Distanz und Nähe
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Rundum Leben

Ich habe es bei Hanna schon so gelesen, dass primär ihre Krankheit der Auslöser allen (Schlaf)Unmutes war.
Wie gesagt, ich mache eine Liebe nicht davon abhängig, ob der andere schnarcht und man deshalb besser getrennt schläft. Und vielleicht hätte eine frühzeitige Umsiedlung in eigene Schlafzimmer die Beziehung gerettet? Die Frage wird aber wohl niemand hier beantworten können, deswegen finde ich den Satz von dir völlig daneben-> Mich stört bei all diesen Aussagen immer die Vergangenheitsform und dass die Frauen, die dann schreiben "hat immer gut geklappt" dann Single oder geschieden sind?
Es kann zig Gründe geben, warum die Partnerschaft nicht hingehauen hat...und trotzdem können viele Dinge gut geklappt haben. Also ein bißchen differenzieren wäre nicht das Schlechteste ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
@Cop Jeder empfindet das anders. Ich hätte z.B. das nicht (immer) zusammen schlafen überhaupt nicht als Belastung empfunden und um zusammen Kinder zu bekommen muß man auch nicht jeden Tag im selben Bett schlafen.:) Für problematisch halte ich eher, wenn man nicht gerne Kompromisse für den anderen macht, sondern seine Bedürfnisse und seine Vorstellungen ganz hart versucht durchzusetzen ohne Rücksicht auf das, was der Partner so braucht oder auf das, was der Partner vielleicht auch bieten kann. Je besser man im "Kompromisse machen" ist, desto besser läuft i.d.R. die Beziehung.

Dementsprechend sollten zwei Menschen, die sich sehr mögen einfach zusammen offen überlegen, was sie brauchen um glücklich zu sein.

Finde Pattys Beziehung da eigentlich total beneidenswert, weil beide sich absolut "wohlwollend" gegenüberstehen, füreinander und ihre jeweiligen Bedürfnisse Verständnis haben und gemeinsam auch mal ungewöhnliche Lösungen dafür finden. *Daumen hoch*
@ ѼIch bin ein ApfelѼ
Wie hier im Thread aber zu sehen ist geht es ja nicht "nur" um den Krankheitsfall.
Und selbst da gibt es ja auch eine Menge Möglichkeiten. Aber zwei Schlafzimmer sind eben "einfacher". ;-) Für mich wäre es außer bei einer Krankheit keine Option.

Aber hey, jeder ist eben anders. :-)
Shadow, nein, in bestimmten Fällen nicht.
Ich z.B leide unter Tinnitus und Hyperakusis und fälle zusätzlich noch ganze Regenwälder. Wenn mein Partner da einfach nicht in den Schlaf kommt bzw. immer wieder aufwacht...oder umgekehrt, mein Partner schnarcht ebenfalls und ich komme nicht in den Schlaf.

Ist dir sowas wirklich nicht in den Sinn gekommen oder würdest du trotzdem auf ein gemeinsames Bett bestehen und der erholsame Schlaf deiner Partnerin wäre dir egal?
Ich finde es albern, die Qualität der Partnerschaft daran festzumachen, ob man in einem Bett schläft.

Hast du eine Ahnung, wie es sich anfühlt, wenn man monate oder jahrelang nicht vernünftig schlafen kann und wie ein Zombie durch den Alltag schleicht? Daran kann man sich derart aufreiben, dass man quasi nicht mehr man selbst ist. Bevor man also seinem Partner gegenüber Mordgelüste hegt, weil man einfach nicht mehr kann vor Schlafmangel und Erschöpfung, sollte man doch mal seine Ansichten überdenken, ob erholsamer Schlaf in getrennten Betten nicht vielleicht doch die gesündere Alternative ist.
Wenn du in so einem Fall gleich die ganze Beziehung als gescheitert betrachtest, dann solltest du in deinem Takka-Tukka Land vorher empirische Daten erheben zur Schlafkompatibilität einer etwaigen Zukünftigen und regelmäßig darum beten, im Alter nicht unter einem schlaffen Gaumensegel und einer Frau mit leichtem Schlaf gesegnet zu werden....
@ wiederda
Unbeding 2 Schlafzimmer , genau aus dem Grund von Hanna. Hab es in meiner letzten Beziehung auch so gehabt und es hat 14 Jahre sehr gut geklappt.
Mich stört bei all diesen Aussagen immer die Vergangenheitsform und dass die Frauen, die dann schreiben "hat immer gut geklappt" dann Single oder geschieden sind?
So richtig sicher bin ich mir da nicht.

