Erfahrungen im Forum/beim Dating...

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 135 Antworten

„Lohmar“ (Pseudonym)

ein Down Dating?!

Immer wenn man denkt, es kann - auch sprachlich - nicht mehr schlimmer werden, setzt jemand noch eins drauf.

„Lünen“ (Pseudonym)

"ein Down Dating?!

Immer wenn man denkt, es kann - auch sprachlich - nicht mehr schlimmer werden, setzt jemand noch eins drauf."


Meiner Ansicht nach sollte sich dieser Begriff ganz dringend durchsetzen. Also, wenn man sich überlegt, ob man vielleicht doch datet, obwohl man bereits vor dem Date erkennt, dass der Datepartner charakterlich deutliche Schwächen zeigt, man ihm aber vielleicht doch eine Chance geben sollte. Was schief gehen wird, aber man will dem ganzen noch einen Versuch geben.

„Neuss“ (Pseudonym)

Ich denke es könnte sogar ein Updating sein.... wenn man jemanden trifft der zwar arbeitssuchend sein mag, aber zusätzlich sympathisch, tolerant, charakterstark, weltoffen,sozial usw.

„Teltow“ (Pseudonym)

Vielleicht eignen sich Klischees ganz gut zum Beschreiben. Deswegen sind sie trotzdem sehr oft noch lange nicht ok…

Bei mir kam es eigentlich gut an, was Lutz geschrieben hatte: er hat reflektiert gemeint, dass das wohl ein Problem in ihm ist, dass er nicht weiß, ob er dieser Frau schreiben soll, die er kennengelernt hat… Meiner Meinung nach hat er nicht laut überlegt, ob er „Dating Down“ (schrecklicher Begriff, superwertend, natürlich) betreiben soll… Es ging mehr in die Richtung: meine Sozialisierung sagt mir, ich soll der Frau lieber nicht schreiben, weil wir da bestimmte Bilder haben, wenn wir Begriffe wie Muslima und arbeitslos hören (omg und erst die Kombination, Intersektionalität ist hier ein sehr wichtiger Begriff, find ich)…

Meine Erfahrung ist im Moment dieeses: (wie Trudi beschreibt) Hi, ich finde Dich super/interessant/reizvoll/sexy/blabla… Und nach Absagen von mir (einer war Jäger, ich bin Vegetarierin, einer war fast 70, oder allgemein: ich war einfach nicht interessiert) kam wieder: DU bist nicht in Ordnung, mit Dir kann man keine Gespräche führen, schreib mir bitte nie mehr (ja, das ist der Plan… Oida…) Oder so schräge pseudo-tiefgründige Gedichte… Bekomm ich auch manchmal...

@Donna plus: Down Dating bezeichnet nicht, dass der*die Datepartner*in „deutliche Schwächen“ zeigt… Sondern suggeriert, dass diese Person unwürdig ist, aufgrund von ihrem „sozialen Wert“. Das finde ich sehr gefährlich und – tadaaa – wertend… Eine arbeitslose Person ist nicht weniger wert als eine, die arbeitet. Oder eine Muslimin weniger als eine Christin… Ich bin eine alleinerziehende Mutter, die nach Österreich geflüchtet ist, mit ihrer Familie, mit 12… Das ist Stoff für ganz viel Abwertung. Ich bin aber auch eine selbständige Akademikerin mit österreichischer Staatsbürgerschaft… All diese Attribute sagen nichts über meinen „Wert“, ich will nicht Down- oder Update sein, deswegen… Ich denke, der einzig richtige Umgang mit dem Begriff ist: checken, was für klassistischer Bullshit er ist und beginnen, uns mit unseren eigenen Vorurteilen auseinanderzusetzen.
Wenn ich überleg, ob ich jemanden daten soll, der*die "charakterliche Schwächen" zeigt, ist das nicht Dating Down...

„Lohmar“ (Pseudonym)

Ich glaube, bei Donna plus' Beitrag waren Spuren von Ironie enthalten. 😉

„Teltow“ (Pseudonym)

@Miss Jenny: aaah... Hihi, das wär voll schön... :) Das ist leider voll die "Schwäche" von mir, Ironie manchmal nicht rauszulesen, aus lauter Aufregung... Danke fürs Übersetzen... *

„Lohmar“ (Pseudonym)

@MiraMira: 🤗

„Lünen“ (Pseudonym)

Gaaaaaaaaanz leichte Spuren von Ironie waren dem Beitrag enthalten. 😀
Fast schon tendenziell bitterer Sarkasmus, mir bleibt nämlich immer mehr das Lachen stecken.

