Erziehung ... ist eine Frage des Wollen?
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"was ein Dritter aber als belästigend findet ist subjektiv und im Zweifel des Angeklagten gehen kindliche Bedürfnisse über die erwachsener Mündiger....das sieht der Gesetzgeber seit geraumer Zeit zum Glück ebenfalls so ;).... " Zitat Maiglöckchen

Ist es ein kindliches Grundbedürfnis, andere Menschen nassspritzen zu müssen? Wohl kaum. Das ist ungehörig. Und ich handle auch vollkommen durch Gerichte und Polizisten und die NSA und den lieben Gott und die Jedi-Ritter gedeckelt, wenn ich die Eltern darauf hinweise, dass ich das nicht möchte. Ferner habe ich in keinem meiner Posts hier jemanden als Egoisten hingestellt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.06.2015
Es ist doch eher wahrscheinlich, dass es mit einem nicht völlig aus dem Rhythmus gekommenen Kind in einem nicht total überfüllten Zug einfacher zu reisen ist.
Meine Eltern fuhren generell zu "ruhigen" Zeiten längere Strecken. Kein Stau, kein Drama, keine Reizuberflutung. ... klingelt was?

Und ja, ich bin genervt. Weil Eltern IMMER mal gegen Bedürfnisse des Kindes entscheiden müssen. Oder wollen Kinder neuerdings nur noch still vor sich hin vegetieren?

Es gilt also immer mal wieder abzuwägen, was jedem jetzt zumutbar ist.
Ich glaub das Problem an dieser Diskussion ist, dass die "Kinderseite" hier gerne zu ihren Gunsten pauschalisiert und eben auf diese "Konkreten" Beispiele nicht eingeht und selbst wenn Sätze gefallen sind wie: "In so einer Situation sehe ich das auch so," dann könnte man doch an der Stelle die Diskussion unterbrechen und sich fragen, wie man dann mit solchen Eltern umgeht?
Ich bin nicht dazu gekommen die Mutter darauf anzusprechen, weil es eine andere Dame tat, die am Tisch saß. Aber für mich war eben, das Problem, dass TROTZ dieser Aufforderung an die Mutter halt die Aussage kam: "Sie hätte jetzt keine Lust sich um die Erziehung ihrer Kinder zu kümmern."
Und das hat nichts damit zu tun, ob ich nun selbst Kinder habe oder nicht, da nimmt sie einfach ihre Fürsorgepflicht für sich und andere nicht wahr. Die Kinder haben die ganze Zeit auf der Wiese gespielt und es hat niemanden gestört? Davon redet ja auch keiner. Aber gewisse Dinge sind einfach gesellschaftlich nicht ok. Wenn das Erwachsene machen, dann können die sich selbst dafür rechtfertigen. Oder vielleicht hätte ich dem auch eine verpasst. Aber dann kann man das selbst klären. Ich würde mich hüten das Kind eines Fremden anzupacken, gerade bei unserer bescheuerten Gesetzeslage, aber ich kann druck auf die Mutter machen, denn die ist nun mal Erwachsen und MUSS sich um ihre Kinder kümmern. Das ist für mich keine Frage des "Wollens".
Stimmt, man muss sich das nicht bieten lassen.
Aber man muss auch kein Riesendrama draus machen und so tun, als seien diese Eltern nebst Kind vollkommen assi, faul, unfähig und verlottert.

Und herrenlose Katze, deine pieksige Bemerkung mit der Mutter und dem Zug zeigt es doch schon wieder...was gehts dich an, wann und wie eine Mutter mit ihrem Kind reist? Warum bekommt man da bei dir das Gefühl, dass es was negatives ist, wenn eine Mutter mit Kind am Wochenende spät mit dem Zug unterwegs ist oder vielleicht auch sein muss?

