Ein Klaps auf den Po...
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... hat noch niemandem geschadet... ^^

Ich denke, jeder kennt den Spruch und die Betonung liegt auf "Klaps" es geht hier nicht um Schläge, oder gar Hiebe!

In dem Thread "total durchgeknallt", gibt es einen Beitrag um ein paar Ohrfeigen, der mich zum Nachdenken anregt.

Ist ein Klaps auf den Po, bereits Körperverletzung?

Wo fängt Körperverletzung, bzw. Misshandlung an?

Mein Sohn, er wurde 1984 geboren, hat in seinen Kindertagen, ein paar Mal einen Klaps auf den Po und auf die Finger bekommen.
Geschlagen wie man es im "herkömmlichen Sinne" sieht, wurde er nie!

Unser Sohne arbeitet als Erzieher in einem Jugendheim und es ist also "etwas aus ihm geworden"... wie man so schön sagt... ^^

Heute sagt er über seine Kindheit: "Ihr wart und seid, immer tolle Eltern für mich."
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Hauen ist immer ein Zeichen von Ohnmacht. Es ist ja nicht das "fest" oder "nicht fest", was es schmerzhaft macht für ein Kind, sondern das "wer".

Ich bin drum herum gekommen, weil ich mir geschworen habe, ich haue nicht, nicht mal einen Klaps, weil ich als Kind solche Aktionen sehr unfair fand und selbst von meiner Mutter oft vermackt wurde.
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Wir haben, vor der Geburt unseres Sohnes, auch immer gesagt:

"Unser Kind wird nicht geschlagen."
Und das haben wir auch nie.

Der Klaps auf den Po war eine, für uns, notwendige erzieherische Maßnahme.
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Die Gesetzeslage ist ja recht eindeutig...Klapse sind verboten.
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Im Grundgesetz steht festgeschrieben, dass jeder ein Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit hat.
Das Grundgesetzt gilt nicht nur für Erwachsene....sind auch oder sogar insbesondere für Kinder.
Was für einen Erwachsenen ein kleiner Klapps ist, wird von Kindern mitunter ganz anders empfunden.
Ja...auch ich hab den ein oder anderen "Klapps" bekommen und mit Sicherheit ist auch aus mir etwas geworden.

@ Amazing .... ich arbeite seit 22 Jahren in Jugendheimen mit zum Teil äußerst schwierigen Jugendlichen...und es gab oft Situationen in denen ich "die Hände in die Taschen stecken musste" wären sie in diesen Situationen "ausgerutscht" hätte ich die gleichen Fehler gemacht wie die Eltern der von mir Betreuten und das Vertrauen, das man mühsam aufzubauen versuchte wäre mit einem "Schlag" dahin gewesen.
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@amazing: Natürlich geht davon nicht automatisch die ganze Kinderseele kaputt, aber es ist und bleibt eine Demütigung, die die Kinder auch so erleben, egal ob es körperlich weh tut oder nicht... Und wie sensibel ein Kind ist und wie gut es das hinterher weg steckt, das weiss man ja in dem Moment noch nicht. Also sollte man es wenn möglich lassen...aber es gibt natürlich auch Situationen, wenn das Kind sich in Gefahr begibt (heisse Herplatte o.ä.) wo man so erschrocken ist, dass man reflexartig einen Klaps auf die Finger gibt, ohne es steuern zu können. Das kann halt passieren, auch wenn es natürlich nicht zur Gewohnheit werden sollte. Aber niemand ist halt perfekt, nicht mal Eltern...;o)...und das ist auch gut so.
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@susi... ja, das weiß ich.

@Loewin... es stimmt schon was Du schreibst... ^^
Unser Sohn arbeitet ebenfalls mit Jugendlichen und Kindern.

Aber zu der Zeit, haben wir so gehandelt und wir stehen auch dazu!

Und ich möchte hier nochmal betonen:

Er bekam nie Schläge, oder gar Hiebe!
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@Spirit... Du sagst es!

