Emanzipation
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

22.08.2017
ShadowCop,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Einen Teil hatte ich mir so gedacht dadurch, wie ich Dich hier wahrnehme, was ja schwierig ist wenn man sich nur von einem Forum "kennt".

Eins noch:

Daher versuche ich solche Situationen zu meiden, denn wer fühlt sich schon gerne unwohl? Wenn es aber ein Familienmitglied oder einen engen Freund betrifft, dann nehme ich auch das in Kauf, denn dann übersteigt dieses "Unwohlsein" meine Wertschätzung für diese Person und im Falle der Beerdigung z.B. der Freunde und Familie. Ich weiß nicht, ob du das verstehst?

Ja ich verstehe das, auch wenn ich es etwas anders mache aber das ist keine Wertung.

An einer Stelle hast Du Dich, glaube ich, verschrieben. Du meintest sicher, dass die Wertschätzung für Familie und Freunde das Unwohlsein übersteigt (und nicht umgekehrt) und Du diese für Dich unangenehmen Situationen doch in Kauf nimmst?
@ *Avalonia*
Mich stört die Unterbrechung gar nicht. Ich diskutiere sogar gerne mit anderen Teilnehmern, wenn mal einer dazu kommt. Der Thread gehört ja nicht nur mir und Hanna, aber wir sind eben zwei Teilnehmer, die sich aktiv beteiligen.

Zu deiner Frage:
Natürlich würde ich eine Person eher ernst nehmen, die ihre eigenen Forderungen auch umsetzt. Das hat eben etwas mit Integrität und Vorbildfunktion zu tun. Ich denke das sollte aber logisch sein, oder? Wenn jemand von mir Dinge fordert, die er selbst nicht zu leisten bereit ist, dann führt das eher dazu, dass diese Person in meiner Achtung sinkt.
Dabei ist das Geschlecht vollkommen unerheblich. Es spielt jedoch eine Rolle was die Vorgeschichte dieser beiden Personen betrifft. Denn man tritt dann solch einer Person ja auch nicht mehr wertfrei gegenüber und dann müsste man schon ein bisschen mehr zeigen als nur gute "Absichten". Mich überzeugt man nur mit Taten.

Ich denke ich würde zähneknirschend sogar jemanden respektieren, den ich unsympatisch finde, aber dessen Leistung ich sehr schätzen würde. Wichtig ist an der Stelle eben, dass ICH diese Leistung schätze und nicht nur diese Person sich selbst. Wenn also Leistung in einem Sektor erbracht wird, die für mich komplett unerheblich ist z.B. als großer Maler oder so, dann wäre es mir egal, weil das für mich keinen Stellenwert hat. Ich denke bei all diesen Dingen kommt es auf die individuelle Wertigkeit an.


Du hattest den individuellen Charakter erwähnt und Du weißt, dass wir alle unterschiedlich sind aber magst und respektierst Du denn nur die Menschen, die so ticken wie Du?
An der Stelle müsste ich sagen, dass ich durchaus Menschen respektiere, die ihr Leben "anders" leben als ich es tue.
Wo es mir hingegen schwer fällt ist bei Menschen, die ihr leben gar nicht auf die Kette bekommen oder mit Dingen des Alltags schon überfordert sind. Oft ist das meiner Meinung nach eben auch aus Desinteresse der Fall. Wenn ich dann nicht in der Lage bin meine Situation korrekt einzuschätzen sind diese Menschen schnell bei mir durch...


