass gfeiert wird. Wir haben außerdem sogar relativ regelmäßig einmal im Jahr ein Familientreffen, quasi ohne Anlass nur, dass wir zusammen sind. Leider kann ich auch hierbei nicht immer dabei sein.

Ich würde alles dafür geben, noch einmal mit meinen Eltern Weihnachten zu feiern. Noch einmal meine Mama über die viel zu große Pute fluchen hören, noch einmal streiten, wer abspült, noch einmal im Berg von Geschenkpapier fast ersticken und von Mama ermahnt werden, dass man das alles im nächsten Jahr wieder benutzen kann.

Leider hab ich das alles nicht mehr. Heute verbringe ich Weihnachten sehr ruhig mit meinem Mann alleine und freue mich auf den ersten Feiertag wo mein Sohn, inzwischen obligatorisch gleich früh zu uns kommt, um unser Weihnachtsessen zu kochen und mit uns den 1. Weihnachtsfeiertag zu verbringen.

Wenn ihr eure Familie gern habt, dann genießt jede Sekunde mit ihnen solange ihr sie habt.

„Lohmar“ (Pseudonym)

Ich liebe Weihnachten und seitdem meine eigenen Eltern Tod sind, bei denen es immer stressig war zu allem Feiertagen, genieße ich meine „Bonusfamilien“. Die Familie meines Ex hat immer bei uns den zweiten Feiertag verbracht und es war superschön.
Dann war ich ein Dreiviertel Jahr Single und zum ersten Mal alleine über Weihnachten - das war wirklich schrecklich. Da wurde mir bewusst, wie sehr ich Familienmensch bin. Letztes Jahr hab ich noch mit relativ neuen Partner allein gefeiert, dieses Jahr am 24./25. allein mit ihm, rumgammeln 😊 und am 27. mit seiner Familie und seinen Kindern und es war total harmonisch, liebevoll und wirklich richtig schön.
Familie weiß man erst zu schätzen, wenn man keine eigene mehr hat. Das ist wohl die wichtigste Erkenntnis für mich.

„Kleinmachnow“ (Pseudonym)

"Wenn ihr eure Familie gern habt, dann genießt jede Sekunde mit ihnen solange ihr sie habt."

Das möchte und tue ich übrigens. Nur für mich persönlich findet das nicht im Rahmen von Festen statt.

Mir ist Familie sehr wichtig, wobei dies sich weniger auf Familie im großen Kreis (mit Mutter und Schwester) bezieht, sondern auf meine erwachsenen Kinder mit deren Partner und mittlerweile auch auf Enkelchen. Wir verstehen uns gut und versuchen eher entspannt zusammen zu sein. Nicht der Rahmen ist wichtig, sondern dass wir uns sehen und zusammen lachen....meist ergibt es,dass Episoden heraus gekramt werden, welche lustig waren und weil meine Kinder alle ihr eigenes Leben haben genieße ich die Zeit, welche sie mir bzw uns schenken, umso mehr und ich wünsche mir sehr, dass wir uns diese Gemütlichkeit und angenehme Atmosphäre beim Zusammentreffen noch lange erhalten können. Wir sehen uns leider nicht mehr so häufig, da wir mittlerweile doch etwas verstreut wohnen, und es gibt keinen Zwang zum da sein, jeder kommt wenn er mag und es zeitlich passt, aber fast immer feiern wir "vollständig" . Ich wünsche mit sehr, dass uns diese Freude beim Wiedersehen und zusammen sein noch lange erhalten bleibt...

„Riesa“ (Pseudonym)

Weihnachten war in meiner Kindheit ein zwiespältiges Fest für mich, da in meinem Elternhaus dann nur Harmonie vorgetäuscht wurde, die in Wirklichkeit nie vorhanden war.
Das letzte Familienmitglied, mit dem ich wirklich gerne gefeiert habe, ist leider im November verstorben. Daher ist Weihnachten als Familienfest für mich jetzt nicht mehr wirklich lebbar. Zum Teil stimmt es mich natürlich traurig, ich bin aber auch sehr dankbar für die lange Zeit, die wir miteinander hatten.
Meine "Wahlfamilie" aus einigen sehr lieben Menschen kann diese Lücke natürlich nie ganz schließen, aber ich bin wahnsinnig dankbar, dass es sie gibt und ich immer auf sie zählen kann.
In Partnerschaften habe ich sehr unterschiedliche Weihnachtserlebnisse gehabt. Da war von der absoluten Katastrophe bis zum wirklich schönen Beisammensein so ziemlich alles dabei...

