Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2018
Guten Morgen:)
@Vizcaya
So wie du die Bilder beschreibst, wirken sie auch auf mich, nicht klar und eindeutig diskriminierend.
@Pia
Wie du so schön erklärt hast, ist diskriminierung nicht immer klar und deutlich als solche zu erkennen. Sie hat viele Fasetten und es wäre wirklich schwer sie in einem Bild festzuhalten. Es bleibt die Frage ob eine krasse, deutliche harte Darstellung in Form eines Projektes einen Menschen, der innerlich "diskriminierend" denkt, durch so etwas zum Umdenken bewegt wird.
Krasse Darstellung kann aufzeigen, ja! Aber verändern???
Ich glaube das eine positive Darstellung da zielführender wirkt.
Was bleibt länger in den Köpfen der Menschen... etwas das schockiert oder etwas, dass verwundert?
Letztendlich ist es die Wahl des "Projektleiters" was er wie bewirken will. Das Projekt, was wir hier diskutieren wird ist mir in dieser Hinsicht nicht klar genug.
Zu "Kuhfladen auf Wäscheleine" ...
Kunst muss nicht immer erklärbar und verständlich sein. Sie ist in erster Linie eine Ausdrucksformen des Künstlers.
Künstler machen Kunst nicht für andere, sondern weil etwas in ihnen heraus will, zum Ausdruck gebracht werden will. Dieser Ausdruck stößt auf Resonanz, bei dem einen mehr bei dem anderen weniger. Vieleicht hat ja der Künstler nur gewollt, das ich stehen bleibe und mir die "scheisse" mal angucke. ;)
Habe ich gemacht, war verwundert, belustigt und es ist mir im Gedächtnis geblieben. thats it...
@Vizcaya
So wie du die Bilder beschreibst, wirken sie auch auf mich, nicht klar und eindeutig diskriminierend.
@Pia
Wie du so schön erklärt hast, ist diskriminierung nicht immer klar und deutlich als solche zu erkennen. Sie hat viele Fasetten und es wäre wirklich schwer sie in einem Bild festzuhalten. Es bleibt die Frage ob eine krasse, deutliche harte Darstellung in Form eines Projektes einen Menschen, der innerlich "diskriminierend" denkt, durch so etwas zum Umdenken bewegt wird.
Krasse Darstellung kann aufzeigen, ja! Aber verändern???
Ich glaube das eine positive Darstellung da zielführender wirkt.
Was bleibt länger in den Köpfen der Menschen... etwas das schockiert oder etwas, dass verwundert?
Letztendlich ist es die Wahl des "Projektleiters" was er wie bewirken will. Das Projekt, was wir hier diskutieren wird ist mir in dieser Hinsicht nicht klar genug.
Zu "Kuhfladen auf Wäscheleine" ...
Kunst muss nicht immer erklärbar und verständlich sein. Sie ist in erster Linie eine Ausdrucksformen des Künstlers.
Künstler machen Kunst nicht für andere, sondern weil etwas in ihnen heraus will, zum Ausdruck gebracht werden will. Dieser Ausdruck stößt auf Resonanz, bei dem einen mehr bei dem anderen weniger. Vieleicht hat ja der Künstler nur gewollt, das ich stehen bleibe und mir die "scheisse" mal angucke. ;)
Habe ich gemacht, war verwundert, belustigt und es ist mir im Gedächtnis geblieben. thats it...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2018
Pia, da Du ein paar Mal Vergleiche zur Beleidigung/Beschimpfung von Schwarzen gezogen. Kennst Du den Gesichtsausdruck beim Anblick einer schwarzen Frau, die aus einem SUV steigt, der unzweideutig verrät, dass der "Betrachter" es für grundfalsch hält und es sich absolut nicht mit dessen Weltbild vereinbaren lässt, dass eine schwarze Frau so ein teueres Auto fährt?
Jetzt nicht wirklich persönlich @Vizcaya 😁 insbesondere, weil ich definitiv kein Geld für einen SUV hätte, aber, ich sehe das etwas anders. Ich hatte das am "Dickenbeispiel" geschrieben, ich kenne auch Diskriminierungen von Ärzten, die untragbar sind, aber da gab es eben auch dieses Starren des Arzthelfers auf meinen Bauch und das gehört AUCH dazu. Nicht nur das Allerschlimmste gehört dazu. Auch das Kleine und das dazwischen. Ich "kenne" sowohl Nigger, Niggerhure, Niggerschlampe, körperliche Übergriffe u.ä., ich "kenne" aber auch zweideutigere Situationen, in denen beim Vorstellungsgespräch gesagt wird: "Ach, was frag ich den Herrn Neg ... [lange Pause] ... den Herrn Pia denn jetzt noch?" Ein Versehen? Warum dann die Pause? Vielleicht einfach weil er nicht wusste wie reagieren aufgrund seines Fehlers? Hat er nur gedacht: sag jetzt nicht Neger, sag jetzt nicht Neger, sag jetzt nicht Neger ... schwupps ... Herr Neg ...? Vielleicht wollte er doch brüskieren? Die Gelegenheit nehm ich doch mit, wenn mir die doofen SJWs sogar schon den Negerkuss wegnehmen wollen, mich meiner wunderbaren Kindheit berauben wollen so, wo man es echt auch übertreiben kann!