An den richtigen Stellen bin ich sehr emotional.
Ich streite hoch emotional, wenn es um Themen geht die mir wichtig sind und dann setze ich auch alles daran um eine Lösung zu finden. Was mich dann richtig zur Weißglut bringt ist Ignoranz, aber es gibt genügend Möglichkeiten auch diesen Menschen dann ihre eigene Medizin zu verabreichen, gerade im beruflichen Sektor. Ich würde mich jetzt nicht als nachtragend bezeichnen, weil zumindest ich solche Konflikte wenn sie denn einmal ehrlich beigelegt sind dann auch ruhen lassen kann, aber ich werde dann einen Streit auf alle Bereiche dieser Person ausdehnen, bis er geklärt ist.
Auf der anderen Seite bin ich sehr getroffen von der Trauer anderer und bin selbst emotional dadurch stark beeinflussbar. Daher vermeide ich Filme wie Dramen oder Trauerfeiern/Beerdigungen. Ich gestehe mir dann auch zu diese Trauer oder "Schwäche" zu zeigen, aber es ist mir unangenehm und belastet mich emotional. Daher versuche ich solche Situationen zu meiden, denn wer fühlt sich schon gerne unwohl? Wenn es aber ein Familienmitglied oder einen engen Freund betrifft, dann nehme ich auch das in Kauf, denn dann übersteigt meine Wertschätzung meist dieses "Unwohlsein". Dies betrifft dann z.B. auch den Trost und die Anteilnahme für Freunde und Familie z.B. im Falle einer Beerdigung. Ich weiß nicht, ob du das verstehst?
Meine Eltern haben damit rein gar nichts zu tun. Die Erziehung war immer offen und darauf ausgelegt stets ehrlich, direkt und klar zu sein. Sowohl in den persönlichen wie auch emotionalen Belangen, gesellschaftlich liegt die Sache dann noch ein wenig anders.
Entscheidungen aus sachlichen Motiven und fundiert zu treffen ist für mich IMMER die bessere Entscheidung und hat einfach etwas mit Erfolg und Effektivität zu tun. Das sind einfach Dinge, die man über die Zeit lernt auf Grund seiner Lebenserfahrung.


Wie du siehst habe ich hoffentlich alle Fragen offen beantwortet und ich brauche mich dafür auch nicht zu verstecken. Das ist genau der Grundzug meiner Lebensweise, dass ich offen mit allen Themen und Fragestellungen umgehe. Wenn jemand eine andere Einstellung zu den Themen hat, dann darf er diese ja haben. Wenn er meine bemängeln möchte, dann wäre es aber nett dies mit einer Begründung zu tun und zwar eine, die schwerer wiegt als nur die "Meinung" von ihm selbst oder anderen.
@ Hanna
Wenn ich auf alle eingehen würde, die du unten schon wieder geäußert hast, wäre das ein mehrseitiger Aufsatz auf Din-A4, dafür sehe ich keine Notwendigkeit.
Tja, wenn das nicht anders geht um sich kurz zu fassen, dann ist das wohl so. Ich denke man sucht auch an der Stelle eher nach Ausreden, aber jeder sieht das wohl anders.
Ich kann trotzdem dein Verhalten nicht ändern und muss es auch nicht verantworten und mit meinem kann ich sehr gut leben, wie du ja scheinbar mit deinem auch.
Auch das habe ich dir schon mehrfach gesagt, von daher begreife ich nicht wieso das für dich scheinbar immer wieder unklar ist.


@ Pepper
Meine Äußerungen sind sachlich und präzise. In genau dem Maße, wie es andere hier auch sind oder wo wäre hier eine Diskrepanz für dich zu erkennen?
Ich denke eher, dass Hanna diejenige ist, die immer dann jammert, wenn sie ihren Willen nicht durchsetzen kann.
Ob du nun eher den Standpunkt von Hanna teilst oder nicht spielt doch dabei überhaupt keine Geige und dies überhaupt zu erwähnen lässt in mir den Verdacht aufkommen, dass es eben doch nicht um Sachthemen sondern eher wieder um die Beziehungskiste geht. Wofür wäre das sonst wichtig?


