Euro und Deutsche Mark
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2011
Also ich rechne nur noch sehr selten Preise in DM um, weil cih mich inzwischen an die neuen Preise gewöhnt habe.

Anfangs habe ich das auch gemacht, um ein Gefühl für den Preis zu haben. Viele haben ja auch die Einführung des Euro genutzt, um mal schnell die Preise zu erhöhen. Ich erinnere mich an ein Cafe, wo der Milchcafe vorher 3,50 DM und hinterher 2,90 Euro gekostet hat. Da ist man dann halt nciht mehr hin gegangen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.10.2011
Also den Euro finde ich nun nicht das Problem eher den ganz normalen wirtschaftlichen Wahnsinn.Die meisten Leute können nur eher den Euro benennen.
Fakt ist einfach das die Umstellung von DM auf den Euro schon über 10 Jahre her ist.
Die wirtschaftichen Verhältnisse haben sich stark verändert.
Viele Banken sind in den Miesen.
Konjunktur schwankt stark.
Die Weltpreise für Energie und Lebensmittel sind teilweise stark angezogen.
Es müssen viele € in den Umweltsektor gesteckt werden usw usw .
Da ist doch kein Wunder das der Reallohn nicht mehr das ist was er vor ein paar Jahren noch wahr. Natürlich hängt damit auch noch der Umstand mit dran das die Unternehmen die Gewinne lieber in ihr schnuckeliges Eigenheim stecken anstatt es mit den Mitarbeitern zu teilen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.09.2011
Ich denke, es gibt aber auch regionale Unterschiede.

Ein bemerkenswertes Beispiel für mich mit Aha-Erlebnis war, dass ich in Berlin Charlottenburg bei einem Thai essen gegangen war mit einer Gruppe Freunde. Wir haben für ein Menü mit drei Gängen sage und schreibe 6,50 € bezahlt. Dafür kriegt man in Duisburg nicht mal einen Döner auf die Flosse!

Unsere Restaurantpreise varieren zwischen 12 - 17 Euro im Durchschnitt für einen Gang.
Das die Preise gestiegen wären streitet niemand ab. Aber es gibt jede Menge Beispiele wo die Preissteigerung nicht der normalen Inflation geschuldet ist. Beispiel Hotel: 2001 kostet ein Hotel in Essen 80 DM (=40,9 €). Heute kostet das selbe Hotel 80 € (=156,47 DM). Eine Preissteigerung von über 76 DM ist ja wohl nicht normal. Und wenn man dann noch bedenkt, dass die Hoteliers nun nur noch 7 statt 19 % MwST zahlen, dann finde ich die Preissteigerung schon dreist. Mag aber auch an der Branche liegen. 2007 hab ich hier in Ingolstadt für eine Übernachtung 67 € bezahlt. Im Jahre 2011 waren es dann für das gleiche Zimmer 104 €.

Nächste Beispiel: Tankstellen.
Man kann heute Preisschwankungen von 11 cent am Tag feststellen. Stellt euch mal vor ihr fahrt abends auf dem weg nach Hause an der Tanke vorbei und stellt fest, dass die mal den Preis um 20 Pfennig zum Vormittag erhöht hätten.

Beispiel Kino wurde ja schon gesagt. Wusste nur nicht, dass ich pro Soundkanal mehr 2 € zahlen muss.

