Dick = krank - Schlank = gesund?
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Mich interessieren Eure Erfahrungen.

Beispiel;
Besuch beim Orthopäden wegen ausgerenktem Wirbel...

Dr.: Haben Sie schon mal daran gedacht ihre Brüste verkleinern zu lassen?
Patientin: Hä?
Dr.: Sie hätten solche Beschwerden nicht wenn Sie eine kleinere Oberweite hätten!
Patientin: Guckt verdutzt und ist -was selten passiert- sprachlos...
Dr.: Nehmen Sie das nicht gleich persönlich!
Patientin: Wie sollte ich das nicht persönlich nehmen, hier geht es doch um meine Brüste??!!
Dr.: Wenn sie so uneinsichtig sind, werden Sie später mal unter ganz furchtbaren Schmerzen leiden (renkt den Wirbel ein der sich seitdem seit Monaten nicht mehr ausgerenkt hat!) und verlässt das Sprechzimmer.

Beispiel;
Ultraschalluntersuchung im KH wegen Wassereinlagerungen in den Beinen...

Dr.: Sie sollten sich überlegen mindestens 30kg anzunehmen
Patientin: Hmmm... Ich schnippe mit dem Finger und wech sind die 30kg
Dr.: Nun Sie wissen aber schon das sie mit 30kg weniger nicht in dieser Lage wären und damit viel gesünder?
Patientin: Was machen denn die ganzen schlanken Leute mit geschwollenen Beinen da draußen im Wartezimmer? Sind die nicht krank?
Dr.: Nehmen Sie's doch nicht gleich persönlich.
Patientin: Nö... sind ja auch nicht meine 30kg über die wir hier reden....

Passiert Euch sowas auch? Mit Beschwerden zum Arzt und Pauschalbefund lautet: Abnehmen und Sie sind gesund?

Hallo Sonnenl....

nein, habe bisher noch keinerlei dieser Arztgespäche gehabt. Kann da nur sagen, Gott Lob. Habe vllt. auch durch langes suchen nach den richtigen Ärzten, die noch Zeit für Patienten haben, auch dabei meine Glückstreffer gefunden.

Es will nicht heißen, dass sie nie darüber sprechen, dass ich abnehmen sollte. Aber sie machen es nicht als 100%-Lösung für meine Beschwerden verantwortlich.

Hallo
ich denke die kennt fast jeder Dicke.
Ich war mal wegen einer Erkältung beim Doc und er sagte mir ich solle abnehmen. Klar sagte ich dann wäre die Erkältung an mir vorbeigehuscht weil nicht so viel Angriffsfläche vorhanden gewesen wäre...
Ich bleibe dabei das viele Mediziner mit dem Thema "Abnehmen" eh überfordert sind. Sie denken das es reicht wenn sie einen ständig pisacken das man zu dick ist würde reichen. Bzw überweisen zur Ernährungsberatung.

ABER...ich gebe auch zu, seitdem ich fast 50 KG verloren habe, haben sich viele Schmerzen die ich hatte, in Luft aufgelöst.
LG

@Sweetrubensweibchen

Ja, das kann ich aus eigener Erfahrung natürlich auch bestätigen. Allerdings... so massive "Eingriffe" wie Brustverkleinerung oder eben auch 30 - 40 oder mehr Kilos abnehmen passieren ja nicht über Nacht. Nützt also bei den akuten Beschwerden rein gar nichts und so manche zarte Seele bekommt sicher schon einen Horror davor ständig selbst für diese oder jene Beschwerde verantwortlich gemacht zu werden, weil's ja so viel Spaß macht macht krank zu sein.

@SheDreams

Gott sei Dank gibt es auch diese aussterbende Art von Ärzten, die sich mehr als 3 min. Zeit nehmen, noch. :-)

Bei uns im Verein haben wir einen Mann, der ist ca. 1,90m groß, sehr sehr sehr hager, grade 50 geworden und wurde vor ca. 10 Jahren schon an der Hüfte operiert.... Da braucht´s wohl keinen weiteren Kommentar.

Ja solche Gespräche kenne ich auch . Ich habe bald einen MRT Termin und ein MRT Gerät zu finden das für Übergewichtige zulässig ist war nicht leicht .

@ Berliner Moppelchen

Diesen Horror -leide auch noch extrem unter Platzangst- kenne ich auch!

