Diagnose Krebs
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.12.2013
Hallo Kathilein26,

ich würde mich an deiner Stelle an den Hausarzt wenden, da du derzeit aus deiner Beschreibung heraus sicher nicht arbeitsfähig als Krankenschwester bist.

Wir lassen offen, warum dein Yin und Yang eine Störung aufweist. Denn der Körper ist aus dem seelischen Gleichgewicht heraus gekommen, so daß die Stimmungsschwankungen bis hin zur depressiven Verstimmung etwas ganz normales sind, die viele in einer sehr belastenden Situation erleben können.

Mir fällt spontan eine Gesprächstherapie bei einem Psychotherapeuten ein, die ich hier anrate. Denn das sind Vollprofis, die sich tagtäglich mit solchen und anderen Problemen beschäftigen. Viele Topstars und Profis suchen die Leute auf, aber auch Geschäftsleute und Führungspersönlichkeiten.

Die meisten Freunde können Trost und Halt geben. Und da ist eben noch so ein Experte erforderlich. Du weißt aus eigener Erfahrung, wie dankbar dir so mancher Patient ist, den du wieder auf Vordermann gebracht hast. Und hier darfst du ruhig mal in eine andere Rolle, der Nehmenden schlüpfen.

Die Entfernung kann nicht weggezaubert werden. Als Zweites fällt mir auch die Patientenverfügung ein, da ja einiges im Vorfeld zu beregeln ist, was die Wünsche deiner Mama anbelangt:

http://www.bmj.de/DE/Buerger/gesellschaft/Patientenverfuegung/_doc/_doc.html

Jeder Mensch kommt wieder auf die Welt. Und so beachte den Wunsch von deiner Mutter, wie sie vom Hier und Jetzt verabschiedet werden will. Ich weiß, dass man über diese Dinge möglichst nie reden will.

Deine Tränen sind für das innere Bereinigungsprocedere sehr wichtig, was bereits beim Lesen der Zeilen eintreten kann. Denk an was schönes, mach was, was dir angenehm erscheint. Und so drücke ich deiner Mutter natürlich die Daumen !
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2013
Kathilein26, Deine Angst macht mich sprachlos, Du durchlebst gerade den Alptraum jedes Kindes.

Es klingt so, als ob ihr eine liebevolle Familie seid, daraus könnt ihr Kraft schöpfen und euch gegenseitig stützen.
Ich wünsche euch diese Kraft und viel Liebe und Hoffnung.

