Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2011
Oh Venusherz...ich kann so nachfühlen, wie es dir ergangen sein muss. Und ich kann deine Erleichterung beinahe spüren, dass im Moment alles abgewendet ist.
Ich war so glücklich, als genau im richtigen Moment die Wehrpflicht abgeschafft worden ist, als mein Sohn soweit war. Er wird im September auch 22.
Er war/ist ein ähnliches Sonnenscheinchen wie deiner. Nur hatten wir wohl mehr Glück bei der Berufswahl. Auch mein Sohn hat sich 10 Jahre nur die Schule gequält. Gott, was hab ich für graue Haare bekommen. :-)
Heut geht er seinen Weg. Er hat seine Ausbildung gemacht, wurde dann 2 Jahre übernommen und hat dann direkt im letzten April nen Anschlussjob gefunden. Wieder ein guter Job, wo er jetzt sogar schon Karriere macht.
Ich denke, egal wie alt sie sind, sie sind immer unsere Kinder. Deiner hat beim Bund erstmal seinen Weg gefunden. Sicher, nicht gerade der Traum einer Mutter, aber ich denk, irgendwann wirst du das akzptieren können, wenn er sich aufgehoben fühlt und zufrieden ist.
Ich hab in der unmittelbaren Familie auch zwei Jungs, die beim Bund gelandet sind. Für keinen wars ne Fehlentscheidung, ganz im Gegenteil.
Wenn ich sehe, wieviele Jugendliche nur rumhängen und gar nichts mit ihrem Leben anzufangen wissen, dann können wir schon sehr froh sein, dass unsere Jungs ihren Weg gehen.
Letztendlich isses ja das, worauf wir sie ihr ganzes Leben vorbereitet haben...das sie irgendwann auf eigenen Füßen stehen und ihr Leben meistern.
Da haben wir doch fast alles richtig gemacht, oder? ;-)
Ich war so glücklich, als genau im richtigen Moment die Wehrpflicht abgeschafft worden ist, als mein Sohn soweit war. Er wird im September auch 22.
Er war/ist ein ähnliches Sonnenscheinchen wie deiner. Nur hatten wir wohl mehr Glück bei der Berufswahl. Auch mein Sohn hat sich 10 Jahre nur die Schule gequält. Gott, was hab ich für graue Haare bekommen. :-)
Heut geht er seinen Weg. Er hat seine Ausbildung gemacht, wurde dann 2 Jahre übernommen und hat dann direkt im letzten April nen Anschlussjob gefunden. Wieder ein guter Job, wo er jetzt sogar schon Karriere macht.
Ich denke, egal wie alt sie sind, sie sind immer unsere Kinder. Deiner hat beim Bund erstmal seinen Weg gefunden. Sicher, nicht gerade der Traum einer Mutter, aber ich denk, irgendwann wirst du das akzptieren können, wenn er sich aufgehoben fühlt und zufrieden ist.
Ich hab in der unmittelbaren Familie auch zwei Jungs, die beim Bund gelandet sind. Für keinen wars ne Fehlentscheidung, ganz im Gegenteil.
Wenn ich sehe, wieviele Jugendliche nur rumhängen und gar nichts mit ihrem Leben anzufangen wissen, dann können wir schon sehr froh sein, dass unsere Jungs ihren Weg gehen.
Letztendlich isses ja das, worauf wir sie ihr ganzes Leben vorbereitet haben...das sie irgendwann auf eigenen Füßen stehen und ihr Leben meistern.
Da haben wir doch fast alles richtig gemacht, oder? ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2011
Schwein gehabt. Gestern hat mein Sohnemann angerufen und mir gesagt, dass alles abgesagt ist. Dafür hat er ein längeres Manöver.
Ich kann echt nicht beschreiben, wie erleichtert ich war. Er lachte eher und sagte: "Mama, du weißt doch, das ist mein Beruf und wo ich hin muss, muss ich hin." Ja, klar, aber ich denke dann immer: "Werd' du erst mal Eltern."
!! Der Thread darf geschlossen werden. :-D
Ich kann echt nicht beschreiben, wie erleichtert ich war. Er lachte eher und sagte: "Mama, du weißt doch, das ist mein Beruf und wo ich hin muss, muss ich hin." Ja, klar, aber ich denke dann immer: "Werd' du erst mal Eltern."