Das ist so typisch Deutschland, ich schriebs ja vorne schon. Am liebsten sind dem Deutschen die Kinder, die man nicht sieht und hört.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.06.2015
Genau und deswegen gibt's Spielecken und Kinderabteile.
Und welches kindliche Bedürfnis genau gestillt wird, wenn Mama mit ihm Freitag nachts in einem überfüllten Zug durch Deutschland pendelt oder wenn der Bengel Erwachsene zum ureigenen Vergnügen schikaniert erklärt sich mir immer noch nicht.
Die Eingangsfrage war, ob man sich so ein Verhalten wie es Cop geschildert hat, bieten lassen muss. Deutliche Antwort:NEIN
Mei oh mei.

Der mit dem wolf...das war keine Gehässigkeit. Alle Parteien konnten darüber schmunzeln und keiner hat dem anderen Gehässigkeit vorgeworfen, da kannst du beruhigt sein.

Und rk, wir schrieben jetzt zuletzt nicht von den Extremfällen!! sondern von ganz normalen Familien in ganz normalen Situationen. Also komm doch jetzt nicht mit kinderschändenden Priestern und schwerst traumatisierten Kindern ums Eck, man man.

Nur diese neunmalklugen Besserwisser, die in irgendeine Situation kurz reinkommen, gar nicht wissen, was vorher war, was nachher sein wird und die weder Eltern noch Kind überhaupt nur kennen, die gehen einem gehörig auf den Zeiger.

Da hört jemand ein Kind plärren und fühlt sich sofort berufen, eine kostenlose Erziehungsberatung zu geben. Das ist eine grenzüberschreitende, dreiste Frechheit. Lass mal stecken.
Oder die Tante, die zuerst ungefragt das Kind auf dem Arm der Mutter antatscht, dieses daraufhin anfängt zu brüllen dass der Zug wackelt, um sich dann von dem krankmachenden Lärm belästigt zu fühlen und der Mutti "wohlgemeinte" Ratschläge gibt, gespickt mit Nebenbemerkungen a la "Also früher hätts sowas nicht gegeben, ein Klaps auf den Po und Ruh is"
Von solchen Zeitgenosse rede ich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.06.2015
was ein Dritter aber als belästigend findet ist subjektiv und im Zweifel des Angeklagten gehen kindliche Bedürfnisse über die erwachsener Mündiger....das sieht der Gesetzgeber seit geraumer Zeit zum Glück ebenfalls so ;)....

Und nun...andere als faul, egoistisch oder als sonste was zu bezeichnen, gehässige Kommentare darüber, was man alles besser machen würde, in dieser oder jenen Situation,, ohne jemals in einer solchen gesteckt zu haben, gehen dieser hier gezeigten Gehässigkeit voraus ;)....


und nein...hier in diesem Kontext ging es darum, dass Fachleute gut sein können, auch ohne selbst Kinder haben zu können, die Erfahrung aber zeigt, dass sie noch besser werden, wenn sie erstmal Kinder haben und Fachwissen einen eben nicht gleich auch zu guten Eltern macht....das andere steht in einem ganz anderen Zusammenhang ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.06.2015
Krank ist es eher diese fadenscheinige Behauptung, dass nur Eltern kompetent in Erziehungsfragen sind und nachvollziehen können.

Wenn es so wäre, bräuchte man ja keinerlei Kinder- und Jugendhilfe, keinerlei Heerscharen von Sozialarbeitern die sich um vernachlässigte verwahrloste Kinder kümmern müssen und überhaupt irgendwelche Hilfen für Kinder und Jugendliche außer den Eltern...
"Aber wie sehr habe ich es genossen, wenn eben jene Spezialisten einige Jahre später selbst Nachwuchs hatten und reumütig bekannten, dass sie sich rückblickend ziemlich dämlich vorkämen und sich auch gern mal im Nachhinein dafür bei mir entschuldigt haben." Zitat Profilschubserin

Der Charakterzug der Gehässigkeit steht dir gut zu Gesicht.