Am wichtigsten ist, dass ihr deiner Mutter zeigt, dass ihr für sie da seid und den Weg gemeinsam mit ihr geht, ihre Entscheidungen akzeptiert.
Hallo kathilein26 .ich habe leider in den letzten Jahren mehr Erfahrungen gemacht, als mir lieb ist und zwar mit beiden Elternteilen.Zunächst einmal wünsche ich dir viel kraft und machen wir uns nichts vor. Die wirst du brauchen. Bei aller Liebe und Fürsorge musst du aber auch aufpassen, das du selbst nicht auf der Strecke bleibst, denn an dir wird sehr viel Last hängen bleiben. Wenn fu möchtest, darfst du mir gerne eine PN schreiben, denn ich kann mich gut in deine Lage versetzen umd weiß, das man manchmal einfach nur jemanden zum reden braucht. Wünsche dir und deiner mum jedenfalls alles erdenklich Gute
Mark
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2013
@kathilein26 - als krankenschwester hast du doch sicher die möglichkeit eine professionelle hilfe in anspruch zu nehmen, sprich psychologische betreuung für dich. als meine mutter dem tode näher war als dem leben hat mir das ungemein geholfen und ich denke nicht, dass ich es ohne geschafft hätte. ich kenne dich nicht aber ich weis wie es dir im moment geht und drücke dich ganz fest!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2013
Ich würde auch versuchen, bei ihr zu sein. Weiß nicht, ob und wie das möglich ist.
War schon selbst betroffen.
Überstanden.
Nun kämpft mein Schwager.
Meine Schwester hat sich voll und ganz auf ihn eingestellt.
Sie macht im Moment auch ganz viel mit.
Wenn er sagt, ich möchte jetzt das oder das machen.
Oder dahin fahren.
Es geht mir heute nicht so schlecht.
Dann lässt sie alles stehen und liegen und versucht, nur für ihn da zu sein.
Das geht nicht immer, sie arbeitet als Nachtwache in der Kinderklinik.
Aber sie hat viele Gespräche mit uns geführt.
Und sie macht jetzt alles so, dass sie möglichst wenig Schuldgefuehle hat, wenn er nicht mehr da ist.
Er sieht alles ganz realistisch und ist unglaublich tapfer.
Er jammert nicht, wird höchstens böse, wenn meine Schwester sich zuviel kümmern möchte.
Er nimmt seine Krankheit voll und ganz an.
Er hadert nicht oder fragt nach einem Warum.
Wir fragen uns manchmal, wo er all diese Kraft hernimmt.
Es gibt Tage, die verbringt er fast am Stück im Bad.
Weil.ihn die Nebenwirkungen der Chemotherapie umhauen und der ganze Magen-Darm-Trakt verrückt spielt.
Es ist bei ihm ja nicht mehr operabel.
Hat auch schon gestreut.
Er hat sich eine Parzelle in einem Ruheforst gekauft und ist überzeugter Atheist.
Ich habe meine Eltern schon vor 7 bzw. 20 Jahren verloren.
Aber es tröstet, dass ich so gut für sie da war wie eben möglich.
Ganz viel Kraft.
Ich denk an euch.

Edit: Korrektur Tippfehler :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2013
Liebe Kathilein26,
eine ähnliche Erfahrung hatte ich in den letzten Jahren auch mit meinem Paps und meinem allerbesten Freund. Ich arbeite auch im medizinischen Bereich und kann nur sagen, es ist kein Vorteil...im Gegenteil, man weiß zu viel!
Wegen der Diagnose bist du verständlicherweise in einem Schockzustand, darum auch die schlechten Träume. Aber glaube mir, du wirst viel Kraft und Stärke aufbringen. Frage mich nicht woher sie kommt. Bei mir war es jedenfalls so. Auch schwache Momente gehören dazu und die solltest du auch zulassen, egal in welcher Form.
Dir und deiner Mum wünsche ich viel Kraft und alles Gute für die kommende Zeit.
Manchmal kann ein Fremder mit ähnlicher Erfahrung aber besser trösten oder "Rat geben" als ein emotional involvierter, überforderter und somit hilfloser Freund oder Angehöriger. Mit anderen "Betroffenen" kann man u.U. Klartext reden und von den Erfahrungen der Anderen profitieren.
Ich drücke der TE die Daumen, daß sie hier so jemanden hilfreichen findet. Alles Gute!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2013
@IKathilein26: Bitte verstehe mich nicht falsch, aber ich finde es schade, dass du anscheinend keine Freunde/Bekannte hast, an die du dich in dieser schweren Lebensphase wenden kannst und so ein ernstes Thema öffentlich im Forum mit Unbekannten teilen musst.
Ich wünsche dir viel Kraft!
Liebe Kathilein26

Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft. Ich habe meine Mutter vor einem Jahr im September mit der gleichen Diagnose verloren. Sie hatte allerdings schon 7 Jahre zuvor auch Blasenkrebs, der erfolgreich operiert wurde. Er kam leider wieder zurück. Der ganze Unterleib war bei ihr auch schon betroffen und es wurde nicht mehr weiter operiert, direkt wieder zugemacht.
Keiner kann dir sagen wie du damit umgehen kannst. Ich selbst hab, nach einem Jahr, immer noch keinen Weg gefunden und ich bin in Trauer wie am ersten Tag. Eine Mutter ist eine Mutter. Das einzige was mir ein wenig geholfen hat, dass ich bis zur letzten Minute bei ihr geblieben bin und sie auf ihrem letzten Weg begleiten konnte ...

