Distanz und Nähe

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 115 Antworten

„Pfaffenhofen an der Ilm“ (Pseudonym)

Hmmm, z.B Leute, die auch noch zusammen arbeiten !?

„Schweinfurt“ (Pseudonym)

@Dagmar: Zum Beispiel. Ich kenne auch ein Paar, dass während der Berufstätigkeit auch oft getrennte Wege ging und daher jetzt, nachdem beide in Rente sind, eigentlich alles zusammen macht.

Es hängt vielleicht auch von der "inneren Nähe" ab, wie eng man zusammen leben kann. Wenn ich mit meinem Mann Zeit zusammen verbringen kann, sind wir sehr eng zusammen, wir arbeiten auch gerne gemeinsam und sind gegenseitig unsere liebste Begleitung beim Ausgehen. Wir telefonieren und simsen oft, auch tagsüber in Arbeitspausen. Wir kommunizieren generell sehr ausgiebig, schon morgens am Frühstückstisch...Das kann auch nicht jeder ab, kann ich mir vorstellen. ;-)

„Pfaffenhofen an der Ilm“ (Pseudonym)

*lach*
Ja, kenne ich. Zumindest bin ich sehr froh über WA , Email und Telefon ♡

Gute Arbeitsaufteilung betr Stärken und Schwächen ist auch hervorragend.
Ich stehe mit der Bohrmaschine auf der Leiter und er programmiert alles ;-))

Klappt in der gemeinsamen Zeit hervorragend.
Aber bei 1 Woche Urlaub oder so, brauche ich mal ein paar Stunden für mich. Gehe dann zum Sport oder bummeln usw.
Die "Aufmerksamkeit" für mein Gegenüber in meinem Kopf mal "reduzieren" und sich nur auf mich zentrieren. Sonst werde ich grantig, weil zuviel "Input" , eben auch Nähe..
Aber das kenne ich auch aus Urlauben mit Freundinnen.

„Winsen“ (Pseudonym)

Ich hatte schon beides: Eine lange Beziehung mit sehr viel Nähe (- wir haben u.a. mal ein halbes Jahr zusammen auf 21qm gelebt - ) und eine Beziehung, in der mehr Distanz und Freiräume besser gewesen wären.

Ich würde das jetzt immer vom Partner abhängig machen: Ist der eher locker und hat auch kein Problem mit meinen "Besonderheiten", dann ist Nähe wunderschön. Aber ich bin nicht perfekt (manchmal unordentlich), bleibe gerne mal (zu lange) auf und ich habe eine Art von chronischer Nasennebenhöhenentzündung, die mich gelegentlich nachts Geräusche machen lässt. Er hatte auch einen so leichten Schlaf, dass er oft wach lag, nachdem ich z.B. später ins Schlafzimmer kam oder nachts zur Toilette ging. In der Beziehung mit "zuviel" Nähe, wurde ich dann morgens oft zusammengeschnauzt, wie sehr ich ihn stören würde. Habe ich verstanden, konnte es aber bezogen auf die Nasengeschichte nicht ändern und wollte auch nicht immer "gleichzeitig" ins Bett gehen, wenn ich z.B. noch nicht müde war. War schwierig - ich habe ihn genervt, er war kontinuierlich unausgeschlafen und schlecht gelaunt und hat mich das spüren lassen. Es hat das ganze Zusammenleben total unangenehm werden lassen. Das gleiche, wenn jemand sehr launisch ist und man eigentlich immer auf Zehenspitzen durch die Wohnung laufen muss, so lange die schlechte Laune anhält und sich selbst nicht zuhause fühlen kann. Von daher, wenn es solche "Streitpunkte" gibt, dann sollte man einfach 2 Schlafzimmer oder zumindest eine eindeutige Rückzugsmöglichkeit haben....

„Uelzen“ (Pseudonym)

Unbeding 2 Schlafzimmer , genau aus dem Grund von Hanna. Hab es in meiner letzten Beziehung auch so gehabt und es hat 14 Jahre sehr gut geklappt.

