Entschleunigt
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.03.2012
Bückt euch doch alle so lange Hoch, bis euer Körper die Reissleine zieht.

Entschleunigen.... bäh...

Schlafen kann ich wenn ich tot bin ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.03.2012
Philanthrop, grade sind eine Menge Leute hier, die mich persönlich kennen, vor lachen umgekippt. Aber so ist das Internet. ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.03.2012
@Erin, ich schliesse mich Deinen Worten und denen von Philantrop an.

Mein Mann hatte mit 46 einen akuten Hinterwandinfarkt und er hat Gott sei Dank erkannt, daß auch er sein Leben ändern muß!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.03.2012
@Philantrop ich habe Deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen. Herzinfarkt in Deinem Alter ist verdammt früh. Ansonsten kann ich vieles sehr gut nachvollziehen. Der Mensch hat in der Tat viel mit seinem Stress zu tun, weil er ihn sich selbst verursacht - Stressempfinden ist in der Tat etwas subjektives. Die ewige Reizüberflutung usw. der Druck von außen verursacht aber auch viel Stress, dem es sich permanent etwas zu entziehen gilt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.03.2012
@ Philantrop, wir reden an einander vorbei. Aber scheinbar habe ich einen Nerv getroffen, den zu treffen es mir wert war. ;o)
@Venusherz,

Danke für das Zitieren aus dem Kontext. Frauenfeindlichkeit entnehme ich nicht meinem Text, diese Unterstellung weise ich von mir. Weiterhin rechtfertigst Du Dich, warum? Fühlst du dich angesprochen? Oder hast du meine Persiflage nicht verstanden?

Du banalisierst, zerredest und schiebst die Schuld auf meine latente "Frauenfeindlichkeit", "ähm" was hat das mit Entschleunigung zu tun? Aber wie ich schon schrieb, der Mensch neigt dazu Schuld bei jemand anderen zu suchen.

Zitat
"Der (negative) Stress ist oft darin begründet, perfekt sein zu wollen."
Zitat Ende

Perfektion definiert sich durch Vollkommenheit, etwas das nicht mehr verbessert werden kann. Warum rennen alle solchen Quark hinterher? Menschen sind fehlerhaft und jeder für sich einzigartig. Dieses Streben ist rein materiell begründet und hat nichts mit Entschleunigung zu tun, sondern zeigt, wie sehr diese "Fleischbeschau" in unserer Gesellschaft, auch bei dir, verwurzelt ist!

Was den Verdienst betrifft, so kann ich mit ruhigen Gewissen sagen, dass ich bei den allen der "Großen" in der Branche gearbeitet habe und nur weil ich aus dem Osten kam, weniger verdiente als meine mir "vermeintlich" geleichgestellten (West-) Kolleginnen. Das war auch nicht fair, aber ich beschwere mich nicht - ich bin zufrieden!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.03.2012
@Philantrop, und schon hast du Stress mit mir. ;o)

Was hast du für eine Einstellung Frauenberufen gegenüber?

...es gibt die Krankenschwester, die Ihren Beruf nur mit Aussicht auf ein glänzendes Leben als Arztgattin wählte.

Da ist die Sekretärin die wie ein Hai in Lauerstellung Ihr Revier, vor anderen Frauen, verteidigt, um dem Chef mit Bling-Bling und weitem Ausschnitt ihre Arbeitsattribute entgegen zu strecken.

Solche Äußerungen sind eindeutig Frauenfeindlich und sprechen nicht von einer Gleichberechtigung (die du hoffentlich in deinen Fillalen anders gehandhabt hast).

Wer so etwas denkt, hat keine Ahnung, was diese Frauen täglich leisten. Wo sind wir hier? Vielleicht war das mal so anno Kartoffelkrieg, aber heute hast du verloren, wenn du nicht professionell agierst. Da kann eine Sekretärin auch schon mal mehr verdienen als der Herr Fillialleiter, weißt du.

