Diskreminierung der dicken in der Gesellschaft

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 80 Antworten

„“ (Pseudonym)

KnusperCrunchy, erst einmal danke, daß Du meine Frage so ausführlich beantwortet hast. Mit einem simplen "ironisch gemeint "konnte ich nichts anfangen.

Wäre es denn nicht besser, mit gutem Beispiel voranzugehen und uns Übergewichtige anders zu betiteln?

Auch wenn Du das ironisch meinst und gerade weil Du diese Bezeichnungen ablehnst?

Es lesen sicher Einige hier mit, die nicht angemeldet sind und vielleicht so über uns denken und diese Wörter tatsächlich laut und deutlich benutzen.

Ich versetze mich gerade in so einen Menschen (wenn das überhaupt geht) und könnte mir vorstellen, daß er/sie vielleicht denkt: naja, wenn "die Fetten" sich schon selbst so betiteln, kann ich das ja ebenfalls beibehalten.

Und sehen die Ironie dahinter nicht oder verstehen sie nicht?

Verstehst Du, was ich meine?

Vielleicht sollten gerade die Übergewichtigen selbst als gutes Beispiel vorangehen?

Und ja ich habe verstanden, aus welchen Gründen Du uns so betitelst, trotzdem ging mir der oben genannte Gedanke durch den Kopf.

Ich weiß ja nicht, ob Du in Deinem Berufs-und Privatleben die gleichen Bezeichnungen von Dir gibst und auch da könnten Menschen bei sein, die sich das denken, was ich oben vermute.

Wie gesagt, alles rein theoretisch, aber denkbar wäre es.

„“ (Pseudonym)

@Angeli1967BaWü:

Ich habe mit großem Genuss dein wohldurchdachtes Statement gelesen.

@Nala:

Nur entscheidest eben nicht du, was eine Tatsache ist oder nicht. Denn du kannst doch gar nicht die Lebensumstände von anderen Menschen beurteilen. Oder denkst du wirklich, du könntest? Das wäre dann wieder vermessen.

Woran ich mich bei dir und deinen Ausführungen tatsächlich aufhänge..............Alle anderen Dicken schuldig zu machen. "Verschuldet" ist das tatsächliche Wort, dass du benutzt hast.

Du hast recht.............Es ist deine freie Meinungsäußerung, wenn du unbedingt deinen dicken deutschen Schuld-Zeigefinger, steif erhoben, in anderer Dicken Gesicht herumwedeln möchtest.
Aber es ist dann auch wieder meine freie Meinungsäußerung, wenn ich sage - ich bin heute mal in höflicher Stimmung - wie falsch ich diese Meinungsäußerung finde.

„“ (Pseudonym)

Amora, gerne. Bin ja auch dankbar für Deine Manöverkritik, denn wenn ich an meinen Mitforisten vorbeischreibe, hab ich was falsch gemacht und würde das gern korrigieren.

"Wäre es denn nicht besser, mit gutem Beispiel voranzugehen und uns Übergewichtige anders zu betiteln?"

Grundsätzlich ja. Allerdings habe ich ja auch "Sprittis", "Junkies" usw. gebraucht, und das ganz bewusst, um Widerspruch hervorzurufen und um vor Augen zu führen, dass man heutzutage eben NICHT mehr von "Zigeunern, Negern, Spastis" spricht (weil zu Recht gesellschaftlich verpönt), dass aber "Fette Schweine", "Freßsäcke" usw. noch immer ungestraft in weiten Teilen der Bevölkerung nicht nur verwendet, sondern auch als vollkommen normale und zulässige Bezeichnung für adipöse Menschen gebraucht werden.

Im Gegenteil, wenn jemand von "Göttin", "Big Handsome Man", "Supersized Big Beautiful Woman" "Kurvendiva" o.ä. spricht, kommt entweder "Hä, watt?" oder "Ih geh weg Du Perverser".

"Verstehst Du, was ich meine?"
Ja das kann ich nachvollziehen.

"Ich weiß ja nicht, ob Du in Deinem Berufs-und Privatleben die gleichen Bezeichnungen von Dir gibst und auch da könnten Menschen bei sein, die sich das denken, was ich oben vermute."