„Uelzen“ (Pseudonym)

Die Äpfel sind öfter einer Meihnung ...lach

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Seh ich auch so! 2 Schlafzimmer sind prima! Hätte ich in der Ehe schon drauf kommen sollen - zu viel Nähe und Alltag können ganz schön zermürben!

@ wiederda
Unbeding 2 Schlafzimmer , genau aus dem Grund von Hanna. Hab es in meiner letzten Beziehung auch so gehabt und es hat 14 Jahre sehr gut geklappt.
Mich stört bei all diesen Aussagen immer die Vergangenheitsform und dass die Frauen, die dann schreiben "hat immer gut geklappt" dann Single oder geschieden sind?
So richtig sicher bin ich mir da nicht.

Das muss nicht unbedingt daran liegen, dass man 2 Schlafzimmer hat, aber der GRUND, dafür dass man zwei Schlafzimmer braucht ist dann wahrscheinlich auch der, weshalb es nicht zusammen klappt.
Im Beispiel von Hanna wäre die Beziehung für mich schon zu Ende gewesen. Das wäre für mich nicht akzeptabel und wenn man einen so unterschiedlichen Lebensrhythmus hat und eine so niedrige Schmerzschwelle, dann passt es wohl auch einfach nicht. Das Ergebnis war bei Hanna dann ja auch die Trennung und das lag ja nun nicht daran, dass man keine 2 Schlafzimmer hatte.

Man muss eben auch nicht zusammen zwingen, was nicht zusammen gehört. Natürlich hat man es einfacher, wenn man es sich leisten kann, aus der Distanz nur die VORTEILE des Partners abzuschöpfen und bei den Nachteilen in die Distanz zu verschwinden. Sicher mag das auch viele Jahre toll laufen und ich glaube den Menschen sogar, dass sie sehr glücklich damit sein können, weil man eben schlechte Dinge noch viel einfacher ausblenden kann.
Für mich käme so eine Partnerschaft jedoch nie in Betracht. Jemand der nicht mit mir zusammen leben kann/will ist auch als Partner ungeeignet. Das bedingt vielleicht auch stärker werdende Wunsch noch eine Familie zu gründen, aber dann hege ich eine große Abneigung dies in getrennten Schlafzimmern oder sogar einer getrennten Wohnung zu tun. Dass jeder sein "Reich" haben sollte finde ich auch gut. Eine 3-4 Zimmer Wohnung wäre schon komfortabel, um sich aus dem Weg zu gehen, auch bei unterschiedlichen Arbeits- oder Schichtzeiten. Ich hatte den Fall auch immer, aber wenn man darüber hinaus noch mehr "Distanz" benötigt, dann sollte man sich glaube ich frage, wie sehr man sich überhaupt zu seinem Partner hingezogen fühlt oder ob man ihn nur zur Kompensation braucht.


@ ѼIch bin ein ApfelѼ
Das kann man aber auch mit einem vernünftigen und großen Bett erreichen, oder?

Shadow, nein, in bestimmten Fällen nicht.
Ich z.B leide unter Tinnitus und Hyperakusis und fälle zusätzlich noch ganze Regenwälder. Wenn mein Partner da einfach nicht in den Schlaf kommt bzw. immer wieder aufwacht...oder umgekehrt, mein Partner schnarcht ebenfalls und ich komme nicht in den Schlaf.

Ist dir sowas wirklich nicht in den Sinn gekommen oder würdest du trotzdem auf ein gemeinsames Bett bestehen und der erholsame Schlaf deiner Partnerin wäre dir egal?
Ich finde es albern, die Qualität der Partnerschaft daran festzumachen, ob man in einem Bett schläft.

