Eigenverantwortung & Ansprüche
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

@Gray Matter, es stimmt.
Wäre es so, dass jeder nur für sich selbst verantwortlich wäre, würden wir alle ein ganzes Leben, als einzelne, gefühlslose (auch leistungsfähige) Roboter rumlaufen.

Wir können für "unterlassene Hilfeleistung" bei fremden Menschen belangt werden, also sind wir definitiv auch für unsere Kindern, Partnern, Familiemitglieder, usw. mitverantwortlich.

Irgendwann erkennen wir selbst, dass unsere Gefühlslage doch von geliebten (oder auch nich) Menschen beeinflusst wird.

...und so, entdecken wir, dass emotionale Nähe zuzulassen gar keine Schwäche, sondern sogar Stärke ist.
@Gray Matter Respekt für deinen Beitrag und diese offenen Worte. Ich wünsche dir für den Lebensweg, den du nun gewählt hast, wundervolle Erlebnisse und das die Steine die auf deinem Weg liegen werden, klein sind.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.05.2017
@Gray Matter

Chapeau- das nenn ich einmal Selbstreflexion und echte Lebenserkenntnis!
Ich wünsch dir viele richtig gute Menschen für den Weg.......!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.05.2017
@GrayMatter /sign Eigenverantwortung "schützt" einen davor im Stich gelassen zu werden, aber ein rein eigenverantwortliches Leben macht nicht glücklich, weil wir eigentlich doch Rudeltiere sind, gemeinsam abends am Feuer sitzen und kuscheln wollen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.05.2017
@GrayMatter, Respekt für diesen Beitrag !!!
Ich habe mir viele Beiträge in diesem Forum durchgelesen und stehe ebenfalls auf dem Standpunkt, dass eine Haltung extremer Eigenverantwortung schlecht für Beziehungen unter Menschen ist. Ich sage das aus eigener Erfahrung, denn mein Leben habe ich bisher 100% eigenverantwortlich geführt. Ich wollte in niemandes Schuld stehen und habe alles, was ich erreicht habe, durch eigene Arbeit erreicht. Die Kindheit und Jugend sei hier ausgeklammert, da jeder in dieser Zeit nicht völlig eigenverantwortlich leben kann.

Warum bin ich dann mit meinem Leben unzufrieden? Weil jemand, der 100%ig eigenverantwortlich lebt, handelt und arbeitet, keinen anderen Menschen braucht. Dies impliziert einen Grad an Einsamkeit, den sich die meisten anderen Menschen nicht mal vorstellen können. Das Kuriose: Selbstverantwortlichkeit wird von ShadowCop hier als seligmachende Eigenschaft hingestellt. Sie ist zwar in vielen Lebenslagen praktisch, aber die Kehrseite der Medaille habe ich gerade beschrieben.

Jetzt könnte man argumentieren, dass das ja nicht zwangsläufig ausschließt, dass man dennoch mit anderen kommunizieren kann. Das stimmt, aber: Gespräche über gemeinsame Interessen und lustige Unterhaltungen bleiben stets oberflächlich, weil man ja auf gar keinen Fall von einem anderen Menschen abhängig sein möchte. Man geht keine Freundschaften ein. Man interessiert sich nur verbal für die Befindlichkeiten anderer. In die Probleme anderer will man nicht hineingezogen werden, weil man ja der Ansicht ist, dass jeder zu 100% eigenverantwortlich handeln sollte und wie hier schon erwähnt wurde, sind viele Probleme tatsächlich auch eigenverantwortlich zu lösen. Aber nicht jeder will so bindungslos leben und als Fels in der Brandung sterben.

Ich bin gerade dabei, mein Verständnis von Eigenverantwortung zu relativieren; weil ich erkannt habe, dass man nur auf diesem Wege echten Anteil am Leben anderer Menschen nehmen kann und nicht nur oberflächliche, wenn auch intellektuelle Gespräche führt.

Wenn es ShadowCops Ideal ist, 100% eigenverantwortlich zu leben, dann ist das seine Vorstellung von einem erfüllten Leben. Meine ist es schon lange nicht mehr.