Der kleine Ernst der dahinter steckt ist allerdings tatsächlich: wer legt oben und unten fest? Wir haben uns so darauf versteift, dass wir materielle Schwäche unten einordnen und materielle Stärke oben. Warum an dieser Skalierung festhalten und nicht ein moralisches Barometer einsetzen?
Schon der Begriff "sozial schwach" ist komplett falsch und auch demütigend. Materiell schwach bedeutet doch nicht sozial schwach. Und viel Kohle haben doch nicht sozial stark!?!



"Und nach Absagen von mir (einer war Jäger, ich bin Vegetarierin, einer war fast 70, oder allgemein: ich war einfach nicht interessiert) kam wieder: DU bist nicht in Ordnung, mit Dir kann man keine Gespräche führen, schreib mir bitte nie mehr (ja, das ist der Plan… Oida…) Oder so schräge pseudo-tiefgründige Gedichte… Bekomm ich auch manchmal..."

Das ist übrigens ein Phänomen, an dem ich nach wie vor ganz hart kämpfe. Das erlebe ich fast schon eher als Regel, denn als Ausnahme und macht mich auch wütend. Letztlich kein Wunder, dass Frauen nicht antworten, weil ganz viele Männer nicht ohne Retourkutsche auskommen. Leider wahr. Ich bemühe mich z.B. immer, neutral zu formulieren, ohne Schuldzuweisung, also z.B. "unsere Kommunikation ist nicht stimmig", und nicht etwa "DU kannst nicht kommunizieren!" TROTZDEM, in schöner Regelmäßigkeit und leider auch in der Mehrzahl kommt dann eine Predigt, dass das (wie in diesem Falle mit der Kommunikation) AN MIR liegen würde, dass die nicht stimmen würde, dass ICH dieses und jenes falsch gemacht hätte usw. Es gibt leider wirklich viele Männer, die nachtreten "müssen".

„Lohmar“ (Pseudonym)

Wenn solche Begriffe aufkommen muss ich immer an die 37 Grad Folge "Trotz aller Unterschiede: Liebe!" denken, da geht mir einfach das Herz auf, wenn ich sie sehe und die Paare erlebe.

https://youtu.be/EB6XWkKh8nI?t=1



Silvia ist 1,93 groß, und ihr Beuteschema bei Männern war klar: "Ich wollte immer einen Mann, der größer ist als ich, dunkelhaarig und sportlich sollte er sein." Der Mann fürs Leben stand auf einer Party im Sauerland neben ihr und sah irgendwie anders aus.


Sie haben sich auf einer Raststätte kennengelernt: Der Lkw-Fahrer und die Chefärztin. Und als Volker von seiner neuen Liebe, Martina, erzählte, war die Reaktion der eigenen Mutter: "Ist sie wirklich die passende Frau für dich?" Offensichtlich. Seit zwei Jahren sind die beiden verheiratet.

Sie war Lehrerin an der Schule, an der Frank Abitur machte. Als Dorothee sich in Frank verliebte, war sie Ende 30 und er gerade mal 19. Und als die beiden eine Freundin besuchten und deren Sohn die Türe öffnete, rief er laut ins Wohnzimmer: "Mama, da steht eine Frau vor der Tür, mit ihrem Sohn." Mittlerweile ist das Paar seit über 10 Jahren zusammen und verheiratet.


Hätten sich diese drei Paare über eine Dating-Agentur im Internet gesucht, wären sie niemals einander vorgestellt worden. Und die auf Äußerlichkeiten bedachte Welt lässt sie es spüren: Den klassischen Rollenvorstellungen widersprechen die Paare so sehr, dass sie, ohne es zu wollen, provozieren. Die Dokumentation begleitet drei Paare, die den Klischees trotzen: "Ich freu mich jeden Tag auf meine Frau", sagt Winnie über seine Silvia mit den langen Beinen, "ich glaube, so fühlt sich Liebe an."

„Plauen“ (Pseudonym)

*Lol* Mädels ihr habt zu viel Zeit, bzw macht aus jeder Mücke einen Elefanten.
Down Dating ist kein Begriff, den ich erfunden habe.
Wir sind realistisch betrachtet gesellschaftlich nicht alle gleich viel wert. Der Status macht den Unterschied. Das mag nicht gerecht sein, es ist aber die Realität. Wir sind vor dem Gesetz theoretisch gleich, aber auch das stimmt nicht immer.
Darüber kann man sich aufregen, aber es wird nicht viel nutzen.
Das Leben ist nicht gerecht.

