"Denn das schönste Geschenk , was man einem anderen Menschen machen kann, ist die uneingeschränkte Aufmerksamkeit, in der Zeit, die man gemeinsam verbringt..."

@Sternchen
Sehr schön zusammengefasst. Und gerade der letzte Satz ist für mich essentiell.

Ich ertappe mich selbst immer wieder dabei, das Handy in der Hand zu halten, während ich mit meiner Tochter etwas mache. Zu meinem Glück brüllt sie mich dann seit neuestem kurz an mit einem freundlichen "Papa, Handy weg, spiel mit mir und guck mir zu". Recht hat Sie.

Sternchen...
Hast Du das auch mit dem Kindsvater abgesprochen?
Er könnte sonst als “cooler“ Vater einen Pluspunkt ergattern, wenn er dem Sohnemann ein Smartphone schenkt.

Ich glaube manchmal ich entschwinde aus den Blicken der Menschen wenn man sich trifft.
Als erstes wird das Handy auf den Tisch gepackt,was für eine Sitte.
Mein Sohn ist behindert hat ein Handy aber ohne WA.ER wollte es nie haben.
Meine Tochter hatte schwer Kämpfe mit mir als sie noch lebte.Mit 12 gab es schwere Schlachten,aber auch ich knickte nicht ein.
Beide gingen auf die Waldorfschule und diesen Ruf folgte ich.Ich mochte sehr die Philosophie.
Ich finde Kinder zu vermitteln das Aufmerksamkeit eine Zier ist nicht altmodisch.
Heute kann man das ja schon fast als Geschenk sehen.
Ich habe manches Date schon vorzeitig abgebrochen wenn der Herr mehr sein Handy in der Hand hatte wie den Blick auf mich.Da kann ich sehr garstig werden.
Wenn Mann mir nicht eine 1 Stunde schenken kann seiner Aufmerksamkeit ist er für mich nicht der Richtige.Fakt!
Einen Fernseher besitzen wir zur Zeit nicht .Der steht im Keller...auf meinen Wunsch.
Wenn es ohne geht zeigt mir das Sohn und ich uns auch noch ohne in der Stube einfinden.
Reden spielen Musik hören...einfach sich Nahe sein ohne Technik ist für mich ein schönes Gut.
Viele haben das schon verloren!

Da ich den ganzen Tag bei der Arbeit mit Menschen reden muss, bin ich ganz froh, wenn ich nach Feierabend mal den Mund halten kann, daher nutze ich Whatsapp sehr viel um mit meinem sozialen Umfeld in Kontakt zu bleiben. Das hat für mich nichts mit fehlender Aufmerksamkeit oder Wertschätzung zu tun, sondern hat für mich was entspanntes. Ich finde übrigens sehr wohl, dass man sich beim Chatten anfänglich kennenlernen kann, aber natürlich ist ein persönlicher Kontakt im Laufe unbedingt notwendig, wenn man sich ein richtiges Bild machen will.

Wie seht ihr das?

Manchmal habe ich das Gefühl ein aussterbendes Relikt zu sein. Ich unterhalte mich weder gerne über WhatsApp, Instagram und Co oder Facebook...ich finde es furchtbar, überall in Bus, Bahn, Freibad oder beim Laufen auf der Straße auf Display starrende Menschen zu sehen...man schaut sich nicht mehr direkt an...wenn, dann durch die Linse des Smartphones…..


Selbst hier ist oft die Frage nach WA die erste..."dann können wir ja darüber weiterreden"...zum Kennenlernen für mich passt das aber für mich nicht...WA nütze ich allenfalls um sich kurz abzusprechen...nicht aber für langwierige Unterhaltungen....


Man macht alles nur nebenher...ist irgendwie überall aber nirgendwo ganz...für mich hat das ganz viel mit dem Verlust von Wertschätzung und Achtung, Achtsamkeit zu tun...man verliert den REALEN Kontakt zu sich selbst und anderen...seinem Gegenüber als fühlendes, denkendes und emotionales Wesen...es ist, meiner Meinung nach, ein gefährlicher Trend... gerade in jungen Jahren, wo sich viele Dinge entwicklungspsychologisch noch erst richtig ausbilden müssen...

Die virtuelle Welt zieht und verlockt einen , das merke ich ja auch an mir...ich selbst entscheide mich aber bewusst dagegen.

Klar, verteufeln darf man sie nicht, sie gehören zum heutigen Leben aller, vor allem unserer Kinder dazu...doch , so finde ich es , ist dies ein äußert schmaler Grad, auf dem man sich bewegt. Smartphones machen süchtig, gerade die Altersgruppe zwischen 9 und 16 Jahren...Suchtstrukturen im Gehirn sind irresversibel, das Vermögen zum Selbstreflektieren noch nicht genügend ausgebildet. Ganz verbieten geht nicht. Man ist als Elternteil stark gefragt.

Ich für mich hab entschieden, damit authentisch umzugehen. Meine Kinder dürfen, bevor sie eine gewisse emotionale Reife haben, kein Smartphone , Tablet oder Co haben.Und was WhatsApp betrifft, werden wir uns an die Bestimmungen, ab 16 Jahren, halten...uns da auch nicht von Klassengruppen( die es bei uns zum Glück nicht geben wird) usw zu einer früheren Nutzung nötigen lassen Am Laptop hier und da ein Spiel wie Minecraft oder Roblox und Co...( meist drei mal eine halbe Stunde am Tag), das ist schon ok...und Recherche , wenn die Bücherei zu wenig hergibt, am Pc ebenfalls...

Mein Sohnemann mit 11 findet das natürlich nicht immer super...natürlich dürfen ALLE ;) seine Freunde schon ein Smartphone haben ...fragt man bei den Eltern seiner Freunde nach, dann sind das, wenn nur vereinzelte...Wir reden viel über das Thema, aber selbst die größten Krokodilstränen lassen mich da nicht erweichen und ich erkläre es ihnen auch immer wieder.. Viele halten das für hart, aber ich denke, dass ich damit nicht falsch fahre und bisher hab ich das Glück, dass die meisten Eltern der Freunde meiner Kinder ganz genauso denken. Bevor die Kinder nicht 13 sind, wird das gar kein Thema sein und danach entscheide ich das nach ihrer emotionalen Reife...und dann auch nur eingeschränkt.

Bei uns gilt sowieso die Regel daheim, dass das Smartphone , verbringt man Zeit zusammen, aus bleibt...das gilt auch für Erwachsene...

Denn das schönste Geschenk , was man einem anderen Menschen machen kann, ist die uneingeschränkte Aufmerksamkeit, in der Zeit, die man gemeinsam verbringt...