!! Der Thread darf geschlossen werden. :-D
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2011
Venusherz, verstehen kann ich deine Gefühle total gut.
Unser Ältester wurde damals zur Marine eingezogen. Und zu der Zeit waren auch schon die ersten Auslandseinsätze, natürlich nicht mit Wehrpflichtigen. Aber plötzlich stand Deutschland zum ersten Mal nach 1945 wieder im Krieg und mich befielen schreckliche Gedanken. Was, wenn plötzlich doch die Rekruten mit an die Front müßten? Unser geliebter Sohn plötzlich im Kugelhagel? Wir hatten doch ganz andere Pläne.
Von da an hat es mich immer zerrissen, wenn man hörte, daß wieder ein deutscher Soldat im Sarg nach Haus kam. Plötzlich sah ich alles von der anderen Warte, früher waren es nur irgendwelche Soldaten, die draufgegangen waren.
Ich wünsche dir, daß Alles gut geht!
Unser Ältester wurde damals zur Marine eingezogen. Und zu der Zeit waren auch schon die ersten Auslandseinsätze, natürlich nicht mit Wehrpflichtigen. Aber plötzlich stand Deutschland zum ersten Mal nach 1945 wieder im Krieg und mich befielen schreckliche Gedanken. Was, wenn plötzlich doch die Rekruten mit an die Front müßten? Unser geliebter Sohn plötzlich im Kugelhagel? Wir hatten doch ganz andere Pläne.
Von da an hat es mich immer zerrissen, wenn man hörte, daß wieder ein deutscher Soldat im Sarg nach Haus kam. Plötzlich sah ich alles von der anderen Warte, früher waren es nur irgendwelche Soldaten, die draufgegangen waren.
Ich wünsche dir, daß Alles gut geht!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2011
Das ist wirklich ein verdammt guter fred - und ich kann das total nachvollziehen, weil meine beiden (19 & 17) auch grad flügge werden: ich wünsche dir und deinem sohn alles erdenklich gute, daß er gesund und heil wieder nach hause kommt - obwohl ich überzeugte pazifistin bin, habe ich trotzdem grössten respekt vor dem, was soldaten/innen, polizisten/Innen, feuerwhrleute etc. für uns alle tun - ein notwendiger und gefährlicher job - ich bin heilfroh, dass meine jungs nicht mehr "müssen", sondern sich ggf. selber entscheiden können, ob sie zum bund gehen wollen, oder nicht... alles gute für euch!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
Naja, ich habe inzwischen gehört, dass da eigentlich sehr viel Ruhe herrscht und man auch nicht in Absehbarer Zeit dort mit großen Konflikten rehnet.
Ich denke, er macht eh seinen Weg. Dazu habe ich ihn erzogen. Er ist ja mit Sicherheit kein Mama-Söhnchen.
@spirit: Das mit Abendschule und so war nicht möglich. Er musste oft Schicht arbeiten und hat schon seit drei Jahren eine eigene Wohnung in einer Nachbarstadt. Da ist erst mal der eigene Unterhalt zu sichern.
Ich denke, er macht eh seinen Weg. Dazu habe ich ihn erzogen. Er ist ja mit Sicherheit kein Mama-Söhnchen.
@spirit: Das mit Abendschule und so war nicht möglich. Er musste oft Schicht arbeiten und hat schon seit drei Jahren eine eigene Wohnung in einer Nachbarstadt. Da ist erst mal der eigene Unterhalt zu sichern.
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10.08.2011
@ Zoe
Der Junge hat sich für die Bundeswehr entschieden-nicht die Mutter hat es so gewollt!
Es musste ihm klar sein daß er dann auch mal ins Ausland muß.
Von daher...
Klar ist es für die Eltern schwierig mit so einer Situation umzugehen, jedoch ist der Junge erwachsen und steht mit beiden Beinen im Leben und trifft die Entscheidungen selber.
Im Sinne der leidenden Mama: http://www.youtube.com/watch?v=kSYblBKZ75Y
Der Junge hat sich für die Bundeswehr entschieden-nicht die Mutter hat es so gewollt!
Es musste ihm klar sein daß er dann auch mal ins Ausland muß.
