
„Bad Schwartau“ (Pseudonym)
Vielleicht - so könnte man in diesem Thread meinen - wäre es ein modernes Modell, dass zwei Menschen, die sich jeder für sich ein Kind wünschen, einfach ein Kind zusammen machen. Ziemlich egal, was die beiden sonst miteinander verbindet.
Ehrlich - ich finde das sooo unendlich viel mehr als schräg ...

„Walsrode“ (Pseudonym)
Hier wurde bereits mehrere Male geschrieben, dass es sich um eine bewusste Entscheidung handeln würde und nicht "einfach so" und bei dem Szenario, das ich schilderte, verbindet die beiden Menschen auch ne ganze Menge. By the way...wie viele Kinder entstehen denn "einfach so"? Nicht alle sind geplant. Es gibt sogar Kinder, die bei ONS entstehen.

In Mintys Szenario haben sich beide Elternteile bewusst für ein Kind entschieden, beide sind für das Kind da, teilen sich die Erziehung etc. Das Kind hat beide Elternteile um sich. Ich verstehe nicht, was daran so anstößig ist.
Ich glaube einem Kind ist es herzlich egal ob die eigenen Eltern in einem Bett schlafen. Solange das Kind eine liebevolle, von gegenseitigem Respekt geprägte Umgebung erlebt, ist das allemal gesünder und emotional besser als das, was viele Kinder heutzugtage in sogenannten "normalen" Partnerschaften erleben müssen.

„Amberg“ (Pseudonym)
Ich kann in dem Eingangsposting keinen Hinweis auf eine WG finden. Selbst wenn sich Mann und Frau, die kein Paar sind, entscheiden, gemeinsam ein Kind zu zeugen und mit ihm in einer WG zu leben, stelle ich mir die Frage, wie dieses Modell weitergesponnen wird, wenn einer der beiden oder gar beide einen Partner kennen lernen? Sollen die dann auch mit in die WG ziehen?
Was ist, wenn dann plötzlich der neue Partner eine eigene Familie in eigenen 4 Wänden gründen möchte, was nicht sooooo unwahrscheinlich ist?
Ja, das Kind ist EINFACH gemacht, aber die Verantwortung, die man ab da trägt, ist eben nicht so einfach.

„Bad Schwartau“ (Pseudonym)
Ohh Ihr ahnungslosen, langsam ereilt mich der Verdacht, dass es eine Korrelation zwischen d* *k und d* * f gibt ...
... ja, ich weiß schon, wie bös dieses Statement ist ...
Ich arbeite jeden Tag mit Kindern, deren Eltern ähnlichen Modellen anhängen und ich kann gar nicht so viel trinken, dass es für meine Tränen reichen könnte ...

@DieArtemis: All die Fragen, die grade gestellt hast, stellen sich aber auch wenn ein Liebespaar ein Kind bekommt, sich dann aber später "entliebt", oder im Falle von alleinerziehenden Elternteilen. Da gibt es für mich keinen wirklichen Unterschied, oder?

„Amberg“ (Pseudonym)
@ Justme
Was bedeutet "dk und df"?

„Walsrode“ (Pseudonym)
Deswegen schrieb ich ja, dass ich das Eingangsposting nicht richtig verstehe und habe beschrieben, wie ICH mir denke, dass es funktionieren könnte.
Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass sich in einer klassischen festen Beziehung jemand in eine andere Person verliebt. Was ist denn dann? Unter Umständen wird sich getrennt und noch eine andere Familie gegründet... Das ist doch Realität.
Edit: Chunky war schneller.

„Walsrode“ (Pseudonym)
Danke für das Kompliment Justme.

„Amberg“ (Pseudonym)
@ chunkybutfunky
Natürlich gibt es auch bei einem Liebspaar, das ein Kind gemeinsam zeugt, keine Garantie, dass es ewig zusammenbleibt oder immer liebevoll miteinander umgeht. Aber das Bestreben sollte doch sein, dem Kind die bestmögliche Grundlage für den Start in sein langes Leben mitzugeben.
Da könnte ich doch nicht sagen, dass es genügend Kinder geschafft haben, auch mit nur einem Elternteil aufzuwachsen, und es deshalb auch nicht schlimm wäre, wenn es auch ein Kind aus dieser für mich befremdlichen Konstellation so treffen würde.

