Noch eine Anmerkung zum Thema Wahrheit.
D i e Wahrheit gibt es in meinen Augen nicht. Es ist eine Frage der unterschiedichen Wahrnehmung.
Ich habe vor kurzem ein Artikel gelesen "Name = Schicksal? Darin geht der Autor der These nach: Wie wir heißen bestimmt, unser Schicksal mit.

Ich fand dies zunächst absurd.
Fazit des Artikels: Vornamen lösen automatisch eine Altersvorstellung aus. Ausgehend davon wird dann auch über Attraktivität und Intelligenz geurteilt. 1973 hat man z.B. Lehrern identische Aufsätze vorgelegt. Die Arbeiten von Sarah, Julia, David oder Michael wurden im Duchschnitt um eine Note besser bewertet als die von Gertrud, Hedwig, Edeltraut oder Hubert.

Meine Schlußfolgerung daraus:
Wir nehmen unsere Umgebung und unsere Gegenüber gefiltert zur Kenntnis, aufgrund all dessen, was uns im Leben bisher so begegnet ist, und selbst so unspektakuläre Dinge wie unsere Vornamen haben Einfuß darauf, wie wir von anderen wahrgenommen werden. Wir sind manipuliert...

"Die Wahrheit hat am meisten Kraft, wenn man sich frei macht von Wertungen und Urteilen über andere und von anderen, dann erst kann Entwicklung stattfinden."

@ Münchnerin- Du bringst es für mich auf den Punkt mit diesem Satz!

Sunny und Jane Doe, ihr bringt es auf den Punkt, das ist diese verlogene Diskretion, die der Geheimhaltung von Unangenehmen dient, sie ist der Nährboden für manches Übel, im Großen, wie im Kleinen. Nur nicht hinschauen müssen, nur nichts wirklich verstehen müssen und das gilt für alle Beteiligten, besonders auch für die EIGENE Wahrheit. Transparenz und Klarheit wollen die Wenigsten, obwohl sie uns alle viel "gleicher" machen würde. Die Wahrheit hat am meisten Kraft, wenn man sich frei macht von Wertungen und Urteilen über andere und von anderen, dann erst kann Entwicklung stattfinden.

Glaube auch dass das für beide Seiten gelten kann.
Sowas ähnliches habe ich auch erlebt jane doe, in der Familie einer guten Freundin.
Es anzusprechen hat mich die Freundschaft gekostet, denn ich wurde zum Feind erklärt, weil das einfach nicht wahr sein durfte was ich da gesehen und erlebt habe.

Manchmal sind Verdrängungsmechanismen so stark dass alles weggebissen wird was auf den Misstand hindeutet.

Aber ich glaube auch, dass dann auf anderer Seite kompensiert werden muss, und das Ganze schnell mal in Schieflage geraten kann.

Meiner Erfahrung nach sucht sich Wahrheit ihren Weg, auch wenn es erst Generationen später ist, im Falle von zum Beispiel Familien Geheimnissen.

Es kann sicherlich für Täter wie auch für Opfer gelten, aber unbewußt, irgendwo ganz tief drinnen wissen beide, dass irgendwas an dem selbstgebastelten Weltbild nicht stimmt... und irgendwann kommt die "Retourkutsche". Will sagen, dass alles Unterdrückte oder Schöngedrehte irgendwann ausbricht - je länger es dauert, deste heftiger kann der Ausbruch werden. Hffentlich ist dann Hilfe zur Stelle.

Ich habe vor längerer Zeit einen netten Mann kennengelernt, der mich nach und nach seinem Dorf vorstellte. Alle wirklich liebe, nette (junge!!) Leute. Im Laufe der Zeit bekam ich allerdings Einblick hinter die Kulissen und dort ging es um: Liebe, Eifersucht, Partnerwechsel, Depressionen, Sucht (speziell Alkohol), tiefe Ängste, Suizid, Selbstvorwürfe, Gewalt und ein paar andere Themen.
Ich war zutiefst entsetzt, wie sehr alle (!) Beteiligten litten, aber niemand wollte den ersten Schritt machen und zugeben, dass irgendetwas nicht stimmt. Sie haben lieber im gemütlichen Kreis Saufgelage abgehalten...

Manchmal legt man sich vielleicht auch die Wahrheit so zu recht damit man damit klar kommt.

Und das gilt -erschütternderweise- sowohl für Täter
wie auch -in manchen Fällen- für die Opfer...

Mattilda, ich kann mir vorstellen, dass unser Unterbewusstsein schon sehr komplizierte Piruetten drehen kann, wenn es um den Schutz der eigenen "Sippe" geht.
Das würde ich nicht mal immer als bewusstes Wegsehen bezeichnen. Manchmal legt man sich vielleicht auch die Wahrheit so zu recht damit man damit klar kommt.

Wahrheit kann manchmal auch so bedrohlich sein, dass sich Leute entscheiden lieber mit einer Lüge zu leben anstatt der Wahrheit ins Gesicht zu schauen.

Ja Sunny, das ist bedrückend wahr....:-((
Bei diesen Themen ginge es dann eher um die Negierung von Fakten...das bewusste Wegsehen...nicht wahrhaben wollen und weniger um unterschiedliche Wahrnehmungen, oder?
Situationen in denen ein klares Täter-Opfer Schema erkennbar ist und aus verschiedensten Gründen nicht als solches benannt wird....

Oh Theodora, meine "Liste" erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Und nachsichtig bin ich sicherlich. Du weisst doch... wer von euch ohne... :-)

Du bist aber großzügig Engelchen........ich finde, da gehen ein paar andere Dinge auch überhaupt nicht.........