Was du schreibst bzgl. der "Feinarbeit" ist korrekt und wird auch bei uns im Konzern so gehandhabt. Die Schweißer um Rohbau bekommen z.B. Erschwernis und Umweltzulage, die eine Dame bei uns in der Endkontrolle natürlich nicht bekommt.
Da ist alles schön sauber und ruhig. Ob da nun gleiche Maßstäbe anzusetzen sind weiß ich nicht. Fakt ist aber auch, dass es sogar eine Männer gibt und vor allem ältere, die gerne so einen Job in der Endkontrolle haben würden, auch aus körperlichen Gründen, diese Kostenstellen aber stark weiblich geprägt sind. Also hat eben alles seine Vor- und Nachteile. Dass Mütter am Existenzminimum leben hat für mich etwas mit unserem gescheiterten Familienmodellen zu tun.
Denn wenn ich einen Mann als Vollverdiener oder zweites Einkommen habe sieht die Sache schon anders aus. Wenn natürlich die allein erziehende Mama der deutsche Standard sein soll, dann haben wir natürlich ein Problem.
Was die Lebensziele angeht hat die Frau in der heutigen Zeit vielfach die gleichen oder sogar BESSERE Möglichkeiten als ein Mann. Nur die "Möglichkeit" zu haben bedeutet eben auch, dass man sie aktiv nutzen muss und das hängt dann doch immer von der Einzelperson ab.
22.08.2017
ShadowCop,

ich will Dich und Hanna nicht unterbrechen aber ich hätte ein paar Fragen an Dich :)

Du hast geschrieben:


Ich würde sagen ich bin schon sehr kritisch mit mir selbst nur wenn man mir Dinge nahelegt, zu denen man selbst nicht in der Lage ist bei dir, dann hinken eben viele Vergleiche.



Würdest Du Hanna oder generell eine Person … sagen wir mal… ernster nehmen und nicht so auf Gegen/Abwehr sein wenn die Person, die Dir etwas sagt, die Kritik selbst gut umsetzt?

Oder macht es für Dich einen Unterschied, ob Dir ein Mann oder eine Frau etwas sagt, unabhängig davon, ob derjenige das, was er an Dir kritisiert, selbst gut im Griff hat?

Oder wenn Du jemanden sehr unsympathisch findest, der/diejenige aber trotzdem das erfüllt, was Du von Anderen erwartest, ist er/sie dann für Dich auf Augenhöhe?

Ohne Angriff, es interessiert mich wirklich und ich versuche es zu verstehen.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass Du die eigenen hohen Anforderungen auch an andere stellst und wenn sie sie nicht erfüllen, Du sie nicht auf Augenhöhe betrachtest und entsprechend mit ihnen sprichst (im hiesigen Fall schreibst). So auf die Art: mach Du es erst einmal besser bevor Du mich kritisierst.

Du hattest den individuellen Charakter erwähnt und Du weißt, dass wir alle unterschiedlich sind aber magst und respektierst Du denn nur die Menschen, die so ticken wie Du?


Die andere Frage ist:

bist Du denn ein Mann, der nicht emotional sein will und Andere, die es sind, für schwächer/schwach hältst weil sie sich „nicht zusammenreißen“? (das hattest Du weiter unten allgemein erwähnt).


Falls ja, bist Du so erzogen worden (Jungs heulen doch nicht) oder hast Du Dir das selbst angeeignet weil Du meinst oder die Erfahrung gemacht hast, es ist besser auf der sachlichen Verstandsebene zu agieren und/ oder Entscheidungen zu treffen anstatt sich von Emotionen leiten zu lassen?

Und wenn Du Dich zusammenreißt, lässt Du die Emotionen denn irgendwann zu? Es ist doch ein innerer/seelischer Kraftakt, starke Emotionen zu unterdrücken/wegzusperren/zu ignorieren. Dauerhaft noch viel mehr als "nur" für einen kurzen Moment, was ja manchmal doch die bessere Lösung ist.

Dann doch lieber zulassen denn sie kommen doch immer wieder bis man sie „anhört und sie sein dürfen“.

Und ich meine jetzt nicht die Mücke, die mich nachts im Schlafzimmer nervt sondern Emotionen, die aufgrund wirklich wichtiger (egal ob guter oder schlechter) Ereignisse entstehen.


Falls Dir die eine oder andere Frage zu privat ist (wie z.B. die bzgl. der Emotionen) dann musst Du sie natürlich nicht beantworten.