Von daher...
Klar ist es für die Eltern schwierig mit so einer Situation umzugehen, jedoch ist der Junge erwachsen und steht mit beiden Beinen im Leben und trifft die Entscheidungen selber.
Im Sinne der leidenden Mama: http://www.youtube.com/watch?v=kSYblBKZ75Y
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
@herb: also das finde ich jetzt aber ein wenig übertrieben...Der Junge ist 22, da fangen viele nochmal eine neue Ausbildung an oder machen Abendschule usw...es gäbe also sicherlich Alternativen zu einem Bundeswehr-Job...
Ich denke, er hat das wohl für den einfacheren Weg gehalten oder vielleicht hatte er auch etwas Abenteuerlust? Das ist für einen jungen Mann in dem Alter ja auch nicht sooo ungewöhnlich...
Whatever, er hat sich so entschieden und ist volljährig, da kann man als Mutter eben nur noch versuchen, ihn auf dem selbst gewählten Weg zu begleiten und ihm den Rücken zu stärken, damit er möglichst unbeschadet seine eigenen Erfahrungen sammeln kann. Das kann ihm niemand abnehmen, auch die Mutter nicht, selbst wenn das Mutterherz dabei blutet - das ist der Lauf des Lebens: Kinder werden erwachsen und treffen ihre eigenen Entscheidungen, ob sie einem gefallen oder nicht...
Ich denke, er hat das wohl für den einfacheren Weg gehalten oder vielleicht hatte er auch etwas Abenteuerlust? Das ist für einen jungen Mann in dem Alter ja auch nicht sooo ungewöhnlich...
Whatever, er hat sich so entschieden und ist volljährig, da kann man als Mutter eben nur noch versuchen, ihn auf dem selbst gewählten Weg zu begleiten und ihm den Rücken zu stärken, damit er möglichst unbeschadet seine eigenen Erfahrungen sammeln kann. Das kann ihm niemand abnehmen, auch die Mutter nicht, selbst wenn das Mutterherz dabei blutet - das ist der Lauf des Lebens: Kinder werden erwachsen und treffen ihre eigenen Entscheidungen, ob sie einem gefallen oder nicht...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
Es war wohl eine Entscheidung zw. Pest und Cholera: abwechselnd in prekären und niedrig bezahlten Beschäftigungsverhälnissen stecken und arbeitslos sein oder das Leben in einem relativ sicheren Job riskieren. Schlimm das Menschen sich wieder zw. Fremdenlegion und Verrecken in der Gosse (sorry) entscheiden müssen...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
Empathie ist eben nicht jedermanns Sache *kopfschüttel*
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10.08.2011
Venusherz, von Mutter zu Mutter: Ich drück Dich!
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10.08.2011
Sehr einfühlsam und so sensibel, liebes "Katerlein" du bist so toll!
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09.08.2011
Auf in den Kampf!
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09.08.2011
Das mit der Entscheidung ist so eine Sache. Wie warst du mit knapp 22 Jahren? Erwachsen genug, um alle Eventualitäten bereits in voller Tragweite zu verstehen? Manche Dinge versteht mal erst, wenn man sich darin befindet.
Ich habe meine Söhne immer gestärkt. Ich bin nicht der Typ, anderen Sorgen zu machen. Die nehme ich lieber auf meine eigene Kappe.
Mein Ex-Mann war in Nordirland, beiden Golfkriegen, Kroatien und Bosnien. Ich kenne das alles somit zur Genüge. Aber es ist immer noch etwas anderes, wenn das eigene Baby so eine Tour macht.
Ich weiß, er geht seinen Weg und er muss ja gut sein in seinem Job, sonst würde man sich gegen ihn entscheiden.
Ja, Saphira_78, dass ist das einzige, was wir uns alle wünschen. Danke dir. :-)
Ich habe meine Söhne immer gestärkt. Ich bin nicht der Typ, anderen Sorgen zu machen. Die nehme ich lieber auf meine eigene Kappe.
Mein Ex-Mann war in Nordirland, beiden Golfkriegen, Kroatien und Bosnien. Ich kenne das alles somit zur Genüge. Aber es ist immer noch etwas anderes, wenn das eigene Baby so eine Tour macht.