Fakt ist: Viele Bereiche sind teurer geworden. Nicht alles ist dem Euro geschuldet, aber viele haben sich dem Euro für Preiserhöhungen zu nutze gemacht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.09.2011
Also, ich hab mal gerade nachgeschaut....ein Kilo Schweinebraten kostete vor 28 Jahren - so lange führe ich bereits ein Haushaltsbuch - 18,99 DM, heute kriege ich ihn für unter 4 Euro. Mein erster Fernseher, ein 30 cm Gerät kostete 1979 800 DM, ich bin die ganzen Ferien dafür arbeiten gegangen, mein letzter, doppelt so groß kostete von 5 Jahren höchstens die Hälfte. Ich rechne schon lange nicht mehr in DM und genieße den Euro. Und auch wenn die DM geblieben wäre, wären die Preise gestiegen. Und wenn ich mich zurück erinner, an dem Tag, als ich mein erstes Auto bekam, kostete der Sprit erstmals über 1 DM, aber mir war das damals egal, ich hab sowieso nur für 20 DM getankt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.09.2011
Ja steuerlich, da sind dann die notwendigen Versicherungen, GEZ, Telefon etc aber nicht berücksichtigt.
Ja, das stimmt. Und irgendwann im Juni oder Juli kommt der Tag, an dem wir - rein theoretisch - anfangen, in unsere eigene Tasche für das laufende Jahr zu arbeiten...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.09.2011
Soviel ich weiss werden bei Euch die Steuern usw. schon am Lohn abgezogen, oder täusche ich mich.
Ich rechne auch noch manchmal um, obwohl mir dann fast übel wird. Und die Sache mit der Inflation... da wird alles zusammen gerechnet - auch die Dinge, die nicht zum täglichen Bedarf gehören. Und klar, wenn TV und PC, Urlaubsreisen und Haushaltsgroßgeräte, die alle billiger geworden sind, da mit reingerechnet werden, dann ist die Inflationsrate nicht so hoch.

Und der "kleine" Luxus, ausgehen, ist überdurchschnittlich teurer geworden. Früher bin gern mal ins Cafe, in die Eisdiele oder abends was trinken gegangen - heute kann ich mir das kaum noch leisten.

Und wenn ich mir das Durchschnittseinkommen vom letzten Jahr ansehe (2.700€), dann sieht das auf den ersten Blick nicht schlecht aus. Allerdings werden da auch die Großverdiener mit reingerechnet, die den Schnitt sicher nicht unbedeutend anheben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
Viele ältere Menschen rechnen nicht um, sondern sagen im Eifer des Gefechts ausversehen noch "Mark" statt "Euro".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
@elwetritsche, sorry, ich hatte dabei an Lebensmittel gedacht oder z.B. an Restaurantbesuche. Ich persönlich fand das sehr teuer.

Möbel, Elektroartikel und dergleichen kauft man nicht täglich, Lebensmittel dagegen konsumiert man jeden Tag.

Steuern, Krankenkasse und Versicherungen müssen alle bezahlen, warum sollte jemand annehmen, dass das in der Schweiz anders ist. ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
@cat57 spott billig, nein würde ich nicht sagen. Wenn wir nach Deutschland einkaufen gehen, meine Mann kommt aus Deutschland, dann nur wegen vereinzelte Produkten die günstiger sind oder etwas was es bei uns in der Schweiz nicht so gibt.

Was wir einkaufen ist z.B. Katzenfutter oder Kosmetik Artikel (dm und Müller). Was z.B. in Deutschland besser ist, das ist die Auswahl an Mode für Grosse Grössen. Aber "billig" ist Deutschland nicht. Möbel, Elektroartikel, Kleider, Make up und Parfum usw kommt am Schluss fast auf das gleiche raus oder kann bei Euch auch Teurer sein.

Fleisch kaufe ich keines, da die Qualität meines erachtens in der Schweiz besser ist. Nicht so Fett, da die Schweine z.B. nicht so gemästet werden dürfen. Aber das ist nur meine Meinung.

Viele Deutsche sehen in der Schweiz meistens nur der höhere Lohn, das aber noch Steuern, Krankenkasse, Versicherungen usw abgehen sehen viele nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
also ich rechne nicht um, was bringt das ? Entweder reicht das Geld, oder man setzt den Rotstift an. In vielen europ. Nachbarländern ist die Situation schlechter als bei uns, aber ich erlebe dauernd, es ist en vogue zu jammern. Das sind keine H4-Empfänger, das sind gut situierte Leute, die alleine für den Urlaub mehr Geld ausgeben können, als das was ich per anno als fixe Kosten habe.........
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
Man darf auch nicht vergessen, wieviel wir inzwischen aufgedrückt bekommen.

Ich finde z. B. die GEZ Gebühren (wären über 400 DM jährlich!) Wahnsinn. Sie sind das vierfache von meiner normalen Haftpflichtversicherung.

