Erwarten wir zuviel?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.04.2010
Ja, mittlerweile sehe ich das auch so... aber es war schon ein langer Lernprozess den ich da durchlaufen habe... ^^
Mich würde so eine Erwartungshaltung völlig überfordern und ich weiß auch, dass mir ein Partner das nie geben könnte. Wenn ich ihn für mein Glück verantwortlich mache, werde ich unglücklich, so viel steht fest. :-)

Das Zitat von Oscar Wilde in meinem Profil finde ich sehr glaubhaft und realisitsch: To love oneself is the beginning of a life-long romance...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.04.2010
Hohe Erwartungshaltung... Damit kenne ich mich aus ;-)

Ja es stimmt, geben und nehmen sollten sich immer die Waage halten. Erwartung und Verlangen in einem vernünftigen Maß. Im Idealfall. Doch wann hat man den mal... :-)
Inzwischen sage ich; Ich habe viel zu geben und WÜNSCHE mir viel. Lasse dabei bewusst dieses ...wünsche mir "zurück"... weg.

Erwartungen... enthält immer dieses warten. Warten auf etwas das passieren muss. In meinen Augen ein zwingendes, forderndes und damit unangenehmes Wort.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.04.2010
Also, häufig wird mit sogenannten Erwartungen unsere "eigene" Verantwortung für unser Wohlbefinden und unsere Zufriedenheit gerne auf den anderen abgewälzt.
Erstmal ist man schliesslich für sich selber zuständig, und bei größeren Probleme kann man gemeinsame Lösungsansätze finde.

Fürchterlich, wie oft die Verantwortung abgeschoben wird. Oder Gedankenlesen vorausgesetzt wird... nach dem Motto, du liebst oder kennst mich, dann weisst du ,was ich brauche.
Das sind subtile Erwartungen, die kaum jemand erfüllen kann.

Um welche Erwartungen geht es hier denn jetzt eigentlich? Das der andere sich stets so verhält, wie man es sich wünscht und vorstellt?

Ich tolerier ja bei engen Freunden auch alles mögliche an Macken und "Anderssein". Wieso geht das in der Partnerschaft denn auf einmal nicht mehr?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.04.2010
Mit der Aussage:"Du musst mir nicht alles sein..." ist für meine Begriffe eins der Kernprobleme ausgesprochen !

Denn DAS kann auch niemand !

-ich habe jedoch schon länger den Eindruck, dass sehr viele Leute genau das haben wollen -und zwar möglichst sofort, ohne Einschränkung und am Besten in Farbe, besser noch im gewünschten Farbton, mit mindestens 3 Jahren Garantie und selbstverständlich mit Umtauschrecht ohne Angabe von Gründen....

Schliesslich sind wir doch jetzt das Serviceland mit ALL-INCLUSIVE, ALL YOU CAN EAT, PROFFESSIONELLER FREUNDLICHKEIT....

uuäääh! Wenn ich solch wiederlich >amerikanisches< gesabber höre, krieg ich immer öfter diabolische Lust, auf die (Verkaufs-) Theke zu k*en.

Dieses ganze Pseudo-Irgendwas-Getue, was da einst über den großen Teich hierüberschwappte kann ich nicht nur nicht mehr hören, es wiedert mich an !!! Und zwar aus einem einfachen Grund: ES IST NICHT ECHT !

Leider ist zu befürchten, dass dieses Geschleime auf der einen Seite, gepaart mit der Verlogenheit auf der anderen Seite in sämtliche Bereiche zwischenmenschlicher Komunikation Einzug gehalten hat !

...das würde übrigens den einen oder anderen "Erlebnisbericht" hier erklären !


...ich treffe, der Natur sei Dank, noch so manches mal Leute, die den gleichen Eindruck haben...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.04.2010
Aber heißt es nicht im Umkehrschluß: ich gebe nur etwas, weil ich erwarte, auch viel zurückzubekommen?

Hmmm, geben ist freiwillig, WENN ich etwas dafür zurückbekomme ist es schön, aber kann ich das wirklich verlangen? Egal ob in einer Partnerschaft oder bei Freunden?