Mein Sohn hat (leider ohne jeglichen persönlichen Einsatz 😁 ) eine Eins im Französisch Abitur bekommen, er hatte auch sonst nie eine andere Note als Eins oder Zwei in Französisch. Bis auf EIN Jahr. Der Lehrer warf mit 5ern und 6ern um sich. "Lustigerweise" als er krank war, gab es wieder andere Noten. Der Lehrer ist berüchtigt, dass er ein Problem mit Ausländern hat (sind wir zwar nicht, aber so genau muss mans ja nicht nehmen! 😉 ). Letztlich musste mein Sohn aufgrund dieser Benotung die Schule verlassen (was sich allerdings als großer Glücksgriff erwies, man muss fast dankbar sein), aber nachweisen, beweisen, könnte ich null, dass Rassismus dahinter steckt, es drängt sich einem lediglich auf, das ist aber auch alles. Schließlich gab es ja neben den vielen einfach mal so zwischendurch vergebenen mündlichen 6ern auch schriftliche Noten. (Z.B.) Formulieren möchte ich meinen Verdacht aber dennoch dürfen. Letztlich wäre übrigens, wie extrem verächtlich der Blick auf die schwarze Frau mit dem teuren Auto auch wäre, auch das kein Nachweis darüber, dass auch verächtliches gedacht wurde.
Mir drängt sich auch die Frage auf, wie genau eben einerseits eine Aktion: positv! erstaunlich! liebevoll! lustig!verblüffend! sein kann, es jedoch gleichzeitig schaffen könnte, die sehr viel schlimmeren Diskriminierungen (und dann auch noch beweisbar) festzuhalten. (Alleine die Beweisbarkeit ist bei Diskriminierungen sehr schwer.)
Das ist ein bisschen wie beim Aktivismus. Keine schlimmen Bilder zeigen, das verschreckt, das wollen die Menschen nicht sehen, da wenden sie sich eher ab. Gleichzeitig muss es aber "was ganz schlimmes" ansprechen. Wenn es nur bisschen schlimm ist, dann "gilt es nicht". Es ist immer ein Spagat, der irgendwie nicht so gut gelingen kann und ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob (immer) der Erzähler diesen Spagat machen sollte.
Zur Definition von Kunst:
Habe mal in einem Hamburger Museum getrocknete Kuhfladen auf der Wäscheleine aufgehängt gesehen.... keine Ahnung, was mir der Künstler damit sagen wollte..
Als ich selbst, so während des Trias oder vielleicht wars auch schon Jura 😁 , in eine neue Schule kam (in der Kunst ein Hauptfach war) sollte meine erste Kunstarbeit mit einer 5 bewertet werden. Inclusive einer großen Ansprache vor der Klasse. Eine Mitschülerin brachte ihr Unverständnis darüber zum Ausdruck. Und erklärte ihre Interpretation meiner "Kunst". Der Lehrer bat mich um eine schriftliche Erklärung meiner Intention. Und bewertete mein Dingsbums im Anschluß mit einer 1. Wahrscheinlich hat er sich nur geschämt, dass er mir unterstellt hat, ich hätte mir nix dabei gedacht. Mir stellt sich dabei die Frage: muss Kunst immer erklärt werden? Muss sie immer verstanden werden?
Jetzt nicht wirklich persönlich @Vizcaya 😁 insbesondere, weil ich definitiv kein Geld für einen SUV hätte, aber, ich sehe das etwas anders. Ich hatte das am "Dickenbeispiel" geschrieben, ich kenne auch Diskriminierungen von Ärzten, die untragbar sind, aber da gab es eben auch dieses Starren des Arzthelfers auf meinen Bauch und das gehört AUCH dazu. Nicht nur das Allerschlimmste gehört dazu. Auch das Kleine und das dazwischen. Ich "kenne" sowohl Nigger, Niggerhure, Niggerschlampe, körperliche Übergriffe u.ä., ich "kenne" aber auch zweideutigere Situationen, in denen beim Vorstellungsgespräch gesagt wird: "Ach, was frag ich den Herrn Neg ... [lange Pause] ... den Herrn Pia denn jetzt noch?" Ein Versehen? Warum dann die Pause? Vielleicht einfach weil er nicht wusste wie reagieren aufgrund seines Fehlers? Hat er nur gedacht: sag jetzt nicht Neger, sag jetzt nicht Neger, sag jetzt nicht Neger ... schwupps ... Herr Neg ...? Vielleicht wollte er doch brüskieren? Die Gelegenheit nehm ich doch mit, wenn mir die doofen SJWs sogar schon den Negerkuss wegnehmen wollen, mich meiner wunderbaren Kindheit berauben wollen so, wo man es echt auch übertreiben kann!