Ich spreche selbst von mir oft als "die dicke Frau", zB "Laß mal die dicke Frau da ran" oder ähnliches, und wenn ich mit Geschäftspartnern/ Kunden in zB einer Hotellobby, einem Flughafenfoyer oder einem Kongress-Center erstmalig verabredet bin, empfehle ich ihnen gern, die "dickste Frau, die Sie dort in Nadelstreifenanzug und mit Aktentasche sehen werden" anzusprechen. Bis auf einen von mir nicht vorhergesehenen Weightwatchers-Convent in einem Mercure-Foyer hat das auch bislang immer geklappt.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, selbstverständlich, fordernd, selbstbewusst und offen zu sein, ist für mich individuell der beste Weg.

Wenn ich im Flieger gut hörbar zur Stewardess sage "Bitte geben Sie mir die Gurtverlängerung", anstatt mit hochrotem Kopf heimlich herumzunesteln, interessierts nämlich im Zweifel keinen.

„“ (Pseudonym)

"Du hast recht.............Es ist deine freie Meinungsäußerung, wenn du unbedingt deinen dicken deutschen Schuld-Zeigefinger, steif erhoben, in anderer Dicken Gesicht herumwedeln möchtest.
Aber es ist dann auch wieder meine freie Meinungsäußerung, wenn ich sage - ich bin heute mal in höflicher Stimmung - wie falsch ich diese Meinungsäußerung finde."

@Sahnestück

Höflich kann ich an Deinem Posting nichts finden. Du hast nur einen anderen Weg gewählt, mir gegenüber unfreundlich zu werden. Denke nicht, dass es das besser macht.

Es ist also keine Tatsache, dass die meisten Übergewichtigen, deshalb übergewichtig sind, weil sie zuviel und/oder zu ungesund essen? Und sie (= die meisten Übergewichtigen) sind dann auch nicht selbst schuld an ihrem Übergewicht, weil sie dieses also nicht von zuviel Essen und/oder ungesunder Ernährung haben? Ok, das lasse ich dann mal so stehen. Alles andere würde mir ja nur wieder als vermessen ausgelegt werden.

Ich werde jetzt mit meinen dicken deutschen Zeigefingern zu Mittag essen. Hoffentlich bleibt mir mein Mahl ob dieser persönlichen Unworte nicht im Halse stecken :)

„“ (Pseudonym)

Nala mir ist leider gar nicht so unverständlich, dass und warum adipöse Menschen nicht in den Schutzbereich des Antidiskriminierungsgesetzes aufgenommen wurden. Weil deren Diskriminierung nicht politisch unkorrekt ist.

Das lässt sich leider auch nur mit Beispielen deutlich machen (@ September) und gehört daher leider doch hierher.

Restauranttür ist zu schmal für Rollstuhl? Empörter Aufschrei, alle Umstehenden springen herbei und versuchen gleichzeitig, den Rolli reinzuwuchten und den Inhaber zu kritisieren.

Restauranttür ist zu schmal für Dicken? Grinsen, Feixen, Häme, "recht so, was muss der Dicke auch noch zum Fressen gehen", NULL Verständnis, NULL Hilfsbereitschaft.

„“ (Pseudonym)

KnusperCrunchy

Ok, wie ich sehe ist es für mich immer gut, einfach mal (wertfrei wie ich hoffe) nachzufragen, so kommen immer neue Aspekte und Ansichten dazu, ich lerne ja nie aus :-)

Ich habe es eine zeitlang wie Du gemacht und mich selbst so bezeichnet (deshalb auch meine Frage "mit guten Beispiel" vorangehen).

Allerdings habe ich dezentere Bezeichnungen benutzt, manchmal auch eher spaßige (jedenfalls dachte ich das).

Ich wollte den Menschen, mit denen ich zu tun hatte, egal ob privat oder beruflich, einfach präentiv den Wind aus den Segeln nehmen.
Ich war so überzeugt, daß sie das sowieso denken und evtl. aussprechen, daß ich vorausgegriffen habe um selbstbewußt zu wirken und in der Hoffnung, wenn ich offensiv damit umgehe, kommt mir keiner mehr blöd.

Das Ende vom Lied war, daß sich meine Mitmenschen doch leicht aufgeregt haben ob meiner eigenen Betitelung meiner Person und man mich freundlich aber bestimmt gebeten hat, aufzuhören, so schlecht über mich zu sprechen, man wolle das nie mehr hören.