Der (negative) Stress ist oft darin begründet, perfekt sein zu wollen. Viele sagen von sich aus oder weil es der Jobbehalt erfordert nur noch selten NEIN. Grade Frauen müssen Mehrfachbelastungen tragen und Beruf, Kinder und sonstige Verpflichtungen unter einen Hut bekommen. Ich glaube, dass das "Schaulaufen" da eines der geringsten Probleme ist.

Ich weiß, dass früher oft Mutter-Kind-Kuren propagiert und als wirklich wichtig oft vergeben wurden. Heute muss man schon hart kämpfen können, bis man eine Kur bekommt. Im Ganzen sieht es doch so aus, dass man die Endresultate gerne behandelt, als sich zeitig um die Ganzheit der Gesundheit zu kümmern. Kinder mit Haltungsschäden und Erwachsene mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind ein Verlauf.

Ich kenne kaum Leute in meinem Umkreis, die schon einmal Meditation oder Autogenes Training gemacht haben. Wenn man sagt, dass man es praktiziert, wird man meistens belächelt. All diese "Seelenstreicheleinheiten" gelten in unserer "schneller-weiter-höher" Gesellschaft unter die Rubrik "esoterisches Geschiss" und wird oft einfach als Firlefanz der "Körnerfresser" abgelehnt.

Power ist wichtig, Dynamik, Ellenbogen und das gute alte nach oben klettern, nach unten treten. Ja, Mobbing ist ein großes Problem. Aber taucht das nicht grade auf, wo Menschen überfordert werden? Wie viele machen heute den Job von Dreien, damit der Betrieb Mitarbeiter einspart? Wer Menschen aber auf Unternehmensseite nur als Resource betrachtet, dem ist es auch vielleicht egal, wie krank so ein Klima macht?
Halli, Hallo,

ich denke zwischen Entschleunigung und Entschleunigung sollte differenziert werden. Stress entsteht nicht nur durch viel Arbeit, sondern vor allem durch unseren Körper. Nicht ohne Grund hat der Menschen keinen Stress, er macht ihn sich selbst.

Aus meiner eigenen Erfahrung in der Filialleitung des Lebensmitteleinzelhandels kann ich sehr wohl nachempfinden wie schwer es sich manchen Menschen machen den Tag zu strukturieren. Wie schnell Mitarbeiter unter Druck den Überblick verlieren und in, für den Außenstehenden, irrationale Schemata verfallen. Das liegt zum einen an der Arbeit, die wie in meinem Fall, körperlich und geistig sehr fordernd ist. Der wichtigste Faktor ist jedoch der Mensch selbst.

Mobbing, Intrigen, Machtkämpfe und Selbstdarstellung bestimmen den Alltag. Das Miteinander, das Team verkommt zum Schaulaufen und zu einer Fleischbeschau. Damit steht der Verkauf nicht allein da, es gibt die Krankenschwester, die Ihren Beruf nur mit Aussicht auf ein glänzendes Leben als Arztgattin wählte. Da ist der höchst motivierte Sozialarbeiter welcher vorm Studium und aus Angst vor militärischem Drill während seiner Zivi - Zeit erkannte das Es sich mit behinderten und alten Menschen recht gut, ohne Stress und Arbeit, leben, lässt. Da ist die Sekretärin die wie ein Hai in Lauerstellung Ihr Revier, vor anderen Frauen, verteidigt, um dem Chef mit Bling-Bling und weitem Ausschnitt ihre Arbeitsattribute entgegen zu strecken. Es gibt den Bauarbeiter, der aufgrund jugendlichen Leichtsinn seine Schule schmiss und nichts anderes fand, außer einem Job mit Steinen und Mörtel.