Hagzissa, ich hoffe, ich bewege mich noch im Rahmen Deines Threadthemas, wenn nicht, einfach löschen :)
@Cop, deinen Äußerungen täte etwas mehr Sachlichkeit und Präzision gut. Die "Theatralik " sehe ich auch eher in deinem Lager - ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass da jemand einen sehr langen Schlips hat, auf den frau treten kann.

Und ja, ich stehe zu den meisten Dingen, die @Hanna schreibt - nicht, dass sie es nötig hätte. :-)

BTT:
Bis auf Arbeiten, die sehr stark mit Muskelkraft zu tun haben- und da gibt es Hilfsmittel - können Frauen alles tun, was Männer auch tun.
Viele Männer sind jedoch z. B. nicht so begabt mit der Feinmotorik, deshalb wurden auch die "Leichtlohngruppen" eingeführt - da können Frauen das tun, was Männern nicht so leicht fällt. Und weil die Arbeit ja so "leicht" ist, wurde sie sehr schlecht bezahlt. Die Altersarmut der Frauen geht uns alle etwas an, es sind UNSERE Mütter, die oft mit dem Existenzminimum leben müssen.

Emanzipation ist immer noch ein wichtiges Thema, und wer meint,dass das Erreichen von Lebenszielen nur vom persönlichen Einsatz abhängig ist, ist i.d. R. ein Mann!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.08.2017
@Cop Darum ging es hier aber gar nicht. Um keine theatralische Ankündigung, sondern nur um deine Vorwürfe. Wenn ich auf alle eingehen würde, die du unten schon wieder geäußert hast, wäre das ein mehrseitiger Aufsatz auf Din-A4, dafür sehe ich keine Notwendigkeit. Ich finde es aber gut, wenn du weißt, warum ich dir vielleicht nicht immer antworte, auch wenn du das stereotyp meist als Schwäche auslegst. Ich habs dir jetzt aus Fairnessgründen nochmal erklärt, ob du es verstehen willst, ist deine Sache.

Ansonsten back to topic, bitte.
@ Hanna
Das darfst du gerne tun.
Dafür wären aber keine theatralische Ankündigungen nötig.
Das hast du ja auch schon mehrfach getan. Dann reflektiere dich mal und wenn du fertig bist, dann sprechen wir uns wieder. Ansonsten mach auch du mal eine angenehme Gesprächsatmosphäre, wo du auch auf Einwürfe eingehst und nicht wie dein Beispiel vom Chef zuvor darüber hinwegsiehst, weil sie dir selbst unbequem sind. Forderungen an andere zu stellen, der eigenen Person zu entsprechen, sind ja soviel harmonischer und einfacher.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.08.2017
Ja, der Mann-Mann ist der Klischee-Mann. ;) Gerade deshalb auch so provokant formuliert.

Du wirfst mir immer vor, dass ich mich Diskussionen mit dir entziehe. Dafür gibt es zwei Gründe:
1.) Wir schreiben beide ziemlich viel und schnell und nerven in einem öffentlichen Forum mit dieser "persönlichen" Diskussion schnell andere Forenteilnehmer. Manchmal finde ich es okay etwas auszudiskutieren, aber wenn es den Anschein hat, dass sich zwei ineinander verbeißen kann ich schon verstehen, dass das nicht jeder lesen will und möchte da - nicht immer, aber immer öfter mal ;) - drauf Rücksicht nehmen. Wir sollten schauen, dass Diskussionen einen "allgemeinen" roten Faden behalten und offen bleiben für andere Diskussionteilnehmer.
2.) Diskussionen mit dir werden für mich schnell unangenehm, weil du oft Dinge unterstellst die beleidigend und schlicht falsch sind. Deine negativen Wertungen entbeeren manchmal jeder Grundlage, aber ich habe nicht immer Lust mich zu rechtfertigen. Ich sehe nicht die Notwendigkeit, ganz umgangssprachlich ständig "wenn mir jemand auf den Hof sch..." ihm seine Sch.. hinterherzutragen. ;) Ich schreibe hier entspannt ein wenig in meiner Freizeit mit. Wenn ich merke, dass jemand ständig Konflikte beschwört, die - meiner Ansicht nach - sinnlos sind, kann ich den Konflikten auch mal aus dem Weg gehen. Nicht weil ich sie nicht austragen könnte (wir haben ja auch schon Themen ausdiskutiert), sondern weil ich es oft den Aufwand nicht wert finde. Da erwarte ich eher von meinem Gegenüber, dass er sich mal reflektiert und für eine angenehme Gesprächsatmosphäre sorgt. Meine Form von Emanzipation: Ich suche mir die Themen aus, die ich ausdiskutieren möchte. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.08.2017
Beim drüber lesen habe ich den Eindruck manche wollen nicht Gleichberechtigte Geschlechter, sondern gleich gemachte.