Wenn ich mir vorstelle, eine Rentnerin, die grade über dem Grundsicherungsbedarf liegt und keine Möglichkeit auf diverse Befreiungen hat kann also Ruckzuck durch solche Pflichten wie GEZ, Krankenkassenzuzahlung, Praxisgebühr, Medikamenteneigenanteil, usw. schnell unter der ALG II Grenze liegt und hat keine Möglichkeit da was an Ermäßigungen zu bekommen, weil ja das Einkommen zählt und nicht die diversen kleinen Gebühren, mit denen man sonst noch so belegt wird... Da besteht schon eine Gefahr der Schulden, nur weil man diese Dinge bezahlen muss.

Ich war 16 Jahre allein erziehend. Luxus wie Urlaub gab es da eh nie. Wenn, dann mal mit den Kids ins Freibad oder ins Kino (das war schon hammer schwer zu leisten). Dennoch habe ich das Gefühl, dass es nach dem Euro bedeutend schwerer wurde, nicht zuletzt dank der Agenda 2010, die den meisten Kindern inzwischen ein warmes Essen in der Tafel näher gebracht hat, als Arbeit für ihre Eltern. Na ja, das wäre jetzt ein anderes Thema.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
Die sind nur in der Anschaffung billiger geworden und im Energieverbauch. Die neuen gehen dafür viel schneller kaputt.
Beispiel meine erste Waschmaschine hab ich gebraucht geschenkt bekommen da war das teil bereits 15 Jahre alt. Ich hatte sie noch 6 Jahre und hab sie dann weiterverschenkt weil sie Probs mit dem Wasserhalten hatte und ich sie im Bad stehen hatte, sonst lief sie einwandfrei und für Kellerhaltung war sie noch total i.O. Die Maschine danach war eine AEG für ca 700 EUR die hatte ich 5 Jahre, 3 Reperaturen bis sie völlig den Geist aufgegeben hat. Meine neue hat 800 EURO gekostet, ist von Quelle und hat den Monteur auch schon 2x gesehen in 2 Jahren.
Je mehr die Dinger können umso schneller gehen sie kaputt das ist eine versteckte Preiserhöhung.
Was z. B. preiswerter geworden ist, bei besserer Leistung, sind Waschmaschinen. Vor 18 Jahren habe ich 1.500,-- DM für eine hanseatic-maschine mit 1100 U/min bezahlt, meine Siemens vor drei Jahren ist ein 6 kg-Maschine mit 1400 U/min und hat 750 € gekostet. Ich schätze mal, das liegt daran, dass die Produktion immer weiter nach Osten, bzw. an billigere Produktionsstandorte verlagert wurde. So etwas ist auch bei Musikinstrumenten so. Es gibt super Querflöten, Saxophone, Klaviere etc. schon aus China. und diese Sachen sind auch billiger als vor 10 Jahren.

Wir sind auch beim täglichen Bedarf wohl die Ausnahme, oder wir haben uns unbewusst umgestellt: ich habe 1994 angefangen, ein Haushaltsbuch zu führen, und brauchte 900 DM für 3 Personen. Später kam unsere Kleine dazu, da haben wir mit 1200 DM gerechnet. Und sogar noch monatlich etwas gespart. Bei der Euro-Umstellung hatte ich dann 600 € im Monat, und es kam immer noch so gerade hin...seit letztes Jahr unsere "Große" ausgezogen ist, habe ich also 600 € für drei Personen. Für August habe ich jetzt 40 € übrig behalten. Wir haben unseren Lebensstil eigentlich nicht geändert, es fehlt nichts. Unser registrierter Kostenanstieg ist also recht moderat.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
Das genau ist das Problem: Insgesamt ist die Preissteigerung moderat verlaufen, aber eben nicht in allen Bereichen gleich...vor allem "Luxusprodukte" wie Fernseher, Computer usw. für die man früher mehrere Monatslöhne opfern musste sind heute beinahe "nebenbei" zu bezahlen. Aber die Dinge, auf die man nicht verzichten kann, wie Miete, Strom und Grundnahrungsmittel wie Brot sind schon extrem teuer geworden...

Das Problem ist, dass man früher entscheiden konnte, ob man sich einen teuren Fernseher leisten kann oder will. Heute kann sich aber keiner aussuchen, ob er Miete oder Strom zahlen will...Da die Luxusprodukte im Vergleich dazu sehr billig erscheinen, ist es kein Wunder, dass viele Menschen das nicht als Luxus ansehen und kaufen, und nicht daran denken dass die teuren Lebenshaltungskosten ja weiterlaufen und dadurch in finanzielle Schieflage geraten.