Der Mensch neigt dazu für falsche Entscheidungen eine höhere Instanz verantwortlich zu machen, der Staat, der Exmann, die Exfrau, der Chef, die anderen Kinder, die Illuminaten oder die große jüdische Weltverschwörung sind prinzipiell dran schuld. Eltern zum Beispiel neigen dazu ihre Kinder zu glorifizieren, der ist nicht "einfach gestrickt", nein, der hat ADHS und ist deswegen hochintelligent, der ist so intelligent das die anderen Kinder, gar die Lehrer, es nicht verstehen können. Die esoterische Version wäre dann wohl das Es sich um den "Indigo - Thorben" handelt, "nicht toben, Thorben". Unsere Gesellschaft entrückt das Menschliche und verklärt Banales zum besonderen. Wenn Kinder schon überfordert werden, kann es den Erwachsenen erst recht nicht besser gehen.

Auch ich hatte einen Herzinfarkt aber nicht die stressige, harte Arbeit mit 15h Schichten und einer 6 Tage Woche waren daran schuld, nein! Ich war es selbst. Ich habe geraucht, mich ungesund ernährt und zu viel Bier getrunken. Mein Arzt meinte, Ursache und Wirkung. Entschleunigung bedeutet deswegen für mich auf meine Menschen zu zugehen und mir die Zeit zu nehmen, die es benötigt, deswegen arbeite ich nicht langsamer oder bin ein schlechterer Mensch nur weil ich eben keinen Wert Quantität, sondern auf Qualität setze. Am Ende sollte die Erkenntnis reifen, dass Stress seine Ursache bei uns selbst und unserer Wirkung auf unser Umfeld hat. Wenn jeder sich "SELBST" etwas zurücknimmt, mehr lächelt und jeden so wie sich selbst behandelt, wären wir alle mehr zufrieden. Die Auszeit für unsere Seele ergibt sich nicht durch Müßiggang, sondern in der Reflexion unserer, hoffentlich, guten Taten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.03.2012
Um es mit dem Wort von Muffinqueen zu beschreiben:

Ich habe in den letzten Monaten festgestellt, daß ich eben NICHT "unkaputtbar" bin...

Es gibt, gerade in dieser rastlos-gehetzten Welt, viele sogenannte "Aussteiger", Menschen die ihr altes Leben zurücklassen um ein neues, in sich gereiftes, gefestigtes, vor allem ein ruhiges Leben zu führen.
Eben ein Leben, in dem materielle Dinge, Banalitäten, oder Ärgernisse des täglichen Lebens, nur noch eine untergeordnete Rolle spielen!

Ich glaube, um "Entschleunigt" zu sein/werden, muß jeder Mensch wohl erst mal durch seine persönliche Hölle gehen, bis er feststellt:

Stopp!
Das Tempo zurückfahren... sich Hilfe holen, wenn man Hilfe braucht, vor allem akzeptieren, daß das Schicksal manchmal eben doch die Keule rausholt und mehr austeilt, als ein Mensch aushält.

Vor allem aber habe ich in den letzten Monaten erkannt, daß ich nicht "mehr" sein muß um etwas zu bedeuten, wie Venusherz es treffend ausgedrückt hat!

Ich bin sehr, sehr dankbar, daß ich sein "darf" wie ich bin, daß ich Leben darf und das finde ich einfach hervorragend. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.03.2012
Hmmm... interessantes Thema.

Ich habe mich in der Firma einer Laufgruppe angeschlossen. In der ist ein hoher Prozentsatz Kollegen, die nach einem stressigen, ungesunden Leben einen "Schuß vor den Bug" bekommen haben (Herzinfarkt usw.) und jetzt erst gemerkt haben, wie kostbar, Gesundheit ist.

Warum ist das eigentlich so? Warum denken wir immer, wie sind "unkaputtbar"? Bis es vielleicht mal zu spät ist? Meine Kollegen können froh sein, dass es nur ein Schuß vor den Bug war, und nicht ein "aus für immer". Könnte ja auch anders ausgehen. Oder wie bei der Nachbarin meiner Eltern - für immer ein Pflegefall.

