Fähigkeit andere Meinungen einfach stehen zu lassen

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 165 Antworten

„Lingen“ (Pseudonym)

Paul und Sternentänzerin sign. Ich wollte damit sagen, dass für mich Machtmenschen zu aggressiver Kommunikation neigen können.
Und vermeintlich gescheitertes Machtverhalten, sich über andere stellen wollen- setzt viel ungute, oft auch aggressive Energie frei.
Dann werden Leute die zu Hause bei Mutti nicht schaffen sich zu wehren plötzlich ekelhafte Vorgesetzte, die ihre "Macht" mit Nachdruck nach unten ausleben und herablassend und entwürdigen mit ihren Angestellten umgehen.

„Harsewinkel“ (Pseudonym)

@Sunny Ich finde, wenn jemand sich jemand persönlich verletztend über mich äußert, dann ist das keine Meinung, die ich stehen lassen muß. Dann darf ich das sachlich kommentieren oder denjenigen spiegeln im Sinne von "Weißt du was du da sagst?" oder "Wie wäre es für dich, wenn jemand das über dich sagen würde?".

Das heißt ja gar nicht, das mich das persönlich trifft, sondern das für mich irgendwie eine Frage von Fairness. Gerade wenn jemand das Stilmittel "alle/viele denken" statt "ich denke" verwendet, nicht bei sich bleibt, sondern sich selbst zum "Sprachrohr der Mehrheit" macht. Was hier im Zweifelsfall keiner ist. Solche Stilmittel dienen ja nur dazu manipulativ auch die Meinung anderer zu beeinflußen, so a la "Schließ dich meiner Meinung an, damit du zur Gruppe dazu gehörst".
Ich weise denjenigen ja auf seinen schlechten Diskussionsstil hin und hoffe, das er den abstellt. So etwas versuche ich nicht "mit gleicher Münze" heimzuzahlen.

Jeder darf gerne SEINE Meinung äußern, oder auch Kritik äußern, aber eben in einer wertschätzenden Form. Jeder sollte auch in der Lage sein mit Feedback zu den eigenen Äußerungen umzugehen.

Gute Diskussionen setzen für mich voraus das man die eigene Meinung nicht für wertiger hält, als die des Gegenübers. Indem man aber nicht nur "für sich" spricht, sondern vorgibt "für eine Gruppe" zu sprechen, versucht man gleich zu Beginn dieses Gleichgewicht zu verschieben.

„Lingen“ (Pseudonym)

Hanna, ich habe das gar nicht auf dich gemünzt, sondern dass ich zwei drei Leute stehen lassen muss, weil ich merke, dass mir der Blutdruck hoch geht wenn ich deren, für mich provokative Posts lese.

„Harsewinkel“ (Pseudonym)

Ja, war auch nur als allgemeine Erwiderung zu sehen, habe ich nicht als Angriff empfunden. :)

„Rudolstadt“ (Pseudonym)

Die frage stellt sich mir dann in den raum,warum man versucht ,das Gleichgewicht,meist unbewusst zu verschieben.....kann ja auch auf die Unsicherheit desjenigen hinweisen....und mach ich mir das bewusst dann verletzt mich das persönlich nicht mehr....aber es anzusprechen ist natürlich auch gut und wichtig....oft auch nur zum verdeutlichen für einen selbst . ...selbst wenn es beim gegenüber dann nicht unbedingt ankommen wird .

„Rudolstadt“ (Pseudonym)

Sunny,das handhabe ich auch immer mal wieder so....:)

„Harsewinkel“ (Pseudonym)

Wenn man das mal ins Extrem steigert, dann würde das bedeuten, dass wenn mich jemand angreift á la "Du bist ein dummes Arschloch" (- das ist so nicht vorgekommen, das ist ein fiktives Beispiel-), ich dann entgegnen müßte "Ich vermute, du bist einfach sehr unsicher, weshalb du gerade versuchst durch diese Beleidigung das (Einfluß-/Macht-)Gleichgewicht zwischen uns wieder zu deinen Gunsten zu verschieben. Ich finde dich aber ganz okay und empfinde dich absolut als gleichwertig, nur finde ich es nicht in Ordnung, das du in Kauf nimmst mich zu verletzen"....

Ist das realistisch? (Gott sei Dank habe ich keinen sozialen Beruf. Muß man da wirklich so miteinander bzw. mit zu betreuenden Personen sprechen?)

„Lingen“ (Pseudonym)

Sternentänzerin, ich glaube dass es ein evolutionäres Muster ist, dass Menschen in einer Gruppe das Alphatier sein wollen.

