Der Zusammenhang zwischen Diäten und der Gewalt gegen Frauen

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 89 Antworten

„Aurich“ (Pseudonym)

Um ganz ehrlich zu sein, ist mir das alles völlig egal .
Ich hab mit mir genug zu kämpfen , das ich nicht wieder da hin komme wo ich schon mal war .
Von mir aus können sich die Leute zu Tode hungern , fressen , saufen , rauchen oder sich 50 mal die Nase wie Michael Jackson operieren lassen .
Ich kann mich nur noch darüber amüsieren .

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

@mague Das klingt aber bei Cachalot (15.6., 12:02) anders und Babe ;)'s Eintrag darauf sagt im Grunde auch aus, was ich meine ... wir sind eh weit von dem entfernt, was auch vor 50, 60 oder 100 Jahren als "schön" galt.
Und je nachdem wie du gebaut bist, ist 44 ja auch nicht gerade schmal ... also ich fand mich mit 44 schon viel zu dick und war es defintiv auch, um mich im "Normalbereich" einzuordnen.
Und dass Frauen mit Größe 40 suggiert wird, sie seien zu fett, ist mir ehrlich noch nie so aufgefallen. Das war mir wirklich neu.

„St. Gallen“ (Pseudonym)

Ich zitiere mal einfach. Mag ja sein, dass dir das noch nicht begegnet ist:

"Die schlanke weiße Frau in der Werbung als soziales Symbol für Schönheit und weibliche Eleganz dominiert die Werbelandschaft seit Jahrzehnten (Redmond 2003), ganz besonders natürlich in der Mode- und Schönheitsindustrie. Der Schönheits- und Pflegeproduktmarkt ist ein hart umkämpfter Markt, in dem sehr große Unternehmen wie z. B. der Marktführer L’Oréal, Unilever, Beiersdorf, oder Procter & Gamble um Marktanteile und Marktpositionen ringen und dabei enorme Summen in die mediale Kommunikation investieren. Der Einsatz von Models und ihre Trimmung zu unrealistischen Idealen dienen nicht nur der Aktivierung der Aufmerksamkeit, sondern auch als Beweis für die Wirkung der unterschiedlichsten „Schönmacher“. Auch für die Besetzung der Werbefilme mit den attraktivsten Schauspielerinnen sprechen nicht nur die Effekte eines Celebrity Endorsers, sondern es erhöht zudem die Professionalität einer Marke, wenn sich Weltstars in Sachen Schönheit dieser anvertrauen. In Bezug auf die Wahrnehmung weiblicher Schönheit hat die Werbung einen nicht unerheblichen Anteil daran „…ein absurdes Ideal in Umlauf zu setzen, aufrecht zu erhalten, zu verstärken und zu verzerren“ (Posch 1999). Problematisch daran ist, dass diese Bilder als real wahrgenommen und als Vergleichsmaßstab herangezogen werden. Vor allem Frauen orientieren sich an der medialen Darstellung der Frau und der Weiblichkeit und entwickeln fragwürdige Selbstverständnisse und Verhaltensmuster in Bezug auf ihre Schönheit. „Im heutigen massenmedial verbreiteten Bild der Frau werden jahrtausendealte Vorstellungen von Weiblichkeit ins Gegenteil verkehrt“ (Mühlen-Achs 1990, S. 96f). "

Es gibt keine normalen Frauen in der Werbung. Die tauchen maximal bei dove auf.
Und dann kommt mir ja wieder die Frage auf, warum darf man denn nicht ne Rolle mehr haben, wie bei der 44.
Wegen des Gesundheitsrisikos???? Ah ja.