Viel Kraft!
Kathilein...ich hab da nur einen kleinen,aber einen immeswichtigen Tipp für dich...
Egal wie hart die Situation ist...ihr müsst alle positiv denken.Keiner von euch darf sich hängen lassen.
Mein Vater hatte vor 3 Jahren eine schlimme Krebserkrankung und laut Staging hätte er keine Chance mehr gehabt.
Wir haben zum Glück den richtigen Onkologen gefunden,der uns von Anfang an eintrichterte..."Wir wollen nicht verlängern,sondern heilen!".
Mein Vater ist nach großer OP und Chemo seitdem Krebsfrei und das schon seit 3 Jahren.
Vielleicht hilft dir das ein wenig weiter.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2013
Der Umgang mit Krankheit, Tod und Sterben muss wohl jeder für sich selbst finden.
Ich habe nicht jede freie Minuten mit meinem Vater verbracht aber die Zeit die wir hatten war von hoher Qualität.
Du musst auch an dich denken damit du neben deiner Mutter im Krankenbett aufwachst.
Vielleicht suchst du Trost und Halt im Glauben...
Selbsthilfegruppen...es gibt so viele Möglichkeiten aber den Schmerz musst du im Endeffekt alleine aushalten und überwinden.
Wenn ich deine momentane Situation richtig deute, mein Tip: Lass dich AU schreiben, pack deine Plünden, Kind und Kegel (falls vorhanden) und fahre zu ihr.
Auch deine Mutter kann dich trösten.
Viel Kraft!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2013
Liebe @Kathilein- ich bin grad ganz sprachlos und kann an dieser Stelle einfach nur viel Kraft und Stärke - deiner Mutter und dir als Tochter..wünschen!
Hallo, bei meiner Mutti haben Sie vor 2 Wochen Blasenkrebs festgestellt, als Sie sie operieren wollten haben die Ärzte festgestellt das der Krebs im ganzen Bauchraum schon verteilt ist. Am 6.1. hat Sie eine große Op wo alle Organe entfernt werden die entfernt werden können. Da Sie auch noch Nebenerkrankungen hat, ist die Op ein ganz großes Risiko und eine Überlebenschance von 40 Prozent. Wenn Sie die Op nicht machen würde hätte Sie nur noch max 3 Monate. Ich hab so Angst Sie zu verlieren. Sie war immer die jenige die alles gemanaget hat in der Familie, alles ist zusammen gebrochen. Da ich selber Krankenschwester bin weiß ich auch was auf uns zu kommt, alles wird sich verändern auch wenn Sie die Op überlebt wird es nie mehr so sein wie vorher. Viele sagen zu mir Du bist ja Krankenschwester Du mußt doch wissen wie man damit umgeht. In dem Moment bin ich aber keine Krankenschwester sondern einfach nur Tochter. Eine Tochter die Ihre Mutti nicht verlieren möchte. Ein weiteres Problem ist das ich 650 km von Ihr wohne und zwar jeden freien Tag zu Ihr fahre, aber trotzdem kann ich nicht immer da sein und das schmerzt am meisten, wenn ich wieder so weit weg bin.
Ich hab jede Nacht Alpträume vom Krebs oder das meine Mutti nicht mehr da ist und wach schweiß gebadet auf. Meine Nerven sind am Anschlag und ich flipp wegen jeder Kleinigkeit aus, obwohl ich sonst eher der ruhigere Mensch bin und kaum aus der Fassung zu bringen bin. Ich kenne mich gar nicht so.

Hat jemand von euch schon solche Erfahrung gemacht? Weiß jemand wie ich ein Weg finden kann damit umzugehen?