Hast du eine Ahnung, wie es sich anfühlt, wenn man monate oder jahrelang nicht vernünftig schlafen kann und wie ein Zombie durch den Alltag schleicht? Daran kann man sich derart aufreiben, dass man quasi nicht mehr man selbst ist. Bevor man also seinem Partner gegenüber Mordgelüste hegt, weil man einfach nicht mehr kann vor Schlafmangel und Erschöpfung, sollte man doch mal seine Ansichten überdenken, ob erholsamer Schlaf in getrennten Betten nicht vielleicht doch die gesündere Alternative ist.
Wenn du in so einem Fall gleich die ganze Beziehung als gescheitert betrachtest, dann solltest du in deinem Takka-Tukka Land vorher empirische Daten erheben zur Schlafkompatibilität einer etwaigen Zukünftigen und regelmäßig darum beten, im Alter nicht unter einem schlaffen Gaumensegel und einer Frau mit leichtem Schlaf gesegnet zu werden....

„Winsen“ (Pseudonym)

@Cop Jeder empfindet das anders. Ich hätte z.B. das nicht (immer) zusammen schlafen überhaupt nicht als Belastung empfunden und um zusammen Kinder zu bekommen muß man auch nicht jeden Tag im selben Bett schlafen.:) Für problematisch halte ich eher, wenn man nicht gerne Kompromisse für den anderen macht, sondern seine Bedürfnisse und seine Vorstellungen ganz hart versucht durchzusetzen ohne Rücksicht auf das, was der Partner so braucht oder auf das, was der Partner vielleicht auch bieten kann. Je besser man im "Kompromisse machen" ist, desto besser läuft i.d.R. die Beziehung.

Dementsprechend sollten zwei Menschen, die sich sehr mögen einfach zusammen offen überlegen, was sie brauchen um glücklich zu sein.

Finde Pattys Beziehung da eigentlich total beneidenswert, weil beide sich absolut "wohlwollend" gegenüberstehen, füreinander und ihre jeweiligen Bedürfnisse Verständnis haben und gemeinsam auch mal ungewöhnliche Lösungen dafür finden. *Daumen hoch*

Ich habe es bei Hanna schon so gelesen, dass primär ihre Krankheit der Auslöser allen (Schlaf)Unmutes war.
Wie gesagt, ich mache eine Liebe nicht davon abhängig, ob der andere schnarcht und man deshalb besser getrennt schläft. Und vielleicht hätte eine frühzeitige Umsiedlung in eigene Schlafzimmer die Beziehung gerettet? Die Frage wird aber wohl niemand hier beantworten können, deswegen finde ich den Satz von dir völlig daneben-> Mich stört bei all diesen Aussagen immer die Vergangenheitsform und dass die Frauen, die dann schreiben "hat immer gut geklappt" dann Single oder geschieden sind?
Es kann zig Gründe geben, warum die Partnerschaft nicht hingehauen hat...und trotzdem können viele Dinge gut geklappt haben. Also ein bißchen differenzieren wäre nicht das Schlechteste ;o)

„Donauwörth“ (Pseudonym)

Luxus Probleme... keiner will auch nur einen Schritt weichen und wundert sich dann warum er immer wieder allein ist.
Familienleben scheint aus der Mode zu kommen.
Partnerschaft ja, aber bitte getrennt...
Immer schon das mögliche Ende der Beziehung mit einkalkuliert und nichts riskieren :-/

Motto: nur in guten Zeiten... die schlechten behält jeder für sich.

So liest es sich hier überwiegend für mich

„Pfaffenhofen an der Ilm“ (Pseudonym)

@Cop
Danke für "die andere Meinung".....die wohl garnicht so selten ist.
Zumindest höre ich sie öfters von Männern, als von Frauen.

Sich "hingezogen" zu fühlen bzw Liebe hat nur was mit räumlicher Nähe für dich zu tun ???
Distanz bedeutet nur "Vorteile ausschöpfen"??? Habe ich das richtig verstanden ?
Ehrlich gesagt empfinde ich diese Haltung als recht befremdlich.