Außerdem: ich finde es anmaßend, diese Lebensart anderen aufzwingen zu wollen. Du kannst gern deine Erfahrungen mit dieser Einstellung schildern, wie ich das auch eben getan habe. Aber lass' den anderen gefälligst auch ihre Sicht auf ihre eigene Lebensphilosophie.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.04.2017
Reflektiert und selbstkritisch sein ist eine Kunst die leider nicht beherrscht.
Es ist doch allzu bequem anderen die Schuld für sein eigenes Versagen zu geben.
Jetzt wird es einen Moment politisch: Ein typisches Beispiel aktuell ist es doch den Flüchtlingen die Schuld zu geben das man keine Arbeit hat und das man HartzIV bekommt.. die nehmen einem doch alles weg. Auf der anderen Seite steht man da und bekommt den Hintern nicht hoch um sich selbst um einen Job kümmern bzw lebt schon in der zweiten/dritten Generation von staatlicher Unterstützung das es ja so bequem ist.
Bitte nicht falsch verstehn... ich möchte nicht generalisieren das alle HartzIV Empfänger so ticken.. habe aber leider schon zuviele kennenlernen dürfen bei denen das so ist.
So unpolitisch weiter....
Verantwortung für sein eigenes handeln abzugeben sehe ich nicht als Trend sondern diese Personen gab es schon immer. Man hat ja die Wahl ob man sich mit diesen Menschen abgibt oder nicht. In meinem Leben haben diese Personen einfach keinen Platz und ich gebe denen auch nicht den Raum... nicht zuletzt weil ich diesen Leuten auch den Kopf wasche und die seltenst darauf klar kommen.

Meine 5ct
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.04.2017
"Niemand rettet uns, außer wir selbst. Niemand kann und niemand darf das. Wir müssen selbst den Weg gehen."

Buddha
@ Kuscheltiger
Komisch, da erkennst du das? Aber wie man sieht ja jeder seinen "Gott".
Die einen glauben an die Schöpfungsgeschichte, die anderen an die Diktatur des Finanzkapitals. :-D
Es kommt halt eben immer darauf an, was man aus diesem Glauben macht und ob er nur als Entschuldigung oder als Basis des EIGENEN Handelns dient.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.04.2017
>>....jemanden lieben heißt ...ihn lieben so wie gott ihn gemacht hat<<
Der war gut. .-)))
Und damit sind wir frei von jeglicher Verantwortung für uns selbst und schieben sie ab an eine fiktive, eingebildete aber doch allgemein anerkannte Gestalt namens Gott.
Ob Lügner, Betrüger oder Vergewaltiger -- sorry, dass ich so bin aber Gott hat mich ja so gemacht. ;-)
Was ein Glück --oder Pech ? dass ich Atheist bin.
;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.04.2017
ich bin groß und trage die verantwortung für mich ganz alleine s mache ich mich nicht abhängig von anderen schon garnicht von einem mann ....ich bin schon immer ein freigeist brauch niemanden der mir sagt was ich darf und nicht ich mach meinem schatz auch keine vorschriften da würde ich ihn ändern ....jemanden lieben heißt ...ihn lieben so wie gott ihn gemacht hat
@ Kuscheltiger62
Da sehe ich generell das Problem, das wohl jede wahre Liebe eine Form der emotionalen Abhängigkeit darstellt, natürlich bewußt und freiwillig.
Das ist eben der entscheidende Unterschied, dass du es freiwillig tust und genau darum geht es.
@ Hanna
Müssen muß gar keiner irgendetwas. Aber wenn B sein Bedürfnis, das A die Situation alleine regeln muß, am höchsten priorisiert, dann führt das zur Trennung.
Wieso ist das so in Stein gemeißelt?
Da hätte ich wie gesagt gerne mal ein Beispiel für solch eine Situation innerhalb einer funktionierenden Beziehung?

Nein, eigentlich müßte sich A schon trennen, wenn er nur ein anderes Bedürfnis hat als B, wenn er vollständig eigenverantwortlich handeln und B nicht die Entscheidung überlassen will.
Kommt drauf an, ob man den Anspruch hat dem anderen immer zu 100% zu entsprechen, was sicherlich unrealistisch ist. ;-)
Dann sollte man lieber allein leben.

A müßte gegen die eigenen und die Bedürfnisse von B handeln.
ODER - nicht und.

Ein Paar 15 und 17 Jahre alt, hat Angst, das sie auf ein Internat muß, wenn sie die Versetzung nicht schafft. Er gibt ihr daraufhin Nachhilfe.
Wieso werden die Bedürfnisse von A über die von B gestellt, wenn er ihr Nachhilfe gibt? Vielleicht findet er es ja auch toll mit ihr Zeit zu verbringen? So ein Beispiel kann ich so nicht ganz gelten lassen, weil es eben den von dir dargestellten "Konflikt" nicht ableitet. Wenn es das Bedürfnis von B ist mit A zusammen zu sein, gerade DANN würde er ja Nachhilfe geben WOLLEN.