Wohl dem, der sein Hirn nutzt und merkt, dass Glück unabhängig vom Status in einer Gruppe ist.

„Trier“ (Pseudonym)

Hanna, manchmal fühlt sich das Gegenüber auch angegriffen, obwohl man es nicht angegriffen hat - wenn das öfter vorkommt, und die Person in einer Art reagiert, die einem selbst sehr fremd ist, dann reagiert man selbst eben so, wie man gepolt ist. In meinem Fall mit Rückzug, weil ich mich nicht mit wildfremden Leuten rumstreiten möchte..........ein anderer würde darauf eingehen und losstreiten, wieder ein anderer vielleicht ellenlang dahindiskutieren........wir Menschen sind eben unterschiedlich.

Allgemein:Die Theorie mit dem Angriff, und dass der Angreifer unsicher ist - die funktioniert in meinen Augen nur bedingt. Eben deshalb, weil ein vermeintlicher Angriff durchaus nicht als solcher gemeint sein kann und nur das Gegenüber, weil irgendein Thema mit der Person oder aus einem anderen persönlichen Grund es als Angriff empfindet.
Zum Funktionieren von Beziehungen müssen zwei wollen - egal ob Liebesbeziehung oder Freundschaft. Nur wenn zwei wirklich wirklich wollen, dann können sie sich an einen Tisch setzen und nach Lösungen suchen...........und manchmal, so weh das auch tut, geht es eben nicht.
Ich kenne das aus meinem privatesten Umfeld, meine Mutter und ich ringen ein Leben lang um Verständnis und schaffen es nicht. Und das ist ein mehr als schmerzlicher Umstand für mich, der mich sehr hilflos zurücklässt - die Erkenntnis, dass ich jemandem etwas endlos erklären kann, der andere aber etwas einfach nicht anders hören kann, die tut weh, ist aber manchmal einfach leider nicht zu ändern

„Salzwedel“ (Pseudonym)

Nee, der Status ist sehr wichtig.
man möchte doch anerkannt und geschätzt werden, wenn auch nicht als Alpha.

... und nicht auf zwang von jedem Axxx.

„Lingen“ (Pseudonym)

Hanna, nein, Du darfst natürlich zurück sagen, dass Du ihn auch doof findest.

Wir sind nicht im Kuschelzoo und jeder so wie er mag. Aber ich selber empfinde es als viel nachhaltiger wenn ich jemandem zu verstehen gebe, dass es wohl eher mit ihm zu tun hat, wenn er mich als Arsch bezeichnet.
Oder Wörtlich- es hat immer auch mit dem eigenen zu tun, wie ich jemand anderen wahrnehme.

Und manchmal schaffe ich es nicht so bei mir zu bleiben, dann finde ich den anderen einfach auch einen Arsch. Punkt.

Mich hat schon mal eine Frau als Fette Sau beschimpft, die ich nicht mal näher kannte.
Jahre später habe ich erfahren, dass sie selbst eine Esstörung hatte. Die man ihr aber im Gegensatz zu mir nicht ansah.

Wenn einer alle rund um dich herum als Arschlöcher sieht, kann er mit sich selber nicht im Reinen sein.

„Lingen“ (Pseudonym)

Paul das sehe ich anders, oder habe ich da Ironie nicht verstanden.
Status ist für mich absolut irrelevant.

„Trier“ (Pseudonym)

Ich korrigiere, es ist ein mehr als schmerzvoller Zustand für uns beide.......sonst werde ich dem Thema nicht wirklich gerecht

„Salzwedel“ (Pseudonym)

Es hängt stark vom Angreifer ab, ob ich es gut sein lasse oder mich bzw. Andere verteidige

„Salzwedel“ (Pseudonym)

Hm...
nu müsste man Status definieren.

„Salzwedel“ (Pseudonym)

Ich lass euch jtzt mal so stehen
😆

Denn nu muss ich dringend Feierabend mache...!

Scönes Wochenende😃

Sternentänzerin, du hast geschrieben:
Ich nehm hier schon auch wahr, wenn ich angegriffen werde....bzw. es versucht wird mein Geschriebenes zu zerpflücken.

Für mich (mich!) sprichst du in diesem Satz von zwei völlig verschiedenen Dingen. Du scheinst einen Angriff auf deine Meinung, bzw. das "zerpflücken" deiner Meinung, als persönlichen Angriff zu sehen. So wird jede Diskussion unmöglich.

Ebenso passiert es oft, dass Menschen andere angreifen, obwohl sie eigentlich nur mit der Meinung zu einem bestimmten Thema nicht einverstanden sind.

