Ehe verliert an Bedeutung

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 88 Antworten

„Uetze“ (Pseudonym)

Ich habe 18 Jahre mit dem Vater meiner Tochter ohne Trauschein zusammen gelebt, nach der Trennung, unsere Tochter steckte gerade mitten Im Abi, blieb sie beim Vater. Direkt nach der Geburt hatte er die Vaterschaft anerkannt und wir hatten beide das Sorgerecht......nach der Trennung haben wir uns noch gegenseitig über 3 oder 4 Jahre geholfen,bis er dann eine neue Lebenspartnerin hatte.........auch wenn diese Beziehung nach nur wenigen Monaten beendet wurde. Ich für mich habe ganz klar entschieden, ich werde nie heiraten und gut ist, um glücklich zu sein, muss man keinen Trauschein haben. Daran ist allerdings auch schon eine spätere Beziehung gescheitert, da dieser Mann mich unbedingt als Ehefrau Nr. 3 haben wollte........und ich habe dankend abgelehnt.

Es muss jeder für sich entscheiden, ob er heiraten will oder nicht, aber in der heutigen Zeit und vor 24 Jahren, als unsere Tochter zur Welt kam, brauchte man keinen Trauschein, vor allen Dingen, wenn beide einen gut bezahlten Job haben.

Hm. "Gelebte Freiwilligkeit" - warum soll das nicht in einer Ehe gehen? Wir haben aus dienstlichen Gründen auch 2 Wohnungen, wobei wir doch oft "außer der Reihe" die 85 km "Flur" zwischen den Wohnzimmern überwinden, weil wir einfach gerne zusammen sind. Unsere Kinder freuen sich, dass immer irgendeine Tür für sie offen ist, bei allen beteiligten Eltern- und Großelternteilen.
Vielleicht war es bei uns durch unsere vorherigen Ehen so, dass wir endlich Ruhe und Sicherheit in der für uns optimalen Familienform gesucht und letztlich gefunden haben.
Ich stimme dem zu, dass Ehe ein ernsthaftes Unterfangen ist, auch wenn es in Bezug auf mich oberflächlich nicht so aussieht. Ich habe keine verbrannte Erde hinterlassen, sondern mich scheiden lassen, eben weil ich Ehe und Familie ernster nehme als meine Ex-Männer.

„Burgenlandkreis“ (Pseudonym)

@Paul: das war klar, dass du wieder alles in einen Topf schmeißt...
es ist ein Spruch, nicht mehr und nicht mehr weniger.

„Kleve“ (Pseudonym)

@peppermint patty. mag sein, dass das auch in einer ehe möglich ist. ich erwähnte schon mal eine gute freundin, die obwohl mit ihrem partner in zwei wohnungen lebend, nach 10 jahren doch die ehe gewählt hat (unter beibehaltung beider wohnsitze). das ist jedoch nicht der normalfall, sondern eher die ausnahme.

wie man es mag ist doch subjektiv zu bewerten. ich bin durchaus schon gerne mit einem partner zusammen gewesen, habe auch mal über eine zweite ehe nachgedacht und bin heute froh, mich dagegen entschieden zu haben. nach 5,5 jahren kam das aus. es ist eine lebensform, die ich mir für mich nicht mehr vorstellen kann und vorstellen möchte.

mein exmann kann nicht alleine sein, er braucht die verbindlichkeit einer ehe und hat ein drittes mal geheiratet. ich genieße es für mich zu sein, mag aber ebenso nähe und was sonst dazu gehört. nur mag ich das täglich entscheiden dürfen und nicht den alltag zusammen verbringen müssen, weil eine ehe doch meist einen gemeinsamen wohnsitz mit sich bringt.