„St. Gallen“ (Pseudonym)

Und noch einen, weil das ein so ergiebiges Thema ist:

Die Werbung nutzt Schönheit als Mittel und Verheißung zugleich: beauty sells. Der Konsument soll seinen Körper mit den Signalen von Jugend und Leistung aufpeppen: Schönheit nicht als Oberfläche, sondern als überaus wirkungsvolles soziales Zeichen. Die Botschaft kommt an. 1998 wurden in Deutschland 17,7 Milliarden Mark allein für Kosmetik und Körperpflege ausgegeben. Die Beauty-Tipps der Brigitte haben in Lifestyle-Gazetten wie Men's Health eine neue Dimension erreicht: Pflege und Training des body sind zum Selbstzweck geworden, perfekt eingebettet in die Werte der neoliberalen Wirtschaft. Die Zeitschrift Allegra feiert den fitten Körper als "Bioaktie in der Gewinnzone". Schönheit ist synonym mit Fitness und Erfolg. Der Markt erhebt sein Funktionsprinzip, die Leistung, zum Ziel selbst. Die umfassende ökonomische Eroberung des Körpers ist im Gang.

http://www.zeit.de/2000/45/200045_koerper_schoenhe.xml

„Rheinstetten“ (Pseudonym)

Es ist absurd zu glauben, man sei unbeeinflusst von Werbung und gesellschaftlichen Idealen. Das kann man allenfalls behaupten, wenn man im Urwald aufgewachsen ist, und selbst DANN ist man geprägt von einer Gesellschaft- nur eben von einer anderen als hier.

Googelt mal nach Eta Tragol. Das wurde vor ca. 100 Jahren damit beworben, dass Frau damit "endlich zunehmen" konnte und die "hässlichen Knochen" nicht mehr zu sehen sind und endlich "runde fleischige Arme, Schultern" usw. gebildet wurden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Eta-Tragol-Bonbons.png

100 Jahre später wird man zugeschmissen von Pillen, die einem den Magen füllen wie ein Schwamm, von Chemie die dafür sorgen soll dass aufgenommenes Fett durch den Darm rausgliddert, ohne auf den Hüften hängen zu bleiben, und von Selbstbeschränkung allenthalben.

Models werden mit Photoshop derart bearbeitet, dass irgendwann jeder glaubt, die wären alle perfekt (Haut, Zähne, Haare, ...). Heute gilt doch schon als ungepflegt oder häßlich, wer sich nicht falsche Fingernägel, falsche Haare, Falsche Zähne (Veneers) und falsche Brüste einsetzen lässt, kein Botox spritzt und sich nichts unterfüttern, absaugen oder modellieren lässt.

Wenn man den Leuten etwas nur oft genug zeigt, kann man sich doch gar nicht dagegen wehren, das irgendwann normal zu finden oder sogar begehrenswert. Würde heute überall mit glücklichen runden Menschen für Eta Tragol geworben und wären nur runde glückliche Menschen vorne auf dem Cover von Vogue, Elle & Co. und auf dem Laufsteg und dem roten Teppich, dann würden sich alle bemühen, "in wenigen Tagen das Körpergewicht um 30 Pfund zu erhöhen", damit sich "an allen Körperteilen Fettansatz" zeigt :-)

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

In den 20ern, als es diesen ganze Diätenmarkt noch gar nicht gab, kam das erste Mal das Schönheitdideal der extrem schlanken Frau auf. Es gab daraufhin immer wieder ein Auf und Ab ... war meistens im direkten Zusammenhang mit der wirtschaftlichen oder politschen Lage zu beobachten.
Wer weiß, was in 10 Jahren ist. Vielleicht geht es der Allgemeinheit wirtschaftlich viel schlechter und wir können hoffen, dass dann wenigstens wieder üppige Maße zum Ideal werden :)

„Aurich“ (Pseudonym)

Vieleicht löst sich das Problem irgendwann von selbst .
Jetzt ist schon jeder zweite Deutsche übergewichtig .
In naher Zukunft vieleicht jeder .
Spätestens dann muß sich die Industrie und Werbung etwas einfallen lassen , um an das Geld der Leute zu kommen .
Das geht am besten mit einschleimen .

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

Cachalot, natürlich hast du recht, dass wir von Medien beeinflusst werden, aber im Grunde ist es doch nicht besser, wenn uns Medien vorgäben, mollige Figur ab Größe 46 ist erstrebenswert. Das verschiebt das Problem nur und die Dünnen werden zu Außenseitern ...