Mein Sohn hat (leider ohne jeglichen persönlichen Einsatz 😁 ) eine Eins im Französisch Abitur bekommen, er hatte auch sonst nie eine andere Note als Eins oder Zwei in Französisch. Bis auf EIN Jahr. Der Lehrer warf mit 5ern und 6ern um sich. "Lustigerweise" als er krank war, gab es wieder andere Noten. Der Lehrer ist berüchtigt, dass er ein Problem mit Ausländern hat (sind wir zwar nicht, aber so genau muss mans ja nicht nehmen! 😉 ). Letztlich musste mein Sohn aufgrund dieser Benotung die Schule verlassen (was sich allerdings als großer Glücksgriff erwies, man muss fast dankbar sein), aber nachweisen, beweisen, könnte ich null, dass Rassismus dahinter steckt, es drängt sich einem lediglich auf, das ist aber auch alles. Schließlich gab es ja neben den vielen einfach mal so zwischendurch vergebenen mündlichen 6ern auch schriftliche Noten. (Z.B.) Formulieren möchte ich meinen Verdacht aber dennoch dürfen. Letztlich wäre übrigens, wie extrem verächtlich der Blick auf die schwarze Frau mit dem teuren Auto auch wäre, auch das kein Nachweis darüber, dass auch verächtliches gedacht wurde.
Mir drängt sich auch die Frage auf, wie genau eben einerseits eine Aktion: positv! erstaunlich! liebevoll! lustig!verblüffend! sein kann, es jedoch gleichzeitig schaffen könnte, die sehr viel schlimmeren Diskriminierungen (und dann auch noch beweisbar) festzuhalten. (Alleine die Beweisbarkeit ist bei Diskriminierungen sehr schwer.)
Das ist ein bisschen wie beim Aktivismus. Keine schlimmen Bilder zeigen, das verschreckt, das wollen die Menschen nicht sehen, da wenden sie sich eher ab. Gleichzeitig muss es aber "was ganz schlimmes" ansprechen. Wenn es nur bisschen schlimm ist, dann "gilt es nicht". Es ist immer ein Spagat, der irgendwie nicht so gut gelingen kann und ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob (immer) der Erzähler diesen Spagat machen sollte.
Zur Definition von Kunst:
Habe mal in einem Hamburger Museum getrocknete Kuhfladen auf der Wäscheleine aufgehängt gesehen.... keine Ahnung, was mir der Künstler damit sagen wollte..
Als ich selbst, so während des Trias oder vielleicht wars auch schon Jura 😁 , in eine neue Schule kam (in der Kunst ein Hauptfach war) sollte meine erste Kunstarbeit mit einer 5 bewertet werden. Inclusive einer großen Ansprache vor der Klasse. Eine Mitschülerin brachte ihr Unverständnis darüber zum Ausdruck. Und erklärte ihre Interpretation meiner "Kunst". Der Lehrer bat mich um eine schriftliche Erklärung meiner Intention. Und bewertete mein Dingsbums im Anschluß mit einer 1. Wahrscheinlich hat er sich nur geschämt, dass er mir unterstellt hat, ich hätte mir nix dabei gedacht. Mir stellt sich dabei die Frage: muss Kunst immer erklärt werden? Muss sie immer verstanden werden?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2018
Ich fand es sehr spannend zu lesen welche, zum Teil starken emotionalen Reaktionen ihre Arbeit hervorbringt, bin aber jetzt raus aus dem Thema.
Danke an Schoggi, dass ich mich nochmals mit dieser Serie auseinandersetzen konnte.
Auch ich sprach von mir.
Dass auch ich mich zu den Betrachtern zähle ist eine banale Selbstverständlichkeit.
(was auch sonst, denn ich bin ganz sicher nicht die Erstellerin dieses Projektes)
Moderne Kunst erklärt sich nur selten aus sich selbst (die klassische Kunst hat dies zu ihrer jeweiligen Zeit auch nicht getan)
Deshalb kann es zum Verständnis für uns hilfreich sein, Erläuterungen des Künslers hinzuzuziehen.
Ich freue mich dass Haley M-C sich zu ihrer Arbeit äussert, kann ihrem Ansatz so besser folgen und für mich neue Gedankenanregungen daraus ableiten.
Es verändert und erweitert meinen Blickwinkel.
