Eure Einstellung zum Thema Partner mit Behinderung?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 39 Antworten

„Bad Krozingen“ (Pseudonym)

ich glaube das lässt sich so allgemein nicht sage und kommt ganz auf die Art und den Grad der Behinderung an aber grundsätzlich sollte es kein Hinderungsgrund sein für eine Beziehung

Ich hatte über viele Jahre eine wunderschöne Freundschaft Plus mit einem tollen Mann, der seit seinem 17.Lebensjahr querschnittsgelähmt ist. Daß da nicht mehr daraus geworden ist lag nicht an seinem Rolli sondern ausschließlich daran, daß es von seiner Seite her halt nicht funkte. Trotzdem war er für mich sehr lange der tollste Mann auf Erden, dem kein anderer das Wasser reichen konnte. Ich wollte ihn und keinen anderen.

„Salzkotten“ (Pseudonym)

Tendenziell wäre dies für mich eher nicht in Frage gekommen.
Ist mir einfach "zu nah am Job".
Wenn es in einer bestehenden Beziehung dazu kommt, ist es was anderes.

„Rheinfelden“ (Pseudonym)

ach wer "egal" sagt, ist der einfach Heuchler. wer hatte schon irgendeine "sexuelle" Beziehung (Flirt, One night stand, Frendschaft +, Beziehung)? man muss nicht über Möglichkeiten reden, sondern Fakten...

„Gießen“ (Pseudonym)

Durch meinen Job habe ich keine Probleme mit Behinderungen. Wäre sonst auch sehr kontraproduktiv für meinen Job!

Aber ich glaube, dass Außenstehende es irgendwie komisch finden könnten, so nach dem Motto "Jetzt geht die privat auch ihrem Job nach"...Obwohl ich privat vielleicht nichts dergleichen tun würde.

„Stuttgart“ (Pseudonym)

Ich hab da auch schon meine Erfahrung. Und ich hab da gelernt das diese Beziehungen meist viel Intensiver sind .WEil der Partner da wesentlich mehr auf einen Angewiesen ist . Kommt natürlich auch auf den Grad der Behinderung an.

Man muss sicher aber auch der Verantwortung bewusst sein.

„Hann. Münden“ (Pseudonym)

Wenn der Mann toll ist, dann wäre mir die Behinderung egal.
Was ich jedoch nie machen würde, das wäre ihn zu pflegen. Dann würde es bei mir kippen und ich könnte ihn nicht als Partner mehr sehen.
Es kommt einfach auf die Ausstrahlung und Lebensfreude, die jemand hat...siehe als Beispiel : Nick Vujicic :)

„Bremerhaven“ (Pseudonym)

Ich möchte mit einem lebensfrohen, positivem und aufgeschlossenem Mann zusammen sein!
Da ist es zweitrangig, ob da ein Rolli, Stock oder sonstiges "Hilfsmittel" im Spiel ist.
Natürlich muss man über Einschränkungen offen reden, dann ist eine Freundschaft oder Beziehung gar nicht anders, als mit einem Mann ohne Handicap.....

Aber offen gesagt, mit einer rein geistigen Erkrankung würde ich wahrscheinlich nicht zurecht kommen.
Z. B. Wesensveränderung oder starke Stimmungsschwankungen

„Alsdorf“ (Pseudonym)

Meine Erfahrung als Frau mit MS -MultipleSklerose-,laufe mit Rollator,an sehr guten Tagen mit 1 Unterarmstütze,ist das Männer seitdem stark auf Abstand gehen bzw mich erst garnicht treffen möchten.

„Viernheim“ (Pseudonym)

Bevor ich hier dasselbe schreibe:
bin komplett bei CasaSchatz.....möchte nur hinzufügen, dass ich die Person auch pflegen würde, wenn er das wünscht.
Entweder ganz oder gar nicht!

„Hockenheim“ (Pseudonym)

Mit geistigen Veränderungen käme ich auf Dauer nicht klar, so ehrlich muss ich sein. Ich habe eine Beziehung gehabt vor einigen Jahren zu einem psychisch auffälligen Mann, und ich weiß seither, dass ich das nicht mehr möchte - und ich hätte auch ein Problem damit, wenn gar keine Form der Sexualität möglich wäre, sei es aus körperlichen oder geistigen Gründen.
Wenn ein Mann mich geistig anspricht, ich mit ihm lachen kann und gut reden und mich geborgen fühle, dann ist mir ja bekanntlich sein Aussehen relativ egal - und dann ist mir auch egal, ob er am Stock geht oder im Rollstuhl sitzt.
Aber ich glaube auch, dass ich eine Pflegehilfe haben würde wollen, um nicht Gefahr zu laufen, in die Mutterrolle zu fallen, wenn ich all diese Dinge miterledigen würde - ich schätze es als sehr sehr schwierig ein, wenn man eine sexuelle Beziehung zueinander hat und sich gleichzeitig wie um ein Kind kümmern muss, dass da in der Gefühlswelt etwas kippeln könnte.
Etwas anderes wäre es, wenn ich in einer langjährigen Partnerschaft bin und meinem partner passiert etwas und er ist zb ans Bett gefesselt - dann sehe ich das schon auch als einen Teil meiner 'Verpflichtung'an.
Ich hoffe, ich kann rüberbringen, was ich meine