Den letzten Absatz deines Postings musst du nochmal anders formulieren. Leider konnte ich den Sinn hinter deinem Satz nicht greifen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.04.2017
da bekommt Bondage ja eine völlig neue Bedeutung ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.04.2017
>>Ich will eben keine Partnerin, die in irgend einer Form von mir Abhängig ist, weder finanziell, noch emotional noch sonst wie.<<
Da sehe ich generell das Problem, das wohl jede wahre Liebe eine Form der emotionalen Abhängigkeit darstellt, natürlich bewußt und freiwillig.
Aber von mir aus soll jeder unter Liebe verstehen was er/sie will.
Wenn ich liebe will ich süchtig nach ihr werden und in so weit auch abhängig - was kann es schöneres geben ?
@Kuscheltiger
2. im Falle von Gewalt gegen die Frau steht ERSTMAL die Verantwortung des Handelnden im Vordergrund die berechtigt eingefordert wird, während die Eigenverantwortung der Frau dabei absolut nebensächlich wird
Das halte ich eben für falsch, aber da kann man ja unterschiedlicher Meinung sein.

Da du ja in deinem Eingangspost seeeehr allgemein und einseitig subjektiv die Betonung auf die Eigenverantwortung legst - und genau darin liegt bereits der Grundfehler -
Eigenverantwortung ist, was sie ist: Eigenverantwortung.
Wer die Bedeutung nicht einmal fassen oder begreifen kann, der sollte eben bei sich selbst anfangen.
Das ist genau der springende Punkt.

in der Allgemeinheit und der Absolutheit deiner willkürlichen Behauptung
Nach deiner Logik vom ausgeglichenen Verhältnis - dürften Arbeiter nie eine Lohnforderung stellen, denn egal wie hoch sie ausfällt, für den Unternehmer ist sie immer zu hoch -

Auch falsch, denn für eine Arbeit kann der Arbeitnehmer ja einen Lohn verlangen und der fällt so hoch aus, wie die Nachfrage und das Angebot an Arbeitskräften es ermöglichen.
Wir haben in Deutschland Untergrenzen für so eine Situation und die nennt sich "Mindestlohn".

und daher kommt auch der untertänige Opportunismus mancher Gewerkschaftsführer aus der ursprünglich berechtigt ! gestellten Forderung von bsp. 4 % eine 0,4% werden zu lassen.
Die halte ich auch nicht für gerechtfertigt und wenn man ein Wirtschaftswachstum von 2% hat wieso sollten dann die Arbeitnehmer nur 0,4% mehr Lohn bekommen. An der Stelle ist das Problem wieder Lobbyismus und Arschkriecherei.

Im übrigen sehr ich es ganz wie Hanna, dass bereits das äußern von Ansprüchen oder einer Forderung die Wahrnehmung der Eigenverantwortung für einen selbst ist !
Wenn dies aber das einzige ist, was man tun kann, dann sind die eigenen Möglichkeiten wohl stark begrenzt. Dann wäre man ein sehr unselbstständiger und abhängiger Mensch. So ein Mensch will ich zum Beispiel nicht sein. Wem daran gelegen ist, der mag das so tun...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.04.2017
Müssen muß gar keiner irgendetwas. Aber wenn B sein Bedürfnis, das A die Situation alleine regeln muß, am höchsten priorisiert, dann führt das zur Trennung.

Das sehe ich auch als Falsch an, weil das Problem an der Skizzierten Beziehung ja ist, dass A einen Anspruch an B stellen MUSS, damit es funktioniert.--> Nein, eigentlich müßte sich A schon trennen, wenn er nur ein anderes Bedürfnis hat als B, wenn er vollständig eigenverantwortlich handeln und B nicht die Entscheidung überlassen will. Das ist halt das Schräge. A müßte gegen die eigenen und die Bedürfnisse von B handeln.

Da müsste ich schon ein konkretes Szenario haben, indem man überhaupt keinen Einfluss auf die eigene Situation hat -> Stell dir alle Situation vor, die ein Mensch im Leben nicht selbst bewältigen kann, die aber einen erheblichen Einfluß auf das eigene Leben haben können. Ganz simpel: Ein Paar 15 und 17 Jahre alt, hat Angst, das sie auf ein Internat muß, wenn sie die Versetzung nicht schafft. Er gibt ihr daraufhin Nachhilfe.

denn die Bedürfnisse von A werden hier zum Wohle von A über die von B gestellt. --> Auch B hat das Bedürfnis mit A zusammen zu sein.