Also da ich seit fast 20 Jahren im medizinischen Bereich tätig bin, kann ich Euch sagen, dass "Adipositas" (Fettleibigkeit) immer die erste Diagnose ist, die der Arzt bei einem Patienten ab max. 5 kg Übergewicht für die Abrechnung eingibt, völlig unabhängig davon welche Bescherden der Patient hat (sogar beim HNO-Arzt !). Das ist traurig, aber grausame Realität:-(

ich war auch schon ein paar Mal in der "Röhre des Grauens" ;-))

ich pass zwar in eine normale rein, allerdings ohne eine Beruhigungsspritze ging da nichts.
Erst hab ich´s ohne versucht - voll Panik bekommen, hab die Schwester beleidigt "du blöde Kuh lass mich hier sofort raus, ansonsten mach ich aus dir Kleinholz"
....... das war die softe Ausführung ;-)

Dann kam der doc, gab mir eine Spritze ....... und ich fand die Röhre toll, alles schee bunt und völlig relaxed.

Ansonsten habe ich nicht wirklich schlechte Erfahrungen gemacht in Bezug auf mein Gewicht, heisst allerdings nicht dass mich noch kein Arzt darauf angesprochen hat, jedoch immer so, ohne dass ich mich angegriffen oder verletzt fühlte.... Fakt ist nun mal dass ich Ü-Gewicht habe, und dass Ü-Gewicht für manche Krankheiten förderlich ist, ist mir auch bekannt

Ich hab so eine Erfahrung im Krankenhaus gemacht, nach einer OP hat sich die Schnittwunde entzündet, selbstverständlich war nur mein Gewicht dran schuld und nicht etwa die Tasache, dass die unsauber gearbeitet haben..imselben Krankenhaus wurde ich auch in einem "Patientenaufenthaltsraum" (!!!) untergebracht...besonders interessant war, dass darauf eine schlanke Freundin kurze Zeit später genau dieselbe Entzündung hatte...

Joa und mein Arzt hat mich schon angesprochen wegen meines Gewichts...aber nicht so, dass ich mich persönlich angegriffen gefühlt habe

@ Sirona

Ich persönlich bin ja eigentlich "hart" im nehmen aber es gibt sicher Menschen die wirklich darunter leiden und sich schon vor einem Arztbesuch den Kopf darüber zerbrechen... DAS find' ich schlimm

@ DASVollweib

Es ist natürlich richtig das Übergewicht das eine oder andere nicht grade positiv beeinflusst. Wer das nicht sehen will ist nicht ehrlich zu sich selbst.

@ SweetShadow25

Ja, solche Aussagen von den Herrlichkeiten in Weiß können manchen -der eh schon unsicher oder unglücklich wegen seines Gewichtes ist- schon verletzten.

Mir persönlich fällt nur die Unverhältnismäßigkeit auf bei einem ausgerenkten Wirbel gleich mit einer Brustverkleinerung zu kommen... Kann solche Gedankengänge und Äußerungen nicht nachvollziehen.

@Sonnenlachen64
Ich finde diese Entwicklung auch ganz grausam und erniedrigend noch dazu - mir geht es ja auch so, wenn ich zum Arzt gehe

@ Sirona

Eben! Ich meine ich -zu aller Erst- weiß ja schon mal das ich übergewichtig bin. Das ist ja keine Neuigkeit die sich erst beim Eintritt ins Untersuchungszimmer offenbart und einen Schock über die plötzliche Entdeckung dieses Umstandes bei mir auslöst. Aber wer zum Doc geht fühlt sich doch eh schon schlecht, weil er Schmerzen, Unwohlsein ect. verspürt. Dann immer noch die Mitteilung "aufs Rezept" zu bekommen das man ja irgendwie immer auch selbst Schuld ist, ist unschön

@sonnenlachen64,
ich habe diesbzgl. noch keine schlechten erfahrungen gemacht... :-)

zu deiner frage sage ich ganz klar: NEIN! ich kenne eine menge schlanker menschen die nicht so gesund sind wie ich ^^

@ ? Amazing ?

Es ist schön auch mal ein so klares Nein zu lesen, :-) denn ich kenne wirklich kaum Jemanden mit "Format" bei dem das Thema Gewicht nicht zumindest in irgend einer Form Thema beim Arztbesuch ist.

Der Patient kriegt's ja - Gott sei Dank - nicht immer mit, dass er gleich den "Adipositas-Stempel" aufgedrückt bekommt, allerdings sind manche Ärzte da ziemlich undiplomatisch

Meine Antwort auf eine solch überragend fachmännische und kompetente Diagnose meines Arztes ("sie sind zu dick, sie sollten abnehmen") war:
"Oh mein Gott, sie haben Recht! Wie konnte ich mein Übergewicht übersehen! Danke für die Diagnose, bekomm ich jetzt, wo es bekannt ist was ich habe, ein Medikament dagegen verschreiben?"
Mein Arzt hat nie wieder ein Wort drüber verloren ;)

@ -Serendipity-

Würden mehr über solche Schlagfertigkeit verfügen ;-) würden sich diese Standarddiagnosen bald in Luft auflösen und man könnte entspannter im Wartezimmer sitzen.