Es geht hier nicht um das Diskuttieren an sich, sondern daran, dass ich mich hier definitiv auf die Seite von Shadowcop schlage, denn es ist ganz einfach:

Kinder sollen in den von den Erwachsenen gesteckten Grenzen Kind sein und sich entfalten. Die Grenzen fangen da an, wo Dritte belästigt werden. Wenn ich auf einer Grillfeier von Satan Junior absichtlich nass gespritzt werde, dann hat das nichts mit "die Kinder sollen sich austoben" zu tun, sondern mit "Grenze überschritten - Konsequenz spüren". Früher hätten die Kinder stumpf eine aufs Maul bekommen, heute ist man glücklicherweise so weit, dass es andere gesunde Mittel gibt. Den Fehler erörtern, Sandmännchenverbot, 2 Wochen Nintendo DS-Verbot oder Taschengeldentzug. Egal was. Und das haben die Eltern mit dem Kind auszubaldowern, nicht ich. Aber sie darauf hinweisen muss ich, denn sonst kriegen sie es nicht mit, oder ich fange schlimmstenfalls damit an, hinter deren Rücken über sie zu lästern. Dann lieber ein offenes Wort, und die Eltern sind in die Pflicht genommen.
Kümmern sie sich dann immer noch nicht, werde ich eben garstig. Eskalation.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.06.2015
ja, Profilschubserin..... *lach....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.06.2015
Wie ist das dann eigentlich bei gewissen christlichen kinderlosen "Profis"

Dürfen ja einerseits keine Partnerin und keine Kinder haben, aber was man so mitbekommt sollen da so einige sehr praktische Erfahrungen mit Kindern haben....

und wenn man automatisch mit dem Kinder kriegen kompetent in der Erziehung wird, warum dann dieser Thread?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.06.2015
hachje.... Krankheit mit Entwicklungspsychologie zu vergleichen....na denn...um bei dem Beispiel zu bleiben....beim Handwerk vielleicht nicht, aber beim Umgang mit dem Menschen ja, da dann wirklich...denn alles, was man selber durchlebt hat, macht einen offener und man versteht es besser, wie der Patient sich fühlt...ist doch logisch, oder? ;)....

Zum Rest.....naja, dir geht es da dann doch jetzt wohl eher ums Diskutieren selber, von daher spare ich mir die Energie...;)...
In dieser Argumentationslogik stimmt es folglich, dass nur jemand, der schon einmal an Krebs erkrankt ist, ein brillianter Onkologe wird?


Es geht doch hier nicht um Brillianz, sondern um den Durchschnitt. Darum, dass man mit gesundem Menschenverstand und nach bestem Wissen und Gewissen seine Kinder erzieht. Um normale Eltern, normale Kinder. Die Extremfälle bleiben Extremfälle. Die wenigsten der hier anwesenden haben etwas an normalem Kinderlärm, an normalem Kinderspiel auszusetzen, sondern nur dann, wenn es belastend wird. Und ja, Lärm macht krank. Ein hochfrequent brüllendes Grundschulkind das trotzt und Dinge WILL WILL WILL macht mich krank. Denn es ist kein positiver Lärm. Habe ich diesen (ich wiederhole) extremen Lärm, in einer Situation, wo ich ausdrücklich für Ruhe bezahle, dann ist es mir vollkommen scheissegal ob es Kinderlärm, jugendliche Brüllaffen, laut mit dem Handy telefonierende Geschäftsleute sind... ich erwarte, dass Ruhe herrscht. Punkt.
Das Argument "ich habe hier aber reserviert weil meine Kinder Ruhe wollen" zieht dann nicht, da die Piktogramme im Zug "Pssst" machen. Logischerweise könnte ich mir ja dann auch neben dem Kind ne Zigarre anzünden und auch sagen "ich will hier auch meine Ruhe", obwohl das Rauchverbot ebenfalls ausgeschildert ist.

Edit: Schreibfehler
Oh ja, ich habe sie immer gehasst, die ungebetenen Monologe darüber, wie ich meine Kinder zu erziehen hätte. Und bei dem Spruch "Das würde es bei mir nieeee geben" hätte ich regelmäßig aus der Haut fahren können.