Aber ich war nicht anders. Job, zeitintensive Hobbies, großer Freundeskreis, Vorstandsmitglied, überall mitmischen, alles mitnehmen, immer auf Achse, nie verschnaufen, ein schlechtes Gewissen haben, wenn man einfach mal "nix tut" oder einfach nur ein Buch liest. Mit Männern schreiben, treffen, IMMER für Freunde da sein, sich verbiegen.

Ende letzten Jahres hab ich den Schuß vor den Bug bekommen. Mit Panikattacken und Angststörungen. Hab mein Leben komplett runtergefahren. Und es plötzlich unendlich genossen, einfach nur daheim zu sein, auf der Couch zu liegen, TV zu zappen, mir was schönes zu kochen oder ganz altmodisch zu häkeln. Einfach mal gut zu MIR sein und mal auf mich hören udn meine Bedürfnisse. Und nicht immer nur es allen anderen recht machen wollen.

Meine Güte, war das schön! :) Jetzt kehre ich langsam wieder ins "Leben" zurück, aber maßvoll. Soviel wie MIR gut tut. Mache viel Sport, aber so, wie es MIR paßt und ich das Gefühl habe, es tut mir gut und macht den Kopf frei. Aber hau mich auch mal nen Abend auf die Couch ohne Reue. Oder sag auch mal NEIN.

Alles in Maßen, würde ich sagen! :)

Ich war übrigens als Baby, von meinem Biorhythmus her, auch eher der Typ "Bauklötzchen ist weggerollt? Na, dann ist es halt weg, hab ja hier auch noch eins"... bloß nicht zu viel bewegen.... :o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.03.2012
Vielleicht liegt es daran, dass man heute was "sein" muss, um etwas zu bedeuten. Die Jagt nach "mein Haus", "mein Auto", "meine Yacht" und "meine Pferdepflegerin" bringt ja auch viele an den Rand des Burnouts. Immer noch ein wenig besser sein als der Rest. Dazu gibt es dann noch Druck von den Firmen, wenn Ende des Jahres die Zielvereinbarungen noch nicht komplett erreicht sind.

Ich kannte einen Millionär. Ich dachte immer, die müssen doch glatte Überflieger sein und keine Sekunde mehr für andere Menschen in ihrem Leben haben. Aber seltsamer Weise war er der innerlich ausgeglichenste Mensch der Welt, der sogar auf alles um ihn rum pfiff, wenn er mit mir nach Wedau an den See fahren konnte und wir in einem kleinen Café dort stundenlang redeten, Mau Mau spielten (fragt mich nicht warum, aber er liebte dieses Kartenspiel) und raus aufs Wasser sehen konnte. Sein Hobby war Segelfliegen (das finde ich end-entschleunigt) und sein Geld hatte er mit Reformen in Altenpflegeheimen gemacht, indem er seine Ideen in Heimen umsetzte. Die alten Leute liebten ihn und ich kannte niemand, der wirklich freundlicher und liebevoller zu ihnen war. Er sagte mal, es war ihm ein Anliegen, eine Art Hobby, das er zur Aufgabe gemacht hat. Ich denke, darin liegt das Geheimnis. Dann ist evtl. Stress auch nur eine positiv empfundene Kleinigkeit am Rande.

Man sollte sich fragen: Was ist MIR wichtig?