Dann glaube ich wirklich, wir verlangen zuviel ? Letztenendes kann ich nur das geben, wozu ich persönlich bereit bin ? und das gilt für mein Gegenüber genauso ? und hier können die Grenzen doch sehr unterschiedlich sein.

Erwartungshaltungen, die man an Andere stellt, und die dann nicht erfüllt werden, führen zwangsläufig zu Enttäuschungen ? besser wäre es also, sich davon frei zu machen? Aber dann wären wir wohl alle erleuchtete Wesen und der Spaß am Leben und das Unberechenbare würden mir, glaube ich fehlen ?

Also, in diesem Sinne: Ich weiß es nicht ? und das ist auch gut so :-)

Tahrya
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.04.2010
Wenn wir so darüber nachdenken, erscheinen mir Worte wie "soll, muss" schon fehl am Platze. Sicherlich hegen wir den Wunsch dass diese oder jene Person uns ein bestimmtes Gefühl vermittelt. Aber ist es nicht so, dass wir das nur erhoffen können anstatt es zu erwarten?

Ich meine damit natürlich nicht Dinge, wie Unpünktlichkeit oder ähnliches. Das sind für mich harte Faktoren an denen man in der Tat arbeiten kann ohne gleich Druck aufzubauen.

"Glücklich ist wer nichts erwartet" lautet da ein alter Spruch.

Ich für meinen Teil bin mir in allem genug(Thema Sex lassen wir mal aussen vor;), will sagen ich verlange von einem Partner, Freund usw keine Vervollständigung oder Intensivierung. Der Rest läuft dann wohl unter Symphathie. Mag ich die Art eines Menschen oder nicht? Haben wir Gemeinsamkeiten? Stimmen die Prioritäten im Leben überein?
Wie meinen? Also für mich ist es schon so, dass ER, wenn er mir denn irgendwann einmal begegnen sollte, für mich dann alles sein sollte....hoffentlich auf Gegenseitigkeit beruhend...

*lol* bei Gelegenheit werd ich dir mal einen 10-Euro-Schein wechseln...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.04.2010
@Seaa...
ich weiß was du meinst ;-) Deshalb habe ich ja auch geschrieben: Du musst mir nicht alles sein... Klar muss es in jeder Beziehung, egal in welchem Bereich, heißen:
es ist ein nehmen und geben... :-)

Ich stelle momentan alles in Frage Seaa... auch mich selber... haaach... ich glaub ich bin in den "Wechseljahren"... *seufz*
Zitat Amazing: <<<Verlange ich z. Bsp. zuviel wenn ich meinem Partner sage: "Mach mich gefälligst glücklich... !">>>

Liebe Amazing, ich glaube, der Fehler liegt im "Verlangen" als solches. Ein sehr lange und sehr glücklich verheiratetes Paar hat mir mal folgenden Satz gesagt:

"Liebe ist geben und nehmen - du musst dich aber nur ums "GEBEN" kümmern, "NEHMEN" ergibt sich von alleine."

Ich glaube, da liegt der Schlüssel zum Glück vergraben...

Seaangel
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.04.2010
Ich habe heute in meiner "Lieblings-Frauen-Zeitschrift" einen interessanten Artikel gelesen, der mir sehr aus der Seele spricht!

Erwarten wir zuviel vom Partner, den Freunden oder der Familie? Erwarten wir generell zuviel von den Menschen?
Es gibt diesen Spruch: "Wer bereit ist viel zu geben, darf auch viel verlangen."

Ist das tatsächlich so? Es ist beileibe nicht so, daß ich mich weigere, über meine "Anspruchshaltung" nachzudenken... ^^
Ich habe viel zu geben und erwarte auch viel zurück... ob es sich da um Partnerschaft, Freundschaft oder Familie handelt... oder einfach nur von der Wurstverkäuferin hinter der Theke... ^^

Verlange ich z. Bsp. zuviel wenn ich meinem Partner sage: "Mach mich gefälligst glücklich... !"

Ich glaube, ich muss das umformulieren in ein befreiendes: "Du musst mir nicht alles sein... "
Und das passt wohl in jede Form des "Miteinanders".... ODER??