„Rosenheim“ (Pseudonym)

Ich sitze seit Monaten im Rollstuhl. Ich hoffe natürlich, dass es irgendwann besser wird. Ich übe fleißig. Ob ich irgendwann mit zwei Stöcken, einem Stock, Rollator oder doch nie wieder gehen kann, wird sich zeigen. Ich bin da recht optimistisch. Ich hatte lange Zeit starke Probleme damit, eingeschränkt zu sein, nur noch halb so groß zu sein, unsichtbar zu sein. Nicht nur für Männer, sondern für Menschen generell. Beim Einkaufen komm ich nur an die Kinderregale dran, die Kassenbänder sind zu hoch, die Bedientheken auch. Die meisten Menschen bekommen gar nicht mit, dass "da unten" jemand ist. Ich werde angerempelt, es wird über mich hinweggegriffen und beschämt angelächelt. Türe öffnen, Einkäufe tragen etc, alles geht nur mit Hilfe. War für mich als autarke, starke, stolze, große Frau am Anfang sehr schwierig. Mittlerweile hab ich 'den Porsche', wie ihn einige nennen, ganz gut im Griff. Das Selbstmitleid ist abgeflaut, das Strahlen zurück. Ich bin etwas demütiger geworden, da ich sehe, dass selbst die 'normalsten' Dinge, wie zB gehen, ganz und gar nicht selbstverständlich sind.
Es gibt Freunde, die sich abgewandt haben, zu anstrengend. Mein Ex hat mich verlassen, hatte keine Lust, meinen Rollstuhl über die Strandpromenade zu schieben. Und ich kann es ihm nicht verübeln. Es ist schwierig mit einem Menschen zusammen zu sein, wenn man sich nicht voll und ganz auf ihn einlassen kann. Und das ist ganz unabhängig von jeder Behinderung.

„Sankt Augustin“ (Pseudonym)

ich hab auch einen behinderten ausweis dank meiner schlaganfällen den nieren und des übergewichtes sahs schon im rollstühl heute brauch ich das teilnicht mehr hab gut abgenommen ..und kein mensch sucht sich gesundheit aus....eine freundin wurde mir einem krankem herz geboren dadurch 90% behindert
deswegen ist sie genauso liebenswert und glücklich verheiratet und überlegt mal jedem kann es passieren das er behindert wird ein unfall und schon ist es passiert ....da heißt es annehmen das beste das beste drauß machen und liebe brauchen wir alle

Das ist ein heikles Thema und ich glaube nicht, dass man das wirklich pauschal beantworten kann. Es gibt die verschiedensten Arten von Behinderungen oder auch chronischen Erkrankungen, die das Leben mehr oder weniger beeinträchtigen.

Ich selbst war 3,5 Jahre mit einem chronisch kranken Mann zusammen. Es gab Zeiten, da war alles gut, aber es gab eben auch Zeiten, die haben mich so viel Kraft gekostet, dass ich für mich selbst fast nichts mehr übrig hatte. Schlussendlich habe ich mich trennen müssen, sonst wäre ich selbst daran zerbrochen.

Ich würde nicht generell sagen, dass ich nie wieder mit einem behinderten oder kranken Mann zusammen sein möchte, aber ich werde das sicher nicht mehr blauäugig sehen, sondern vorher genau abwägen.

„Esslingen am Neckar“ (Pseudonym)

Ich bin da ganz bei @sehrgriffig65.

„Coswig“ (Pseudonym)

Also ich könnte es mir nur schwer vorstellen. Kommt allerdings auch auf die Art der Behinderung an, ein fehlender Arm und/oder Bein nach einer Amputation würde mich nicht stören. Eine Querschnittslähmung hingegen wodurch man sexuell "eingeschränkt" wird schon denke ich. Ich denke aber auch das es was anderes ist wenn man bereits zusammen ist und es dann durch Unfall, Krankheit plötzlich dazu kommen würde. Das eingeschränkt oben habe ich nämlich bewusst in " geschrieben da ich weiß das es Menschen gibt die sich auch durch starke körperliche Defizite nicht in ihrer Sexualität eingeschränkt fühlen sondern diese andere/besondere Art sehr schätzen und sich dahingehend bereichert fühlen. Ich selbst bin ja beruflich Pflegekraft und die Pflege an sich zu übernehmen wäre für mich wohl nicht das Problem. Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen das es wichtig ist sich bei der Pflege etwas zurück zu nehmen damit man nicht in diese "Mutterrolle" verfällt wie Theodora1 schon sagte.