Manchen Leuten mangelt es nicht an Wichtigkeiten, sondern am Gefühl für sich selbst, weil sie denken, sie wirken damit egoistisch. Aber ein wenig Egoismus ist sehr gesund. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.03.2012
Die meisten neigen dazu, ein fremdbestimmtes Leben zu führen, ohne es zu merken. Sie müssen anderen ja auch was zu berichten haben, wie toll sie sind. Ich habe mich davon auch schon lange verabschiedet und haushalte mit meinen Kräften, was mir natürlich auch nicht immer gelingt, denn ganz ohne Außenwelt geht es nicht, aber ich nehme mir regelmäßig das Recht, nicht verfügbar zu sein. Dafür habe ich dann auch wieder mal Lust und Freude, etwas zu unternehmen, trotz der hohen Anforderungen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.03.2012
Hi, ich will auch mal meinen "Senf" zu diesem interessanten Thema dazugeben. Die Erfahrung, die ich hier auf dieser Seite gemacht habe ist die, daß gefühlte 99 Prozent derjenigen, mit denen ich mich hier unterhalten habe, im permanenten Alltags- und Freizeitstress sind. Dementsprechend fühlen sich die meisten davon ausgelaugt und ständig unter Druck stehend.
Ein gemeinsames reales Kennenlernen scheitert auch meistens daran, daß viele einfach keine Zeit mehr dafür finden bzw. sich keine Zeit mehr dafür freischaufeln können. So schlafen dann die Kontakte auch nach kurzer Zeit wieder ein, das ist schade.

Ich für meinen Teil könnte so nicht leben. Ich habe Zeit meines Lebens schon immer versucht, stressfrei zu leben. Klar lässt sich dies nicht immer ganz vermeiden, aber im Großen und Ganzen gelingt es mir ganz gut. Der Vorteil ist, ich spüre niemals einen Druck, weder beruflich noch privat, sondern kann das Leben mit allen Facetten voll und ganz genießen. Ich war seit Jahren nicht mehr krank, ich denke, das ist auch eine Folge des stressfreien Lebens und auf jeden Fall ein großes Plus meines Lebensstils. Ich finde es auch angenehmer, gerade bei dem derzeitigen Wetter, draußen etwas zu unternehmen, als im Bett zu liegen.

Aber ich würde niemals jemanden mein Lebensmodell aufzwingen, letztendlich muss ja jeder selber wissen, wie er die verfügbare Lebensspanne ausfüllt und wenn jemand meint, den permanenten Stress und Druck zu benötigen, dann soll er dies auch so ausleben. Interessant ist nur, daß sobald ein einschneidendes Ereignis im Leben eintritt (z.b. schwere Krankheit, Unfall etc.), dies vielen die Augen für die kleinen Dinge im Leben öffnet. Ich brauch so etwas nicht, ich weiß jetzt schon für mich, daß es genau das ist, was das Leben lebenswert macht.
ich habe, dank einiger sehr wichtiger erkenntnisse, schon vor längerer zeit damit begonnen, zu entschleunigen !
das heißt nicht, dass ich ganz und gar vor äußeren 'hektik-einflüssen' sicher wäre... -aber weitestgehend entziehe ich mich solcher und ähnlicher eindrücke !
dabei kommt mir sehr entgegen, dass ich schon immer nahe zu immun gegen 'status-symbol-sucht' war.

symbolhaftes beispiel gefällig ?
-mein nächstes auto hat 16 ps, nicht mal 'nen halben liter hubraum und wird die hundert-km/h-grenze wohl nur selten (bergab mit rückenwind) erreichen... -und ich finde es absolut klasse, denn es wird wohl noch sehr lange zeit zu reparieren sein, falls mal irgend ein teil den geist aufgibt...
nicht nur unter ökonomischen und ökologischen gesichtspunkten dürfte dieses gefährt geradezu ideal sein !

....es macht außerdem auch noch ganz erheblich spaß !