Das muss nicht unbedingt daran liegen, dass man 2 Schlafzimmer hat, aber der GRUND, dafür dass man zwei Schlafzimmer braucht ist dann wahrscheinlich auch der, weshalb es nicht zusammen klappt.
Im Beispiel von Hanna wäre die Beziehung für mich schon zu Ende gewesen. Das wäre für mich nicht akzeptabel und wenn man einen so unterschiedlichen Lebensrhythmus hat und eine so niedrige Schmerzschwelle, dann passt es wohl auch einfach nicht. Das Ergebnis war bei Hanna dann ja auch die Trennung und das lag ja nun nicht daran, dass man keine 2 Schlafzimmer hatte.

Man muss eben auch nicht zusammen zwingen, was nicht zusammen gehört. Natürlich hat man es einfacher, wenn man es sich leisten kann, aus der Distanz nur die VORTEILE des Partners abzuschöpfen und bei den Nachteilen in die Distanz zu verschwinden. Sicher mag das auch viele Jahre toll laufen und ich glaube den Menschen sogar, dass sie sehr glücklich damit sein können, weil man eben schlechte Dinge noch viel einfacher ausblenden kann.
Für mich käme so eine Partnerschaft jedoch nie in Betracht. Jemand der nicht mit mir zusammen leben kann/will ist auch als Partner ungeeignet. Das bedingt vielleicht auch stärker werdende Wunsch noch eine Familie zu gründen, aber dann hege ich eine große Abneigung dies in getrennten Schlafzimmern oder sogar einer getrennten Wohnung zu tun. Dass jeder sein "Reich" haben sollte finde ich auch gut. Eine 3-4 Zimmer Wohnung wäre schon komfortabel, um sich aus dem Weg zu gehen, auch bei unterschiedlichen Arbeits- oder Schichtzeiten. Ich hatte den Fall auch immer, aber wenn man darüber hinaus noch mehr "Distanz" benötigt, dann sollte man sich glaube ich frage, wie sehr man sich überhaupt zu seinem Partner hingezogen fühlt oder ob man ihn nur zur Kompensation braucht.


@ ѼIch bin ein ApfelѼ
Das kann man aber auch mit einem vernünftigen und großen Bett erreichen, oder?
Also mir persönlich geht es bei zwei Schlafzimmern nicht um Alltag oder Distanz halten, sondern einfach darum, dass jeder die Möglichkeit und das Recht haben sollte, gesund und ruhig zu schlafen.

wiederda ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
Seh ich auch so! 2 Schlafzimmer sind prima! Hätte ich in der Ehe schon drauf kommen sollen - zu viel Nähe und Alltag können ganz schön zermürben!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
Die Äpfel sind öfter einer Meihnung ...lach
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
Unbeding 2 Schlafzimmer , genau aus dem Grund von Hanna. Hab es in meiner letzten Beziehung auch so gehabt und es hat 14 Jahre sehr gut geklappt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
Ich hatte schon beides: Eine lange Beziehung mit sehr viel Nähe (- wir haben u.a. mal ein halbes Jahr zusammen auf 21qm gelebt - ) und eine Beziehung, in der mehr Distanz und Freiräume besser gewesen wären.

