Die Zunkunft der Arbeitswelt

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 29 Antworten

Ich bin ebenso der Meinung, dass sich die Menschheit mit all Ihren Leiden, der wirtschaftlichen Lohn- und Altersarmuts-Schere sowie den - durch immer mehr Arbeitsdruck und Stress entstehenden - psychischen Druck und der damit verbunden Ausfälle und Krankheiten und letztlich den immer älteren Mitmenschen ins immer weiter Negative ausbreitet.
Das soll sicherlich keine grundlegende Endzeitstimmung darbieten, aber wenn man sich die Statistiken (ich beziehe mich bewusst nicht auf eine Statistik, sondern lese mehrere Statistiken) so durchliest, gibt es immer mehr hilfsbedürftige, ältere Menschen. Die Leute werden immer und immer älter...
Vorgestern im Radio - während der Heimfahrt - wurde ausgesagt, dass der Altersdurchschnitt vor 1980 noch bei 35 Jahren lag. 2018 lag der Altersdurchschnitt schon bei 54 Jahren.
Früher sind die Leut' halt mit 60 gestorben..so war das halt (kann man alles nachlesen!), heute werden die Leute zu 80% über 80 Jahre alt...

Die Arbeitswelt wird sich wandeln müssen. Es braucht Entlastung. Annähernd keiner meiner vielen Arbeitskollegen in meiner Branche, in meinem Arbeitsumfeld hatte - unter vorgehaltener Hand - noch keinen Burn-Out oder eine leicht-mittelschwere- oder schwere Depression. Gar manche auch Herzinfarkte.

Stress, Leistungsdruck, Erfolgsdruck, Akkord, schaff dies...schaff jenes...nimm die arbeit mit nach hause...projekt-deadline-bis...schlafmangel, Abbrüche sozialer Bindungen...

Das alles ist nicht irgendwoher gezogen, sondern das sind persönliche Erfahrungswerte.

Ich sehe das größte Problem darin, dass "alle nur noch studieren" möchten... und dann Ingenieur, Anwalt, Mediziner sein wollen..hauptsache der Gedanke an viel Kohle.

Dass man selbst jetzt schon in der heutigen Zeit immense Probleme hat, nen Handwerker zu finden (unabhängig vom Preis oder sonstigen Wunschvorstellungen), ist leicht verständlich.
Keiner will mehr ne Schaufel in die Hand nehmen...es fehlen den Betrieben massenhaft Personal, man sollte es nicht glauben bei 3.200.000 Arbeitslosen (bereinigt, inkl. derer die über 58 sind und derer, die sich in Umschulungen und Weiterbildungen befinden aufgrund von Arbeitslosigkeit...).

Braucht man dann mal daheim nen Monteur, weil die Spülmaschine kaputt ist, bekommt man als Antwort, dass man derzeit keine neuen Aufträge annehmen könne.
Will man zum Zahnarzt wegen nem Nicht-Notfall-Termin, heisst es gleich erst mal: "Sind sie schon Patient von uns, man nehme nämlich keine neuen Patienten auf, man bräuchte erst wieder Fachpersonal..".

Geht mal die Heizung kaputt....Gnade vor dem Herrn !

Da geht die Politik halt den falschen Weg. Das Abitur müsse schwerer gestaltet werden, Berechtigung zum Studium sollten nur Auserwählte erhalten.

Wenn jeder nur noch studiert, wird es bald keine Auftraggeber in der Agrarwirtschaft, Hausbau, Gebäude, Entwicklung usw. geben, die es überhaupt erfordert "Professoren, Ingenieure, Doktoren und Master und Bachelor einzustellen.

Meiner Meinung nach wird das alles noch schlimmer werden. Irgendwann geht keiner mehr aufs Feld um das Korn zu ernten, keiner mehr in die See, um Fisch zu fangen und keiner mehr in die Wasserwerke, um Trinkwasser zu garantieren. Keiner holt mehr die Mülltonnen vor unseren Häusern ab und wir stehen in menschenleeren Geschäften, weil: Wer will schon noch Einzelhandelskaufmann/-Frau werden?

Wie Herr Welke in der letzten (?) Heute-Show sagte: Lieber Dübeln als Grübeln!
In meiner Umgebung nehmen die großen Arbeitgeber auch noch gerne Hauptschüler als Azubis, auch die Jugendlichen aus der Einrichtung, in der ich arbeite, bekommen ihre Chance. Nur die kleinen Handwerker haben Probleme, den Jugendlichen Ausbildungsplätze anzubieten, sie haben einfach zu viel Arbeit, um gleichzeitig als Ausbilder für sie da zu sein. Das ist ein Dilemma von mehreren.
Die Jugendlichen möchten auch gerne im Holzhandwerk oder in einer Schlosserei lernen, die Arbeitgeber können sie jedoch aufgrund von Vorschriften (z. B. getrennte Toiletten in einer kleinen Schreinerei o.ä.) noch nicht einmal für ein Praktikum annehmen.
Vielleicht sollte man die kleinen Betriebe nicht so knebeln, dann hätten wir in ein paar Jahren wieder die Fachkräfte im Handwerk, die wir brauchen.