Aber wie sehr habe ich es genossen, wenn eben jene Spezialisten einige Jahre später selbst Nachwuchs hatten und reumütig bekannten, dass sie sich rückblickend ziemlich dämlich vorkämen und sich auch gern mal im Nachhinein dafür bei mir entschuldigt haben.

Denn mehr noch als ein heulendes Kleinkind nerven mich die Erwachsenen, die mit erhobenem Zeigefinger dann daneben stehen und ungefragt ihre Erziehungsweisheiten über die eh schon gestresste Mutter ergießen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.06.2015
achja...und bei den Profis ist das übrigens auch so...das sagen sogar viele selber...solange man keine Kinder hat, macht man seinen Job gut und hält sich dabei an seinem Fachwissen fest....wenn man Kinder hat, versteht man seinen Job erst wirklich und kann brilliant werden ;)....und vom Fach zu sein ist noch lange kein Garant für eine gute Elternschaft, Kinder haben nämlich die unbequeme Angewohnheit sich nicht immer ans Skript zu halten ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.06.2015
Ja, dem stimme ich zu....wenn ich für eine Reservierung für mich und meine Kinder im Ruhewagen bezahlt habe, dann nehme ich das auch gerne wahr und bei uns gab es noch nie Probleme....;)....bei langen Strecken vor allem....und den meisten Lärm machen meiner Erfahrung meist gar nicht die KLeinsten....sondern eher die Großen......aber gut....wie es schon mal gesagt wurde, auffallen tun eben nur die Extremfälle...ähm....die Ausnahmen und die gibt es immer und überall....genauso unter den Kinderlosen ;)....an Handygedudel, laute Telefongespräche ist man halt schon dermaßen gewöhnt, an einen gewissen Lärmpegel in der Stadt, dass es nicht mehr auffällt....um ein Beispiel zu nennen...wir leben ländlich...haben keinen TV...CD und Musik gibt es nicht täglich und auch nicht endlos, Autolärm und Gedudel ebenso....verbringen wir einen Tag in der Stadt, dann habe ich abends zu Hause zwei Duracellhäschen rumhüpfen, wild, chaotisch und kaum zu bändigen, da völlig überreizt.....das das gleiche Phänomen hätten wir, bei langen Zugfahrten...klar...meine Kinder sind nicht mucksmäuschenleise, meckern auch mal oder lachen....aber sie können sich durchaus auch mal ein Stündchen still vor sich hin beschäftigen , oder aus dem Fenster gucken...haben sie einen schlechten Tag, ja, dann sind sie auch mal quengelig...und nicht ganz so leise...aber herrje, dann kann man immer noch zusammen mit den Kindern auf Wanderschaft gehen oder ein Spielchen spielen.......wo fängt man , auf andere Rücksicht zu nehmen, wo darf man sich selbst in Schutz nehmen? Abstriche haben wir im Grunde alle zu machen...nicht jeder kann sein Egoding durchziehen...und das Problem ist nicht, dass es immer mehr egoistische Eltern an sich gibt, dass der Mensch im Allgemeinen immer mehr abstumpft und eine " nach mir die Sinnflut-mentalität" an den Tag legt..nur, dass es eben bei Eltern dann mehr auffällt....

Natürlich darf jeder zu allem etwas sagen....aber das ist was anderes, wie andere herabzuverurteilen oder über jemanden herzuziehen , ohne irgendwelche Hintergründe zu wissen , bzw, wissen zu wollen :-)...und lediglich als Ventil für eigenes zu benutzen...Verständnis ist so ne Sache, die beidseitig erfolgen sollte :-)
10.06.2015
Dürfen dann Lehrer/innen, Pädagogen/innen, Sozialarbeiter/innen, Erzieher/innen und alle, die in diesen Bereichen arbeiten und Keine Kinder haben, auch nichts dazu sagen geschweige denn ihren Beruf ausüben? Und es gibt da einige ohne Kinder und ohne Beziehung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.06.2015
Danke @dermitdemtanzwolft !!
"Ehrlich gesagt bin ich auch der Meinung, kinderlose sollten Eltern nicht erklären wie Erziehung geht." Zitat fröhliche Christin.

