Ehrlich währt am längsten?!

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 58 Antworten

„Vaterstetten“ (Pseudonym)

Ist mir auch schon beim einkaufen,Bäcker etc. passiert, aber fand ich nicht weiter erwähnenswert.
Ganz selbstverständlich das ich das Verkaufspersonal darauf aufmerksam mache, kurzer Dank von deren Seite,fertig.
Fehler sind menschlich, genauso menschlich ist aber auch Mitgefühl und Verständnis für diese!
So wurde ich erzogen, und so gebe ich das auch an meine Kinder weiter.
Was man von anderen erwartet sollte man auch bereit sein zu geben.
Anders wäre es, wenn ich das Geld personenunabhängig auf dem Gehweg finden würde, aber das ist OT.

„Nordhausen“ (Pseudonym)

Ehrlichkeit ist eine Grundhaltung. Wer sich dagegen entscheidet, für den werden kleine und später womöglich auch größere Übertretungen zur Routine. Das geht doch zum Beispiel schon mit dem Verhalten im Straßenverkehr los...

„Hochtaunuskreis“ (Pseudonym)

Ich hab in der Postfiliale gegenüber ( ein älteres Ehepaar hat diese betrieben ) an Weihnachten ein Päckchen verschickt und hatte die "Grußkarte" zuhause liegen lassen, hab mir dort kurzer Hand eine geschnappt was reingekritzelt und die Karte ins Paket gestropft und versendet. Ohne auch nur dran zu denken sie noch bezahlen zu müssen. Zuhause ist mir dann aufgefallen das zwar ne coole Karte im Paket steckt, diese aber nich bezahlt wurde. Ich bin also rüber hab die Sache erklärt und die Karte - ganze 1.85 Teuer - im nachhinein bezahlt. Die Frau war total verdattert, wieso ich im nachhinein bezahlt habe, es hätte doch keiner mitbekommen etc. aber irgendwie war es für mich in dem moment einfach richtig und wichtig zu bezahlen. Ganz egal was für Reaktionen von außen kommen.
Heute übrigens, die Filiale wird mittlerweile von arroganten und unfreundlichen Weibern betrieben, damit meine ich ein "Hallo oder Hi" könnte man seiner Kundschaft schon mal entgegenschmettern beim eintreten ins Geschäft, hätte ich sicherlich das gleiche schelchte Gewissen ABA ich würd die Karte sicher nicht im nachhinein bezahlen gehen....

tja.. da liegt das Problem.
Wer hält sich selber schon für unehrlich? Obwohl man hier im Thread klare Unterschiede herauslesen kann.

Deshalb habe ich auch schon vor einiger Zeit in meinem Profil die Angabe "Ehrlichkeit" beim Wunschpartner rausgenommen. (obwohl man bei näherer Betrachtung wohl alles andere auch 'rausnehmen kann, interessiert eh' keinen. :o/)

Bei mir würde die 'Ehrlichkeit' davon abhängen, ob die Kassiererin freundlich war. Der zu meiner Wohnung am nächsten gelegene Supermarkt hat z.B. nur (mit einer Ausnahme) muffelige Angestellte. Wäre es mir bei der einzigen freundlichen Kassiererin passiert, hätte ich es selbstverständlich zurück gegeben. Bei den anderen nicht.

Ehrlichkeit habe ich oben absichtlich in Anführungsstriche geschrieben, weil ich nicht der Meinung bin, dass das mit Ehrlichkeit zu tun hat. Wenn die Kassiererinnen zu mir nicht freundlich sind, dann muss ich auch nicht so freundlich sein und denen das Kassenmanko freundlich und nett wieder aufdrängen. Das verbuche ich unter 'selbst schuld'. Unehrlich wäre ich nur, wenn ich absichtlich etwas unterschlage oder wenn sie nachfragen würde, ob sie mir zu viel rausgegeben hat und ich verneine.

Wie definiere ich Freundlichkeit? Sie beinhaltet ein 'Guten Tag' und ein 'Aufwiedersehen'. Das floskelhafte 'Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag' gehört nicht zwingend dazu. Und ich gehöre nicht zu denen, die an der Kasse telefonieren oder Musik hören, falls mir gleich jemand unterstellen will, dass ich es vielleicht überhört hätte.