Wenn es eine Frau als diskriminierend empfindet wenn ich einer Frau körperliche Belastung abnehme, dann hat sie ein unsinniges Rollenverständniss, nicht ich.

Chancengleichheit im Beruf und das wegfallen überholter
Rollenbilder bedeutet doch nicht sämtliche Unterschiede zu verleugnen, Männer sind keine Frauen sind keine Männer.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.08.2017
Hey Ihr beiden Turteltauben. Wie wäre es, wenn Ihr einen eigenen Thread aufmacht. Der COP und HANNA Thread. Ihr habt immer ein Thema und es stört Euch keiner. Naaa?? ;-)))) Ihr seit süß.
@ Hanna
Ich finde nicht, dass Aggressivität in irgendeiner Form Stärke sein sollte oder kann. Dann bin ich wohl kein typischer Mann.
Von meiner Seite aus würde ich eher erwarten, dass sich Führungskärfte und Mitarbeiter fachlich korrekt und nachhaltig verhalten.
Es gibt aber eben auch Mitarbeiterb und Führungskräfte, die zum Schutze ihres eigenen Harmoniebedürfnisses alles durchwinken, was irgendwie unbequem ist. Wenn aber falsche Entscheidungen getroffen werden, dann muss ich da auch mal gegen stehen. Das hat dann aber nichts mit "Aggressivität" zu tun sonder mit Konsequenz.

Wer auf Meinungen beharrt nur um sein Ego zu decken und wie gesagt dies ist keine männliche Schwäche, der verhält sich immer schlecht. Ich denke darüber müsste man auch gar nicht diskutieren, oder? Es sollte eben das zählen was "richtig" ist und in Bezug auf fachliche Entscheidungen ist dies, zum Glück, meist sehr eindeutig und schnell festzustellen.
Schneller als es diesen Menschen manchmal lieb ist oder sie damit umgehen können.


Ich würde sagen ich bin schon sehr kritisch mit mir selbst nur wenn man mir Dinge nahelegt, zu denen man selbst nicht in der Lage ist bei dir, dann hinken eben viele Vergleiche.
Du packst ja selbst eine ganze Menge Klischees aus, die im Grunde nur auf deinem eigenen Denken basieren und weniger auf tatsächlichen Gender-Spezifika. Wenn ich jetzt auch ein Klischee anführen würde, dass eine wirkich weiblich-weibliche Frau dann wenn sie genevt ist jegliche Kritik als Angriff auf ihre Person versteht und nachdem sie wieder klar denken kann oft feststellen muss, dass manche Dinge überhaupt nicht auf sie oder auch nicht abwertend gemeint waren, dann käme man zu dem Eindruck, dass eben beide Geschlechter diesem Problem unterliegen würden.
Ich halte das jedoch in Bezug auf Geschlechter für Unsinn, weil es sich hier um ein charakterliches Problem der Person handelt und nicht um geschlechterspezifisiches.