-.-
Wenn ich das hier lese oder andere aus meinem realen Umfeld hoere, dann weiss ich, dass es mir gut geht.
Als Kind bei der Oma aufgewachsen, weil Mutter Vollzeit arbeitete. Das hat bei mir relativ flott dazu gefuehrt, dass ich nie Kinder wollte. Wozu auch, wenn ich sie dann doch nur abschiebe? Auch das teure Haeuschen im Gruenen war nie ein Ziel von mir. Warum sollte ich mir so einen Klotz ans Bein binden?
Frueher ist es mir noch manchmal passiert, dass ich mich von Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern einspannen habe lassen. Das mache ich heute nicht mehr, weil ich nicht einsehe, dass andere auf nichts verzichten koennen und alles haben muessen und dann noch andere dafuer einspannen, weil sie ihren Kram gar nicht bewaeltigen koennen.
So lebt es sich ziemlich relaxed und wenn mir so ein genervter Rumstresser begegnet, dann habe ich meist nur ein Grinsen oder ein Kopfschuetteln uebrig. Sie meinen alle, sie waeren der Nabel der Welt und checken es erst, wenn sich ihr Koerper wehrt.

Der Spruch meiner Tante dazu:
Die Friedhoefe sind voll, vor lauter Unentbehrlichen
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.03.2012
" Herr, gib mir Geduld - aber sofort ! "
Dieses Sprücheschild hängt seit einiger Zeit über meinem Heimarbeitsplatz in Sichthöhe. Nur bei der täglichen Umsetzung des Inhaltes hinkt es noch gewaltig...
Auch ohne mein zutun würde sich diese verrückte Welt nicht langsamer drehen, und den normalen Wahnsinn in der Firma halte ich alleine auch nicht auf- nur, ich ertappe mich immer wieder, noch "schnell" dieses oder jenes zu schaffen...
Andere lassen es um einiges ruhiger angehen und sind in den Augen der Cheff´s keine schlechteren Mitarbeiter.
Wann begreife ich das endlich und werde auch mal einen Gang runter schalten ????
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.03.2012
"Kann es sein, dass sich die Welt auch ohne dich dreht?"

Natürlich tut sie das. :) Bei mir ist viel Streß ja auch "Freizeitstreß". Wenn es mir reichen würde zur Arbeit zu gehen und ansonsten häuslich zu sein, wäre mein Leben sehr easy. Ich könnte auch einen Job machen, der weniger von mir verlangen würde, dass ich mich immer neu einarbeiten muß.

Ich sag ja, ich mach mir den Streß FÜR mehr Lebensqualität. Für interessante Aufgaben, schöne Reisen, einen interessanten Freundeskreis. Das kann nicht jeder nachvollziehen. Ich mach das einfach so, so lange es mir damit gut geht.

Klar, werde ich auch älter und irgendwo ruhiger, aber ich denke jede Lebensphase hat so ihre Art und Weise. Wenn mein Körper irgendwann sagt "Stopp" werde ich auf ihn hören. Bis dahin: Carpe diem! :)

By the way: Der Zeitersparnis-Thread war Gold wert. ;)
27.03.2012
Als Kind war ich auch das Träumerle ...

Später in der "Familenzeit" war ich für alle und alles zuständig, solange wir noch in einer Kleinstadt gewohnt haben und ich Teilzeit im Job war auch alles kein Problem. In Bln sah die Welt schon wieder anders aus ...
1 h Fahrweg zum Job, Vollzeit (weil Haus gebaut), Kindertaxe (Schule, Reiterhof, Freunde) weil ab 17 Uhr kein Bus, 2000 m² Garten, 150 m² Haus und nen Ehemann der als einzige Wochenpflicht das Rasenmähen für sich hatte (da Freizeitpolitiker, Feuerwehrmann, Hans Dampf in allen Gassen, nur nicht zu Hause).
Irgendwann dreht man sich nur noch im Kreis, will es allen gerecht machen und macht es keinem recht ...
Dann Hörsturz, 6 Wochen Familienverbot, zeit zum Nachdenken und reflektieren danach vor 2 1/2 Jahren der Bruch, ich habe allen alles vor die Füße geworfen und neu angefangen, am Anfang sehr anstrengend, bis jetzt noch nicht wirklich ruhig, aber ich habe gelernt mir meine Zeit zu nehmen, sei es Sport und Sauna oder seit 3 Mon die freien Wochenenden in Bln bei meinem Lebensgefährten ... ;o)
Was für die Mädchen am schwersen war zu akzeptieren, dass ich mir Zeit für jemanden anderen nehme, gabs einige Grabenkämpfe ... Aber ich lerne, wie wichtig es ist sich für sich selbst einzusetzen und sich Zeit zu nehmen ...