Niemand ist perfekt... und die Situation die Du geschildert hast, war bei uns damals eine ähnliche, bzw. mehrere ähnlichen!

Je älter und "verständiger" er wurde, hat er auch wahrgenommen, was verboten ist und was erlaubt.
Da reichten dann Worte aus, um ihm die Situation zu erklären.
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Ich wurde von meinen Eltern da hin geschlagen, wo sie treffen konnten und mein Vorsatz war: Das wird es bei meinen Kindern niemals geben.

Als dann unser Ältester etwa 7-8 Jahr alt war, passierte es, daß er die Konfrontation regelrecht suchte. Im Streit verbat ich ihm etwas - und er tat es umgehend doch. Da gab es dann Haue auf den Allerwertesten. Nicht mit irgendwelchen Gegenständen sondern mit der Hand. Und kräftig.

Anschließend machte ich mir extreme Vorwürfe. Das Verhältnis zu unseren Jungs war immer erstklassig. Also suchte ich etwa eine Woche später das Gespräch mit ihm und habe mich dabei für die Schläge entschuldigt. Er hat gelacht und gemeint, er hätte überhaupt nix gespürt.
Als er etwa 15 war und irgendwann das Gespräch auf Schläge an Kindern kam, habe ich mich nochmal für die damaligen Schläge bei ihm entschuldigt und er tröstete mich, daß ich mich nun damit ewig herumplagen muß.
Diesen Sommer - er ist jetzt 28 - habe ich die alte Geschichte noch mal rausgekramt, extra sogar. Es kann ja sein, daß er nur die Schläge behalten hat, aber nicht die Entschuldigung.

Er meinte nur, unter den gleichen Umständen hätte er den Sohn auch verdroschen. Und er grinste.
Ich glaube, daß ich damit also kein Trauma ausgelöst habe....
Klapse als erzieherische Maßnahmen zu bezeichnen finde ich äußerst grenzwertig. Für mich ist das ein Zeichen von Hilflosigkeit. Für das Kind bedeuten Klapse oder Schläge immer eine Verletzung der Seele.
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@charmingmann, auch unser Sohn wird bald 28... und die Gespräche mit ihm, bzw. über seine Kindheit, haben uns gezeigt, daß er kein Trauma verarbeiten muß... :-)

@Rubens-Lust, ich denke, man sollte das differenzieren.
Mein Sohn bekam nicht täglich ein paar Klapse... sondern in Kindertagen ein paar!
Und in den 80ern war es, meines Wissens nach, eine weit verbreitete Erziehungsmaßnahme.
In den 60ern, als ich zur Schule ging, da haben sogar die Lehrer noch "gehauen".

Erst in den 90ern, als die "anti-autoritäre-Erziehung" sehr gefragt war, wurde sogar ein Klaps als gesetzeswidrig deklariert... ^^

Hilflosigkeit signalisiere ich, meiner Meinung nach, wenn ich ein Kind schlage aber nicht wenn ich ihm einen Klaps auf den Pampers-Po gebe... ^^
Also meine Schwester und ich haben früher schon mal einen Klaps auf den Hintern oder auf die Hände bekommen (wurden aber nicht georfeigt oder verprügelt) und es hat uns nicht geschadet. Ich verstehe nicht, warum das auf einmal eine Misshandlung sein soll...
Wenn man erwachsen ist, sagt man natürlich, dass hat mir nicht geschadet aber was es in dem Moment ausgemacht hat, als man ein kleines Wesen war und diese Klapse oder Haue bekommen hat, dass ist doch die Frage. Da steht ein riesiger Mensch vor Dir und zack, gibt es ein paar auf die Finger, auf den Hintern oder sonst wo hin und Du darfst Dich nicht wehren. Das ist doch demütigend und dann noch von den Menschen, die Dir am nächsten stehen, die Dich lieben und beschützen sollen. Wie soll ein Kind das verstehen???
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@Sirona, das sehe ich genauso!

