Die katholische Kirche im Wandel?
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Rundum Leben

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08.02.2011
@Smart: Nö Paulus war glaube ich gar nicht so schlimm. Die Gemeinde in Rom war völlig asketisch. Denen erzählte er, sie sollten es mal lockerer nehmen... aber das wird ja nie erzählt. Ich denke, es war einfach die Kirche, die sich das herausgenommen hat, was sie wollte.
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08.02.2011
Johannes Paul II steuerte einen sehr konservativen Kurs. Unter einem gewissen Blickwinkel lässt sich behaupten, mit ihm an der Spitze wurde der "Weltkonzern" zu einer unverwechselbaren Marke. Sein Wunschkandidat für die eigene Nachfolge hat ihn dann beerbt und setzt diesen Weg nun fort.
Die Ausrichtung auf eher fundamentale Werte gibt es nicht nur bei der katholischen Kirche. Geschichtlich sind wir bereits mitten im Jahrhundert des Glaubens. Der Glauben ist weltweit die Standarte, unter der sich heute wieder große Menschenmengen versammeln. Die Russisch-Orthodoxe Kirche war wie aus dem Nichts wieder da. Nicht nur in den ehemaligen Satellitenstaaten der UdSSR bekennen sich Gläubige zu einem traditionellen Islam. Dieses Phänomen reicht von Tunesien bis zu den Philippinen. Und selbst bei den bibeltreuen Evangelikalen in den USA kann nur ein Christ Präsident werden.
Für Reformen gibt es nicht viel Spielraum. Benedikt XVI nimmt wohl wie in der Sparkassen-Werbung "lieber die Fähnchen" statt Reformen.
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08.02.2011
@Art-ig...ich kann das bestätigen, ich arbeite auch für nen katholischen Verein. An Ausgaben für die direkte Arbeit mit den Klienten wird rapide gespart dafür wird in die äussere Darstellung investiert. Bei uns sind die Auswirkungen u.a. 15 Euro für Geburtstagsgeschenke für Jugendliche in stationärer Jugendhilfe sollen wegrationalisiert werden...andererseits werden etliche Hundert Euro in die Gestaltung eines Gartens investiert. So langsam hab ich auf diese scheinheilige "Merde" keinen Bock mehr.

"Merde" weil das böse Schei...-Wort darf man ja nicht sagen :-)
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08.02.2011
@Antje: Paulus ist mir jetzt irgendwie unsympathisch... ;-)
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07.02.2011
Ich arbeite für eine Einrichtung der Kirche mit dem Slogan : Not sehen und handeln ! ......es müsste aber nach Behandlung bzw Umgang mit uns Arbeitnehmern eher heißen: Not sehen und es geht uns am A......vorbei! Hauptsache das Wirtschaftsunternehmen fährt satte Gewinne ein .....und die Angestellten verzweifeln im Burnout!Einnahmeeinbrüche sind der Grund für immer weniger Personal in Kliniken und Heimen .....nur diese Unternehmen fahren trotzdem noch auf der Gewinnschiene .....einfach nur traurig und Menschenverachtend für Einrichtungen der Kirche die Mitgefühl und Hilfe predigt , mir fehlen manchmal echt die Worte !
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07.02.2011
@ Smart

Der Einnahmeeinbruch ist doch bereits Realität, und die Reaktion kannst du sehen...es ist keine gravierende...ausser dass die "Serviceleistungen" der Mitglieder radikal reduziert werden und das bei den Angestellten gespart wird.
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07.02.2011
Antje, der Prof. hats wohl genau auf den Punkt gebracht... ^^
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07.02.2011
Die christlichen Gemeinden nach Jesu Tod waren der Meinung, daß Jesus in kürzester Zeit wieder kommt und dann gibt es das Reich Gottes. Diesen Gedanken fand die Gemeinde in Korinth so genial, daß es dort ständig nur noch Party gab. Die Frauen hatten in der Gemeinde genauso viel zu sagen wie die Männer. Und so viel ich weiß gab es eben auch Orgien.
Dieses ganze Verhalten ging Paulus tierisch auf den Keks. So schrieb er eben der Gemeinde, daß - da Jesus ja bald kommen würde - wäre es doch toll bis dahin u.a. enthaltsam zu leben...
Und den Rest hat die Katholische Kirche daraus gemacht.