Ich weiß, er geht seinen Weg und er muss ja gut sein in seinem Job, sonst würde man sich gegen ihn entscheiden.
Ja, Saphira_78, dass ist das einzige, was wir uns alle wünschen. Danke dir. :-)
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09.08.2011
ich wünsche euch, dass er wohlbehalten zurück kommt!!! *dich mal lieb drück*
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.08.2011
Venusherz, als dein Sohn sich für die Bundeswehr entschied, war ihm doch klar, daß die Bundeswehr auch laufend Auslandseinsätze hat. Und da ständiger Austausch von Personal herrscht, kommt praktisch Jeder mal dran.
Er hat sich dafür entschieden. Damals hättest du versuchen sollen, ihn zu beeinflussen. Jetzt solltest du ihn stärken.
Und mit dem stolz-sein, habe ich so meine Probleme. Es waren schon viele stolz und freudig in den Krieg gezogen und wollte drei Wochen später wieder zuhause sein...
Er hat sich dafür entschieden. Damals hättest du versuchen sollen, ihn zu beeinflussen. Jetzt solltest du ihn stärken.
Und mit dem stolz-sein, habe ich so meine Probleme. Es waren schon viele stolz und freudig in den Krieg gezogen und wollte drei Wochen später wieder zuhause sein...
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09.08.2011
@ Venusherz
Das tröstet sich jetzt wahrscheinlich nicht, aber das Kosovo ist wahrscheinlich nicht so schlimm wie Afghanistan.
Viel Glück für deinen Sohn.
Das tröstet sich jetzt wahrscheinlich nicht, aber das Kosovo ist wahrscheinlich nicht so schlimm wie Afghanistan.
Viel Glück für deinen Sohn.
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09.08.2011
ich bin stolz auf deinen sohn, wie auf alle männer, die diesen weg gewählt haben....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.08.2011
grusel...
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09.08.2011
@venusherz...
zum einen er hat sich für diesen weg entschieden.....
Du hast nun zwei möglichkeiten.....
ihn entsprechend zu begleiten und Deinen kummer von ihm fernzuhalten und aus erfahrung kann ich Dir sagen, man macht ihm dass leben nicht leichter indem man von seinen sorgen erzählt......
ich habe zwar keinen sohn......
aber einen ehemann, der unter anderem schon in afghanistan war....
und zum anderen, kosovo ist zwar derzeit wieder in aller munde, aber im augenblick scheint sich bezüglich dieser grenzübergänge eine lösung abzuzeichnen.....
es gibt weitaus gefährlichere brandherde im augenblick....
z.b. afghanistan......
davon abgesehen, als mutter bist Du eine ihm nahestehende person....demnach sollte eine entsprechende betreuungsstelle für Euch zuständig sein.....
die eltern meines mannes waren damals eingeladen zu einer infoveranstaltung......
frag mal bei Deinem sohn nach.....
dort kann man sich auch mit anderen eltern ect. austauschen....
zum einen er hat sich für diesen weg entschieden.....
Du hast nun zwei möglichkeiten.....
ihn entsprechend zu begleiten und Deinen kummer von ihm fernzuhalten und aus erfahrung kann ich Dir sagen, man macht ihm dass leben nicht leichter indem man von seinen sorgen erzählt......
ich habe zwar keinen sohn......
aber einen ehemann, der unter anderem schon in afghanistan war....
und zum anderen, kosovo ist zwar derzeit wieder in aller munde, aber im augenblick scheint sich bezüglich dieser grenzübergänge eine lösung abzuzeichnen.....
es gibt weitaus gefährlichere brandherde im augenblick....
z.b. afghanistan......
davon abgesehen, als mutter bist Du eine ihm nahestehende person....demnach sollte eine entsprechende betreuungsstelle für Euch zuständig sein.....
die eltern meines mannes waren damals eingeladen zu einer infoveranstaltung......
frag mal bei Deinem sohn nach.....
dort kann man sich auch mit anderen eltern ect. austauschen....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.08.2011
Ich habe direkt Gänsehaut bekommen beim lesen.Ich fühle auf jeden Fall mit dir und kann auch nur wünschen dass alles gut läuft.
Ich habe auch 2 erwachsene Söhne und ja...auch mich würde es wahnsinnig vor Sorge machen,wenn einer von ihnen sich für diesen Weg entscheiden würde.