„Sankt Augustin“ (Pseudonym)

nur eins macht mich wahnsinnig hab einen bekannten hockt impflegeheimmit 45 imrollstuhl könnte wenn er etwas abnimmt und an sich arbeitet aut krücken gehen aber christian läst sich lieber wie ein baby durch die gegen schieben ......ich trette ihmimmer wieder in den po das er was änder soll weil er könnte anders leben ......aber da kann ich auch mit der wand reden ....leider .......ich sag ihmimmer wieder das ich es auch aus dem scheiß rollstuhlgeschafft habe und das weiß er.....und ich wünsch mr doch nur das er das auch schafft .....und ich werde es nicht auf geben bis er den mut und die kraft hat ....zu sagen ich will aus demteil raus

Ich bin ganz ehrlich. Ich hätte Probleme mit einem Mann zusammen zu kommen mit Behinderung da ich bisher keine Erfahrung in diese Richtung gemacht habe und ehrlich gesagt Berührungsängste habe.
Ich bin nicht der mütterliche Typ und jemand pflegen kann ich mir nicht vorstellen.
Jede art Körperliche Einschränkung oder chronische Krankheit bedeutet für mich jedoch nicht gleich "Behinderung ". Es kommt darauf an wie der Mann damit umgeht und wie stark die Beeinträchtigung ist. Für mich wäre ein Mann der zum sex körperlich nicht in der Lage ist ein no go und somit "behindert". Ich lege da einfach wert drauf in einer Beziehung. Ich spreche hier allerdings von jemanden neu kennen lernen. Wenn ich lange Zeit mit jemandem zusammen bin und es sollten dann irgendwann Probleme auftauchen ist das was ganz anderes.

Schweres Thema, aber sehr interessantes und tiefgehendes Thema !

Auch ich arbeite in der stationären Altenpflege, allerdings auf einem reinen Demenzbereich. Vorher auf " normalen " Wohnbereichen mit altersbedingten Krankheiten aller Art - auch den körperlichen Einschränkungen.
Vor einigen Jahren lernte ich einen Mann kennen - das erste Telefonat dauerte 6 Stunden :-)
Von den " Rahmenbedingungen" passte es; allerdings waren seine Krankheiten schon sehr heftig...
Er war querschnittsgelähmt; konnte aber dank einer computergesteuerten Orthese an Krücken laufen und sogar Auto fahren ( Automatik ).
Dann hatte er eine Neoblase; d.h. er konnte nur urinieren, wenn er sich kurz vor dem Wasserlassen kathederisiert hat.
Die anderen Krankheiten wie insulinpflichtiger Diabetis Mellitus, Bluthochdruck und Rheuma seien mal nur am Rande erwähnt...
Desweiteren ( und das war das KO-Kriterium ), hatte er einen Anus Praeter ( künstlicher Darmausgang ).
Ich hatte die Horrorvorstellung, beim gemeinsamen Näherkommen in einer bestimmten Situation, hätte ich plötzlich den Stomabeutel ( samt Inhalt natürlich ) in der Hand, oder noch schlimmer, die Befestigung löst sich und...Ich lass das jetzt mal offen; die Leute vom Fach hier können sich ja denken, wie das aussieht und welche Konsequenzen das hat...

Es tat mir sehr leid ( und er mir auch ), aber es ging nicht. Es ging einfach wegen meinem Kopf nicht. Wir hatten uns auch nur 2x getroffen, aber er hat meine Beweggründe nachvollziehen können.
Und nur aus Mitleid mit jemanden zusammen zu kommen, ist auch keine Basis, denke ich...

Mein Mann hatte z.B. MS ( multiple Sklerose ), allerdings ohne nennenswerte Einschränkungen und wir waren sehr sehr glücklich verheiratet, bis er starb...

Ich persönlich finde, es kommt auf die Summe der Erkrankung(en) an, und wie groß die Auswirkungen darauf begründend sind.

„Coswig“ (Pseudonym)

@*RitaRubens Basis*
Kann ich vollkommen nachvollziehen!

„Meiningen“ (Pseudonym)

Das finde ich kann man pauschal gar nicht beantworten und letztlich verhält man sich, wenn die Situation eintritt, dann vermutlich auch noch mal anders als man sich vorher vorgestellt hat. So ganz generell teile ich aber die Meinung der Meisten, es kommt ganz auf die Art der Krankheit oder auch Behinderung an und ob man jemanden neu kennen lernt oder in einer langjährigen Beziehung etwas dazu führt.

Da ich selbst eine chronische Krankheit habe, die mein Umfeld aber letztlich nicht einschränkt, wäre sowas für mich kein K.O. Kriterium. Einige körperliche oder auch starke geistige Behinderung stelle ich mir aber schon schwierig vor, da ich weiß das ich womöglich nicht unbedingt 80 werde möchte ich mein Leben genießen, die Welt sehen usw. Wenn man einen Partner hat möchte man das natürlich teilen, da wo ich mich in meinen Zukunftsvorstellungen stark einschränken müsste, wegen der Behinderung des Partners, würde es in jedem Fall kritisch werden.

„Coswig“ (Pseudonym)

@*RitaRubens Basis* 
Ach ja der gute alte Jonnystift:)