Pauschal würde ich es für FALSCH halten, dass B in jedem Falle den Forderungen von A nachgeben muss --> Niemand muß nachgeben oder irgendetwas müssen. Aber es ist klg, die eignen Bedürfnisse, Schwächen und Stärken, aber auch Bemühungen des Gegenübers mit in die Waagschale zu werfen und sie dem Anspruch einer 100%tigen Eigenverantwortung entgegen zu stellen, denn de facto gibt es die in Abhängigkeitsverhältnissen, auch emotionalen eben nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.04.2017
>>Die Ersthandlung wird man nicht verhindern können. Das kann auch kein Staat und kein Gesetz. Daran wirst auch du nichts ändern Kuscheltiger und die Wahrheit bzw. Realität ist nur schwer für dich zu ertragen, ich weiß.<<
Ich bin nie davon ausgegangen, dass eine Ersthandlung verhinderbar ist. Und die weiteren Folgesätze nehme ich mal als Unterstellung und haltlose Polemik hin und lächel darüber hinweg.
>>Natürlich muss man den Mann für sein Verhalten oder seine Straftat verantwortlich machen.<<
Ahh da warst du bisher aber der Meinung, dass die Frau sich ja vorher hätte überlegen können, welchen Mann sie wählt, obwohl so eine Handlung des Mannes im vornherein nicht immer absehbar ist ! und du LEDIGLICH und EINSEITIG auf die Eigenverantwortung zeigst.
>>Wie gesagt es geht hier um EIGENVERANTWORTUNG, du bringst das immer durcheinander und machst da eine Fremdverantwortung draus.<<
1. die beiden Seiten sind gar nicht voneinander zu trennen
2. im Falle von Gewalt gegen die Frau steht ERSTMAL die Verantwortung des Handelnden im Vordergrund die berechtigt eingefordert wird, während die Eigenverantwortung der Frau dabei absolut nebensächlich wird

>>...hier ein ausgeglichenes Verhältnis erforderlich ist, damit das Gegenüber auf diesen "Wunsch" nach der Erfüllung unseres Bedürfnisses auch eingeht.<<
Da du ja in deinem Eingangspost seeeehr allgemein und einseitig subjektiv die Betonung auf die Eigenverantwortung legst - und genau darin liegt bereits der Grundfehler -
in der Allgemeinheit und der Absolutheit deiner willkürlichen Behauptung
Nach deiner Logik vom ausgeglichenen Verhältnis - dürften Arbeiter nie eine Lohnforderung stellen, denn egal wie hoch sie ausfällt, für den Unternehmer ist sie immer zu hoch -
und daher kommt auch der untertänige Opportunismus mancher Gewerkschaftsführer aus der ursprünglich berechtigt ! gestellten Forderung von bsp. 4 % eine 0,4% werden zu lassen.

Im übrigen sehr ich es ganz wie Hanna, dass bereits das äußern von Ansprüchen oder einer Forderung die Wahrnehmung der Eigenverantwortung für einen selbst ist !

Wie man es dreht und wendet - der Eingangspost ist in der Form rundweg abzulehnen.
@ Hanna
In diesem Fall bleibt ihm nur die Entscheidung welches seiner Bedürfnisse er aufgibt und beides führt unweigerlich zur Trennung.
Das ist eben die Frage, wenn die eigenen Bedürfnisse für A so alternativlos sind, dann sollte man vielleicht mal überlegen, was passiert, wenn die Bedürfnisse von anderen auch alternativlos werden?

Das Bedürfnis, dass sich das dem Bedürfnis nach einander - vielleicht der Liebe - ergibt, bringt A ihn eine Zwickmühle zwischen dem Anspruch der Eigenverantwortung und den fatalistischen Konsequenzen eigenverantwortlichen Handelns.
Das sehe ich jetzt als etwas gewagt an. Da müsste ich schon ein konkretes Szenario haben, indem man überhaupt keinen Einfluss auf die eigene Situation hat? Ich glaube eben, dass es für selbstbestimmte Menschen solch eine Situation nicht gibt. Zumindest nicht dann, wenn man so wie du geschrieben hast eine liebende Partnerschaft als Annahme voraussetzt.

Würde also - im Model dieses Beispiels - jeder in einer Beziehung immer(!) selbst- und eigenverantwortlich handeln wollen, gäbe es kaum längere Beziehungen, denn Bedürfniskonflikte sind nicht selten.
Das sehe ich auch als Falsch an, weil das Problem an der Skizzierten Beziehung ja ist, dass A einen Anspruch an B stellen MUSS, damit es funktioniert. Vielleicht sind A und B auch einfach nicht gemacht für einander?