Also ich hab mir vor 2 jahren den schienbeinkopf zertruemmert (so was kann passieren wenn man zu langsam ski faehrt :) ) wurde dann ne kopmplizierte op... und keiner der profs oder aerzte hat was gesagt.... sondern ich bekam zu hoeren: ihr beinmuskulatur ist sehr gut , treiben sie regelmässig sport
? sag ich ja spiel tennis und fahr ski und inliner antwort : super , man merkt es an ihrer beweglichkeit etc...
klar kam mal der satz, das bein duerfen sie nicht so shcnell belasten wie jemand mit weniger gewicht, aber das hab ich nicht als schlimm aufgefasst, sondern einfach nur ne feststellung.. ggg der ich ja auch nciht widersprechen konnte oder wollte, denn es stimmte ja...

und von keinem anderen arzt wurde ich bisher diesbezueglich irgendwie bloed von der seite angemacht.
also nix von wegen waeren sie mal schlank, dann waeren sie gesund

oje...die orthopäden...
so einer wars bei mir auch...
nachdem er seine belehrung beendet hatte, sagte ich dann...ok, danke...ich bin aber wegen rückenbeschwerden da, udn nicht, weil ich dick bin....

sonst bin ich in der glücklichen lage sagen zu dürfen, das ich tolle ärzte gefunden habe.

*g* Das kenn ich von ner Untersuchung beim Betriebsarzt zwecks Einstellung zur Ausbildung. Der Arzt kam auch rein, hat mich von oben bis unten angeguckt und meinte: Sie haben starkes Übergewicht! Darauf ich (nach einem eigenen, ausführlichen Blick von meinen Zehenspitzen bis zu meinem Vorbau) : Echt? Ist mir noch gar nicht aufgefallen.
Damit war das Thema erledigt. (eingestellt wurde ich übrigens auch nicht, aber egal)
Ansonsten hab ich bisher auch ziemlich Glück gehabt, was Ärzte und mein Gewicht angeht. Mein Frauenarzt meinte nur ganz am Anfang mal, dass er lieber Ultraschall bei mir machen würde als mich nur abzutasten, da das bei meinem Gewicht zuverlässiger wäre, kommt aber irgendwie auch ohne Ultraschall zurecht (das müsste ich dann nämlich immer selber bezahlen; ein Schelm, der böses dabei denkt...).
Und mein Hausarzt hat bei meinem ersten Besuch bei ihm zu mir gesagt: Sie werden wohl wissen, dass Sie Übergewicht haben, wenn Sie drüber reden möchten, Hilfe wollen oder ähnliches, dann sprechen Sie mich an, ansonsten sind Sie halt so wie Sie sind und wissen über die Risiken wahrscheinlich fast besser Bescheid als ich.
Auch da also: Thema erledigt. :o)
Meine Tante hat da weniger Glück. Die hat diverse (gewichtsunabhängige) Krankheiten und Allergien und bekommt immer zu hören: Sie müssen abnehmen, dann fallen die Beschwerden auch weg. (Frag mich immernoch wie eine Latex-Allergie und eine Kobalt-Allergie weggehen können, wenn man abnimmt). Irgendwann ist ihr mal der Kragen geplatzt und sie hat zu einem von diesen Ärzten gesagt: Wenn Sie mir schriftlich garantieren, dass alle meine Beschwerden weg sind, wenn ich 30 kg abnehme, dann lass ich mir die Zähne verdrahten!
Soviel also zu Schlagfertigkeit. :o)

@ Sirona
Zur Vorgehensweise von Ärzten und Krankenhäusern mit der Diagnose Adipositas und deren bevorzugte Anführung in Befunden und Krankenakten, kann ich aus eigener Erfahrung leider nur sagen, es wird auch in Österreich sehr weit verbreitet so gehandhabt.
Zum Einen, weil die Diagnose mit A beginnt und die Aufzählung teilweise alphabethisch erfolgt. Und zum anderen, weil man immer auch meint, man müsse den Kollegen diese Information weitergeben und natürlich auch wegen der Verrechnung mit der Krankenkasse.

Hier in Österreich hat sich in zahlreichen Spitälern, vor allem aber bei den Uni-Kliniken sogar eine noch unmenschlichere Vorgangsweise durchgesetzt. Es wird nicht nur in großen Lettern die Diagnose Adipositas zumeist zu oberst angeführt, sondern für den betreffenden Arzt/Befundleser praktischerweise gleich der BMI ausgerechnet und in fetten Lettern ebenso in einer der ersten Zeilen vermerkt (teilweise auch mit Rufzeichen). Das heißt, man wird sofort ? ohne dass einen der behandelnde Arzt je zu Gesicht bekommen hat ? in eine Schublade getan.
Oder soll es vielleicht dazu dienen, dass man unter den Wartenden im Warteraum schneller und besser erkannt wird und persönlich mit dem Namen begrüsst werden kann? ;-)