„Wandlitz“ (Pseudonym)

@sonrisa: ich verstehe den unterschied nicht ganz...
mir ist schon klar, daß man sympathischen menschen (in dem fall einer freundlichen kassiererin) lieber irrtümlich zu viel herausgegebenes geld zurückgibt, als unfreundlichen.
aber was macht das grundsätzlich für einen unterschied?
sie hat zu viel herausgegeben und es war offensichtlich ein irrtum.
du hast es bemerkt und dir ist auch bewußt, daß dir das geld nicht zusteht.
das geld zu behalten ist unehrlich, völlig egal, ob die kassiererin nun freundlich war oder nicht und auch ob sie nun nachgefragt hat oder nicht und ob sie es aus ihrer eigenen tasche ersetzen muß oder nicht. es macht insofern keinen unterschied, weil DU es weißt und DU somit absichtlich das geld unterschlägst, von dem du weißt, daß es dir nicht gehört.
es ist im übrigen auch dann unehrlich es zu behalten, wenn es auf der straße liegt und kein besitzer in sicht ist.

das auf der straße liegende geld einzusacken oder einer unfreundlichen kassiererin das zuviel herausgegebene geld nicht zurückzugeben mag mehr oder weniger nachvollziehbares menschliches verhalten sein -- ehrlich wird es dadurch nicht.
mag schon sein, daß etwa 90% der bevölkerung das so handhaben würden - gleichzeitig zu behaupten, daß das nicht unehrlich wäre, ist aber aus meiner sicht nur eins: sich selber in die tasche lügen.
ich kann entweder das tun, was tatsächlich ehrlich wäre, und mich dann auch als ehrlich bezeichnen. oder ich kann das tun, was mir vorteil und/oder genugtuung bringt, obwohl ich weiß, daß das jetzt bei genauer betrachtung nicht ehrlich war. aber wenigstens mir selber gegenüber sollte ich doch so weit ehrlich bleiben, oder?

@jana
ob das mit ehrlichkeit zu tun hat, darüber lässt sich streiten. das sieht wohl jeder anders.

selbst wenn du es als unehrlich bezeichnest, dann stehe ich trotzdem dazu, dass ich es davon abhängig mache, wie mich die dame an der kasse vorher behandelt hat. wenn sie UNfreundlich war, dann bin ich eben UNehrlich oder UNhöflich, indem ich nichts sage. nett und freundlich zurücktragen würde ich es nicht, das mache ich nur bei leuten, die zu mir nett und freundlich waren.

„Wandlitz“ (Pseudonym)

@sonrisa: genau das meinte ich.
WAS man macht, muß jeder für sich selber entscheiden.
mir ging es darum, dann halt auch dazu zu stehen und nicht zu sagen, daß es quasi nur dann unehrlich ist, wenn das gegenüber sympathisch ist, hingegen moralisch völlig einwandfrei, wenn der andere der totale unsympathler ist.

„Spremberg“ (Pseudonym)

Wenn es so ist dann bin ich ja auch nicht immer unehrlich ^^

Wenn ich die Kassiererin kenne, dann würde ich es sagen, wenn nicht dann schau ich dass ich so schnell wie möglich mit dem Fuffi draußen bin ;-))

„Sächsische Schweiz-Osterzgebirge“ (Pseudonym)

Wenn mir zuviel Geld raus gegeben wird oder die Verkäuferin sich vertut oder vergißt zu kassieren sage ich nichts, nehm das Geld oder Ware und gehe. Wenn die Kassiererin/ Verkäuferin nicht aufpaßt selber schuld, sie weiß das sie gewissenhaft arbeiten soll.

„Pfungstadt“ (Pseudonym)

Um das Spektrum noch ein wenig zu erweitern...egal ob freundliche Kassiererin oder nicht, DENKEN tu ich auch des öfteren "wenn sie zuviel rausgibt, ab dafür und Pech für die Kassiererin"

Natürlich ist es mir in meinem Leben schon öfter passiert, dass ich zuviel rausbekam (Höchstbetrag war mal 50 Euro, die Kassiererin hat ein Wirrwarr beim einscannen verursacht und mit den ganzen Rückbuchungen war das Chaos dann perfekt).
Aber verflixt noch eins, es ist wie ein Reflex, dass ich darauf aufmerksam mache, selbst wenn ich die allerschlimmste Kassiererin vor mir hab. Und ich kann offen und ehrlich zugeben, dass ich mich manchmal sogar drüber geärgert hab aber der Reflex war bislang immer stärker.

Was ist das dann? Ungewollte Ehrlichkeit? ;o))

„Wetterau“ (Pseudonym)

"Soll sie doch besser aufpassen"
"Selber Schuld"
"Wenn sie so unfreundlich ist.."

Jo, dann hoffe ich mal das ihr nie Fehler in eurem Job macht oder einen schlechten Tag habt.

Schönes Wochenende.

„Ulm“ (Pseudonym)

Mir ist soetwas schön öfters passiert und ich habe immer darauf aufmerksam gemacht bzw.bin nochmal zurück um das zuviel rausgegebene Geld zurück zu geben.Ich könnte es anders mit meinem Gewissen nicht vereinbaren und hätte an dem Geld überhaupt keine Freude.
Da muss ich "Zarniwoop" recht geben seh ich genauso.

„Saale“ (Pseudonym)

@schnute..... ich stimm dir zu! Ich war wohl auch im falschen Elternhaus zu Hause....

Heute morgen hätte ich mich auf dem Markt um 15 € bereichern können.... Wie gesagt:
h ä t t e !!!

„Taunus“ (Pseudonym)

... und genauso, wie in den 3 letzten Beiträgen beschrieben, ging es mir auch...