Darüber haben wir z.B. auch bei dir schon öfter gesprochen und auch bei dir ist es mit der Selbstreflektion nur in so weit ok, wie du das selbst gut findest und es deinem persönlichen Drang nach Harmonie bzgl. deinr eigenen Meinung zutärglich ist. Ich habe im Gegensatz zu vielen anderen keine Probleme mit Kritik. Ist das bei allen anderen auch so? Und liegt das nur daran, dass ich ein Mann bin oder ist das nicht viel mehr eine individuelle Charaktereigenschaft, die dir vielleicht gerade nicht in den Kram passt?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.08.2017
Agressivität ist für mich ein Abwehrmechanismus und kann Ausdruck der unterschiedlichsten "darunterliegender" Emotionen sein z.B. Wut aufgrund von fehlender Fairness, emotionaler Verletzung, Ablehnung z.B. als "das geht mir zu nahe" oder "du gehst du weit". Agressivität kann "gespielte Stärke" sein um Schwäche verdecken.

Glaube, diese Reaktion wird von einem "typischen" Mann aber fast erwartet: Das er Schwäche nicht zugibt, sondern Stärke u.a. über Agressivität suggeriert. Deshalb kann es die Arbeit eines Mannes inhaltlich verschlechtern, wenn er - weil er im "typischen Männerbild feststeckt", wenn eben nicht mal zugeben kann, dass es jetzt notwendig wäre, seine Meinung zu ändern.

Spannend finde ich auch, dass du sagst Männer dürfen emotional sein. Was ist aber wenn sie das gar nicht wollen? Oder sogar erwarten, dass sich ihr Gegenüber auch mal zusammenreißt? Du hast selbst eine starke Tendenz nur deine eigene Denkweise zu hofieren und bewegst dich dann meist schnell wieder weg von der eigentlichen Gleichberechtigung.

Ich glaube im Grunde ist jeder Mensch emotional. Uns unterscheidet nur, wie wir damit umgehen. Von daher ist das was du oben beschreibst nicht die gleiche Ebene: Emotionen "haben" und "ausleben" (zusammenreißen). Eine "typisch männliche" Schwäche ist z.B. die eigenen Emotionen auch gar nicht von der Realität unterscheiden zu können. Ein männlich-männlicher Mann hält das, was er denkt, wenn er agressiv wird für die Realität ("Frau K. hat schon immer schlechte Arbeit geleistet."). Wenn der männlich-männliche Mann sich dann wieder beruhigt, erkennt er vielleicht, dass Frau K. eigentlich sehr gute Arbeit leistet, es aber ehr ungeschickt von ihr war, ausgerechnet heute mal wichtige Unterlagen nicht rechtzeitig ausgedruckt zu haben und das, wo er doch schon gereizt war, weil ihm gerade heute morgen jemand in sein nagelneues Auto hineingefahren war. Der Mann-Mann kann dann oft den eigenen Fehler nicht zugeben und erkennt nicht, dass das Problem bei ihm liegt. Wird er sich seiner eigenen Emotionen bewußt (z.B. der Grund-Genervtheit aufgrund des Autounfalls), kann er sein Denken revidieren und lässt er dann auch noch das Bedürfnis einer Dauer-Dominanz fahren, kann er sich bei Frau K. für sein Verhalten entschuldigen und dauerhaft eine gute Bindung zu seinen Mitmenschen aufbauen. Mit Emotionen umgehen zu können setzt voraus, sich ihrer bewußt zu sein und das klassiche Männerbild fördert nicht, dass Männer sich ihre Emotionen überhaupt eingestehen, deshalb fällt es ihnen oft wesentlich schwerer mit ihnen "konstruktiv" umzugehen, sondern sie versuchen eher das Gegnüber mundtot zu machen.