Das ist relativ vermessen, denn sonst dürften viele Diskussionen recht kurz ausfallen, da sich viele Menschen über Politik echauffieren ohne in einer Partei zu sein, im Bundestag zu sitzen, geschweige denn zur Wahl gehen. Oder über Sport... ohne Vereinsmitglied zu sein, dürfte man dann ja gar nicht mehr Fan sein, etc.
Oder man könnte behaupten, man diskuttiere nicht mit jemandem, der einen Phantasiefreund namens Gott hat, solange derjenige nicht wieder seine Medikamente nimmt.
Wenn jemand eine halbwegs ernstzunehmende Meinung hat, und diese sachlich vorträgt, sollte man ein Gespräch oder eine Diskussion zulassen. Denn die hier genannten Extremfälle betreffen eben nicht nur Eltern. Sondern auch Dritte. Und diesen Dritten dann die Meinung über entweder ganz liebe, ganz normale oder ganz bekloppte Kinder zu verbieten, klingt sehr hanebüchen.

Ich habe beruflich täglich mit Kindern zu tun, im Bekannten- und Freundeskreis etliche, ich bin Taufpate, und gehöre eben auch zu der Spezies Mensch, die nach einer 6-stündigen Sitzung gerne im Ruhewagen des ICE seine Ruhe haben möchte. Dafür reserviere ich da, das ist wertvolle Zeit zu arbeiten oder Schlaf nachzuholen, und für die von mir gebuchte Dienstleistung erwarte ich Erfüllung. Fahre ich Kurzstrecken oder in einem normalen Waggon, dann sind mir lärmende Kinder relativ Schnurz, solange sie nicht über Menschen klettern, fremdes Eigentum beschmutzen oder Schimpfwörter brüllen. Denn aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es eine Wonne ist, durch einen Zug zu laufen und zu gucken was es da so alles zu gucken gibt.
Auf der anderen Seite weise ich Eltern aber auch dezidiert darauf hin, dass ihre Kinder sich unschön benehmen, wenn sie es tun. Dafür muss ich selbst kein Kind haben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.06.2015
Fröhliche Christin....das hast du alles sehr schön gesagt, ich habe deine Posts erst jetzt gesehen... wunderbar und echt toll beschrieben in deinem ersten Post...danke dafür :-)

Und ja...ich kann es auch nicht immer, aber ich erinnere mich immer wieder daran und entscheide mich dazu, es so zu sehen...denn der Stress , den ich dann fühle, der schadet letzten Endes nur mir und niemand anderem ;)...
Maiglöcken, das ist schön, wenn man es kann wie Du.
Man kann es eh nie allen Recht machen, entweder ist man zu streng oder zu locker, die Kinder zu brav oder zu frech. Ja, du hast schon recht im Grunde muss man es so machen, wie man selbst dazu steht. Aber ich finde es trotzdem nicht immer so leicht, wenn alle Augenpaare auf einen gerichtet sind und alle erwarten, dass man jetzt als Mutter aber auch das "richtige" macht.