„Griesheim“ (Pseudonym)

Ich kenne gar kein wirklich harmonisches Weihnachten mit Familie. Selbst als Kind "spürte" ich schon, daß nur gefeiert wurde nach den allgemeinen Gepflogenheiten .....weil man das eben so macht. Und nicht, weil man sich drauf freut, alle aus der Familie zu sehen. Immer brodelte da was unterschwellig, bzw vieles blieb ungeklärt und wegen Weihnachten pseudoharmonisch.
Nach der Scheidung meiner Eltern habe ich Weihnachten im Hotel im Skiurlaub verbracht. Tagsüber Skifahren, abends großes Buffet.....und gut war es.
Als junge Frau bin ich meist einfach arbeiten gegangen...... da war ich "aufgeräumt" und wurde auch noch bezahlt ;-))
Mit einem muslimischen Freund war das auch kein Thema. Meine Mutter und mein Bruder leben auch noch im Ausland.
Später entwickelte sich der 24.12 zu einem schönen Abend. Meine Mutter zog wieder in meine Nähe und am Tisch saßen immer auch Freunde von ihr, mir und meinem Bruder. Dann wurde mit Spaß zusammen gefeiert.....aber ohne klassische Weihnachtstradition..... Geschenke gibt es bis heute für jeden , der mit am Tisch sitzt...einfach, weil schenken Spaß macht. Von 5 bis 15 Leuten war alles dabei.
Lange Jahre meinte ich , am ersten Feiertag den Pflichtbesuch bei meinem Vater machen zu müssen. Wirklich schön waren die 3 Std meist nicht...eher nervig und emotional anstrengend bis zermürbend. Ich habe es dann einfach bleiben lassen. Bis heute.
Mein Bruder zog dann nach Hamburg, dann Berlin, nun lebt er schon fast 20 Jahre in Spanien und geht in seiner Schwiegerfamilie auf. Er hat "seine" Familie gefunden.
Ich bin auch schon mal mit Freunden an Heilig abend verreist. Meist hielten die anderen es nicht durch, keinen Weihnachtsbaum zu haben. Da wurde doch noch hektisch auf den letzten Drücker was Grünes organisiert, lach. Ich habe bis heute noch keinen Weihnachtsbaum besessen und werde es auch nie. Ein pasr schöne Zweige reichen völlig aus.
Ich könnte gut auf Weihnachten verzichten, zumal mir der religiöse Bezug völlig fehlt. Aber bei Ostern auch. (Allerding wird betr Ostern nicht so ein "Hype" veranstaltet.....fällt mir gerade so auf )
Mit den Jahren hat sich aber für den 24.12 eine schöne Tradition entwickelt. Meine Mutter und eine Freundin von mir sind nun die feste Besatzung. Je nach Lebenspartner, Pläne von Freundinen von mir und meiner Mutter oder auch sonst einsamen Kumpeln und Freunden ist die Besatzung am Tisch jedes Jahr sehr unterschiedlich.
Es wird lecker zusammen gegessen, gelacht, gescherzt und Geschenke ausgetauscht. (Nichts wertvolles, die Geste und der Gedanke ist wichtig )
Der Abend ist immer schön. Den halte ich mir im Job auch immer frei. Es macht Spaß..... ist aber eben nicht nur für Familie vorbehalten.
Die Feiertage finde ich weiterhin nervig. Alles ist wie in den Leerlauf geschaltet. .... zuviel essen und zuviel Zeit, die wenig sinnvoll zu nutzen ist. (Ok, wenig Ablenkung, um die Steuererklärung zu machen, lach)
Dieses Jahr war Besuch bei der "Schwiegerfamilie" dran. Seufz. Anstrengend......gelinde gesagt. Man sieht sich nur 1x im Jahr und es stehen Konflikte an, die zu klären wären.....die im Untergrund schwelen. Aber wegen Weihnachten will keiner ein Fass aufmachen.
Nee, finde ich nervig und anstrengend. Mache ich sehr ungerne..... und nur meinem Partner zur Liebe als mentale Stütze für seine Themen in /mit seiner Familie.
Ich mag sowas nicht. Ich persönlich würde lieber an anderen Tagen Besuch einplanen und diesen Weihnachts-harmonie-besinnlichkeits-schmu raushalten ;-))
Generell finde ich Weihnachten "überbewertet" und überfrachtet mit emotionalen Wunschvorstellungen .....
Aber dies ist ja nur meine Haltung zu Weihnachten.