Und ich bin verbal wirklich nicht entgleist, was mich und meine Figur angeht.

Da war ich doch sehr erstaunt und habe für mich daraus gelernt, daß es viele Menschen gibt, denen es gar nicht in den Sinn kommt, mich wegen meinem Gewicht zu verurteilen, das nicht wollen und es, wenn sie es denn überhaupt denken würden, nicht aussprechen würden.

Mich hat das geprägt und ich versuche, diese "Taktik" nur noch anzuwenden wenn ich genau hingeschaut habe und an den Blicken meine zu erkennen, daß der eine oder andere Kommentar gleich geäußert wird.
Aber auch da kann ich natürlich immer falsch liegen.

Prinzipiell ist mir aufgefallen, daß ich in jüngeren Jahren viel mehr diskriminiert wurde als heute. Ich meine, es wurde vor 10 Jahren weniger (als ich 30 wurde), irgendwie habe ich in den letzten 10 Jahren weniger Herabsetzungen erfahren.

Die ca. 5 Jahre davor waren ganz schlimm, daran erinnere ich mich noch genau.

Und davor war ich selbst untergewichtig, ich habs schon mal geschrieben (BMI von 18) und auch verspottet worden, hauptsächlich von Frauen.
Von Klappergerüst über spindeldürr, anorektisch, kotze-mal-nicht-nach-dem-Essen usw. war alles an Beschimpfungen bei (und alles nicht wahr).

Das tat allerdings genauso weh wie später die
fette Sau etc.

Aber das ist wohl ein anderes Thema.

Edit: Name hat gefehlt

„“ (Pseudonym)

@Liebe Nala:

Und auch da gehen wir mal wieder nicht konform. Mein Beitrag ist sogar sehr höflich angesichts eines Zeigefingers in meinem Gesicht.

Und nein!!!!!! Das ist keine Tatsache. Das ist deine grundeigene, komplett subjektive Meinung und Ansicht. Wie ich die finde, sagte ich schon. Ganz höflich. Und komplett unschuldig.

Dann wünsche ich dir höflich einen guten Appetit und nicht vergessen..........Immer schön am Möhrchen knabbern.

„“ (Pseudonym)

@Sahnestück
Nein, es ist nicht höflich. Nicht mal annähernd! Ich weiß daher nicht, warum Du das immer wieder betonst. Steh doch wenigstens dazu.

Wenn ich denn aber so falsch liege und das nur meine eigene und zudem komplett subjektive Ansicht ist, dass Übergewicht meist aus zuviel Essen und ungesunder Ernährung resultiert, dann würde ich mich gern aufklären lassen. Auch wenn ich mir da wirklich (!) gar nichts vorstellen kann, ist mein Nachfragen nicht nur rhetorischer Natur. Ich möchte das wirklich mal gern wissen.

Vielleicht weiß sonst noch Jemand Rat?

„“ (Pseudonym)

Ich kann doch nicht zu angeblicher Unhöflichkeit stehen, wenn ich höflich bin.
Auch hier: Nur wieder dein subjektives Empfinden. Steh doch mal dazu.

Aus deinen Postings heraus vermute ich, dass du dich noch nicht sehr intensiv mit dem Thema Essstörungen z.B. beschäftigt hast.
Wenn du dich tatsächlich informieren möchtest und diese Nachfrage nicht nur aus rein populistischen Gründen stellst, würde ich dir gerne beim Aufklären helfen.

Wie du dir vielleicht doch vorstellen kannst, ist das Thema ein sehr persönliches (daher auch meine Vehemenz in Sachen Schuldzuweisungszeigefinger) und mir einfach zu persönlich, um es in diesem öffentlichen Forum grundlegend zur Diskussion freizugeben.
Aber wenn du wirklich offen bist für Informationen...........Gerne im persönlichen Gespräch.

„“ (Pseudonym)

Es ist vollkommen irrelevant, aus welchem Grunde jemand dick (oder dünn oder krum oder gefleckt ...) ist. Ein Mensch hat wegen seines Aussehens nicht diskriminiert zu werden! Punkt. Diskriminierung umfasst alles, was beleidigend, verletzend, schädigend oder in der Auswirkung Benachteiligend für den Betroffenen ist. Wenn derjenige es nicht merkt, weil ich mir nur etwas bösartiges über ihn denke, denjenigen aber normal behandle, ist es keine Diskriminierung sondern mein eigenes Problem in meinem eigenen Oberstübchen.