-auf Schwächere einschlagen - egal ob verbal oder körperlich
-eigene Launen an anderen auslassen
-von anderen fordern, was ich selbst nicht bereit bin zu geben
etc
etc
etc

Jaa, sunny. Da hast du recht. Und ist das nicht furchtbar? Ist das Opfer nicht noch doppelt gestraft, wenn es in dem Anschein leben muss, dass das was passiert, oder passierte ist normal wäre, weil sich doch sonst irgendjemand daran stören müsste. Irgendjemand müsste doch sonst zu ihm halten und ihm helfen. Aber so? Das muss sich doch anfühlen, als hätten die anderen schon irgendwie Recht und man selbst sei irgendwie im Unrecht. Schrecklich.

Um so wichtiger finde ich es aufzustehen und für sich und andere einzustehen. Man muss nicht päpstlicher als der Papst sein, aber gewisse Dinge gehen einfach nicht.
-Andere wissentlich verletzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen.
-Andere wissentlich verletzen, um seinen Spass daran zu haben.

Wahrheit kann manchmal auch so bedrohlich sein, dass sich Leute entscheiden lieber mit einer Lüge zu leben anstatt der Wahrheit ins Gesicht zu schauen.

-Missbrauch
-Sucht
-Gewalt

Um nur ein paar Dinge zu nennen, manchmal sind es ganze Familien, Gemeinden usw die verhindern dass die Wahrheit ans Licht kommt.

Bei aller Lust am Absurden und an humorvollen Abwegen ;-))

ABER:
Gibts evtl noch ernsthafte Beiträge zum Thema...???

@Pia
Dein schäbiger Sockenpuppen-Angriff im Auftrag der Zucker-Verführer wurde aufgedeckt.
Du bist enttarnt!!
Der Versuch einen Kekssüchtigen als Chips-Experten einzuschleusen ist gescheitert.
Hiermit bist Du zu Heisshungerattacken, nicht unter DREI Wochen verdammt!
Schäme Dich!

Aber es hat einen Riesenhaufen Krümel hinterlassen, @LittleRedFox
Deshalb muss es ja auch als Krümelexperte befragt werden. Sofern man natürlich ein seriöses Werk verfassen möchte.

Dazu passend: https://youtu.be/Ye8mB6VsUHw

*einmisch und klugscheiß* Das Krümelmonster wollte immer Kekse, mit Krümel hat er sich nicht zufrieden gegeben.

"War das Krümelmonster nicht ausschließlich auf Kekskrümel aus??"

Jaha, wenn man ausschließlich der Lügenpresse glaubt, dann mag das so sein, @jane doe 🙅

War das Krümelmonster nicht ausschließlich auf Kekskrümel aus??
😆

Sind die Krümel aus einer leeren Chipstüte geklaut, @Mattilda und wurde das Krümelmonster für dieses Buch auch interviewt? Sonst halte ich das ganze für unseriös!

Ganz klar, PeppermintPatty:
Das erste handsignierte Exemplar (exclusiv MIT Krümeln!) geht an Dich! 😜

@Mattilda: Kauf ich. Sofort.

"Die Chipstüte im Zeitalter von Wahrheitsanmassung und Fake-News"
Philosophische Betrachtungen eines knabberfreudigen Glutamatsüchtigen

erschienen im Donald- Trump- Verlag, Februar 2018
😂😂😂

@Pia
Dein Einwand ist durchaus berechtigt und würde die ultimative Wahrheit der "rumliegenden leeren Chipstüte" nur noch auf eine "rumliegenden Chipstüte" begrenzen. Ja, klar. Damit können sogar - eigentlich interpretationsfreie - Fakten in Frage gestellt werden.

@Mattilda
Ich denke, welches Beispiel herangezogen wird, ist eher unerheblich, da sich die daraus ergebenden Muster (meistens) wiederholen. Die Chipstüte ist so greifbar... 😉

Die negative Interpretation ist mir aufgefallen durch den Kommentar (weiß grad nicht mehr, wo er stand) "ob der andere die Wahrheit auch aushalten kann?" - Klingt für mich nach Ohrfeige.

Wie viel oder wenig Mühe ich mir mit Wahrheit und Transparenz gebe, hängt davon ab, wie wichtig mir mein Gegenüber ist.

@jane doe
Ich stimme Dir in vielen Punkten zu und muss schon sehr schmunzeln, dass auf der "Chipstüte" hier -als pragmatisches Beispiel- von Einigen gern "rumgekaut" wird ;-)))
(Danke , Mellis!)
Ich finde den Begriff Transparenz in diesem Zusammenhang nochmals wichtig und hilfreich.
Erst wenn ich meine vermeintliche (?) Wahrheit transparent mache (d.h. so gut als möglich meine Kriterien versuche zu erklären) und sich das Gegenüber ebenso darum bemüht, erst dann -glaube ich - gibt es die Chance auf Verstehen und Annäherung.
Diesen Aufwand betreibe ich tatsächlich auch nur bei Menschen die mir wichtig sind (so sie einen denn lassen..)

Mir ist aufgefallen, dass mehrfach angesprochen wurde, bei der Wahrheit zu bleiben muss zwangsläufig negativ sein.

Das hab ich so garnicht empfunden....*grübel
Aber ich denke auch dass "bei der Wahrheit bleiben" eher mit dem Bemühen um Ehrlichkeit, also einem aktiven Prozess, zu tun hat.
Während die "Wahrheit" eher ein (scheinbar) unumstössliches Faktum sein möchte...
oder zumindest als solches oft eingesetzt wird.