„Neusäß“ (Pseudonym)

Weihnachten war bis 17 h am Heiligen Abend immer Stress; alles musste noch gemacht werden und meine Mutter und mein Vater waren immer hektisch und schlecht gelaunt, was sich auf mich übertrug.
Dann plötzlich ab 17h wurde es ruhiger und so gegen 18h gab es Bescherung und wir waren alle wieder guter Laune, der Stress ist verflogen, es gab Wiener, Kartoffelsalat und danach Sekt.

Meistens wurde es dann immer total lustig, wir haben nochmal die Geschenke angesehen, jeder hat sich gefreut (wir schenkten oft viel "Banales" sehr pompös eingepackt - Zahnpasta, Zahnbürsten, Duschgels, Lippenstifte, Rasierwasser, Kloopapier :) etc. und ein "richtiges" Geschenk). Bei jeder Zahnbürste haben wir dann gerufen - Ui, wie prima!Ist ja ganz toll und so eine Überraschung! Juhu :)))
Gar nicht wie letztes Jahr! So ging das alle 10 Päckchen durch bis zum Richtigen Geschenk.
Nach dem Sekt waren wir alle etwas beschwipst und haben uns gegenseitig alte, lustige Geschichten erzählt: "Wisst ihr noch ..."

Weihnachten war bei uns das einzige "Familienfest" - seit dem Tod meiner Großeltern und dem Tod meiner Mutter ist meine Familie sehr geschrumpft - Vater, Tante, Cousine, Cousin mit Anhang - und ich freue mich immer total, wenn sie zu Besuch kommen. Das ist kein Stress, weil sie immer alles selbst mitbringen :). Ich muss nur die Wohnung einigermaßen herrichten, das wars.

Geburtstage sind bei uns total unspektakulär.

„Riesa“ (Pseudonym)

"Generell finde ich Weihnachten "überbewertet" und überfrachtet mit emotionalen Wunschvorstellungen ..... "

Besser hätte ich es nicht formulieren können. 👍

Ich liebe Weihnachten und auch die Zeit mit meiner Familie. Bei uns ist das weder nervend noch stressig - wir genießen einfach die gemeinsame Zeit, essen gut und reden viel. Ich halte mir immer vor Augen, dass es nicht immer so bleiben wird, da sich die Familie zwangsläufig verkleinert und ggf. in andere Richtungen vergrößert.

„Bernburg“ (Pseudonym)

Was wäre, wenn man das feststellen würde, dass es ALLEN so geht und man eine Weltmail schreiben könnte: einfach mal dieses Jahr KEINE Familienfeiern!