Nö, das ist nicht von mir frei erfunden. So hat es mir ein evangelischer Theologieprof. erklärt.
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07.02.2011
@Roterriese: Mag sein das Polen konservativer ist, allerdings ist die ausgangssituation eine andere:

Ich habe ja nur die Frage aufgeworfen, wie die Kirche auf den gravierenden Einbruch der Einnahmen reagieren würde, gäbe es eine Umstellung.

Da es - wie du schreibst - ansonsten eine derartige Steuer nicht gibt, können andere Länder nicht zum Vergleich herangezogen werden. Schließlich hat es diese Form der Geldquelle nie gegeben...

In Anbetracht des doch recht hohen Lohnniveaus in Deutschland (im Vergleich zu Polen etc.) wird der Einbruch nicht so ohne Weiteres zu verkraften sein. Daher bleibt diese Frage auch rein theoretisch, schließlich würde sich die Politik nie gegen eine so große Lobby wenden...
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07.02.2011
@ Smart

Ich halte das für unwahrscheinlich. Die deutsche Form der Kirchensteuer ist meines Wissens einmalig. Aber die katholische Kirche ist in Polen z.B. viel konservativer. Also hängt das anscheinend nicht direkt miteinander zusammen.
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07.02.2011
hey smart, dir is aber schon klar dass es gedankenverbrechen immer noch nicht gibt? auch wenn das manchem "sicherheitsexperten" sicher gut gefallen würde ;)
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07.02.2011
Ich hatte früher ein T-Shirt, auf dem stand "Ich würde den Papst heiraten, um ihm zu zeigen, wovon er spricht". Dazu stelle man sich mich in Birkenstockschuhen Modell "London" Dunkelblau, Bluejeans und mit rotem Nickytuch vor.
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07.02.2011
Smart nein ich glaube auch nicht dass das so ist, es war nur eine bewusst provokante These, denn WIKLICH welcher normal denkende normal veranlagte Mensch einer westlich geprägten Industrienation würde denn bitte heute so leben?
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07.02.2011
@KnusperCrunchy : Wenn ich mich an die Haushälterin meines Dorfpfarrers erinnere... auch kein Geschenk ;-) Ich würde auch nicht sagen, dass ein Gro an Pfarrern ein gestörtes oder gesetzl. verbotenes Sexualdenken haben. Das System ist schlichtweg veraltet...
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07.02.2011
...das stimmt natürlich. Allerdings ist die Mitgliederanzahl sowie die Schnittmenge an kirchlichen Auffassungen noch eine andere. Wer sich entschließt den Baptisten beizutreten, geht mit deren Wertvorstellungen konform, was einem Zuwachs gleichkommt.Des Weiteren kennen diese Denomonationen ihre Kostenquoten und Einkünfte. Die kath. Kirche jedoch muss dann gegensteuern, um einer extremen Schrumpfung entgegenzuwirken. Survival of the fittest ;-)
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07.02.2011
Solange immer noch so viele Menschen (Frauen) Mitglieder der katholischen Kirche sind (und bleiben), so lange so viele Frauen und Mädchen als Messdiener einspringen, wo nicht genug Jungs da sind und Ehrenämter übernehmen und sich als Fußabtreter behandeln lassen, (so ein wenig hat Bascha Mika Recht), wird auch die katholische Kirche so weitermachen wie bisher.

