
„Büren“ (Pseudonym)
Ich glaube wenn von Anfang an klar ist welches handicap die Persohn hat ist es unrelevant..wobei ich mit koerperlichen Beeintraechtigungen leichter
zurecht komme wie mit psychischen..das wir in der Regel ab einem gewissen Alter
alle groessere oder kleinere Macken haben ist doch normal..wichtig ist das der Kopf stimmt und das Gefuehl

„Worms“ (Pseudonym)
Ich hatte in der Vergangenheit zwei Mal in einer Partnerbörse Kontakt zu köperbehinderten Männern.
Einer der Beiden hatte ein amputiertes Körperteil und kreiste immer und immer wieder in den Gespräch um dieses Handicap. Ich habe irgendwann den Kontakt abgebrochen, weil ich das Gefühl bekam er hatte fast mehr Probleme damit als ich ...
Der Zweite hatte sich (so war mein Gefühl) nicht aus der Begeisterung für Rubensfrauen in eine dicke Singlebörse begeben, sondern weil er wohl dort auf weniger "Anspruch" und mehr Verständnis hoffte. Wie gesagt so habe ich das empfunden, wirklich direkt gesagt hat er es natürlich nicht.
Da kommen dann bei mir die Zweifel, denn ich möchte schon einen Partner dem ich gut gefalle wie ich bin - ich bin keine Partnerin zweiter Klasse, genauso wie ein behinderter Mensch kein Partner zweiter Klasse sein sollte, oder seine Ansprüche herunterschrauben sollte. Wer eigentlich auf schlanke Frauen steht, sollte nicht in dicken Gewässern fischen in der Hoffnung dass da genügsamere Fische anbeissen. ;-)
Das sind meine Erfahrungen, hätte es besser gepasst, hätte ich glaube ich kein Problem gehabt. Beide waren aber nicht schwerbehindert, muss ich auch dazu sagen.

„Elmshorn“ (Pseudonym)
Ich gehöre selbst zu den Körperbehinderten.
Das Problem dabei ist, dass man bei mir die Behinderung nicht auf Anhieb sieht aber die Einschränkungen, die sie mit sich bringt, sehr viefältig sind und auch in Bereiche des Lebens reichen, die man nie mit dieser Art von Behinderung in Verbindung bringen würde.
Meine Erfahrung ist dass, je weniger die Behinderung im normalen Alltag "stört" umso weniger Probleme der gesunde Partner damit hat.
Verschlimmert sich der Gesundheitszustand allerdings und ändert sich dadurch der reguläre Alltag oder bedarf es einer vermehrten Rücksicht seitens des gesunden Partners, wird es schon schwieriger.
Zumindest war es bei mir so und das wurde dann auch einer der Gründe für das Ende der Beziehung.

Jetzt auch mal meine eigene Meinung zum Thema als Themenersteller. Die Einstellung das der Grad der Behinderung eine Rolle spielt kann ich gut nachvollziehen. Aus meiner Sicht kann ich sagen, dass es wichtig wäre sich möglichst schnell nach der ersten Kontaktaufnahme einen persönlichen Eindruck (Face-to-Face) voneinander zu machen. Beispielsweise im Café oder ähnliches. So können Ängste und Vorbehalte effektiv abgebaut werden.

„Bad Salzuflen“ (Pseudonym)
Ich habe vor vielen Jahren auch mal jemanden kennengelernt. Alles hat gepasst. Eigentlich. Wir haben wochenlang geschrieben und telefoniert. Leider kam nie ein Bild. Nach fast einem halben Jahr haben wir uns getroffen. Er war ein sogenanntes Contergan Opfer, hatte quasi keine Arme.
Und ich muss sagen das ich doch sehr enttäuscht war. Nicht wegen der Behinderung. Weil er nie etwas gesagt hat in all der Zeit. Wenn ich es gleich gewusst hätte wäre es sicher nicht mal ein Problem gewesen. Ich hätte mich damit auseinander setzen können. Aber so hatte ich diese Chance nicht. Es blieb dann auch bei diesem Treffen. Allerdings entpuppte er sich als hartnäckiger Stalker.
Grundsätzlich habe ich mit Behinderungen kein Problem. Da ich mich in diesem Fall aber nicht mal drauf einstellen konnte war ich doch sehr enttäuscht.
Man sollte gleich offen damit umgehen.

„Aichach“ (Pseudonym)
Ich habe eine Schwerbehinderung (Epilepsie) und hatte Beziehungen mit Schwerbehinderten. Meine erste Freundin war Taub Stumm, und meine letzte Freundin hat auch Epilepsie und Diabetes. Ich denke nicht das ich ein Problem hätte, wenn ich jemanden kennenlernen würde der körperlich Behindert wäre. Ich bin ja selber Behindert, warum sollte ich ein behinderten ablehnen.
Aber man sollte es gleich von Anfang an sagen und nicht erst beim ersten Treffen.
Ich habe meine Mutter teilweise gepflegt. Bei Ihr war es anders. Sie war meine Mutter, da konnte ich einiges nicht machen (Toilette, Windeln, Baden, intime Sachen halt). Da hatte ich Probleme. Aber bei jemanden die ich Liebe, wäre das anders.

„Sehnde“ (Pseudonym)
Wenn ich mich verliebe, verliebe ich mich. Behinderung oder nicht, Hautfarbe schwarz, weiß, gelb oder getüpfelt, groß oder klein, dick oder dünn ist da schnuppe - zumindest wenn ich meine bisherigen Gefühle als Maßstab nehmen darf.