Es ist ein sehr großer Unterschied, ob ich sage: "Deine Meinung ist doof" oder "Du bist doof". Ich kann einen Menschen mögen und respektieren, sogar lieben - und eine bestimmte Meinung oder Ansicht zu einem bestimmten Thema trotzdem für mich ablehnen.

Genau so ein Verhalten sehe ich hier im Forum immer wieder. Und genau wegen diesem Verhalten eskalieren viele Threads. Einfach weil der Unterschied zwischen Mensch und Meinung nicht gesehen wird.

Ich möchte das mal an einem persönlichen Beispiel deutlich machen - und wähle dafür einen User aus, von dem ich annehme, dass er damit umgehen kann.

Wenn ich die Beiträge vom Cop lese, gibt es einiges, dem ich ich absolut nicht zustimmen würde. Meinungen, die ich so nicht für mich annehmen und akzeptieren kann. Es gibt aber auch Meinungen/Aussagen vom Cop, denen ich vorbehaltlos zustimmen kann - die sich mit meinen Ansichten decken.
Mag ich den Cop jetzt oder nicht? Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Ich kenne IHN nämlich nicht. Ich kenne nur einige seiner Meinungen und Ansichten. Darum würde ich auch nie ihn persönlich angreifen, sondern immer nur seine Äußerungen.
Um ihn als Menschen zu mögen, zu respektieren - oder eben auch nicht, müsste ich ihn persönlich kennen. Nur dann kann ich beurteilen, ob er ein Mensch ist, den ich mögen und respektieren kann.

„Harsewinkel“ (Pseudonym)

@Theodora Ja, ich weiß das du da anders gepolt bist und ich würde jetzt auch nie versuchen mit dir wirklich eine intensive inhaltliche Diskussion zu führen, weil ich weiß, das du sensibel bist. (Das ist meine Wahrnehmung und keine(!) Wertung deiner Persönlichkeit.) Was mich gewundert hat und was ich dir nur versucht habe zu spiegeln, ist mein Eindruck, dass du selbst nicht wahrnimmst, dass du durchaus austeilst, also das tust, was du selbst nicht gut verkraftest und das hatte ich dir nur versucht mit meinem Post deutlich zu machen. Es ging nicht um irgendeine Form von Eskalation. Ich diskutiere zwar gerne und finde über Sachthemen sollte man reden können, aber es ist mein Anspruch an mich selbst ,dabei zu versuchen zu vermeiden, Menschen zu verletzen. Für mich gibt es einen ganz klaren Unterschied zwischen einer Diskussion wie hier (Austausch von Meinungen, Inhalten, Sichtweisen) und Streits bei denen es meist nicht mehr um Inhalte geht, sondern um persönliche Abwertungen bzw. persönliche Bedürfnisse. Ich finde jeder sollte in der Lage sein sich zu fragen, warum er gerade etwas schreibt: Trägt das was ich sagen will zum Thema bei, oder gehts darum ein persönliches Bedürfnis zu befriedigen und es bringt eigentlich keinem was, wenn ich das schreibe. Im Fall von letzterem, sollte man sich vielleicht eher zurückhalten. Das tut z.B der Cop überhaupt nicht, der teilt immer aus, nimmt Verletzungen bewußt in Kauf und wertet, weil er das gerne tut und nicht weil es irgenjemandem etwas bringt das er ihm Feedback gibt, was ich völlig unnötig finde. Da sind unsere Kommunikationsstile und auch unsere persönlichen Werte komplett andere. Deshalb habe ich z.B. das persönliche Bedürfnis, nicht mit ihm und seinem Diskussionstil im selben Atemzug genannt zu werden, weil ich große Teil daran auch nicht mag. Ich diskutiere gerne und das macht mir auch "nichts aus", aber ich lege überhaupt keinen Wert auf Streit. Streitsituationen kann ich "aushalten" und ziehe mich da auch nicht sofort zurück, aber ich würde immer versuchen das wieder auf ein "konstruktives" Miteinander zurückzuführen.

„Rudolstadt“ (Pseudonym)

Nein Hanna, musd man bei Erwachsenen Menschen nicht..da darf man schon bei sich bleiben und den anderen sich selbst überlassen. ....aber es hilft einem selbst, dass man sich nicht angegriffen fühlt und das Gefühl übermächtig wird,sich verteidigen zu müssen...und selbst wenn es einem nicht hilft und man sich angegriffen fühltkann man dann auch einfach aus der Direktion rausgehen...ohne sich auf Diskussionen einzulassen sein Bedürfnisse nach Anerkennung derer selbst erfüllen.....bei Kindern ja....da kann man das genauso kommunizieren...

