Die Angst vor dem Mainstream, warum wollen wir besonders sein, weshalb haben wir "Angst" durchschnittlich zu sein?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2017
Ich finde nicht , dass Anpassung das richtige Wort ist...individuell zu sein, heißt ja irgendwie seine eigenen Bedürfnisse wahrnehmen zu können und nicht zu übergehen... ist ja nicht gleichzusetzen mit Rücksichtslosigkeit oder Egoismus....ein Kind bedürfnisorientiert zu erziehen, heißt ja nicht, ihm keine Grenzen aufzuzeigen...auch ein Kind kann lernen und spüren, dass auch das gegenüber Bedürfnisse hat , über die man nicht hinwegtrampeln kann....das ist doch kein Schwarz-Weiß-Ding...ich denke, das Gegenteil ist der Fall...wer sich selbst gegenüber genug Emphatie besitzt, kann diese auch für andere aufbringen...das ist die Grundlage für soziales Verhalten....man handelt also zu Gute der Allgemeinheit aus einem Tiefen Empfinden heraus und nicht, weil es gesellschaftliche Norm ist...ich kenne viele kleine , bunte Gemeinschaften, da geht das Konzept sehr wohl auf, ganz ohne Anpassung und Zwang und Normen....und das schon über viele Generationen....es wäre das Paradies, würde das mehr um sich greifen....Und nochmal ein Veto: Da ich ehemalige Kinderkrankenschwester bin...in keinem anderen beruflichen Sektor sind mir mehr bunte Vögel begegnet...sieht man vielleicht nicht gleich unter den weißen Roben...;)...klar, gibt es auch dort ganz viele angepasste Menschen...wie eben überall...

Ansonsten unterschreibe ich den vorherigen Beitrag von Mausespeck....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2017
Ich meinte Pflegeberufe, Betreuungsberufe, Therapeuten und ja, natürlich auch Lehrer usw.

Ich verstehe gerade deine Aussage bzgl. des öffentlichen Dienstes nicht so ganz, wenn ich ehrlich bin.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2017
@Mausespeck...dien letztes Argument mit den sozialen Berufen zieht nicht....wenn du mit sozialen Berufen, Lehrer , Sozialpädagogen usw. meinst ist es darauf zurückzuführen , das diese im öffentlichen Dienst tätig sind und sich auch nicht wirklich dem Leistungsprinzip unterzuordnen haben. Krankenschwestern oder Altenpflegerinnen sind ganz selten ,,bunte Vögel".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2017
@ DadohnePlan

Ich kann dir da absolut nicht zustimmen. Wer an den Mainstream angepasst lebt, an was passt er sich genau an?
An eine Ellenbogengesellschaft in der sich jeder selbst der Nächste ist und in der man hauptsächlich funktionieren muss?

Kinder müssen am besten 7 Tage die Woche zum Tennis, zum Sprachkurs für 3 jährige und die Nachhilfe darf man auch nicht vergessen.... das ist der neue Mainstream was die Kids angeht.
Wir haben Kinder, die unglaublich gestresst sind bis hin zum Burnout, Kinder die regelmäßig Kopfschmerzen haben und das alles nur, weil sie bis zum Erbrechen optimiert werden. Bloß nicht der Durchschnitt, man MUSS ein besseres und wertvolleres Kind in die Gesellschaft einführen als die Anderen.
Zeit für Freunde bleibt da oft nicht und genau dann haben wir doch ein Problem was den sozialen Aspekt angeht.

"Kinder zu Individualisten erziehen"? Besser als zu Lemmingen, die nicht gelernt haben die Welt differenziert zu sehen und die blind der breiten Masse folgen.

Zum Thema Narzissmus, der beinhaltet in der Regel ein riesiges Selbstwert-Defizit, was meinst du also wer davon eher betroffen sein wird?
Jemand, der nie gut genug war und ständig optimiert wurde oder Jemand, der gut genug war, der so sein durfte wie er nunmal war?


Ps. Guck dir mal die Menschen in sozialen Berufen an. Das sind ganz oft die Bunten, die Individualisten. Es sind eben nicht die "grauen Herren" ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2017
@ HatkeinenNamen...hier geht es nicht um Einzigartigkeit, sondern oft um den verzweifelten Versuch etwas Besonderes darzustellen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2017
@Gentleman45

"Aber jeder Mensch ist in seiner Art einzigartig und besonders."

