Die Erwartungen der Umwelt und Gesellschaft
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Ich war schon immer rebellisch, direkt und unbequem. Dadurch habe ich immer wieder Nachteile - ja, auch im Job, da ich oft zu direkt die Meinung sage und meinen Weg gehe. Andererseits bin ich gut erzogen, höflich und zuvorkommend, hilfsbereit und .. ja.. nett ;o) Das führt dazu, dass ich z.B. gern bereit bin, auch am Samstag zu arbeiten, wenn es brennt - sage aber grundsätzlich "Nein" wenn man das von mir wie selbstverständlich erwartet ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.12.2018
"Wie geht ihr mit Erwartungen der Gesellschaft und Umwelt an euch um?

Wieviel lasst ihr zu, wieviel ignoriert ihr?"

Ich habe lange überlegt, ob ich auf diese durchaus interessanten Fragen öffentlich in einem Forum antworten will.

Meiner Meinung nach sollte die Frage noch ergänzt werden, weil es neben zulassen und ignorieren auch noch das Rebellieren gibt, das zwar nicht den besten Ruf hat, aber durchaus wichtig für die eigene als auch für die gesellschaftliche Entwicklung ist.
Plump gesagt, hätten Frauen immer getan was man von ihnen erwartet, hätten sie bis heute vermutlich kein Wahlrecht.

Zu mir selbst: Da ich aufgrund meiner Entwicklung einen Dauerspagat zwischen der bildungsfernen und bildungsbürgerlichen Schicht mache, wäre das Streben nach Erfüllung der an mich gestellten Erwartungen mehr oder minder ein selbstzerstörerischer Akt. Denn was auf der einen Seite Anerkennung bringt, kann auf der anderen Seite völlig verpönt sein.
Abgesehen von grundsätzlichen Erwartungen, die für ein gesellschaftliches Miteinander wichtig sind, bin ich also bemüht, Erwartungen zu ignorieren und Erwartungshaltungen möglichst klein zu halten, erwarte aber im Gegenzug auch nicht, dass man meinen Erwartungen zu entsprechen versucht.
Was negative (oder von mir so bewertete) Erwartungen angeht, die an mich gestellt werden, neige ich mitunter auch zur Rebellion oder wenn sie als Vorurteil oder Klischee daherkommen auch dazu, diese dann bewusst und mit einem breiten Grinsen zu erfüllen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.12.2018
Erwartungen sind meines Erachtens genauso subjektiv wie das, was man zu erfüllen bereit ist.

Ich lebe mein Leben, weil es mir so gefällt - ich muss niemanden etwas beweisen. Bin weder brav noch rebellisch, weil mir beides zu anstrengend wäre.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.11.2018
Ich habe nie wirklich in Schubladen gepaßt....auch nicht, wenn ich gewollt hätte. Zumal ich mich dann auch heute noch innerlich verrenken oder verleugnen müßte. Dafür bin ich glaube ich zu vielschichtig, zu neugierig und ggf auch zu wankelmütig, um an Dogmen festzuhalten.
Die Menschen schauen einem immer vor den Kopf, letztlich wollen sie nur sehen, was sie sehen wollen bzw, was ihren Werten und Normen entspricht......oder eben nicht entspricht.


Mit den Jahren bin ich mir meiner selbst sicherer geworden und traue mich immer mehr, authentisch zu sein und mir selber treuer zu leben.
Völlig frei zu sein, sich nicht um die Meinung von Mitmenschen zu kümmern, bedeutet entweder eine ziemliche Ignoranz
;-)
oder viel Mut und Stärke. Denn ich glaube, viele Menschen projezieren mit passiver Aggressivität ihren Neid und Mißgunst auf anders lebende und werten dann ab.
Erwartungen der Umwelt an mich??
Im Teenie und jungen Erwachsenenalter ging das ja so gar nicht! 'Hoppla hier komm ich' und niemand presst mich in eine Schublade, war das Motto. Und wenn ich die Anderen so gar nicht mochte, na dann wurde das 'ich bin dagegen' Syndrom sogar sehr extrem. Von politisch extrem links bis extrem rechts kann ich unter Druck alles diskutieren. Hauptsache, ich muss nicht mit Langweilern, Spießern & Idioten auf die gleiche Seite stellen. 🙄

Irgendwann fiel mir auf: Huch, ist ganz schön anstrengend so ständig gegen den Strom zu schwimmen. Nicht alles ist einen Kampf wert, ich rette nicht die Welt & will das auch überhaupt nicht.

Ich versuche nun meine Kämpfe wohl dosiert zu fechten & übe mich stetig mehr in 'smile & waive'.

Bei Mensvhen die mir sympathisch sind Frage ich bei Unsicherheit auch konkret nach: was erwartest Du nun von mir? Das wertet man immer als sehr, sehr direkt, aber eigentlich geht's mir dann wirklich nur darum, mir mit solchen Informationen Hilfe zu holen, wo die Grenzen der Anderen liegen & ob ich deren Erwartung realistisch erfüllen könnte oder als Selbstschutz direkt aussteige.
Meine Kräfte sind begrenzt & ich muss mit damit gut haushalten.
Ich bin eher „punk“.
Durch mein lebenslanges Übergewicht bin ich schon immer eher aufgefallen als andere. Aufgrund einer leichten Hörschwäche rede ich auch lauter.
Als jüngste von Vieren, musste ich mich behaupten und war schnell früh sehr selbstständig.
Ich war schon als Jugendliche ein Punk und hab gegen mein biederes Elternhaus rebelliert.
Mein Bruder und ich sind nicht „auf den Kopf gefallen“, aber das hat auch oft Probleme mit sich gebracht. Viele - vor allem Kollegen- hatten kein Verständnis dafür, dass uns gewisse Dinge einfach leichter fallen.
Ich weiß, dass ich nicht unbedingt teamfähig bin und nicht immer sozial kompetent handel.
Aber das bringt meine Krankheit leider mit sich.
Jetzt -mit Ü50- wirds leichter und ich hab jetzt ein Arbeitsumfeld, dass mit mir „gut zurecht“ kommt. Meine neu gefundenen Freunde (durch den Umzug ins Allgäu) mögen mich für das was ich bin. 🤗
Durch meine Haare und meinen stark tätowierten Körper fall ich natürlich immer noch auf 🤣
Ich bin und bleibe Punk...durch und durch!

In einer Partnerschaft bin ich allerdings das Gegenteil!
Wenn ich liebe, dann geb ich viel und der Punk ist weg. Manche Männer mögen es und manche leider eben nicht.
Aber ich kann mich halt nicht ändern oder verbiegen...😇

DANKE Pudelin! Tolles Thema❣️
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.11.2018
Wie geht ihr mit Erwartungen der Gesellschaft und Umwelt an euch um?

Wieviel lasst ihr zu, wieviel ignoriert ihr?

Seid ihr eher "brav" oder mehr "punk"?

Ich bin schon immer mit ziemlich vielen Erwartungen konfrontiert gewesen und habe mich da auch durchaus schwer getan mich abzugrenzen. Da "unabhängiger" zu werden, ist eigentlich ein Prozess, der sich durch mein gesamtes Erwachsenwerden zieht.