Ich finde es beängstigend, zu sehen, wie viele junge Leute schon kurz nach der Volljährigkeit in die Schuldenfalle rutschen...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
@Ambärle
Ich verstehe Dich natürlich schon :-). Aber noch gibt es zum Glück Menschen zwischen arm und reich und Urlaub sollte in dem Fall nur ein Beispiel sein, der für eine gewisse Lebensqualität steht. Ganz unabhängig davon, in welcher Form man urlaubt. Und da sind (z. B. dank günstiger Flüge) auch für den kleineren Geldbeutel durchaus Möglichkeiten da, die es früher so nicht gegeben hat.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
@Hora
Nein ging es natürlich nicht. Nur ist es einfach so das Urlaub und Flüge eher etwas ist auf das man verzichten kann im Vergleich zu Brot, Heizen und Strom. Ich bin jetzt mal nicht von Buissnesreisern ausgegangen.

@Schoggi
Findest Du 8% wenig? Ich nicht. Nicht bei steigenden Abgaben in anderen Bereichen und fast gleichem Steuerabzug vom Lohn. Allein wenn man überlegt das in 2000 die Krankenkassebeiträge zwischen 10,5 und 12% lagen und wir heute einen Standardsatz von 15,5% haben wird klar das Netto weniger rauskommt bei gleichem Brutto und das bei steigendem Arbeitgeberkosten die das natürlich mit in die Endprodukte kalkulieren müssen.

Genau.. die Spaltung zwischen Arm und Reich nimmt hier langsam bedenkliche Maße an und erinnert mich an Amerika. Der Trend geht zum 2.Job.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
@Ambärle: deshalb mein link... WISO hat nur schwache Preisanstiege für Produkte des täglichen Lebens festgestellt.

Ich kann allen nur empfehlen mal in andere Länder zu schauen. Frankreich und Italien sind inzwischen viel teurer wie Deutschland. D ist inzwischen wohl eines der billigsten Länder in Europa...

Aber was sicher stimmt, dass die Löhne in Deutschland seit Jahren stagnieren, zumindest für die Unter- und Mittelschicht.
Vor 20 Jahren konnte noch jeder von seinem Lohn leben, das nimmt beständig ab...

Hier eine Untersuchung der Allianz zum Vermögen:
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Schweiz-mit-Abstand-reichstes-Land-der-Welt/story/11882709

Deutschland war 2000 noch auf dem 8. Platz, jetzt Platz 17. Und wenn 1% der Bevölkerung über 50% des Vermögens haben, beibt immer weniger für den "Kleinen Mann"...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
Ging es hier explizit ausschließlich um Dinge und Kosten des täglichen Lebens? Muß mir wohl entgangen sein, dass sich der Eingangsthread nur darauf bezieht ;-)

Und ja, es soll Menschen geben, für die ist ein Flug genauso alltäglich wie Bus und/oder Autofahren ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
Flüge und Urlaube sind ja auch die Dinge/Kosten des tägl. Lebens ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.09.2011
@Schoggi
Ich bin grundsätzlich auch Deiner Meinung, aber ganz ehrlich... für 500 Mark hat man damals dann aber ein ultra-super-Teil von Radio mit Kassette bekommen und 800 DM pro Person für einen Urlaub waren auch schon kein Pappenstiel ;-)

Aber ja, wenn man mir früher erzählt hätte, dass man z. B. für teilweise weniger als 40 Mark einen Flug von Hamburg nach Stuttgart bekommt oder einen 50" LCD-Fernseher für unter 1.000 DM, den hätte ich wohl mitleidig angelächelt :-))

@Ambärle
Ja, möglich, dass das stark branchenabhängig ist und wohl auch je nach Region stark schwanken kann. Ich kann ja nur von mir ausgehen, obwohl ich durchaus auch Leute kenne, die trotz guter Ausbildung und Vollzeitjob gerade mal etwas über 800 Euro mit Lohnsteuerklasse 1 ausgezahlt haben. Ist zwar recht ländlich und die Mieten sehr günstig, aber die sonstigen Kosten sind natürlich genauso hoch. Auch gut möglich, dass ich da zu naiv bin, wennn ich das bisher mehr als Ausnahme, denn als Regel gesehen habe.