„Bad Schwartau“ (Pseudonym)
@Minty: Welches Kompliment meinst Du?

„Walsrode“ (Pseudonym)
Das war Ironie. Ich hab das mit dick und doof schon verstanden. Du wohl nicht die Ironie. Sehr souverän für jemanden, der doppelt so alt ist wie ich (das war jetzt übrigens auch Ironie).

„Bad Schwartau“ (Pseudonym)
@Minty: Ich habs schon so vermutet, wollte aber sicher gehen.

@DieArtemis: Dass die Konstellation für dich befremdlich ist, kann ich sogar verstehen. Aber in dieser Konstellation ist zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind bei einer eventuellen Trennung der Eltern sehr viel Zank, Streit und Gezerre erleiden muss, doch eher gering ist. Und das Betreben, dem Kind den bestmöglichen Start ins Leben zu geben ist doch da, wahrscheinlich sogar konzentrierter als bei einem Paar, das den eigenen emotionalen Ballast klären muss.
Ich hab ja auch nicht gesagt, dass ich dieses Szenario für das Non-Plus-Ultra halte, es ging nur darum, dass ich es für eine für mich nachvollziehbare und machbare Konstellation halte, wenn zwei Menschen einen großen Kinderwunsch haben, aber der entsprechende Partner fehlt.

@ chunky
Aber in dieser Konstellation ist zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind bei einer eventuellen Trennung der Eltern sehr viel Zank, Streit und Gezerre erleiden muss, doch eher gering ist.
Das würde ich so auf keinen Fall unterschreiben, denn auch Freundschaften können sehr hart zerbrechen und wie ich selbst erlebt habe auch sehr lange Partnerschaften friedlich und in Freundschaft auseinander gehen.
Daher könnte zumindest ich keine statistische Richtung weisen welches Modell hier nun besser Chancen besitzen würde. Oder kannst du das belegen? Ich denke es ist nur ein persönlicher Eindruck oder ein Gefühl, welches auch durch das positive Empfinden dieses Modells geprägt ist.
Ich selbst habe wundervolle Eltern und kenne auch mittlerweile viele Familien, die quasi genau meinen Traum der heilen Familie leben. Vielleicht wurde dadurch auch mein eigener Wunsch stärker Kinder zu bekommen und es als möglich zu sehen, dass so etwas funktionieren kann.
Man wird eben auch sehr stark durch die Einflüsse und Erlebnisse seines Umfeldes geprägt. Man sollte nur immer einen klaren Blick bewahren. Die eigene Meinung bleibt ja losgelöst davon. :)

„Leutkirch im Allgäu“ (Pseudonym)
Ich habe über das bisher geschriebene nachgedacht und möchte Euch eine Geschichte aus meiner Familie erzählen:
Meine Eltern hatten das was man eine Liebesheirat nennt. Gegen die Widerstände und Bedenken ihrer Familie, setzte meine Mutter ihren Willen durch, um den Mann zu heiraten, den sie liebte. Mein Bruder und ich wurden also "in Liebe" und mit Liebe gezeugt.
Mein Onkel (Bruder meines Vaters) und meine Tante hatten wohl das was man allgemein als Vernunftheirat betrachtete. Zumindest nannte das mein Vater immer etwas geringschätzend so.
Bevor jetzt die "mit Liebe zeugen" Fraktion jubiliert, muss ich leider einwenden, dass die Ehe meiner Eltern ziemlich radikal in die Brüche ging. Uns Kindern blieb kein Streit unbemerkt, ein jahrelanger Rosenkrieg ging der Scheidung vorraus. Damals gab es noch nicht das Zerüttungsprinzip, eine Ehe konnte nur "schuldig" geschieden werden.
Die Vernunftehe meiner Tante und meines Onkels hielt bis der Tod sie schied. Wenn ich später sah, wie liebevoll die beiden Alten miteinander umgegangen sind, ging mir das Herz auf.
Dreimal dürft Ihr jetzt raten bei wem ich lieber aufgewachsen wäre.
Wenn zwei vernünftige und verantwortungsbewusste Menschen entscheiden Eltern zu werden und sich dabei aller Konsequenzen bewusst sind, brauchen sie keine Beziehung miteinander zu haben. Ich habe jedenfalls einige Sympatien für ein solches Modell.

Heinrich, dein Beitrag gefällt mir.