Es geht im Übrigen jeden anderen einen feuchten Kehrricht an, wie ein Mensch lebt, so Lange er damit niemanden anderen unmittelbar schädigt.

Und es ist an der Zeit, endlich entsprechende Gesetze entsprechend zu erweitern, bzw. zu kommentieren bzw. auszuformulieren.

Mein - subjektiver - Eindruck ist, dass sich bestimmte ZeitgenossInnen nur ein neues Betätigungsfeld gesucht haben, seit die Diskriminierung vieler gesellschaftlicher Gruppen (endlich) nicht mehr politisch korrekt ist. Wir leben in einer Zeit der Äußerlichkeiten. Das neueste Styling (am eigenen Hintern genauso wie am eigenen Auto) ist wichtiger als sich mit etwas ernsthaft zu beschäftigen, das einen fordert.

Oder einfach mal nur mehrere Stunden sich selbst zu ertragen. Ohne Hintergrundbeschallung oder sonstige Ablenkung. Soll gar nicht so einfach sein, hab ich mir sagen lassen ;-)

„“ (Pseudonym)

@freeman *Daumen hoch*.... Könnte von mir sein. ;-)... Ich konnte mich vielleicht nur nicht so gut ausdrücken.

„“ (Pseudonym)

also, grundsätzlich finde ich, jeder der ein "auffälliges verhalten" an den tag legt sollte schon in seinem eigenen interesse alles daransetzen herauszufinden warum und woher das kommt. aber: selbst wenn ich aus purem jux und dollerei mir täglich 8-10000 kcal reinpfeifen würde, mir einen "fetten" eisbecher nach dem anderen zur besten nachmittags-flanierzeit im stadtzentrum reinziehen würde (ist jetzt bewusst überzogen dargestellt), würde ich von meinen mitmenschen erwarten, dass sie ihre gedanken dazu gefälligst für sich behalten und mich mit demselben respekt behandeln den jedes menschliche wesen verdient.
und da, @nala, fangen unsere beiden sichtweisen an auseinanderzudriften. ich stehe auf dem standpunkt dass die frage des "schuld-seins" an meinem "zustand" niemand anderen als mich etwas angeht. da hat keiner mit zu bewerten was und inwieweit ich etwas daran ändern könnte. und wenn sich jemand anders schon nicht die gedanken daran verkneifen kann (warum macht er sich die überhaupt? wohl nichts besseres zu tun?), dann ist es absolutes minimum diese wenigstens nicht durch ausdruck und verhalten öffentlich zu machen.
"Weniger essen = gesünder" mag in manchen fällen eine realistische aussage sein, das ist aber "weniger rauchen = gesünder" auch. wieviele raucher werden wohl wegen der körperlichen auswirkungen die ihr rauchen auf ihre körper hat angegangen? wenn ein raucher mit qualmender kippe im mundwinkel nicht mit einer ausflugsgruppe mithalten kann weil die lungen halt nicht mehr soviel sauerstoff hergeben um ein anständiges tempo anzuschlagen, wird er dann von den anderen dumm angegafft, wird hinter seinem rücken abgelästert, wird er von anderen überholt und mit hämischen bemerkungen überhäuft??? ich zumindest habe noch keine solche situation kennengelernt. oder "mehr essen = gesünder" im fall von magersucht: wird bei einer offensichtlich magersüchtigen, die im restaurant an einem halben salatblatt knabbert oder einen vorspeisen-salat-teller fast unberührt zurückgehen lässt mit der begründung es wäre "viel zu viel" gewesen, auch gleich angefangen mehr oder weniger lautstark darüber zu spekulieren dass sie scheiße aussieht und gefälligst essen soll (und ich meine jetzt nicht sog. gute freunde, sondern die öffentlichkeit)? dann: "weniger sport = gesünder" wird ein (bspw.) tennisspieler brüskiert wenn er bei offensichtlichem tennisarm schon wieder stundenlang mit verband auf dem court steht? "weniger trinken = gesünder": wird ein offensichtlicher alkoholiker (die körperlichen anzeichen sind zumindest bei fortgeschrittener sucht recht deutlich zu erkennen) dumm angemacht wenn er an der bar steht und sein "herrengedeck" bestellt??? und das könnte fast endlos weitergeführt werden. alles beispiele, in denen die menschen "selbst schuld" sein könnten - und trotzdem hält sich die gesellschaft vornehm zurück und billigt ihnen stillschweigend die verantwortung über ihr eigenes schicksal zu, auch wenn die folgen ihres verhaltens (ebenso wie bei dicken natürlich) letztendlich die gesamte gesellschaft zu tragen hat.