Ich weiß nicht, bei aller Achtsamkeit und erwachsenen Entscheidungen für das eigene Seelenheil vergessen wir manchmal, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und Beziehungen untereinander durch gemeinsame Erlebnisse, immer wiederkehrende Rituale und Gewohnheiten wachsen, gedeihen und sich festigen und nicht durchs alleine rumgammeln. Vielleicht auch, dass Beziehungen eben nicht immer der Friede, Freude, Eierkuchen mit von Hollywood inszenierter Schneeballschlacht am Weihnachtsmorgen und glückseligem Brunch im intakten Familienbund sind, die wir uns gegenseitig in den sozialen Medien vorspielen, sondern dass auch mal Streit und Konflikte einfach dazu gehören.
Natürlich sollte man einer toxischen Umgebung oder Menschen fern bleiben, wenn sie einem nicht gut tun, aber grundsätzlich halte ich solche Gebräuche schon für richtig und wichtig und finde die Vorstellung genauso befremdlich gemeinschaftlich zu bestimmen, dass jeder feiern „muss“ wie die Vorstellung, dass alle gemeinsam nicht feiern „sollen“.
Was wenn ausgerechnet dieses Weihnachten das letzte Fest der Großmutter oder des Vaters ist? Oder auch das letzte eigene Weihnachten?

„Neusäß“ (Pseudonym)

sehe ich auch so; Feiern ist toll, Auszeit vom Alltag tut gut, gemeinsame Zeit und Erlebnisse verbinden; das und die lustigen Anekdoten und Erinnerungen lassen auch schwierige Zeiten besser meistern, weil man auch schöne Erlebnisse als gemeinsame Basis hat.

„Kleinmachnow“ (Pseudonym)

Habt ihr denn nur bei Festen und Feiern gemeinsame Zeit zusammen, habt Erlebnisse und verewigt Anekdoten (ich denke da gerade bspw. übrigens an eine DER Anekdoten, lustig, nachdenklich und die dauerhafteste, sie ist bei der Gartenarbeit entstanden)?

>>Was wenn ausgerechnet dieses Weihnachten das letzte Fest der Großmutter oder des Vaters ist? Oder auch das letzte eigene Weihnachten?<<

Na das kann man auch auf jeden einzelnen Tag im Jahr beziehen. 🙃

„Neusäß“ (Pseudonym)

@ das kleine Glück
ja, mit meiner Familie hatte ich hauptsächlich an den Weihnachtsfeiertagen gemeinsame Zeit, weil ich oft im Ausland gelebt habe.

„Kleinmachnow“ (Pseudonym)

Randbemerkung:

Familien- habe ich bewusst in () gesetzt. Wer mag kann auch über anstehende (Zwangs-)Partys zu Silvester bei Nachbarn oder Kollegen schreiben. 😀

Wirklich schönes Thema, kleines Glück! Da es bei mir allerdings SEHR in die Tiefe ginge, möchte ich mich nur insoweit einbringen, als ich früher der totale Familienmensch war (es im Innersten wohl immer noch bin), die Verhältnisse sich aber derart verändert haben, dass ich seit ein paar Jahren allein bin. Ich vermisse unsere Zusammenkünfte sehr (auch wenn es in der Teenager-Zeit vielleicht manchmal genervt hat), finde die neuen Umstände total schrecklich und verreise deswegen inzwischen oft über die Feiertage, um so wenigstens ein bissl Abstand zu gewinnen.

Übrigens: Vielen Dank für Deinen Hinweis im "Vermisst"-Thread. Mal sehen, ob ich im neuen Jahr rechtschreibtechnisch evtl. wieder etwas für Dich tun kann! ;)

„Bernburg“ (Pseudonym)

Na das kann man auch auf jeden einzelnen Tag im Jahr beziehen

Ja ... macht aber die Aussage nicht weniger wahr. Ich wäre auch traurig wenn ich am 3. April vom Bus überfahren würde und davor drei Wochen nur Almased geschlürft hätte statt Käsespätzle und Schokoladenkuchen zu genießen. Und so wöre ich auch traurig wenn ich an meinem letzten Weihnachten Netflix geglotzt und Pizza vom Lieferservice im Schlafanzug gemümmelt hätte, statt die Anstrengung einer Familienfeier auf mich zu nehmen. Auch wenn letzteres im Moment bequemer ist hätte es für mich weniger Tiefe und Qualität.

>>Auch wenn letzteres im Moment bequemer ist hätte es für mich weniger Tiefe und Qualität.<<

...genau wie an jedem anderen einzelnen Tag des Jahres. Für mich wiegt Weihnachten da nicht bedeutungsschwerer.