Und wenn ich es mir recht überlege, hätte ich mir wohl auch eine Wasserspritzpistole geben lassen und wäre mit den Kindern auf die Wiese und hätte mit gemacht. Gegen diese Erfrischung hätte ich sicher nichts gehabt bei der Hitze und irgendwann wäre auch mein Fleisch fertig gewesen. Ich bin mir sicher, es wäre noch der ein oder andere Erwachsene dazu gekommen, zumindest bei meinem Bekanntenkreis.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.06.2015
natürlich schau ich nicht tatenlos dabei zu, wenn meine Kinder Leute umschubsen würden oder im Restaurant Fangie spielen wollen...aber ich bin ich...und nicht die Mutter, die das vielleicht anders sieht und tut...mag sein, dass du das so siehst, aber ich eben nicht...und es lebt sich stressfreier für mich, wenn ich bei mir bleibe...so lebe von der Haltung her, wie ich es auch mir gegenüber wünschen würde...und lasse das beurteilen ein...aber was gesellschaftliche Standards angeht, da habe ich , glaube ich, eh bisschen andere Ansicht....was vielleicht auch gut ist, um in meinem Job gut zu sein...wer weiß...wäre mir sowas bei dem Grillfest passiert, hätte ich die Kinder freundlich drauf angesprochen....und wenn mich das Verhalten der Mutter stutzig gemacht hätte oder wirklich gestört hätte, dann wäre ich hin und hätte das Gespräch mit ihr gesucht, mal gefragt, warum ihr alles so anstrengend erscheint...oft stecken nämlich ganz andere Sachen wie Bequemlichkeit dahinter....weißte, ich seh das so...andere zu kritisieren und sich über das Verhalten zu ärgern ist einfach....und auch ein gutes Ventil für nicht gelebte Aggressionen und Frust, die jeder von uns in sich trägt...dadurch stellt man sich im Gefühl eine Stufe höher und wertet sich automatisch etwas auf, das ist ne Egosache...und muss auch nicht bewusst praktiziert werden...oder böswillig...Gefühle suchen sich immer einen Weg nach draußen...vor allem bei den Menschen, die scheinbar ihr Leben gut meistern und nie Schwäche zeigen, gut zurechtkommen und wo alles perfekt erscheint, habe ich das Verhalten oft beobachten können....aber es lohnt sich wirklich, da mal genauer hin zu schauen, warum einen meist solch banale Dinge bei andere wirklich stören...denn oft stecken dahinter nämlich wirklich eigene Themen... das ist aber auch etwas, was jeder für sich entscheiden kann oder soll ....das geht mich auch nichts an...ich kann nur sagen, für denjenigen, der es wagt, für den könnte es sich unter umständen lohnen und sich den einen oder anderen Herzinfarkt ersparen...könnte...muss aber nicht...auch das bewerte ich nicht....

Aber gleichzeitig nehme ich mir dann auch das Recht heraus, mir das Urteil von solchen Leuten nicht anzunehmen...es teilweise zu ignorieren oder nicht darauf einzugehen....nicht weil ich egoistisch bin oder es besser weiß oder sonst was...sondern weil es einfach nicht mein Thema und meinen Ansichten entspricht...ich habe nämlich nicht den Anspruch an diese Gesellschaft in dem Sinn angepasst zu sein...einer Gesellschaft, die Müll und Leid am Fließband produziert, Ignoranz lebt, Ausbeutet, blind in der Herde läuft, nichts hinterfragt und das Mitgefühl vergisst...in der nur zählt und wertgeschätzt wird, was passt und leistet....ich lebe so, wie ich es für richtig erachte...um möglichst glücklich durchs leben zu gehen ohne dabei andere mehr als nötig zu schädigen...und eine Erde meinen Nachkommmen zu hinterlassen, die noch belebbar und vielfältig an Schönheit und leben ist...