Das widerspricht dem, was die TE sagt überhaupt nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2017
Mir wurde von einigen Männern rückgemeldet das mein Leben so total von der Norm abweicht. Und das war nicht positiv gemeint. Ich habe persönlich gar nichts gegen Mainstream aber offenbar bin ich es nicht. Und es ist schwer jemanden zu finden dessen Leben in meines passt und der sich damit wohl fühlt. Mal sehen was 2018 bringt
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2017
hier wird immer nur über den Einzelnen debattiert. Ein anderes , vielleicht viel größeres Problem, der Individualisierung der Gesellschaft ist das dadurch Gemeinschafft und Verantwortung oft hinten angestellt wird. Der Mensch ist soziales Wesen und damit eine Gemeinschaft funktioniert, gehört Anpassung dazu. Oft hab ich in meinem Bekanntenkreis erlebt, das Kinder oft zu Individualisten erzogen wurden. Das hat alles gut funktioniert bis zu dem Moment wo Anpassung und etwas zurücknehmen des Ichs gefragt war. Man muss sehr aufpassen , das das Anders sein wollen nicht in Narzismus umschlägt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2017
Ich kann der TE nur teilweise zustimmen. Ja ich finde Mainstream nicht schlecht oder bedauernswert. Und ja eine authentischer Mensch ist besser als sich zu verbiegen um mit aller Macht sofort herauszustechten. Aber jeder Mensch ist in seiner Art einzigartig und besonders.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
@Sunny
sign.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Ich glaube wenn sich mehr Leute trauen authentisch zu sein, wird es viel bunter. Anpassung macht grau.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Natürlich @ Sternentänzerin,

sorry... Sternenstaub wtf :D :D :D
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
@ Sternenstaub

Ja da hast Du Recht!

Das ist überhaupt der Ursprung allen Übels glaube ich .. die Erziehung zu etwas Bestimmtem, das man eigentlich garnicht ist.
Damit stürzt man seine Kinder (auch da hast du recht,früher war es definitiv schlimmer) oft einfach in eine Identitätskrise :(
"als Mädchen muss man...", "Ein Junge darf nicht...", "wir verkehren nicht mit xyz".

Ich erziehe und leite aber ich produziere hier keine kleine feine Dame, nur weil ich 'ne Tochter habe.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
hm....ich glaube, die Größte Hürde in uns, die werden als Mauern in der Kindheit angelegt...du darfst, man sollte, das tut man nicht, das gehört sich nicht...usw....und so werden die Dinge, die uns ausmachen, von denen man aber "gelernt" hat, dass sie von unseren Bezugspersonen abgelehnt oder gar verboten, herabgewürdigt, lächerlich oder sonste was gemacht werden, a, später auch zu den Dingen, die wir bei uns selbst ablehnen ( und dadurch auch beim Gegenüber und im Außen) und dass durch oft gegensätzliches Verhalten ausdrücken....oder man bleibt ein ewiger Rebell und tut gerade und dann erst Recht nicht dass, was ein anderer von einem erwarten könnte, unabhängig davon , ob man eigentlich doch gerne so wäre oder dies und das täte...

Selbstliebe und Selbstakzeptanz wurden einem halt aberzogen , früher noch viel mehr, heute verändert sich da einiges...die Menschen wachsen mit mehr Selbstverständns für ihr eigenen individuelles Sein, Erziehung orientiert sich immer öfter( aber noch lange nicht oft genug) an den Bedürfnissen der Kindern...das finde ich gut...( Helieltern und antiautoritäre Erz. meine ich damit nicht!) ....

Es ist ein langer und schwerer Weg als Erwachsene Person erstmal wieder zu sich selbst zu finden....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
@ Dagmar

Ja ganz genau, jeder der in einer bestimmten Masse auffällt, geht in einer anderen komplett unter, so ist das nunmal. Ich falle zB. in "meinen" Kreisen optisch NULL auf, da sehen ja auch alle irgendwie gleich aus, woanders dafür sehr (dann allerdings oft negativ).