„Rudolstadt“ (Pseudonym)

Ich schreib später was dazu chaosqueen....och bin noch unterwegs und mein Handy ärgert mich beim schreiben zu dolle ☺

„Lingen“ (Pseudonym)

Zitat "@Theodora Ja, ich weiß das du da anders gepolt bist und ich würde jetzt auch nie versuchen mit dir wirklich eine intensive inhaltliche Diskussion zu führen, weil ich weiß, das du sensibel bist. (Das ist meine Wahrnehmung und keine(!) Wertung deiner Persönlichkeit)"

Hanna, das ist eigentlich nicht viel anders, als das was Du vorhin verurteilt hast.
Nämlich eine Wertung gut verpackt als Wahrheit verallgemeinert.

"mit sensiblen Leuten kann man nicht diskutieren"

Ist mir halt aufgefallen weil ich mich auch für sensibel halte und ich gerne diskutiere.

Sehr gerne sogar, aber streiten finde ich unnötig.

Musst mal drauf achten, wir alle haben solche eigenen Wahrheiten die wir als Allgemein gültig verkaufen. Ich nehme mich da nicht aus.
Aber das war für mich jetzt ein witziges Beispiel wie man am anderen etwas bemängelt was man selber fast genau so macht.

PS auch Schwestern sind sich mal nicht einig ;-)

Hanna, genau so etwas habe ich gemeint, als ich meinen langen Beitrag schrieb: den Menschen nicht von seinen Meinungen/Ansichten oder auch Reaktionen trennen. Ob das Unvermögen, Gedankenlosigkeit oder Bosheit ist.. keine Ahnung.

@Theodora Ja, ich weiß das du da anders gepolt bist und ich würde jetzt auch nie versuchen mit dir wirklich eine intensive inhaltliche Diskussion zu führen, weil ich weiß, das du sensibel bist. (Das ist meine Wahrnehmung und keine(!) Wertung deiner Persönlichkeit.)

Diese Formulierung IST ein persönlicher Angriff - da hilft es auch nicht, danach zu schreiben, dass es keiner sein soll. Es IST eine Wertung und die ist, solange du sie nicht persönlich kennst, nicht okay.

Solche Formulierungen und dieses "bei sich bleiben - in Ich-Form sprechen" ist ja u.a. auch Bestandteil der GFK. Da kann man Angriffe so richtig schön verpacken - und der Angegriffene kann sich nur schlecht gegen solche "harmlosen" Aussagen wehren. Stand doch schließlich extra dabei, dass es keine Wertung ist.
Mir wird bei so etwas regelmäßig übel, weil das nämlich eine ganz linke Masche ist.

Ob Theodora sensibel ist oder nicht, das kann hier keiner, der sie nicht persönlich kennt, beurteilen. Es mag sein, dass Theodora manchmal sensibel reagiert/schreibt/sich äußert - aber das ist auch alles. Und das kann und sollte man auch so formulieren.

„Rudolstadt“ (Pseudonym)

Hm...wie könnte man so was denn gewaltfrei kommunizieren ?wäre doch mal eine Übung wert...z.b.....wäre meine idee...ich hätte die Befürchtung, dich als Mensch enden ich für sehr sensibel einschätze ,tu verletzen. ...darum führe ich gewisse Diskussionen lieber nicht mit dir...?da bleibt man ja vollkommen bei sich...und hält dem anderen nichts vir...und lässt dem gegenüber den Spielraum für seine Ansicht. ...

„Harsewinkel“ (Pseudonym)

Mir wird bei so etwas regelmäßig übel, weil das nämlich eine ganz linke Masche ist. Hmm. Es ist eigentlich (zumindest bei mir) keine "linke Masche", es ist einfach nur direkt, das ich glaube, das man mit ihr nicht diskutieren kann. Es ist halt das was bei ihrem Gegenüber ankommt zu dem, wie sie ihre eigene Diskussionkultur beschreibt und sich verhält. Es kann absolut sein, das ich mich irre. Aber es ist doch auch nicht schlimm, wenn ich Recht habe.

"Du diskutierst gerne viel" vs "Du diskutierst gar nicht gerne" - das sind an sich zwei völlig wertfreie Aussagen.

Ich stelle hier zu keinem Zeitpunkt in Frage, das Theodora so okay ist wie sie ist. Sie ist halt ein anderer Persönlichkeitstyp als ich. Ich fands nur nicht okay, das sie austeilte und dann wirklich gar kein Feedback aushält.

Aber okay, es ist auch nicht die feine englische Art so viel über eine Person zu reden. Ich ziehe mich mal ein bißchen zurück und lese das Ganze nochmal in Ruhe.