In deinen Postings ist übrigens die starke Tendenz erkennbar zu werten und alles möglichst schnell in Schubladen einzusortieren, wobei du deinen Gesprächspartnern gegenüber wesentlich kritischer bist als dir selbst. ;)
Ich arbeite in einem überwiegend von Männern dominierten Bereich, wobei auch hier der Frauenanteil stetig wächst. Meine Dienststelle ist für den Innenstadtbereich zuständig, Rotlichtviertel inklusive. Auf der Straße haben Männer einen deutlichen Vorteil, einfach aufgrund ihrer körperlichen Eigenschaften. Oft werden Frauen in Uniform nicht wirklich ernst genommen von den "Perlen der Gesellschaft". Wobei ich da wirklich nur von unserer "Klientel" sprechen kann. Auf Dienststellen in anderen Stadtteilen oder im ländlichen Bereich kann das durchaus auch anders sein. Im Innendienst hält sich der Anteil von Frauen und Männern die Waage. In meinem Arbeitsfeld sind sieben Beamte und sechs Beamtinnen als Sachbearbeiter tätig. In Führungspositionen haben hier zwar immer noch die Männer die Nase vorn, aber wir haben hier z. B. eine Dienststellenleiterin, die echtes Potential hat, irgendwann mal die erste Polizeipräsidentin Hannovers zu werden.
@ Hanna
Spannend finde ich auch, dass du sagst Männer dürfen emotional sein. Was ist aber wenn sie das gar nicht wollen? Oder sogar erwarten, dass sich ihr Gegenüber auch mal zusammenreißt? Du hast selbst eine starke Tendenz nur deine eigene Denkweise zu hofieren und bewegst dich dann meist schnell wieder weg von der eigentlichen Gleichberechtigung.
@ Hanna
Da frage ich gleich mal mehrere Dinge. Zum einen wundert mich, dass du Aggressivität nicht als Ausdruck von Emotionen wertest.
Außerdem gehen weibliche Chefs mit schwacher Kompetenz exakt gleich vor. Auch kann ich nicht erkennen, dass der von dir geschilderte Fall anders wäre wenn nun ein Mann mit diesem Chef streiten würde.
Hier geht es eben nicht um Intellekt sonder Charakter und weil der Chef fachlich schwach ist muss er die Autoritäts-Karte spielen. Das trifft aber ALLE Geschlechter.
Ich denke daher eher, dass du diese Zusammenhänge auch falsch deutest. Ich war schon auf mehreren Führungsseminaren und die Problematik war überall die gleiche.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.08.2017
@ Hanna ...das sind sehr gewagte Theorien und Verallgemeinerungen. Was ist deine Definition von Mann?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.08.2017
@Cop Nein, Männer und Frauen unterscheiden sich nicht im Intellekt, nur in der Begriffsstutzigkeit. *quod erat demonstrandum* ;) Nur in deiner Vorstellung.

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Ich persönlich stand schon häufiger vor einem "typischen" Mann, der wegen irgendetwas Stärke zeigen wollte:
MIR war total bewußt, dass er sich gerade nur "aus Prinzip" durchsetzen wollte. Das es nicht um die Sache, meist eine Kleinigkeit, ging, sondern darum den Führungsanspruch zu behalten und durchzusetzen. Das es wichtiger war in dieser Situation Dominanz zu zeigen, als "die beste Lösung zu finden". Manchmal war der Mann auch eigentlich hochemotional und konnte es aber ums Verrecken nicht zeigen, weshalb er dann agressiv wurde oder versuchte das Thema "Wegzuwischen" zwecks Vertuschung. ;)

Ein "typischer" Mann zu sein kann beim Thema Finden der besten Lösung ein echter Nachteil sein, weil Dominanzverhalten die rationale Entscheidungsfindung unterdrücken kann.
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Männer, die von Natur aus keine klassischen "Männer" sind (und das sind durchaus 60-70% aller Männer), sondern z.B. empfindsamer, verhalten sich manchmal völlig bescheuert, wenn sie versuchen dem klassichen Männerideal zu entsprechen. Wozu?

Wären ein bißchen Rückgrat und Verlässlichkeit nicht "männlich" genug? ;)
@ Hanna
Trotzdem unterscheiden sich Männer und Frauen intellektuell wie auch körperlich biologisch.
Was die Körperkraft betrifft betrifft auch bei vielen Menschen den Intellekt.
Dabei geht es eben nicht darum ob jemand gleich gut eins und eins addieren kann, denn jeder kann im Normalfall ja auch eine Einkaufstüte halten.
Diese Unterschiede zeigen sich eben erst wenn die Ansprüche deutlich höher werden. Da gibt es eben auf beiden Seiten Dinge die das eine oder andere Geschlecht besser vermag meiner Meinung nach.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.08.2017
@Cop Ich würde so weit gehen, dass nicht einmal der Intellekt gleich ist. Im Schnitt ticken Männer und Frauen eben anders und die Interessen sind auch nicht gleich.