Misshandlung ist anders... ^^
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@Rubens-Lust, unser Sohn hat es sicherlich nicht verstanden... er war noch zu klein.

Und wie bereits eben geschrieben: Wir haben mit unserem Sohn über seine früheste Kindheit und die Klapse gesprochen... er kann sich nicht mehr erinnern... ^^

Als er älter wurde und verstanden hat was wir im sagen, konnten wir auf den Klaps verzichten.
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Ich finde, ein Schlag auf den Po ist nicht so demütigend wie ein Schlag ins Gesicht.
Ich kann mich erinnern, daß ich mit etwa 10 Jahren in einem Kinderkurheim war.
Da herrschten rüde Sitten. Als ich meinen Apfel nicht mitsamt Stumpf und Stiel essen wollte, bekam ich von der lieben "Schwester" gleich einen Schlag frontal ins Gesicht, der mir fast das Nasenbein gebrochen hätte. Das hat sich mir eingeprägt! Im negativen Sinne. Von da an wollte ich nur noch nach Hause.
Ich sagte ja auch, wie mag es für das Kind in dem Moment, wo es die Klapse bekommt sein? Das ist doch die Frage. Ich finde es demütigend, ein kleines Kind, egal in welcher Form, zu klapsen, zu hauen oder zu schlagen. Du sagst ja aus, dass man ein Kind, solange es Worte nicht richtig versteht, mit Klapsen bestrafen kann. Erst wenn sie älter werden, kann man darauf verzichten. Tut mir leid, dass geht für mich überhaupt nicht.
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Rubens-Lust, so hat eben jeder seine Meinung.

Und ich würde es heute auch noch genauso machen.
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@ Sirona würdest Du es akzeptieren wenn Dein Partner Dir nen Klapps auf den Po oder auf die Hände gibt weil er der Meinung ist Du hast Dich fehlverhalten????
Ich könnte mir vorstellen das dem nicht so ist! Warum muss dann ein Kind ein solches Verhalten akzeptieren???

Natürlich brauchen Kinder Grenzen....ABER...sie kommen ja nicht auf die Welt und wissen welche Grenzen es gibt. Es ist unsere Aufgabe als Erwachsene, Kindern u.a.durch unsere Vorbildwirkung zu zeigen wie man sich verhält. Kinder lernen durch ihre Umwelt und von denen, die ihnen die "Welt" erklären. Wenn ich als Erwachsener bei einer roten Ampel die Straße überquere, werden es Kinder mir eventuell nachtun. Wenn ich als Erwachsener in einer Auseinandersetzung mein Gegenüber mit Schimpfworten tituliere, werden es mir Kinder nachtun.

Es gibt die sogn. 5 Säulen einer guten Erziehung:

Liebe
Achtung und Respekt
Kooperation
Struktur, Verbindlichkeit und Grenzsetzung
Allseitige Förderung
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@Rubens-Lust, hast Du Kinder?
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Bevor ich gefragt werde...NEIN ich habe keine eigenen Kinder aber trotzdem eine Meinung dazu!
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Daumen hoch, Löwin...ich sehe das auch so, dass das in keinem Fall ein regelmässiges Erziehungsmittel sein kann. Wie gesagt, es kann mal reflexartig passieren, wenn man sich in einer brenzligen Situation vor Angst und Schreck nicht richtig unter
Kontrolle hat - deswegen ist man dann noch keine schlechte Mutter und das sollte man auch nicht kriminalisieren - aber man sollte sich dessen bewusst sein, dass man sich nicht unter Kontrolle hatte und das Problem somit bei einem selbst liegt und nicht beim Kind.
Ich denke, jeder sollte für sich den richtigen Weg finden, seine Kinder zu erziehen. Ich finde dieses Verurteilen nicht richtig, denn jedes Kind ist auch anders. Wenn man sich so umschaut, sehe ich, dass viele Eltern da kläglich versagen.