Die Alternative wäre, zur evangelischen Kirche überzutreten so lange, bis auch die erzkonservative bigotte Männerriege im Hier und Jetzt angekommen ist. Aber so lange "Opus Dei" noch derart viele Entscheidungsträger bis hinauf zum Papst stellt...

In der Katholischen Kirche werden Leichenteile in Schränken mitten in der Kirche aufbewahrt, ausgestellt und ANGEBETET (!!!), wenn das kein abergläubischer Götzendienst ist, da liegt dann der kleine Finger vom heiligen hämänä, und da werden Heilige angebetet, was schon gegen die Gebote verstößt, und und und.

Was für Männer sind denn heute im Herzen Europas freiwillig bereit (und in der Lage) offiziell vollkommen der Erotik und der Familie zu entsagen? Böses unterstellend könnte man sagen, überproportional diejenigen, deren Vorstellung von Erotik ohnehin nie ans Tageslocht kommen dürfte, weil sie auch nach dem Strafgesetzbuch verboten ist. Und die, die noch nicht sowieso eine gestörte Sexualität haben, bekommen auch noch ihren Knacks weg. Es lebe die Haushälterin. Äh ja.
@ Smart, alle anderen Denominationen funktionieren ja bereits nach diesem Prinzip, seien es Baptisten, Brüdergemeinde, Pfingstgemeinde etc.

Leider sind diese nicht viel modernen und zum Teil noch strenger in der Auslegung als so manche Landeskirche. Leider!
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07.02.2011
uthlande, sorry... da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt... ^^

Mit "funktioniert es doch auch" meinte ich Zölibat und Frauen als Priester... :-)

Smart, ein genialer Denkanstoss wie ich finde... ^^
Solltest Dir mal überlegen diesen Satz an die entsprechend zuständige Instanz zu schicken. :-)
So viel ich weiß, kommt das nur in den paulinischen Briefen vor. Paulus selbst schrieb, dass es besser sei, unverheiratet zu sein, wenn man im "göttlichen Dienst" unterwegs sei.

Das war seine persönliche Empfehlung, aber kein "Gebot" in dem Sinne.
@amazing: "Bei den Evangelisten funktioniert es doch auch"...bei denen dürfte nix mehr funktionieren...und ob markus, mathäus, lukas und johannes damals zölibatär gelebt haben, is meines wissens nach nicht überliefert :o))))) *klugscheißmodus aus*

...mal zum thema: im prinzip hatten wir das alles seit den 80er jahren immer mal wieder...ich sach nur "kirche von unten" und deren kirchenvolksbegehren...zu größeren veräderungen hat es aber nicht geführt...ich fürchte, das wird auch diesmal so sein...
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07.02.2011
Mal laut gedacht:

...ich denke ein steuerrechtlicher Wandel, der die Kirchensteuer abschafft und zu einem "Mitgliedsbeitrag" umfunktionieren würde, hätte einen nicht ganz unerheblichen Einfluss auf die Bereitschaft der durchaus kapitalistisch geprägten Kirche, sich "modernen" Werten und Normen anzuschließen...
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07.02.2011
Ich wurde katholisch getauft und habe auch katholisch-kirchlich geheiratet, bin aber seit 1992 aus der Kirche ausgetreten.

Auch ich konnte diese konservative Einstellung nicht mehr länger akzeptieren.
Aber für diejenigen, die gerne in der Kirche tätig sind, egal in welcher Form, würde ich mir sehr wünschen, daß ein stetiger Wandel stattfindet!
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07.02.2011
@lumpi.....lach mich schlapp hihi
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07.02.2011
Wurden nicht gerade wieder mehr christliche Namen gefordert? Wenn ich mir einen Hund kaufe und ihn Ratzinger nenne, ist dann die Inquisition hinter mir her?
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07.02.2011
@ Muffinqueen

Hast natürlich nicht ganz unrecht...ausreichend ist das immer noch nicht.

Wobei der Begriff des begründeten Einzelfalls so dehnbar wie ein Kondom ist. :-)