Interessantes Thema!
Ich habe meinen Partner ja 2010 hier kennengelernt. Wir haben erst einen Monat täglich gemailt und uns dadurch gut kennen- und schätzengelernt. Wir haben zwar Bilder ausgetauscht, aber auf dem sah ich nur den Oberkörper meines jetzigen Freundes. Mir war klar, dass er auch übergewichtig ist und ich bin halt davon ausgegangen, dass sich dieses Übergewicht "im Rahmen" befindet, ohne eine konkrete Vorstellung zu haben. Als wir uns dann getroffen haben, war ich völlig schockiert, weil er viel, viel dicker war, als ich angenommen hatte. Und da er im Vorfeld ca. 100 kg abgenommen hatte, hatte er eine große Fettschürze, die man auch in den Klamotten gesehen hat. Ich hatte vorher ausschließlich sehr schlanke und sportliche Partner, mein vorheriger Freund war Marathonläufer gewesen. Ich hatte wirklich Fluchtgedanken, war total enttäuscht und schockiert und mir war klar, dass ich niemals mit jemandem zusammen sein könnte, der so extrem aussieht. Nur aus purer Höflichkeit bin ich nicht weggerannt, sondern mit ihm was trinken gegangen. Im Laufe des Abends habe ich gemerkt, dass ich mich in seiner Gegenwart total wohl fühle, deswegen haben wir ein Folgetreffen vereinbart und uns auch weiter gemailt. Einen Monat später waren wir dann zusammen und sind es auch heute noch. Ich hatte noch nie so einen wunderbaren Partner und würde ihn für nichts in der Welt hergeben.
Sein Körper ist wirklich "krass", hinzu kamen andere körperliche Erkrankungen. Er war zwischenzeitlich sogar über ein Jahr in einem Pflegeheim und in der Anfangszeit dort habe ich ihn gewaschen, was mir überhaupt nichts ausgemacht hat und was auch nichts an unserem Verhältnis geändert hat, ich bin da auch nicht in eine Mutterrolle gegangen (kann die Bedenken aber verstehen!).
Er ist nun zu 80% schwerbehindert, lebt mittlerweile wieder alleine, aber läuft am Rollator. Wenn er Gewicht reduzieren würde, könnte er sicher noch seine Lebensqualität verbessern und bemüht sich auch, dies hinzukriegen.
Lange Rede, kurzer Sinn: diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, einen zweiten oder auch dritten Blick zu riskieren und sich nicht von Einschränkungen oder Äußerlichkeiten direkt abschrecken zu lassen. Diese Beziehung ist in manchen Punkten sicher nicht einfach, keine Frage. Dennoch habe ich mich noch nie so gut aufgehoben gefühlt bei einem Partner. Hätte mir das vorher jemand erzählt, hätte ich ihn ausgelacht, ich stehe eigentlich gar nicht auf dicke Männer und habe mich hier nur angemeldet, weil ich es leid war, einen durchtrainierten Mann zu haben, der dann permanent versucht, ein schlankes Rennpferd aus mir zu machen.
Ich glaube, wenn man den richtigen Menschen trifft, ist es völlig egal, ob da ein Arm oder ein Bein fehlt, er im Rollstuhl sitzt oder was auch immer.

Daumen hoch Berith!!! Vielen Dank für deinen tollen Beitrag.
Das nenne ich mal wahre Größe!
Ich wünsche euch weiterhin ganz viel Kraft und ein harmonisches Miteinander.
Liebe versetzt Berge!!!
LG ausm Pott.
Angie

„Solingen“ (Pseudonym)
Ich kann mich den Worten von Angie nur anschließen. Das war ein sehr ehrliches und berührendes Posting, Berith.
Ich wünsche dir und deinem Partner alles erdenklich Gute, damit eure Partnerschaft weiterhin Bestand hat.

„Alsdorf“ (Pseudonym)
Meine Erfahrung ist,das wenn es die Frau ist die eine Behinderung hat ~bei mir die MS~ die Männer keinen 2.oder3.Blick riskieren.
Meist kommt es zu gar keinem Treffen,denn sie überlesen im Profil das ich MS habe.
Wenn ich es im laufe der Gespräche erwähne,sind sie ganz *überrascht* und sind dann kurz drauf ganz weg.

„Solingen“ (Pseudonym)
@ *Katjuscha aus Lu/RLP*
Du solltest das Verhalten der Männer nicht zu persönlich nehmen. Ich glaube, dass es die Unsicherheit bzw. das fehlende Wissen ist, wie sie mit Erkrankungen umgehen sollen, weshalb sie dann einen Rückzieher machen.
Für dich wird es auch irgendwo deinen Lieblingsmenschen geben. Ich drücke dir die Daumen, dass er dir möglichst bald begegnet. :-)

„Bad Salzuflen“ (Pseudonym)
Woran machst Du es genau fest das es wirklich nur an der MS liegt ?

„Alsdorf“ (Pseudonym)
@Die Artemis
Lieb von Dir,ganz herzlichen Dank

„Alsdorf“ (Pseudonym)
@Fräulein Schmidt
Weil tagelang alles gut läuft und wenn ich dann das Thema MS aus gegebenem Anlaß anspreche .... werden sie kleinlaut bis 1-2Tage danach der Kontakt,ohne Erklärung abbricht ~ich teils sogar auf igno gesetzt werde