„“ (Pseudonym)

Nala ich bezweifle dass Du es wirklich nicht verstehen kannst, was an Deiner These (alles) so falsch ist, denn in meinem Beitrag von 10.27h steht jede Menge dazu.

Du hast das als "die paar wirklich krankheitsbedingten" Fälle abgetan, ohne Dir klar zu machen, dass der überwiegende Teil der Übergewichtigen aber genau aus diesen Cofaktoren heraus so adipös ist.

Lipödeme und Morbus Cushing sowie einige andere Krankheiten, bei denen das adipöse Äußere nichts (!) mit Kalorienzufuhr oder Sport zu tun hat und sich auch so nicht regulieren lässt, außen vor gelassen, stimmt zwar grundsätzlich die Theorie, dass Fettzellen sich durch mehr Kalorienzufuhr als Energieverbrauch füllen.

Aber. Schon die Frage, wie schnell Fettzellen sich füllen, wie viele davon überhaupt vorhanden sind, wie hoch der Energieverbrauch ist, ob der Stoffwechsel wie eigentlich von der Natur gewollt funktioniert oder ob jegliche Energiezufuhr sofort in Fett umgewandelt und auch bei größtem Energieverbrauch Fettdepots NICHT aufgelöst werden, ist höchst individuell.

Bei JEDEM TypII-Diabetiker fehlt im Darm ein Hormon und einige Inkretine, die normalerweise schon bei Beginn der Nahrungsaufnahme dem Gehirn "satt" suggerieren. Diese Menschen können erst, wenn die Nahrung im Darm angekommen ist (!), ein Sättigungsgefühl wahrnehmen. Dafür ist die Glucagon-Exkretion (Blutzuckerspiegelerhöhung) gesteigert. Bei hohem Blutzuckerspiegel ist hingegen die Fettverbrennung blockiert. Auf Deutsch heißt das, es gibt in Deutschland ca. 6 Millionen Menschen, die fast nie satt sein können, denen jegliche natürliche Nahrungsaufnahmeregulierung versagt ist, die aber selbst wenn sie hungern kein Fett verbrennen können.

Ähnliche Auswirkungen hat eine Schilddrüsenunterfunktion. Nur dass dort der Energieverbrauch des Körpers dramatisch niedriger ausfällt und der Körper eher Muskelmasse verzehrt, um Energie zu gewinnen, als Fett. Davon sind in Deutschland ca. 5 Millionen Menschen betroffen.

Psychische Erkrankungen, Depressionen usw. werden maßgeblich beeinflusst durch Mangel an oder zu schnellen Abbau von Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Endorphine usw. Nebenbei ist es lebensgefährlich, wenn diese Neurotransmitter zu wenig oder nicht da vorhanden sind, wo sie gebraucht werden, denn sie sind auch für die Kommunikation der Nervenzellen zuständig. Der Körper schützt sich, ähnlich wie vor dem Verdursten mit unstillbarem Verlangen nach Wasser, auch vor solchen Zuständen durch unstillbares Verlangen nach Aufnahme dieser Neurotransmitter. Hirnaktivität, Herzschlag, Atmungsreflex, Blutdruckregulierung usw. wird alles darüber gesteuert. Der wichtigste erregende Transmitter im Zentralnervensystem ist Glutamat, wichtiger hemmender ist Serotonin. So gut wie jedes Fertignahrungsmittel, Fastfood, Schokolade usw. ist vollgepumpt mit Glutamat und/oder Serotonin. Was wird Dir Dein Körper also, unstillbar wie Durst nach dem Wüstenlauf, suggerieren was er unbedingt braucht, wenn Deine Neurotransmitter aus dem Gleichgewicht geraten?