Im Grunde muss doch jeder selbst entscheiden, inwieweit er diesen Mediendruck auf sich wirken lässt.
Dass besonders junge Menschen davon geprägt werden, was ihnen die Werbung vorgibt, ist natürlich traurig, aber auch nichts Neues ... denn die, die dafür empfänglich sind, wären es auch, wenn es hieße: Schneidet euch eine Glatze und malt euch grün an!

Naja, und das Thema "ungepflegt" ist ja nochmal ein ganz anderes und hängt gewiss nicht von chirurgischen Eingriffen ab.

„Aurich“ (Pseudonym)

Was sollen denn die Leute machen ,wenn sie mal 60 ,70 , 80 Jahre alt sind ?
Immer noch dem Schönheitsideal hinterher eifern ?
Eine 80 Jährige mit 36 Größe und 90 dd stramm , augespritzten Lippen oder Männer mit künstlichem Sixpack .
Das kann noch richtig lustig werden .
Frankenstein läßt grüßen .

@Willi, dafür dass es dir scheiß egal ist, wirst du aber nicht müde, andere immer und immer wieder darauf hinzuweisen, dass sie für ihre vermeintlichen Unzulänglichkeiten ja selber verantwortlich sind. Und sei es nur deshalb, da sie sich ja von der Werbung und den Medien beeinflussen lassen.

Glückwunsch, wenn dich all das nicht tangiert und alle, die vielleicht doch den Verlockungen der bösen Werbung erliegen und sich aufgrund dessen unter Umständen fatalerweise „zu Tode hungern, fressen, rauchen, saufen oder die Nase operieren lassen“ nur noch zu deiner persönlichen Erheiterung beitragen....^^

„Saale“ (Pseudonym)

*g ...

der Zusammenhang im Titel ist ja krass. Bei Hunger werde ich nur unausstehlich. Damit oute ich mich als sozial verträglich *lach

Heute Nachittag war im TV (ich glaub bei ZDF-Neo) ein Beitrag über Veganer. Die sind nachweislich agressiver im Umgang mit ihrer Umwelt (kein Witz). Angeblich wegen der Mangelerscheinung durch die Ernährung (fehlendes Fett...)

„Tecklenburger Land“ (Pseudonym)

Ein Glück, dass ich esse was mir schmeckt....!

„Aurich“ (Pseudonym)

Die ganzen schlauen Damen hier sollten doch lieber mal ein bischen spatzieren gehen , anstatt sich über mein Beiträge aufzuregen .
Das verursacht nur negativen Stress .
Zeit haben sie ja anscheinend genug dazu , sonst würden hier nicht einige seitenweise über die böse Werbung und das doch immer die anderen Schuld sind schreiben .
Jetzt bin wahrscheinlich ich schuld , das diese Damen nicht an die Luft kommen , weil sie jeden Beitrag komentieren müßen .
So einfach kann man euch am PC festnageln .
Das ist wirklich Beeinflussung durch die Medien .

„Saale“ (Pseudonym)

????

@will ...
Erstens mal:
du bist kein Medium ;-)
und zweitens:
das mit dem Festnageln gilt ja wohl auch für dich, oder?

Nett diskutieren (auch mal kontrovers, also mit ner andren Meinung) belebt, was soll deine allgemeine Verteufelung??

:-)

„Frankfurt am Main“ (Pseudonym)

@willi
Zum Glück kann man Fernseher , Computer und Smartphones abschalten .
Wer das nicht kann ist selber Schuld und nicht die Gesellschaft .

Nützt nix, wenn ich abschalte, aber der Rest der Gesellschaft nicht....und somit zB dank GNTM in der Schule die etwas pummelige Mitschülerin als "Fette Sau" oder ähnlich beschimpft wird und das mit schöner Regelmäßigkeit...somit sind wir bei Mobbing bzw VERBALER Gewalt (und das auch noch leider durch "Frauen" an "Frauen")
...falls die Kleine jetzt noch ein kleines Selbstwertgefühl besitzt kann der weitere Weg in eine Essstörung, Bulemie/Anorexie/BingEating führen, vllt verblödet sie auch nur auf Sofa vorm TV, weil sie nicht mehr raus möchte...ja da hat sie wirklich selber schuld, schließlich war sie ja nicht mainstream genug....