Ich würde das jetzt immer vom Partner abhängig machen: Ist der eher locker und hat auch kein Problem mit meinen "Besonderheiten", dann ist Nähe wunderschön. Aber ich bin nicht perfekt (manchmal unordentlich), bleibe gerne mal (zu lange) auf und ich habe eine Art von chronischer Nasennebenhöhenentzündung, die mich gelegentlich nachts Geräusche machen lässt. Er hatte auch einen so leichten Schlaf, dass er oft wach lag, nachdem ich z.B. später ins Schlafzimmer kam oder nachts zur Toilette ging. In der Beziehung mit "zuviel" Nähe, wurde ich dann morgens oft zusammengeschnauzt, wie sehr ich ihn stören würde. Habe ich verstanden, konnte es aber bezogen auf die Nasengeschichte nicht ändern und wollte auch nicht immer "gleichzeitig" ins Bett gehen, wenn ich z.B. noch nicht müde war. War schwierig - ich habe ihn genervt, er war kontinuierlich unausgeschlafen und schlecht gelaunt und hat mich das spüren lassen. Es hat das ganze Zusammenleben total unangenehm werden lassen. Das gleiche, wenn jemand sehr launisch ist und man eigentlich immer auf Zehenspitzen durch die Wohnung laufen muss, so lange die schlechte Laune anhält und sich selbst nicht zuhause fühlen kann. Von daher, wenn es solche "Streitpunkte" gibt, dann sollte man einfach 2 Schlafzimmer oder zumindest eine eindeutige Rückzugsmöglichkeit haben....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
*lach*
Ja, kenne ich. Zumindest bin ich sehr froh über WA , Email und Telefon ♡

Gute Arbeitsaufteilung betr Stärken und Schwächen ist auch hervorragend.
Ich stehe mit der Bohrmaschine auf der Leiter und er programmiert alles ;-))

Klappt in der gemeinsamen Zeit hervorragend.
Aber bei 1 Woche Urlaub oder so, brauche ich mal ein paar Stunden für mich. Gehe dann zum Sport oder bummeln usw.
Die "Aufmerksamkeit" für mein Gegenüber in meinem Kopf mal "reduzieren" und sich nur auf mich zentrieren. Sonst werde ich grantig, weil zuviel "Input" , eben auch Nähe..
Aber das kenne ich auch aus Urlauben mit Freundinnen.
Es hängt vielleicht auch von der "inneren Nähe" ab, wie eng man zusammen leben kann. Wenn ich mit meinem Mann Zeit zusammen verbringen kann, sind wir sehr eng zusammen, wir arbeiten auch gerne gemeinsam und sind gegenseitig unsere liebste Begleitung beim Ausgehen. Wir telefonieren und simsen oft, auch tagsüber in Arbeitspausen. Wir kommunizieren generell sehr ausgiebig, schon morgens am Frühstückstisch...Das kann auch nicht jeder ab, kann ich mir vorstellen. ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
@Dagmar: Zum Beispiel. Ich kenne auch ein Paar, dass während der Berufstätigkeit auch oft getrennte Wege ging und daher jetzt, nachdem beide in Rente sind, eigentlich alles zusammen macht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
Hmmm, z.B Leute, die auch noch zusammen arbeiten !?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
@Dad: Ich kenne tatsächlich Menschen, die das so machen und auch so mögen. Ich hatte kurz noch überlegt, ob ich den Hinweis, dass das abgesehen von der Arbeitszeit gemeint ist, schreibe.
Meines wäre es außer in den Werbewochen auch nicht, aber die Menschen sind verschieden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
also wer ist mit jemanden 24/7 zusammen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
Gerade weil es soviele verschiede Formen und Bedürfnisse zum Thema Nähe und Distanz gibt, finde ich das Thema spannend.
Es ist ja mittlerweile vieles möglich und nicht mehr so"festgezurrt" in der Haltung.
Da bin ich auch sehr froh.

Ich kann mich noch erinnern, daß es unverheiratet zum Thema Wohnung anmieten schon mal schwierig wurde, schmunzel... .ist noch nie soooo lange her.

Zum Thema Alter und Wohnformen ändern sich ja auch viele "klassische" Wohnmodelle.
(Aber das ist ein anderes Thema )
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
@Berneck: So in etwa war meine Vorstellung. Ob es dann alles in doppelter Ausführung sein muss, ist sicherlich von Paar zu Paar verschieden.