Zu der Authentizität:
Die netten Menschen, tun so als ob sie das nicht sind weil es wohl besser beim anderen Geschlecht ankommt. Die un-netten Leute tun so als wären sie sehr nett. Der Spießer tut so als wäre er völlig unangepasst und flippig weil das irgendwie In ist und naja dann gibt's ja auch noch die, die vorgeben ein solides Leben zu führen, dies aber absolut nicht tun.
Für Jeden gibt's sicherlich den passenden Partner, aber so geraten immer die Falschen aneinander :D

Viele haben anscheinend wirklich Angst davor er/sie selbst zu sein und das liegt sicherlich nicht zuletzt daran wie wir über andere reden und wie wir damit andere auch "abwerten" :/
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Jeder Mensch möchte "wahrgenommen/ gesehen " werden. Als Person in seinen /ihren ganzen Fassetten.
Hmm, wird eine graue Maus vor grauem Hintergrund gut "gesehen",schmunzel
Eine Bunte vor buntem Hintergrund wohl auch nur schwer ;-))

Ich fände es einfach super, wenn Menschen sich trauen authentisch zu sein.
Nicht nur in "äußeren" Dingen, auch in ihrer Persönlichkeit und Sichtweisen und Haltungen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.12.2017
Büdde^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.12.2017
Oh, da hatte ich offensichtlich eine Bildungslücke. Danke fürs Schließen derselbigen, Paul. 😘
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.12.2017
Du und deine Buchstaben. 😆😆😆
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.12.2017
Denitiv!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.12.2017
Ich kenne ähnliche Geschichten wie Kaffee-Pause.
Früher wurde ich oft kritisch beäugt oder gar imitiert, jetzt irgendwie auch, aber mehr deshalb, weil ich die massentaugliche Pseudo-Flippigkeit nicht mitmache und dadurch wieder mal anders bin.
Mir ist es aber ziemlich egal, ob irgendwas besonders ist oder nicht, ich bleibe mir lediglich treu.

@Paul
Ein "schwarzer" bleibt man immer, egal was man anzieht. ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.12.2017
Ach ja, da war ja eine Frage am Eingang^^

Keine Ahnung, ich will nicht anders sein, im Gegenteil ich wünschte die meisten würden denken, fühlen und warnehmen wie ich. Dann würde ich die Menschen verstehen, Weltfrieden wäre und Nutztiere würden glücklich sterben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.12.2017
Ich weiss jetzt warum mich total verrückte, durchgeknallte Einhornfans irgendwie nerven.

Weil es sehr oft (nicht immer!) die gleichen Leute sind, die einen vor 10 Jahren wie eine Irre behandelt hätten, hätte man da Einhörner gesammelt, Heute kaufen sie ohne mit der Wimper zu zucken im Discounter die Domestos Limited Edition mit Einhorn Klosteinen (Ja dass gibt es wirklich!) und fühlen sich dabei total originell und crazy.

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/91RIywpLY5L._SY606_.jpg

Frauen die mir als Jugendliche quasi die Freundschaft aufkündigten weil ich über eine Tätowierung nachdachte (eine sehr kurze Phase, fragt nicht!) als eben wirklich noch kaum jemand tätowiert war, die selben Frauen sind jetzt diejenigen, die stolz, ihre in den Unterarm gekratzten Tinten-WW-Sterne präsentieren, die sie sich als Belohnung für eine Abnahme gegönnt haben.

Genau wie die Leute die mich bescheuert fanden als ich in den Achtzigern blaue Haare wollte, sich heute aber mit ihrer Wechseljahrs peppig-verrückten bunten Strähne wie halbe Punks fühlen und meinen ich bräuchte jetzt auch ganz dringend "was Freches".

Verrückt darf man in einer solchen Welt eben erst sein, wenn der Trend bereits im Aldi angekommen ist und wirklich jeder mitmacht. Dann ist es okay eine verrückte Nudel zu sein. Vorher nicht. Und das ist anstrengend, wenn man anders ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.12.2017
@Mausespeck ich habe keine Angst vor OT ;-) meines Erachtens nach, belebt das häufig Threads, ein "kein OT!" führt häufig seltener zum Ziel als auch mal Abzweigungen zu nehmen. ;-)
Schließlich ist es doch so:
"Auch Irrtümer haben ihren Wert. Jedoch nur hie und da. Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika."
Erich Kästner