Ich habe auch 2 erwachsene Söhne und ja...auch mich würde es wahnsinnig vor Sorge machen,wenn einer von ihnen sich für diesen Weg entscheiden würde.
Liebe Venusherz, ich kann deine Sorgen und deine Angst nachvollziehen. Und ich drücke euch ganz doll die Daumen, dass dein Baby heil und gesund wieder heim kommt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.08.2011
Danke dir.
Da kann man jetzt nur durch.
Da kann man jetzt nur durch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.08.2011
puuuuh....
Schön und ergreifend geschrieben. Alles Gute für ihn!
Schön und ergreifend geschrieben. Alles Gute für ihn!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.08.2011
Er war ein absolutes Wunschkind. Als er zur Welt kam, hätte er fast den Namen "Schnuff Schnuff" bekommen, weil ich ihn voller Freude so erst mal willkommen geheißen habe. Ich kann mich noch an die erste Stunde erinnern, als er zur Welt kam. Wie komisch das war, ihn anzuziehen. Irgendwie dachte ich in den ersten Minuten, das muss sich doch für ihn komisch anfühlen. Immerhin war er noch nie angezogen. Und ich meinte, er grinst mich an. Konnte er natürlich nicht, aber irgendwie war das so. Diese dunklen Augen und seine braunen Haare standen hoch wie bei einem Igelchen. Gott, war der schön. So ein tolles Baby!!
Die erste Zeit ist für eine Mama immer aufregend. Immerhin war es ja mein Prototyp. Alles war aufregend. Das erste Bad zuhause. Der erste Zahn. Das erste Krabbeln. Dann das erste Mal, dass er allein da stand und zack- konnte er schon laufen. Und immer lachte dieser kleine Mann. Nicht eine Minute, dass er mal heulte. Trotz Rotznäschen, Fieber, Zahn-Schmerz, diverse Erkältungen und Zipperlein. Wenn ich morgens in sein Zimmer kam, stand er da an seinem Gitterbett und freute sich kieksig, dass ich ihn sein "Guten Morgen Kuschel" verpasste.
Mir war nicht zum lachen, als er eines Tages sein Zimmer mit der Popo-Creme dekoriert hatte. Sessel, Bett, Wände, Teppich, Teddy und Kind waren schneeweiß und fettig. Grandios!!
Wir haben so viel erlebt. Im Sommer stellte ich ihm den Planschpool auf den Balkon. Das war der Hit. Er liebte sein Bobby Car. Das kam überall hin mit. Und ja, Harry Honig, seinen ollen, struppigen Teddy.
Er kam in den Kindergarten und hatte dort viel Spaß. Und mit drei bekam er auch noch einen tollen Bruder, mit dem er sich gleich zusammen tat. Partner in crime, sozusagen. Ab dem Punkt wo auch Bruder in Action kam, wurde mit Puddingpulver Schneegestöber gespielt und dass dann schnell mit einem dicken, nassen Schwamm zu beseitigen versucht, eh Mama ne Kriese bekommt. Tja, Schokopuddingpulver wird richtig dunkel, wenn es nass wird. Es gab einen Vortrag über Schnee, Pudding, Mamis Nerven... das übliche.
Er kam in die Schule und bald schon war klar: "Ihr Sohn beteiligt sich nicht am Unterricht. Er sieht lieber an die Decke oder schaut sich die Bilder der anderen Kinder an." Ich will nicht meckern, aber das zog er zehn Jahre durch. Resistent gegen alle Ermahnungen. Immerhin, er bekam einen Hauptschulabschluss.
Nach vielen Irrungen und Wirrungen waren 22 Jahre vergangen. Er arbeitete in Jobs, in denen man ihm kein Lohn gab. Er arbeitete in Jobs, in denen er nicht mal genug verdiente, seine Miete zu bezahlen. Er war immer fleißig. Aber es lohnte sich nicht mehr.
Sein Lachen wurde seltener.
Irgendwann kam er vorbei und sagte mir: "Mama, ich bin jetzt bei der Bundeswehr. Sie nehmen mich da. Nur für zwei Jahre, weil ich nur einen Hauptschulabschluss habe, aber ich habe endlich einen Beruf." Ich habe mich erschrocken, denn auch sein Daddy war Soldat. Es stand für ihn nie zur debatte, denn er wollte nie so werden wie sein Daddy.