Ach ja... die Ehe als "Krönung der Liebe" ist eine neue, romantisch verzerrte Sicht. Wie andere schon schrieben, war sie früher eine reine Zweckgemeinschaft. Ich persönlich bin froh über die zunehmende Toleranz alternativen Lebensformen gegenüber. Mein Mann ist mein Lebensmensch, ohne den ich nie mehr sein möchte. Wir haben geheiratet, weil wir das unterstreichen und feiern wollten - nicht weil "man das so macht".

„Düren“ (Pseudonym)

Bei einer schmerzlichen, weil überraschenden Trennung von einem Mann, mit dem ich verlobt und seit 8 Jahren zusammen war, war ich mal sehr, sehr froh, nicht mit ihm verheiratet zu sein:
Weil das alles noch schwerer und schmerzhafter gemacht hätte. Es hätte nichts an den Fakten geändert, aber durch die ganze Bürokratie hätte es den Prozess unnötig in die Länge gezogen.

Von den positiven Seiten einer Ehe konnte ich mich noch nicht überzeugen. Aber mir sagte mal eine alte, erzkatholische Frau: "Anständige Leut' bleim a so zusamma'....

K.A. seit der obrigen Geschichte bin ich mit allen Versprechen skeptisch. Aber es wäre schön, eine Ehe im "klassischen" Sinne á la "glücklich bis an das Lebensende" zu führen.

Ich habe es einmal gewagt in den Hafen der ehe zu ankern.
Es War wohl überlegt, fühlte sich richtig an und war zur Absicherung meines Sohnes und meiner Frau gedacht.
Ich War jung und habe geglaubt das das sinnvoll wäre.

Jetzt bin ich glücklich grschieden, unternehme trotzdem noch so einiges mit meinem Sohn und bin mit meiner ex zur zeit auf recht freundschaftliche Kurs unterwegs.
Es braucht also keine ehe für die sichere Versorgung der lieben.

ich bin nun mit meiner liebsten seit einiger Zeit zusammen und mir fehlt kein Vertrag um glücklich damit zu sein.

Für mich ist die ehe also zwecklos, denn was sich liebt bleibt zusammen und was sich nicht mehr liebt braucht nicht die Einverständnis des Staates um sich zu trennen.

„Metzingen“ (Pseudonym)

Danke für die vielschichtigen Meinungen und schön, dass sich auch die Herren der Schöpfung mal dazu geäußert haben ;)

„Moosburg an der Isar“ (Pseudonym)

"Papa, heiraten Kamele auch?" "Nur Kamele heiraten, mein Kind. Nur Kamele."

:-)

Ich denke, die Ehe ist eine veraltete Institution. Heutzutage kann man leben mit wem und wie man will, auch ohne Legetimierung und ohne sich einer öffentlichen Ächtung auszusetzten, wenn auch noch ein Kind kommt. Den meisten Profit aus den ganzen gescheiterten Ehen ziehen die Anwälte, denn leider gibt es "bis dass der Tod uns scheidet" immer weinger. Trotzdem wünsche ich allen, die sich zur Eheschließung entscheiden, viel Glück und Erfolg - wer weiß, vielleicht passiert es mir wider Erwarten doch irgendwann ;-)

„Gardelegen“ (Pseudonym)

Vielleicht veraltet... dennoch ...

welche Absicherung hätte eine Frau heutzutage, die nach dem zweiten Kind nicht mehr arbeiten geht? Darauf hoffen, dass der Erzeuger sich auch später finanziell an ihrer Rente beteiligt?

Selbst wenn die Frau vorher beruftstätig war, und es auch nach einer Zeit mit Kind/Kindern wieder wird, kann sie nie das aufholen was sich der Mann in der Zeit erarbeitet.

„Kleve“ (Pseudonym)

sign Rosinante.