Dazu noch Cortison (das den Hormonhaushalt durcheinanderbringt), Antibabypille, Eßstörungen wie Binge Eating Disorder usw., ich bin sicher, die Zahl derjenigen, die die Energiezufuhr dem eigenen Stoffwechsel gezielt willentlich gesteuert anpassen kann und trotzdem dick ist, dürfte kleiner als 0,001 Promille betragen.

Aber vertrete Du nur weiter Deine Überzeugung von all den Millionen von undisziplinierten Dicken, die ja jederzeit aufhören könnten wenn sie wollten, und weil sie es nicht tun, selbst Schuld sind.

„“ (Pseudonym)

@Knusper...: Warum denn soviel Mühe? Wofür rechtfertigst Du Dich und andere? Es ist vollkommen bedeutungslos, ob jemand selbst schuld ist, dass er/sie deutlich anders aussieht, als die Poserfraktion. Was ist eigentlich "selbst schuld"?
Der übrige Teil der Bevölkerung hat einfach keinen Anstoß zu nehmen. a) weils niemanden etwas angeht, b) weil es unhöflich ist, egal ob mit oder ohne Finger auf jemanden zu deuten. Falls es doch passiert, ist das eine unschöne Form von Diskriminierung, gegen die man etwas machen kann und muss. Sache erledigt. :-)

„“ (Pseudonym)

Freeman, hast ja Recht ;-)

@ die meisten hier:
hört doch bitte auf, mit dem Wort "Schuld" herumzuwerfen....

Es hört sich teilweise so an wie in der Kirche. Und ich sehe hier weit und breit absolut niemanden, der irgendwen für irgendetwas um Vergebung bitten müsste.
Außer dafür, anderen eine "Schuld" zuzuweisen. :-(

„“ (Pseudonym)

Was ist eigentlich los in dieser Gesellschaft? Jeder Dicke fordert normal behandelt und nicht diskriminiert zu werden.....gibt sich aber selbst in die Opferrolle und macht sich zur Randgruppe.....das kann doch nicht wahr sein.....


....wenn ich.....zu dick bin um durch eine Restauranttür zu passen.....ich nutze dieses Beispiel mal......dann braucht es nicht Rücksicht und Hilfe von anderen.....und gefälligst breitere Türen.....eher braucht es ein bisschen selbstkritisches Betrachten....und vielleicht die Überlegung etwas an sich zu ändern.......nicht um es anderen recht zu machen.....sondern um mir selbst das Leben zu erleichtern und schöner zu gestalten.....und wenn mir jetzt jemand stark Übergewichtiges kommt und sagt er/sie fühlt sich wohl so wie sie ist.....dann breche ich in schallendes Gelächter aus......aber ich wiederhole nochmal.....und dazu stehe ich......es ist natürlich viel leichter auf die Toleranz aller anderen zu hoffen und zu drängen.....und dabei schön in seiner futter-Lethargie zu bleiben und sich zu sagen.....ich kann ja nichts dafür also seid nett zu mir.

„“ (Pseudonym)

September, Du bestätigst gerade meine schlimmsten Vorurteile über Dickenselbsthass und vorauseilende Selbsterniedrigung.

Allen anderen kann ich nur raten, für sich einen Platz im Leben einzufordern und sich nicht runtermachen zu lassen. Wenn wir wieder anfangen, zwischen lebensunwertem Leben und lebenswertem Leben zu unterteilen, geht hier was gehörig schief.

[Ironie an] Der nächste Analphabet, der mich bei einem Fahrkartenautomaten um Hilfe bittet, dem sage ich, er soll mal gefälligst selbst drüber nachdenken, wo seine Probleme liegen und erstmal anfangen, Lesen zu lernen... sich das Leben zu erleichtern und schöner zu gestalten... (und bis dahin dann halt nicht mehr Bahn fahren) [Ironie aus].

„“ (Pseudonym)

Der Analphabet wird dich nicht fragen.....denn es wird ihm viel zu peinlich sein....und aus diesem Grund sollte er lesen lernen statt....um mal einen Vergleich zur zu schmalen Restauranttür zu ziehen.......darauf zu hoffen das man Toleranz dafür hat, dass er nicht lesen lernen will und für ihn auf alles Bilder malt damit er bloß nicht lesen lernen muss.