Gestern bekam ich einen Anruf. Mein Junge hat grade seine Grundausbildung fertig und soll noch in diesem Jahr in den Kosovo.
Selbst ein Lehrling hat doch erst mal 2-3 Jahre, seinen Job zu lernen...?
Ich mache mir große Sorgen. Nein, ich habe nur Mist in diesem Leben erlebt und es macht mich wahnsinnig.
Alles was ich zu ihm am Telefon sagen konnte war: "Ich habe dich lieb, Baby. Halt den Kopf unten und spiele nicht den Helden."
Die erste Zeit ist für eine Mama immer aufregend. Immerhin war es ja mein Prototyp. Alles war aufregend. Das erste Bad zuhause. Der erste Zahn. Das erste Krabbeln. Dann das erste Mal, dass er allein da stand und zack- konnte er schon laufen. Und immer lachte dieser kleine Mann. Nicht eine Minute, dass er mal heulte. Trotz Rotznäschen, Fieber, Zahn-Schmerz, diverse Erkältungen und Zipperlein. Wenn ich morgens in sein Zimmer kam, stand er da an seinem Gitterbett und freute sich kieksig, dass ich ihn sein "Guten Morgen Kuschel" verpasste.
Mir war nicht zum lachen, als er eines Tages sein Zimmer mit der Popo-Creme dekoriert hatte. Sessel, Bett, Wände, Teppich, Teddy und Kind waren schneeweiß und fettig. Grandios!!
Wir haben so viel erlebt. Im Sommer stellte ich ihm den Planschpool auf den Balkon. Das war der Hit. Er liebte sein Bobby Car. Das kam überall hin mit. Und ja, Harry Honig, seinen ollen, struppigen Teddy.
Er kam in den Kindergarten und hatte dort viel Spaß. Und mit drei bekam er auch noch einen tollen Bruder, mit dem er sich gleich zusammen tat. Partner in crime, sozusagen. Ab dem Punkt wo auch Bruder in Action kam, wurde mit Puddingpulver Schneegestöber gespielt und dass dann schnell mit einem dicken, nassen Schwamm zu beseitigen versucht, eh Mama ne Kriese bekommt. Tja, Schokopuddingpulver wird richtig dunkel, wenn es nass wird. Es gab einen Vortrag über Schnee, Pudding, Mamis Nerven... das übliche.
Er kam in die Schule und bald schon war klar: "Ihr Sohn beteiligt sich nicht am Unterricht. Er sieht lieber an die Decke oder schaut sich die Bilder der anderen Kinder an." Ich will nicht meckern, aber das zog er zehn Jahre durch. Resistent gegen alle Ermahnungen. Immerhin, er bekam einen Hauptschulabschluss.
Nach vielen Irrungen und Wirrungen waren 22 Jahre vergangen. Er arbeitete in Jobs, in denen man ihm kein Lohn gab. Er arbeitete in Jobs, in denen er nicht mal genug verdiente, seine Miete zu bezahlen. Er war immer fleißig. Aber es lohnte sich nicht mehr.
Sein Lachen wurde seltener.
Irgendwann kam er vorbei und sagte mir: "Mama, ich bin jetzt bei der Bundeswehr. Sie nehmen mich da. Nur für zwei Jahre, weil ich nur einen Hauptschulabschluss habe, aber ich habe endlich einen Beruf." Ich habe mich erschrocken, denn auch sein Daddy war Soldat. Es stand für ihn nie zur debatte, denn er wollte nie so werden wie sein Daddy.
Gestern bekam ich einen Anruf. Mein Junge hat grade seine Grundausbildung fertig und soll noch in diesem Jahr in den Kosovo.
Selbst ein Lehrling hat doch erst mal 2-3 Jahre, seinen Job zu lernen...?
Ich mache mir große Sorgen. Nein, ich habe nur Mist in diesem Leben erlebt und es macht mich wahnsinnig.
Alles was ich zu ihm am Telefon sagen konnte war: "Ich habe dich lieb, Baby. Halt den Kopf unten und spiele nicht den Helden."