Das muss nicht jedem passen....man kann mich sonderbar und weltfremd nennen oder gar egoistisch( wobei ich da ein wenig schmunzeln muss und die, die mich kennen wissen auch warum)....jeden Abend gehe ich mit mir und meinen Gefühlen ins Bett und mit niemand sonst...und wenn ich gut schlafen kann...wenn meine Kinder gut schlafen können ...dann, ja dann ist für mich alles gut :-)...
Man merkt, dass Du wohl keine Kinder hast, sonst wärst Du sicher schon öfters mit solchen Eltern und Kindern in Kontakt gekommen.
Ehrlich gesagt bin ich auch der Meinung, kinderlose sollten Eltern nicht erklären wie Erziehung geht. Es ist in der Tat nicht immer einfach und auch als Eltern hat man nicht immer Lust und die Nerven die Kinder zu ermahnen. Und man hat auch nicht immer Lust es anderen recht zu machen, die es meinen besser zu wissen. Es gibt leider auch solche Zeitgenossen, die sich schon daran stören, wenn Kinder laut lachen.
Aber ich weiss was du meinst. Ich kenne das zu genüge, diese Haltung, wenn andere sich von einem Kindern gestört fühlen, dann sollen sie das Problem selbst beheben. So sass ich schon mit meinen Kindern auf dem Spielplatz und wenn andere Kinder ihnen die Sachen weg nahmen oder ihnen die Schaufeln auf den Kopf hauten, dann hat das die betreffenden Eltern nicht gestört. Klar war ja auch mein Kind, dass da bedrängt wurde und nicht ihres. Also musste ich mich kümmern, wenn ich nicht wollte, dass sie meine Kinder hauten und weiter geplagt haben. Man kann manchmal ja froh sein, wenn die Eltern überhaupt sichtbar sind. Manche kommen erst aus ihren Löchern, wenn sie die Kinder zum heim gehen einsammeln und man fragt sich, wo diese Eltern die ganze Zeit waren.
Oder man sitzt am Frühstücksbuffet. Zumindest wenn die Kinder klein waren bin ich mit ihnen hin gegangen und habe mit ihnen zusammen die sachen geholt, die sie wollten. Aber anderen Eltern ist es egal, wenn die Kinder in die Wurst beissen und sie zurück legen oder die Finger in der Marmelade baden und darüber hinaus natürlich auch noch die Augen grössen sind als der Hunger und die Teller voll geladen werden.

Aber am muss ehrlich sein, dass sind im Grunde die Ausnahmen und die werden wahr genommen. Ganz viele Eltern und Kinder verhalten sich wie man es möchte, aber darüber spricht man nicht. Eltern mit gut erzogenen Kindern werden noch nicht mal registriert, geschweige denn es kommt jemand vorbei und sagt, wie nett und lieb die Kinder doch sind, wie schön sie spielen und sich benehmen. Aber wehe es wird ein falscher pieps gemacht, dann geht das hickhack sofort los, wie unfähig diese Eltern doch sind und wie verzogen ihre Plagen. Oft kennt man die Familie noch nicht mal und weiss nicht, ob sie heute einfach nur einen schlechten Tag haben und es nicht läuft wie es laufen soll, alle mit der Situation überfordert sind u.s.w.

Und ich kenne viele Erwachsene, die sich von "nervenden" Kindern nicht gestört fühlen, die auf sie eingehen, sie einbeziehen und sie in den Bann ziehen. Das hilft meist viel mehr als wenn die Eltern wieder "erziehen". Für Kinder ist es nun mal langweilig ewig auf das Essen zu warten und die Zeiten, wo Kinder warten mussten bis die Erwachsenen zuerst das Essen auf dem Teller hatten, sollten eigentlich vorbei sein. Hat man die Kinder satt und zufrieden gemacht, düsen sie wieder ab und gehen spielen. Vielleicht wäre das ja eine Idee für die nächste Grillparty, erstmal die Würstchen für die Kids den Grill. Dann müssen sie nicht ewig warten und können wieder abdüsen und die Erwachsenen in Ruhe essen. Und meist stehen sie dann wieder da, wenn es darum geht, die Reste zu vertilgen. Zumindest kenne ich das so von Grillpartys.
Allerdings gehe ich auch nur zu Familienveranstaltungen. Zu Feiern bei denen ich weiss, dass fast nur Kinderlose dort sind, gehe ich in der Regel alleine oder gar nicht. Das ist dann für die Kinder meist nur langweilig und dann sind sie einfach auch anstrengend. Da hat man dann als Eltern auch nichts davon und die Kinder erst recht nicht.

Und ich erlebe auch das, dass Kinder nicht mit Respekt und Wertschätzung begegnet wird. Gutes Beispiel: Schul- und Kindergartenaufführungen. Da sind die Kinder mit Begeisterung dabei. Aber die Erwachsenen quatschen weiter und schauen kaum hin. Umgekehrt würde man erwarten, dass die Kinder ruhig sind und keinen Laut von sich geben. Sowas regt mich auch auf.