Ich persönlich finde ja, daß eine Beziehung, die über viele Jahre angedauert hat, nicht automatisch im Sinn in Frage gestellt werden muß, nur,weil man sich getrennt hat.
Alles hat seine Zeit. Und manchmal entwickeln sich die Vorstellungen für den Lebensweg ,-sinn eben in unterschiedliche Richtungen.
Zumal "sich nur genug lieben" nicht alle Diskrepanzen glatt bügelt. Und Liebe bedeutet doch auch nicht permanente Harmonie und Übereinstimmung. Wenn es ein Leben lang hält und dabei sich auch noch gut anfühlt.....ja wunderbar. Aber wenn nicht ?

Dann trennt man sich. Weil eben keiner in Notlösungen oder faulen Kompromissen leben will.
Zumal man ja nicht mehr in absoluten Versorgungs-Notlagen leben muß. Klar, Trennungen deuten Abstriche ggf, aber keine soziale Ächtung mehr.
Mein Mutter wurde in den 70iger Jahren noch "schuldig" geschieden, wegen böswilligem Verlassen.
;-))
Davon weiß ja kaum noch einer, daß es dies mal gab.

So gerne ich neben meinem Partner einschlafe, so sehr kann mich auch sein Schlaf Rhythmus ab und an nerven. Eule und Lerche halt.
Ich schlafe insgesamt besser /entspannter, wenn ich alleine schlafen. Denn ich registriere im Unterbewusstsein alles, was eine andere Person im Raum tut. Wie so ein Hund, der ein Auge/Ohr immer in Hab Acht Stellung hat, lach.

@Rosinante, wenn man schon einige Partnerschaften hatte, dann versucht man eben von vorneherein bekannte Probleme zu vermeiden - damit die neue Beziehung so etwas nicht durchmachen muss. Das halte ich nicht nur für legitim, sondern logisch. Ich möchte es meinem Partner doch leicht machen, mich lieb zu behalten und sich dabei wohl zu fühlen.

„Pfaffenhofen an der Ilm“ (Pseudonym)

@Rosinate
... in schlechten Zeiten unterstütze ich meinen Partner. Definitiv. Ohne Diskussion.

Aber auch da gibt es Grenzen, die ich ganz persönlich für mich abstecken. Nämlich meine Grenzen.
Denn ich habe nur ein Leben.....und keiner hat das Recht, mein Leben auf Dauer zu belasten.
Mit seinem Frust oder Mißmut, Neid, Abwertung oder Sucht .....oder auch Krankheit, ohne zu "kämpfen".

„Gießen“ (Pseudonym)

Keiner sollte sich hier rechtfertigen müssen, weil er diese oder jene Variante bevorzugt.
Nicht ganz fair, so über andere zu richten.

@ dagmar
Ich persönlich finde ja, daß eine Beziehung, die über viele Jahre angedauert hat, nicht automatisch im Sinn in Frage gestellt werden muß, nur,weil man sich getrennt hat.
Alles hat seine Zeit. Und manchmal entwickeln sich die Vorstellungen für den Lebensweg ,-sinn eben in unterschiedliche Richtungen.

Siehst du für mich ist eben diese Einstellung befremdlich, denn dann hat es einfach nicht gepasst.
Ich bin der Überzeugung, dass man das theoretisch schon vorher wüsste, aber man versucht Probleme eben dank unserer Hormone viel zu lange zu überspielen.
Wenn es darum geht einen Partner zu finden, bei dem so wenig wie möglich Kompromisse überhaupt nötig sind, dann hat man höchst wahrscheinlich seinen richtigen Partner gefunden.

Liebe ist eine Sache, die ich für viele Personen empfinden kann. Das sagte ich auch schon bereits mehrfach. Aber nicht alle Menschen, denen ich liebe gegenüber empfinde wären für mich als Partner geeignet. Daher gehört für mich an dieser Stelle die Unterscheidung gemacht.

Eine Beziehung in der man aktiv die "Distanz" sucht oder "Schutzräume" benötigt hat für mich immer ein Problem. Mein Bedürfnis nach Distanz wurde ja auch erst in dem Moment größer, wo es auch nicht mehr richtig funktioniert hat. Sagen wir einfach mal meine persönliche Erfahrung ist an dieser Stelle eine andere und ich halte relativ wenig von "wischiwaschi" Taktik.