„Lehrte“ (Pseudonym)

Wenn man mal in hauptsächlich den Berufsgruppen nachfragt, woran es denn liegt bekommt man oft ähnliches zu hören (klar gibt es anderswo auch, aber doch mehr hier):

Gehalt, Anerkennung/Ruf, Arbeitsstress/Belastung/(Zeit)Druck..

Wie du arbeitest als *nur* dies und jenes?
Wie du bist das und das?
Ach da hab ich ja auch Respekt vor.. (und im Alltag so? nischt!)

Wie du willst mit (mehr als/wenn überhaupt) 2200 bt nach Hause, (oder mehr Netto vom Gehalt, statt mehr Steuern!)

Wie du findest die 48h/W (offiziell) sind viel? (und andere: so viel würde ich ja nie arbeiten)
Wie unsere Anforderung an dich sind nicht machbar für dich? (laut Vorschriften/Gesetzen auch nicht)

Egal welcher polit. Richtung man anhängt und wie genau man es lösen will, da muss sich mal was ändern

Sonst haben wir noch lange vor den Robos massiv Probleme (neue) Leute für all diese Berufe zu finden!

Aber ganz ehrlich
Wenn die Regale im Supermarkt mal leer sind und das Klopapier für den Hintern fehlt, wenn die medizinische Versorgung nicht mehr da ist und der Rohrbruch 2 Tage das Haus flutet während man beim Bäcker vor verschlossenen Türen steht und die Autobahn ach so schön leer ist und die Toilette daneben noch mehr dreckig wie sau..

Und dann noch wundern wenn man nicht mehr gewählt wird ja? ^^

Dann wird geheult, aber dann merken alle woran sie (Gesellschaft) jeweils sind an all diesen Berufen
Vielleicht muss es ja wirklich mal soweit kommen ;)

*rage mode off* Sorry :)

Pro dafür @ PeppermintPatty. Es müsste halt den Jugendlichen auch mal Alternativen zum studieren schmackhaft gemacht werden. Ein Bekannter von mir hat eine Zaunfirma...er sucht händeringend nach Fachkräften, will aber keine Migranten oder osteuropäischen Leute einstellen, weil er dann mit der Kundschaft Probleme bekommt, wenn der Arbeiter vor Ort kein einziges Wort Deutsch versteht. Verstehe ich, sowas ich Geschäftsschädigend.
Andererseits sagte er auch, dass bei Ihm vor 2 Jahren 3 Jugendliche eine Ausbildung gemacht haben, die Ausbildung abgeschlossen haben und sich dann entschlossen haben (alle 3) doch lieber zu studieren.
Versteh ich aber auch. Es ist halt nicht jeder Mensches Ding, bei Wind und Wetter, im Regen, im Schnee, bei Minus 10 Grad nen Spaten oder Schaufel in die Hand zu nehmen, sich die Finger dreckig zu machen. Da sitzt man dann lieber als studierter Irgendwas im warmen oder klimatisierten Büro und ist nahezu verschont von irgendwelchen Blessuren und Unfällen, die der normale Handwerker-Arbeitsalltag eben so mit sich bringt.
Dennoch: Die Politik bzw. die Unternehmen müssen halt was ändern, um wieder mehr Auszubildende zu bekommen UND diese Fachkräfte dann auch in den Firmen zu halten. Was nützt es nämlich nem Unternehmen, nen Jugendlichen auszubilden, was mehrere Tausend Euro (ich schätze mal 12-20.000 Euro) einem Unternehmen kostet, wenn nach der Ausbildung die dann ausgebildete Fachkraft abspringt und woanders hin geht oder nochmal studiert. Da kann man gleich das Geld verbrennen.
Jedenfalls wird es immer schlimmer, überhaupt noch ne Firma zeitnah zu bekommen. Entweder wird man auf die nächsten Wochen und Monate vertröstet oder man bekommt gleich die Absage, dass die Auftragsbücher für 2019 voll sind und man keine neuen Aufträge wegen mangelnder Fachkräfte annehmen könne.

„Rheinberg“ (Pseudonym)

Naja, es kann ja auch nicht jeder studieren und die machen dann halt ne Lehre. Die Art des Arbeitens, die im Studium verlangt wird, ist ja auch nicht jedermanns Sache. Ich hab ja beides (Ausbildung und Studium) und eine Ausbildung erfordert durch ihre Struktur schon wesentlich weniger Eigeninitiative. Du gehst hin, Programm ist gesetzt und dann machste einfach. Das ist im Studium halt nicht so. Da mußt du dich größtenteils selbst motivieren.

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