„Kleinmachnow“ (Pseudonym)

"Mal sehen, ob ich im neuen Jahr rechtschreibtechnisch evtl. wieder etwas für Dich tun kann! ;)"

Davon bin ich überzeugt, Nadelfee! 😀

"...genau wie an jedem anderen einzelnen Tag des Jahres. Für mich wiegt Weihnachten da nicht bedeutungsschwerer."

Da möchte ich Pizzaprinzessin zustimmen, Kaffee-Pause. Es klang ja in diesem Thread schon ein paar Mal auf verschiedene Weise durch und da möchte ich nochmal widersprechen. Es geht ja nicht darum keine sozialen Wesen mehr zu sein, keine Zeit mit seinen Lieben zu verbringen oder auch nur noch Harmonie haben zu wollen, es geht um die Frage ob das im Rahmen von Festen sein muss, die ich (und das obwohl ich stark minimiert habe!) immer noch als sehr belastend empfinde. Ich würde mir diese ganze Familienqualität ausserhalb von Festen wünschen, das wäre für mich mehr als ausreichend, nicht nur das, es wäre besser für mich.
Das Problem dabei wäre, dass es dann (Geburtstage blieben natürlich), auch keine Zeiten mehr gäbe, in denen die Welt ein bisschen still stehen würde, weil dann natürlich auch alsbald Feiertage an sich in Frage stehen würden und DAS wiederum halte ich für notwendig, dass manchmal ein bisschen auf die Bremse getreten wird. Dieses Widerspruches bin ich mir durchaus bewusst, eine Lösung habe ich auch nicht. 😀
Dass es so viele anders empfinden habe ich geahnt, aber doch anders gehofft, aber manchmal ist es ja auch wichtig sich darüber im klaren zu werden, dass man einfach seltsam ist. 😀

Aber nur der gesetzliche Feiertag ermöglicht es doch, dass alle Familienmitglieder auch Zeit zur Zusammenkunft fänden. Nicht jeder wohnt so nah, als das man 'mal eben' den Samstag Abend zur Zusammenkunft wählt.
Insofern sind es diese Tage, die mangels Alternativangebot auch gar nicht auf die Idee kommen lassen, Familie zu schwänzen.

Ich möchte zwar dem kleinen Glück zustimmen, "Familie" sollte nicht nur zu Weihnachten stattfinden, aber andererseits ist es sehr schwierig 4 erwachsene Kinder mit Partner und Babies an einen Tag, an einen gemeinsamen Tisch zu vereinen. Dann sind solche "standardmäßig" Termine wie Weihnachten, Ostern und Geburtstage sehr sinnvoll. Denn diese Termine hält sich jeder fast automatisch für Famientreffen frei und schon die Vorfreude darauf macht Spaß. Es geht nicht um opulentes Essen oder teure
Geschenke. Sondern um das Beieinander sein. Geburtstage werden mittlerweile immer Grillfeste, Sommer wie Winter, weil es Spaß macht und mit relativ wenig Aufwand zu gestalten ist, wenn alle etwas mitbringen. Gerade jetzt, wo die "großen Enkel" - sie sind ca 2 Jahre alt - mit dabei sind ist es besonders schön. Es wird sehr wahrscheinlich die nächsten Jahre anders werden, wenn all meine Kinder selbst Eltern geworden sind. Denn mit Kind wird es auch schwieriger familiäre Rituale zu pflegen, es werden bestimmt immer ein oder zwei Kinder krank sein. Aber es geht auch darum zu wissen, dass es Menschen gibt die zu einem stehen und dich lieben. Auch wenn es mal Streit gibt, denn auch das kommt vor, dass es Dispute bei den Treffen gibt. Nur letztendlich überwiegt die Freude und DAS zählt. Aus dem Grund hab ich auch kaum noch Kontakt zu meiner Mutter oder Schwester, für sie ist nur die Außenwirkung wichtig...nur darum geht es meiner Meinung nach weder bei Weihnachten, noch bei Geburtstagen usw. ... Mmh, hoffentlich ist der Text nicht viel zu lang geworden...