„Neuss“ (Pseudonym)

😊 besser hätte ich es nicht sagen können Kat Wummen

„Plauen“ (Pseudonym)

🤣🤣🤣🤣

„Lünen“ (Pseudonym)

"Down Dating ist kein Begriff, den ich erfunden habe."

Hat auch niemand behauptet, Büblein (mit offensichtlich mindestens ebenso viel zuviel Zeit), aber du hast den Begriff verwendet.


"Wir sind realistisch betrachtet gesellschaftlich nicht alle gleich viel wert. Der Status macht den Unterschied."

Zumindest bilden sich eine Menge Menschen das so ein. Kannste ja auch machen. Ist halt dann Scheiße.

Im ersten Lockdown war das eine Zeitlang zu spüren, dass manch ein Unternehmensberater oder gehobener Einrichtungsgestalter bemerkte, dass die Verkäuferin an der Supermarktkasse und die Krankenschwester, die beide einiges weniger verdienen als sie selbst, irgendwie vielleicht doch ganz schön wichtig sind.
Das ist, wie erwartet, schnell wieder verflogen.

„Lohmar“ (Pseudonym)

Tröste Dich, El Diabolo - es sind realistisch betrachtet auch nur sehr wenige Frauen der Typ für Clown Dating, eventuell tust Du Dir deshalb so schwer auf dieser Plattform. 😇

„Plauen“ (Pseudonym)

Meine allerliebste Jenny, ich bin untröstlich, dass es mit uns nichts wird.
Wer hätte das gedacht? 😂😂😂

„Lohmar“ (Pseudonym)

🦊 ≠ 🍇 😗

„Lohmar“ (Pseudonym)

es gibt nur leider auch genug Männer, die damit absolut nicht klarkommen, wenn Frau eben mehr verdient als er.. mir ist das immer schleierhaft, denn mir ist es schlichtweg egal.. aber ich habe es schon oft genug erlebt, dass Mann nicht mehr reagiert, wenn er erfährt, dass ich Akademikerin bin..


DAS ist übrigens auch der eigentliche Hintergrund des Begriffs "Down Dating", nämlich wenn hochqualifizierte Frauen einen Mann daten der keinen vergleichbaren Abschluss und/oder einen geringeren Verdienst hat - und übrigens ein Begriff mit doppelter Bedeutung, man verwendet den Begriff auch dafür, wenn manche Frauen dann bewusst ihre Fähigkeiten und/oder guten Verdienst verschweigen und sich klein machen, um die Männer die sie daten zu Beginn nicht zu verschrecken.

Also eben nicht nur im Sinne von gesellschaftlich nach "unten" daten, sondern auch im Sinne von: seinen gesellschaftlich Status bewusst verbergen, um keine Bedrohung für Männer darzustellen und damit die Gefahr einzugehen unattraktiv zu werden.

Wahrscheinlich ein ähnliches Phänomen, wie wenn Frauen zuerst die Initiative ergreifen und viele Männer daraufhin sofort das Interesse verlieren.
Viele Männer tun nach außen hin (und glauben es wahrscheinlich auch), als wären alle Frauen hinter ihrem Geld her und als müssten sie sich schützen - die Frage, ob sie mit einer Frau die gleich viel oder sogar mehr Geld hat klar kämen, lautet da sicher vordergründig: "Ja, klar!" - ob das dann wirklich so ist, steht auf einem anderen Blatt

„Lünen“ (Pseudonym)

"dass Mann nicht mehr reagiert, wenn er erfährt, dass ich Akademikerin bin"

Wobei Akademiker alleine erstmal ja noch nichts heißt. Zwei Beispiele aus meinem Bekannten-, bzw. Freundeskreis:
Germanist und Historiker => Pflegehelfer
Philosoph => Tellerwäscher (Küchenhilfe)

Zum Beispiel diese Studienzweige, neben Sprachen, bieten ausser dem Studium aufs Lehramt, nicht viele Möglichkeiten damit gut unterzukommen.

„Lünen“ (Pseudonym)

" Das Urmili!
Heute, 13:01
Ist man eigentlich auch Akademiker wenn man gefühlt 100 Jahre studiert hat ohne je zu einem Abschluss zu kommen?"


Ne, deshalb gilt das akademische Viertel ja auch nur für die Profs, nicht die Studenten. 😀