Wenn man jung ist denkt man nicht darüber nach, aber es ist definitiv so. Ich war 20 Jahre mit meinem Exmann zuammen, 3 jahre davon teilzeitarbeitend und unverheiratet, 16 davon verheiratet. Obwohl ich immer teilzeit gearbeitet hatte und somit auch mein Exmann davon profitiert, wird mir der Versorgungsausgleich nach heutigem Stand eine sorgenfreie Rente ermöglichen. Wobei ich seit 6 Jahren wieder vollzeit arbeite. Auf Unterhalt hatte ich verzichtet, um einigen giftigen Kommentaren vorzubeugen.

Ich wollte mich so viel wie möglich um meine Kinder kümmern, war Mittags oder am frühen Nachmittag immer Zuhause, es war auch im Sinne meines Exmannes. Eine Ganztagserziehung in einer Kita wäre für mich nie infrage gekommen. Ich war selbst vier Jahre im Internat bzw. einer Ganztagsschule und das sehr ungern. Die Zeit, die ich in meine Kinder investiert habe, war gut genutzt, wenn ich mir das 'Ergebnis' meiner Erziehung heute so ansehe.

„Gardelegen“ (Pseudonym)

Ich denke auch, dass es schlicht ab 2 Kindern fast unmöglich wird, vollzeit zu arbeiten. Selbst wenn man einen Kita Platz bekommt. Ich bin zwar selbst (ungewollt) kinderlos, aber man hat ja trotzdem eine Ahnung was das für Arbeit macht.

„Weyhe“ (Pseudonym)

Unabhängig von Ehe oder nicht, glaube ich kaum, dass die - auch wenn ständig in Vollzeit gearbeitet wurde - von Otto-Normalverbraucher erarbeitete Rente ausreichend sein wird. Ohne eigene Rücklagen wird die Rente später selten ausreichen. Fraglich zudem, ob die in den Rentenbescheiden voraus. auszubezahlenden Beträge auch wirklich bezahlt werden - ich glaube ja immer noch daran, dass die Rente vereinheitlich wird.

Als ich meinen jetzigen Partner kennen lernte, hätten wir uns beide nie vorstellen können, wieder zu heiraten - er geschieden, ich emotional getrennt, waren wir uns einig, dass wir keinen "schrieb" benötigen, um unsere Liebe zu leben. Aber schon nach kurzer Zeit wollte er, dass ich ganz offiziell die Frau an seiner Seite bin und hat mich gefragt. Und ich hab ja gesagt, vielleicht auch, weil ich seinen Namen tragen möchte, weil wir es nun doch schriftlich wollen, dass wir zusammen gehören.

Übrigens so teuer ist ne Scheidung nicht. Ich hab mich im Guten von meinem Ex getrennt und schlussendlich für alles 1000 Euro bezahlt. Hätte man sich sparen können, aber ruiniert hat es mich nicht.

„Düren“ (Pseudonym)

@venusdelta Erzähl nicht soviel von der Heirat vorab. ;) Schlechtes Omen.... Männer überlegen sich das auch manchmal noch anders.

„Weimarer Land“ (Pseudonym)

Die kapitalistische Industriegesellschaft und unsere Regierung macht die Menschen kaputt...

Vereinzelte und hilflose Menschen lassen sich viel leichter kontrollieren, als Arbeitssklaven für das Großkapital einsetzen. Die Dominanz des Geldes. Und als Folge müssen beide Partner arbeiten und haben garkeine Zeit für die Kinder.

„Moosburg an der Isar“ (Pseudonym)

Jetzt wird es wieder Zeit für Chips und Rauchzeug...

Ich sehe hier wehte die rote Fahne gerade wieder ziemlich stark, oder? Hoffentlich ist er nur Basismitglied sonst bekennt er sich noch zum Kommerz... *hüstel*

@ Topic
Würdet ihr denn eine Ehe auf Zeit besser finden? Es gab ja mal den Vorschlag, dass man Eheschließungen alle z.B. 10 Jahre erneuern muss. Wenn man nach 10 Jahren sagt, nö wir haben uns auseinander gelebt, dann könnte man zu vorher vereinbarten Konditionen wieder auseinander gehen. Wäre sowas noch romantisch für euch? Würdet ihr das machen?
Die sahen dann halt vor im Falle von Kindern diese Zeit zu verlängern zum Wohle des Kindes aber ab der Volljährigkeit wäre man dann wieder "frei wählbar" gewesen?