@September da du dich ja nicht in der Lage mit extremen Übergewicht befindest, kannst du da ja auch nicht wirklich mitreden wie sich jemand fühlt oder jemand denkt und vor allen warum eine Person sehr stark übergewichtig ist. Muß man sich deshalb ständig als Dicker beleidigen lassen? Deine Aussage kommt schon einer Diskrimierung sehr nahe.
Im übrigen befindest du dich hier bei rubensfan.de ;-)
Ich finde es sehr schade so eine Aussage hier zu lesen.  

„“ (Pseudonym)

@September:

Und diese Aussage heißt jetzt was genau?
Du findest dich selbst peinlich, weil...............Du nicht so bist, wie alle anderen? Die normalen Menschen? Oder weil du nicht so bist, wie andere dich gerne hätten? Oder wie?
Nimm halt ab und werd´normal. Du weißt ja wie´s geht. Nicht wahr?

„“ (Pseudonym)

@freeman1972, Deinen beiden Beiträgen stimme ich in jedem Punkt zu! Und erspare mir somit meinen Text!

Mehr brauche ich dazu nicht mehr zu schreiben.

„“ (Pseudonym)

Tolle Interpretation @ Sahnestück.......nur hast du offensichtlich ausschließlich das Wort peinlich gelesen ;o)

@ Tammy..wenn du meine Beiträge gründlich gelesen hättest, wäre dir aufgefallen das ich selbst mal 150kg hatte.....und du willst mir jetzt sicher nicht sagen, dass ich damit nicht dick genug für Diskriminierung war!?

Soll deine Aussage.....ich befinde mich hier schließlich auf rubensfan.de mir sagen soll......das ich grundsätzlich eine Lanze fürs Dicksein brechen soll oder das ich mich hier nur aufhalten soll wenn ich dick sein toll finde....dann finde ICH das sehr schade und frage mich....was all die hier zu suchen haben....die über Magenoperationen und Diäten diskutieren und berichten.....und die....die mir Mails schreiben und mich fragen wie ich 50kg abgenommen habe....

Ich bin selbst dick und ich habe kein Problem damit......keine Ahnung warum man mich nicht dafür diskriminiert das ich dick bin.....ich habe auch kein Problem mit anderen dicken Menschen.....ganz im Gegenteil....ich möchte nur auch nicht das Dicke zu einer schutzbrauchenden Randgruppe erklärt werden......oder sich selbst dazu machen!

@September das du mal 150kg gewogen hast, habe ich erst im Nachhinein gelesen ;-) In deinem vorletzten Beitrag liest sich das wie du darüber denkst sehr negativ. Es muss nicht jeder hier dick sein toll finden, aber gerade hier sollte Toleranz groß geschrieben werden. Deine Aussage "dann breche ich in schallendes Gelächter aus" find ich in diesem Zusammenhang nicht Passend.
Und natürlich sollten Dicke nicht in eine Randgruppe gesteckt werden, allerdings sind wir das nicht schon längst?
Im übrigen finde ich das es "freeman1972" auf den Punkt gebracht hat.
Man sollte jeden so leben lassen wie er es für richtig hält.
      

„“ (Pseudonym)

September Du hast Dich selbst disqualifiziert. Deine Weltsicht ist ... nun ja, ungetrübt von diversen Kenntnissen und Fähigkeiten aus dem Reich von Soziologie, Medizin, Psychologie sowie Menschlichkeit, Empathie und Mitleid.

Glaubst Du wirklich, Analphabeten wären bislang nur zu faul zum lesen lernen gewesen, Dicke zu faul zum Abnehmen (könnten und müssten das aber dringend) usw.? Hoffentlich wird niemals ein Mensch aus Deinem Umfeld zum Alkoholiker, drogensüchtig, beim Motorrad- oder Skifahren zum Pflegefall, ein Raucher krebskrank oder wegen seiner religiösen, politischen oder weltanschaulichen Überzeugungen oder sexuellen Orientierung zu Brei geschlagen. Denn all diese Menschen hätten von Dir ja nur böse Sprüche, Vorhaltungen und keinerlei Verständnis oder gar Hilfe zu erwarten.

Musst Du perfekt sein (oder Dich dafür halten)... Mich gruselts.