Das Leben ist schön genieße es ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.03.2012
früher war ich auch eher der ruhige ,gelassene mensch,dann habe ich geheiratet ,2 kinder bekommen und als die ehe vorbei war stand ich da allein mit 2 kindern.ich habe 9 stunden täglich auf dem bau gearbeitet (habe jeden job genommen den ich kriegen konnte),hatte statt feierabend den haushalt,die kinder,wäsche ,einkaufen ,meine eltern die mich brauchten und dann bummm...von jetzt auf sofort krank.war wohl eine stop-zeichen des körpers.bin sehr krank geworden durch den stress und tja,das war es dann.heute ist alles ruhiger (zwangsweise) ,aber wenn der körper nicht mehr kann stoppt er einen eben.manche nur vorübergehend ,manche dauerhaft.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.03.2012
@ Elleniah: Das Problem ist wahrscheinlich deine Denkweise "kann ich ein hohes Pensum bewältigen". Kann es sein, dass sich die Welt auch ohne dich dreht? Manche lasten sich viel zu viel auf, bis dann mal der Punkt kommt, wo der Körper oder die Organe streiken. Was wir am Leben haben, bemerken wir dann besonders intensiv, wie Himbeerbonbon es beschrieben hat.

Man hat immer eine Wahl zu leben. Es ist wie in deinem Zeitersparnis-Thread eine Sache der Prioritäten. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.03.2012
Bei mir ist Schlaf der "Key-Faktor". Wenn ich es schaffe ausreichend zu schlafen, kann ich ein recht hohes Pensum bewältigen.

Bei vielen Dingen in seinem Leben hat man ja nur bedingt die Wahl. Ich finds schön noch Energie für die angenehmen Dinge des Lebens zu haben.
Ich habe viele Jahre völlig unter Strom gelebt, da ich ziemlich karriereorientiert war. Täglich Stress, Überstunden, unregelmäßiges Essen und Schlafen - dann kam der Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen und ich musste mir einfach mehr Pausen einplanen. Heute liegt meine Priorität nicht mehr bei der Arbeit, sondern eher im "Leben".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.03.2012
Ich war früher sehr auf Vollgas... immer Action... nie Pause machen, man könnte was verpassen. Arbeiten, immer hundert Prozent geben, Freunde treffen, rausgehen, keine Ruhe, immer weiter..
Naja. Seit mittlerweile 9 Jahren ginge das gar nicht mehr, selbst wenn ich noch wöllte - aber mich hat damals auch die Gesundheit in die Knie gezwungen, bei mir brach die Multiple Sklerose aus, und ich mußte lernen daß ab und zu mal halbe Power auch genug ist... Was ein harter Weg war, ich dachte anfangs noch ich müsste beweisen, daß mich auch eine solche Krankheit nicht bremsen kann. Tja. Pustekuchen... konnte sie eben doch, und das noch sehr effektiv obendrein.
Ich halte ja nich viel davon zu sagen, eine Krankheit hätte gute Seiten - aber DAFÜR bin ich der MS fast dankbar, daß sie mich gezwungen hat ein par Gänge zurückzuschalten. Nun krieg ich zwar am Tag nicht mehr 150 Dinge angschoben, aber die DIE ich angeschoben kriege weiß ich zu schätzen ;-) und bin dadurch auch wirklich insgesamt eine andere geworden... ruhiger, ausgeglichener, mit mehr Freude am Leben und den kleinen Dingen die es lebenswert machen.