Wenn Werbung echt keine Beeinflußung der Menge erreicht, dann müßte doch eigentlich jeder so akzeptiert werden wie er ist, denn dann ist das Aussehen ja wurscht....allerdings sind doch verbale/körperliche Angriffe wegen Nationalität, Aussehen, Geschlecht, Religion, etc an der Tagesordnung....

„St. Gallen“ (Pseudonym)

Also "die Gesellschaft ist Schuld" ist ebenso schwachsinnig wie jeden gesellschaftlichen Einfluss zu leugnen.

my five cent

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

Mir stellt sich die Frage, was es bringt, wenn ein Forum für Dicke den "Anti-Diät-Tag" "feiert", wenn die Auswirkungen der Medien um Diäten und Schönheitswahn eher Frauen im "Mittelmaß" betrifft, was ich dir, mague, absolut abnehme. Habe mir dazu vorher keine Gedanken gemacht, weils mich eben nicht betrifft.
Ich will mit meiner Frage nicht sagen, dass es keinen Sinn macht, hier bei rf darauf aufmerksam zu machen, aber ob ein paar Dicke darüber diskutieren - teilweise sogar sich anzicken - oder in China ein Reissack umkippt, ist doch ähnlich produktiv, um gegen das eigentlich Problem vorzugehen.
Also, was kann man tun, um der Entwicklung, dass die Schönheitsindustrie die Frauen (und Männer) zu ihren Opfern macht, zu stoppen?
Ich bin auf eure Vorschläge gespannt!

„Ronnenberg“ (Pseudonym)

Ganz einfach. Was die Schönheitsindustrie uns über die Mediale Gehirnwäsche eintrichten will, interessiert mich nicht.
Ich entscheide !

„St. Gallen“ (Pseudonym)

Füchsin, ganz so war es ja nicht. Aus der Frage was damit gemeint ist, ist halt eine Diskussion entstanden.
Ging ja nicht direkt um aufmerksam auf das Problem machen.

Ich glaub da raus gibt es nur individuelle Wege. Für mich heißt das: ich übe mich nicht mehr hässlich zu finden, was nichts daran ändert, dass ich aus gesundheitlichen Gründen daran arbeite mein Gewicht zu reduzieren.

Ich verweigere operative Eingriffe, es sei denn sie sind tatsächlich gesundheitlich bedingt.

Ich lese keine entsprechenden Frauen-Zeitschriften. Versuche meinen Kindern einen kritischen Blick beizubringen.

Und rufe meinen Buchhändler, der mich mit einem Newsletter zur Bikini-Figur beglückt, mal kurz an und frage ihn, wie er denn auf die dumme Idee kommt, dass ich keine Bikini-Figur hätte.
Wir haben beide schallend gelacht.

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

mague, ich meine nicht die Diskussion, sondern der Vermerk auf den Internationalen Anti-Diät-Tag am 6.Mai auf der RF-Seite ... was Erdbeerfeldheld zum Anlass nahm, hier ein Thema dazu zu öffnen und seine Frage zu stellen.

„St. Gallen“ (Pseudonym)

ok, die hab ich nicht verfolgt. bin raus :-)

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

schau mal hier unten auf der Seite, unter dem Thread ... in orange ...

„Haßberge“ (Pseudonym)

@ honk62

"Heute Nachittag war im TV (ich glaub bei ZDF-Neo) ein Beitrag über Veganer. Die sind nachweislich agressiver im Umgang mit ihrer Umwelt (kein Witz). Angeblich wegen der Mangelerscheinung durch die Ernährung (fehlendes Fett...)"

Auch solche Beiträge sind Beeinflussung :-)))

Ich konnte an mir keine Aggressivität beobachten, aaaber wir fallen weg bei vielen Angeboten in der Werbung! Mach Dir mal die Mühe und lese die Zutatenlisten bei Lebensmitteln. Was man da als Veganer alles "Nicht" kauft...

Ein halbes Jahr habe ich konsequent Vegan und ohne Zucker gelebt, es ist mir super gut bekommen. Das ist schon einige Zeit her, habe danach vegetarisch gelebt und gerade bin ich wieder auf dem Weg dahin und es geht mir gut :-)