Dennoch oute auch ich mich als jemand, der Nähe sehr mag. Allerdings wäre es mir 24/7 zu symbiotisch. Ich finde so, wie manch anderer hier auch, wichtig, dass auch Raum für das 'Ich' bleibt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
Grundsätzlich weiß ich, dass ich "Nähe" gut kann. Nach insgesamt fast 30 Jahren in zwei Beziehungen hätte ich sicher keine Angst davor, mit jemandem zusammenzuleben - und es würde auch gut klappen, wenn das Gegenüber das ebenfalls entspannt sähe. Nähe muss ja nichts Bedrückendes oder Bedrohliches bedeuten.

Allerdings kannte ich auch mal jemanden, der nach dem Wahlspruch "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" verfuhr. Der "sich um ihn kümmern" quasi einforderte, aber dann immer abblockte, wenn es ihm zu eng wurde. Das führte regelmäßig zu Streit - denn wer ist schon in der Lage, etwas prophetisch vorauszusehen, was sich täglich ändern kann. Streit war dann quasi sein Schutz, um wieder Distanz zu schaffen. Anstrengend! Sogar sehr!

Ich denke, zwei Menschen, die auch jeder für sich ein glückliches und zufriedenes Leben leben, haben mit Nähe und Distanz kein Problem und können einander nahe sein, ohne den gegenseitigen Freiraum beschränken zu wollen.
Ich habe nichts gegen Nähe, aber ich hatte bisher in einer Beziehung nie das Gefühl, zusammen wohnen zu wollen. Ich mag es meine eigene Wohnung zu haben, in die ich mich zurück ziehen kann, wenn ich mal nicht so gut drauf bin. Auch finde ich nach wie vor Wochenendbeziehungen ganz gut, so dass jeder unter der (Arrbeits)Woche seine Zeit für sich hat und man sich am Wochenende in aller Ruhe auf den Partner konzentrieren kann.
@dagmar
in der gemeinsamen Wohnung muss es ja nicht zwingend die "klassische" Einteilung, so wie Du sie beschreibst, geben.
Wir haben, und da habe ich auch darauf bestanden (und etwas länger suchen müssen), in unserer gemeinsamen Wohnung: 2 Bäder mit WC, 2 Schlafzimmer,
2 Arbeitszimmer, ein Wohnzimmer, eine Küche und ein Esszimmer

da bleibt genug Platz für Distanz und Nähe in der gemeinsamen Wohnung

ach ja, eine der bestehenden Wohnungen (ihre oder meine) kam natürlich
auf keinen Fall in Frage, wenn man zusammen zieht und damit einen
Neuanfang wagt
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2017
Ich habe in den 80iger Jahren schon das Gefühl gehabt, ich möchte einen eigenen Raum , wenn ich mit meinem Partner zusammen wohne (was ich sehr genieße, wenn es so ist)
Damals fühlte ich mich schon sehr exotisch,
sicherlich fällt es einem als ganz junges Mädchen deutlich schwerer, da gegen den Strom zu schwimmen und sich zu vertreten.
Die "Lösung " war dann das gemeinsame Wohnen in einer WG
.... da war es kein Thema mehr, daß ich mein eigenes Zimmer habe ;-))
Es ergab sich damals als Zufall, ist aber dann meine bevorzugte Wohnform geblieben.
(Oder alleine )
Bei der Vorstellung von der klassischen Einteilung : 1 gemeinsames Schlafzimmer, Wohnzimmer ect. bekomme ich "Engegefühle". Mir fehlt dann mein Rückzugsort.
Sicherlich basiert die auf meine Biografie. Aber die ist nun mal so ;-))

(Naja,mein Schichtdienst und Schlaf Rhythmus ist auch immer ein gutes Argument, schmunzel)

Und mit zunehmenden Jahren und Beziehungen kann ich mich da auch deutlicher und selbstverständlicher vertreten.

Wenn im Freundeskreis sich Paare neu bilden und dann z.B die Frau alles von sich verkauft (zwar auf ein Sparbuch das Geld legt) und dann in den kompletten bestehenden Haushalt des Mannes zieht.
Oder der Mann in das Haus seiner neuen Partnerin zieht, die mit ihren Kindern noch im Haus der "alten" Beziehung wohnt.
Da bekomme ich innerlich das Grauen. Naja...ich halt ;-))

Wie ist eure Meinung dazu.