„Moosburg an der Isar“ (Pseudonym)

Verheiratete mit zusammen lebenden Paaren steuerrechtlich gleich zu stellen....ein schöner Traum.
Leider sind die gut verdienenden Lobby Verbände stärker als die Vernunft

@ Aberakadabera
Naja die steuerliche Veranlagung ist ja bald eh nur noch dann interessant, wenn einer der Partner nicht arbeitet. Nur dann kann man die Steuerklasse 3 eigentlich voll nutzen.
Dann müsste in dem Falle aber neben der steuerlichen Erleichterung für den Hauptverdiener auch die Absicherung für den Partner da sein, oder?
Und anmelden müsste man das dann auch irgendwo. Also im Grunde ist die Ehe eben was romantisches mit ein bissel Papierkram dabei. ^^

„Salzgitter“ (Pseudonym)

Gibt es nicht auch rechtliche Nachteile ohne Trauschein?
Eigentumsfragen bei Haus, Auto in Pfändungs oder Trennungsfall
Erbrecht, Aussageverweigerungsrecht (Gilt nur für nahe Verwandte denke ich).
Alles wo das Einverständniss der Eltern nötig ist?
Welchen Nachnamen bekommen Kinder unverheirateter?
Automatisch Doppelnamen?

„Kleve“ (Pseudonym)

@Paul. Meine Kinder trugen meinen Namen und sie sind wie ich Österreicher. Nach der Eheschließung haben sie auf Wunsch meines Exmannes seinen Namen bekommen und haben daneben noch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Im Erbrecht wären sie benachteiligt und das massiv. Ebenso gibt es, wie Du richtig bemerktest, einige Nachteile. Bspw. Einverständnis bei lebenserhaltenden Operationen, der Tod der Mutter, das Kind bekommt einen amtlichen Vormund.

Für mich gilt ganz klar. Kinder ja, Ehe ja.

Wer Angst vor einer möglichen Scheidung hat, bzw. bei Vorhandensein eines ungleichen Vermögens ist es u.U. ratsam über einen Ehevertrag nachzudenken. Im Scheidungsfall fallen im Allgemeinen rationale Gedanken. Eine Scheidung einvernehmlich ist bezahlbar. Möglich ist auch eine Trennungsvereinbarung, die später der Scheidung zugrunde gelegt wird. So handelten wir. Spart Kosten. Lediglich der Streit bspw. ums Haus kann massiv teuer werden.

„Weyhe“ (Pseudonym)

Nun ja - man hat im Grunde auch die Möglichkeit aufgrund Patientenvollmacht, Verfügungen und über ein Testament alles zu regeln. Das ist kein Problem.
Emotional ist man natürlich mit seinem Partner verbunden - aber irgendwie ist es dennoch schön, "ja" zu sagen.

Mirella - keine Angst, ich bin diejenige, die immer zurück rudert. Im Übrigen seh ich das so: wer mich nicht will, hat mich nicht verdient - und andere Mütter haben auch nette Söhne ;-)

„Mosbach“ (Pseudonym)

Ich lege keinen besonderen Wert auf Hochzeit. Eine Beziehung ist entweder gut (was meist an harter Arbeit liegt) oder eben nicht. Oft hab ich das Gefühl, Leute heiraten 1. weil man das halt so macht, 2. um sich selbst ihrer Gefühle sicher zu werden, 3. um einen Partner an sich zu binden. Das sind nur leider eher schlechte Gründe. Wenn überhaupt heiraten dann nur aus pragmatischen Gründen: derselbe Name wegen Kindern, steuerliche Vorteile etc.