Kann es dann nicht vielleicht auch so sein, dass zuviel, und zu vorschnelles eigenverantwortliches Handeln Beziehungen eher gefährdet? Kann es nicht auch besser sein die Bedürfnisse in Form von Ansprüche klar zu vertreten?
Man kann wünsche äußern und auch das sollte wohl selbstverständlich sein in einer Beziehung? Auch diese Situation erschließt sich mir nicht so ganz. Direkt einen Anspruch an den Partner zu stellen mit der Konsequenz die Beziehung zu beenden halte ich für gewagt. Wieso sollte B glauben, dass A um "ihn" kämpft wenn es in diesem Fall doch nur um A geht?

Kann man ihm dann daraus einen Vorwurf machen, dass er nicht (der Tiger würde jetzt sagen) in "untertänigem Opportunismus" einfach nur darauf wartet, dass B sich (für sie beide) entscheidet, sondern für die eigenen Interessen eintritt?
Ja man kann A den Vorwurf des Egoismus machen, denn die Bedürfnisse von A werden hier zum Wohle von A über die von B gestellt. Wie gesagt man müsste schon ein paar Details zu deiner theoretischen Situation haben, um das bewerten zu wollen. Pauschal würde ich es für FALSCH halten, dass B in jedem Falle den Forderungen von A nachgeben muss.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.04.2017
In dem oben beschriebenen Szenario ist A aber nicht in der Lage eigenverantwortlich zu handeln. Zumindest nicht in einer Art und Weise, wie es ihn glücklich machen würde. Er ist vom "Wohl und Wehe" von B abhängig - ob dieser ihm hilft, oder ob die Beziehung zerbricht.
Würde er eigenverantwortlich handeln wollen, müßte A sich in jedem Fall sofort trennen, sobald der den Widerspruch der Bedürfnisse von B erkennt, denn nur so kann er selbst entscheiden. In diesem Fall bleibt ihm nur die Entscheidung welches seiner Bedürfnisse er aufgibt und beides führt unweigerlich zur Trennung.

Das Bedürfnis, dass sich das dem Bedürfnis nach einander - vielleicht der Liebe - ergibt, bringt A ihn eine Zwickmühle zwischen dem Anspruch der Eigenverantwortung und den fatalistischen Konsequenzen eigenverantwortlichen Handelns. (Kurzform: Egal was er macht, es kommt für ihn nichts Gutes dabei raus.)

Würde also - im Model dieses Beispiels - jeder in einer Beziehung immer(!) selbst- und eigenverantwortlich handeln wollen, gäbe es kaum längere Beziehungen, denn Bedürfniskonflikte sind nicht selten.

Kann es dann nicht vielleicht auch so sein, dass zuviel, und zu vorschnelles eigenverantwortliches Handeln Beziehungen eher gefährdet? Kann es nicht auch besser sein die Bedürfnisse in Form von Ansprüche klar zu vertreten?
Wer sagt, dass B seine Entscheidung nicht anders trifft, nachdem A um ihn kämpft?

Logisch ist (und irgendwie auch eine Form von Eigenverantwortlichkeit), dass A versucht seinen Anspruch an B zu äußern, nur so kann Ganze für ihn "gut" ausgehen. Kann man ihm dann daraus einen Vorwurf machen, dass er nicht (der Tiger würde jetzt sagen) in "untertänigem Opportunismus" einfach nur darauf wartet, dass B sich (für sie beide) entscheidet, sondern für die eigenen Interessen eintritt?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.04.2017
Das mit der angdichteten Unterwürfigen ist doch blos so weil sich das sonst keiner Vorstellen kann. Ist sicher nicht bös gemeint.
@ Hanna
Eigentlich nicht. Ich habe bereits geschrieben, dass ich mich auch für meinen Partner einsetzen würde, wenn ich ihn wirklich liebe. Das mache ich auch für Freunde oder sogar schon für Menschen, die mir einfach nur sympathisch sind oder die ich bewundere.
Trotzdem habe ich ein großes Interesse daran, dass mein Partner ein eigenständiger und selbstständiger Mensch bleibt. Ich will eben keine Partnerin, die in irgend einer Form von mir Abhängig ist, weder finanziell, noch emotional noch sonst wie. Mir wird ja immer angedichtet, dass ich eine Frau haben müsste, die total unterwürfig ist.
Das wäre z.B. ein Alptraum für mich. Meine Partnerin sollte mit mir zusammen sein, weil sie selbst danach ein Bedürfnis hat, es also freiwillig tun und nicht, weil sie irgendwelche sonstigen Abhängigkeiten zu mir hat.

Wenn jemand jederzeit gehen kann und trotzdem bei dir bleibt, dann zeigt sich wer dich wirklich liebt! :)