„Ingelheim am Rhein“ (Pseudonym)

all die,die das geld nicht zurück geben,weil verkäuferin unfreundlich,oder selber schuld,
schreien dann am lautesten,wenn ihnen mal zu wenig rausgegeben wird.
haben die dann nicht auch selber schuld?

„Appenzell“ (Pseudonym)

Ich bin kein Moralist wie mein Vater, Gott sei mit ihm. Aber wegen ein paar Euro handle ich mir kein schlechtes Gewissen ein. Zur Zeit der guten alten DM waren mal 20 000 DM unerklärlich auf meinem Konto -da schwieg ich. Leider haben die es selbst gemerkt und zurückgebucht.
Allen freundlichen und genervten Kassiererinnen wünsche ich abends eine Kasse, die stimmt.

„Taunus“ (Pseudonym)

@quito, wenn ich jemals im Leben von irgendeiner Bank einmal 20T€ mehr auf dem Konto haben sollte, würde ich mich auch net melden... ;-o)

„Werder“ (Pseudonym)

Wir haben hier einen Laden, wo sich die Kassiererin ständig vertippt. Allerdings komischerweise immer zu unseren Ungunsten. Einmal habe ich sie dabei "erwischt", wie sie aus losen Erdbeerschälchen jeweils ein oder zwei raus genommen und in eine Tüte getan und dann eingesteckt hat. Irgendwann hat sie dann beim Kassieren tatsächlich mal zu wenig abgerechnet (waren nur ein paar Cent, weniger als ein Euro jedenfalls) und da habe ich mich diebisch gefreut und habe sie natürlich NICHT auf ihren Fehler hingewiesen. Bei 50 Euro wäre das allerdings anders gewesen, bei so einem doch recht hohen Betrag hätte ich sonst sicher ein schlechtes Gewissen gehabt.

Ich bin grundsätzlich für Ehrlichkeit. Aber manchmal verdienen es die Leute nicht. Dann kann ich auch mal "aus Versehen" etwas nicht merken...

„Warburg“ (Pseudonym)

Ich glaube, das ist der Grund, warum es regeln, Gesetze und in den meisten Religionen Gebote gibt - weil der Mensch nicht immer nach einen reinen gewissen handelt ...

Ich halte es einfach - was man nicht will, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.

Damit lässt es sich einfach leben. Kurz überlegen, wie man sich an der stelle des anderen fühlen würde, dann überlegen, ob man selbst damit leben kann und handeln ...

„Taunus“ (Pseudonym)

Ein guter Spruch:

"Was man nicht will, daß man dir tu, das füg' auch keinem anderen zu."

Wenn jemand im täglichen Leben immer nach diesem Spruch handelt, finde ich das bewundernswert.

Ich versuche so zu handeln, es gelingt mir aber nicht immer... ^^

bei aldi wurde einmal eine gurke übersehen ... ich habe nichts gesagt ... zu hause habe ich festgestellt, dass die gurke faul war ;-) .. kleine sünden straft der liebe gott sofort ... dachte ich
ähnliches ist mir übrigens schon öfters passiert.

wenn ich merke, dass sich jemand zu meinen gunsten verrechnet ringe ich meistens mit mir, ob ich etwas sage oder nicht. zunehmend neige ich hier zu mehr ehrlichkeit. u.a. auch weil ich die sache nicht richtig genießen kann bzw. mich nicht richtig an ihr erfreuen kann wenn ich sie unehrlich erworben habe. und dann denke ich auch noch an die wirkung auf mein karma.

es sprechen also auch ganz egositische gründe für das ehrlich sein.

ich habe oft geld in meiner jacken und hosentasche und wenn ich etwas heraushole fällt wohl manchmal ein geldschein mit heraus. in den letzen wochen machten mich zwei mal andere menschen auf meinen verlust aufmerksam. ganz selbstverständlich. das hat mich doch sehr erstaunt.

„Bedburg“ (Pseudonym)

...es gibt schon einen spürbaren Verfall der "guten Sitten", zu denen auch diese Art der Alltagsehrlichkeit gehört. Wir alle stehen aber jeden Tag wohl auf der einen oder eben auch der anderen Seite der "Moral"...insofern wird es sich sicherlich auch irgendwann ausgleichen. Wir sind halt alle keine Engel, sondern Menschen unserer Zeit.

Amen ;-)

„Straubing-Bogen“ (Pseudonym)

Ich habe mal ein Geldbeutel in einer Telefonzelle in Österreich gefunden. Neben KArten, Ausweis etc. befanden sich darin 7000 Schilling, was damals 1000 DM entsprach. Für einen 16 Jährigen wie mich damals sehr viel Geld. Ich habe das alles abgegeben, da der Finderlohn + dem guten Gewissen mir mehr wert waren. Der Eigentümer kam dann vorbei, sagte danke und gab mir eine Cola aus - nix Finderlohn, wäre ja Ehrensache. Meine erste Erfahrung, bei der Ehrlichkeit mit Unehrlichkeit belohnt wurde.