Glaube ich nicht. Intellektuell sind Männer Frauen absolut ebenbürtig. Man könnte zwar manchmal das Gefühl bekommen, sie seien es nicht. Ich bin aber inzwischen so tolerant ihnen die gleichen Grundfähigkeiten wie Frauen zuzugestehen. ;) *Vorsicht Sarkasmus*

Gäbe es keine gesellschaftliche Prägung, gäbe es auch die Unterschiede bei den Interessen nicht. Deshalb ist gerade aktuell es so wichtig, weil die Klischeebilder zuhause noch vermittelt werden, dass man Mädchen und Jungs ganzheitlich fördert: Das Mädchen "Jungendinge" kennenlernen und Jungs "Mädchendinge" kennenlernen und sich auch zutrauen.

Meine: Emanzipation kann auch in die Richtung gehen, dass Männer Gefühle zeigen, verletzlich sein und weinen dürfen. Das fände ich sogar sehr sinnvoll. Weg vom Ideal "immer stark sein zu müssen", hin zu einem "Bewußten Mann, der seine Emotionen wahrnimmt".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.08.2017
Ne, iss klar...
In einer Abteilung wo es scheiße läuft will man niemanden, der den Karren aus dem Dreck zieht. Merkwürdige Unternehmensziele habt ihr.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.08.2017
Ja, aber darum geht es bei Emanzipation nicht, eher um die Dinge wo Ungleichbehandlung keine Basis hat: Bei intellektuellen Fähigkeiten, moralischen Standards, Freiheiten.... sowas.

Auch bei körperlichen Arbeiten kann eine "fitte" Frau, einem untrainierten Mann überlegen sein, nur kann halt eine Frau aufgrund der anderen körperlichen Voraussetzungen meist nie das körperliche Leistungshoch eines trainierten Mannes erreichen.

Stell dir vor du hättest einen Sohn und eine Tochter: Zwillinge.

Beide träumen davon: "Wir wollen Piloten werden und die Welt sehen". Dem Jungen ebnest du den Weg und ermöglichst ihm den Einstieg. Die Tochter darf Nähen lernen und wird möglichst schnell verheiratet, obwohl sie es "genauso gut gekonnt hätte" wie ihr Bruder.

Gegen sowas muß man sich empanzipieren. Heute fühlen sich ja Männer emanzipiert, wenn sie total entspannt neben Frauen her laufen, während sie schwere Dinge trägt, obwohl ihr das ungleich schwerer fällt. Das ist für mich KEINE Emanzipation, weil da die Voraussetzungen nicht gleich sind. Man verlangt ja auch nicht von einem Mann die Kinder zu kriegen. ;)

Emanzipation ist, wenn auch Männer Spaß am Kochen,Nähen oder an der an der Kindererziehung haben dürfen, während Frauen halt das Ikea Regal aufbauen oder die Finazen regeln. ;) Weil: Das können eigentlich beide gleich gut, es sind nur Klischees, dass es da Unterschiede gibt (so ganz grundsätzlich).
@ Hanna
Ich würde so weit gehen, dass nicht einmal der Intellekt gleich ist. Im Schnitt ticken Männer und Frauen eben anders und die Interessen sind auch nicht gleich.

@ Energieengel
Noble Wunschvorstellung, doch die Realität beweist etwas anderes.
Bei ins werden eher die Chefs bevorzugt, die sich am besten klein machen können. In einer Abteilung wo es scheiße läuft will man niemanden, der das auch ausspricht. Da ist eine Frau ohne Vorkenntnisse mit Begründung der Quote oft gerade recht.