DAS ist für mich das Entscheidende.
Danke an Schoggi, dass ich mich nochmals mit dieser Serie auseinandersetzen konnte.
Auch ich sprach von mir.
Dass auch ich mich zu den Betrachtern zähle ist eine banale Selbstverständlichkeit.
(was auch sonst, denn ich bin ganz sicher nicht die Erstellerin dieses Projektes)
Moderne Kunst erklärt sich nur selten aus sich selbst (die klassische Kunst hat dies zu ihrer jeweiligen Zeit auch nicht getan)
Deshalb kann es zum Verständnis für uns hilfreich sein, Erläuterungen des Künslers hinzuzuziehen.
Ich freue mich dass Haley M-C sich zu ihrer Arbeit äussert, kann ihrem Ansatz so besser folgen und für mich neue Gedankenanregungen daraus ableiten.
Es verändert und erweitert meinen Blickwinkel.
DAS ist für mich das Entscheidende.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2018
@Vizcaya...ein manipuliertes Bild wäre dir lieber gewesen?
Die Blicke sollten so richtig krass sein, damit suchens deutlich das Ergebnis herauskommt, was man in dem Fall du, haben willst?
Ich finde genau dieses nicht ganz klare viel spannender. Ist es nun ein abfälliger Blick? Ist er voller Ekel?
Oft denkt man es, aber in Wirklichkeit kann der Blick nur beiläufig sein, vielleicht auch abfällig oder auch nur zufällig in die Richtung.
Ist es wirklich so, dass man als dicker Mensch immer so angeschaut wird? Vielleicht ist man viel uninteressanter für die Umwelt, als man denkt und kann auch mal entspannen.
Die Blicke sollten so richtig krass sein, damit suchens deutlich das Ergebnis herauskommt, was man in dem Fall du, haben willst?
Ich finde genau dieses nicht ganz klare viel spannender. Ist es nun ein abfälliger Blick? Ist er voller Ekel?
Oft denkt man es, aber in Wirklichkeit kann der Blick nur beiläufig sein, vielleicht auch abfällig oder auch nur zufällig in die Richtung.
Ist es wirklich so, dass man als dicker Mensch immer so angeschaut wird? Vielleicht ist man viel uninteressanter für die Umwelt, als man denkt und kann auch mal entspannen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2018
Wie sollte das Projekt sein?
Meines Erachtens wurde das Projekt schlichtweg schlecht umgesetzt. Ein Bild hat das sprichwörtlich gewordene Potential, mehr als 1000 Worte zu sagen. Ich hätte mir daher gewünscht, dass die Fotografin genau diejenigen Blicke einzufangen vermag, die besser als 1000 Worte die Verachtung, den Ekel und die Missbilligung ausdrücken, die viele dicke Menschen (unbestreitbar) ertragen müssen. Leider gelingt ihr das auf vielen Bildern nicht.
Ein paar Beispiele:
- Auf dem Bild mit den Polizisten sehe ich zwei verkleidete (?) Typen, die sich einen (schlechten) Spaß mit einer beliebigen Passantin erlauben und dabei ihre Freude haben.
- Auf dem Bild am Venice Beach (1/8) sehe ich eine Gruppe junger Menschen, die im Vorbeigehen verwundert oder belustigt auf eine Frau schauen, die Skating-Bewegungen macht, ohne Skates anzuhaben.
- Auf Bild 8/8 der Fotostrecke sehe ich eine New Yorkerin, die einen genervten Blick auf eine Touristin wirft, die ungelenk einen Riesen Faltstadtplan von Manhattan anschaut und dabei im Weg steht.
- Auf Bild 5/8 der Fotostrecke bezweifele ich sogar, dass irgendwer die Frau auch nur beachtet. Die Leute stehen teilnahmslos an einer Fußgängerampel und warten, dass es grün wird, bzw. schauen, ob kein Auto kommt.
- Oder auf Bild 6/8 erscheint es mir, dass gar nicht die Frau anschaut, sondern wer da ein Foto von der Frau macht.
Womöglich hassen die betreffenden Passanten dicken Menschen wie die Pest. Allerdings - und das ist entscheidend - halten die Fotos diesen Hass (so er denn besteht) nicht fest.
Pia, da Du ein paar Mal Vergleiche zur Beleidigung/Beschimpfung von Schwarzen gezogen. Kennst Du den Gesichtsausdruck beim Anblick einer schwarzen Frau, die aus einem SUV steigt, der unzweideutig verrät, dass der "Betrachter" es für grundfalsch hält und es sich absolut nicht mit dessen Weltbild vereinbaren lässt, dass eine schwarze Frau so ein teueres Auto fährt?
Wäre das ein Projekt über die Blicke, die Schwarze aushalten müssen, wäre das bspw. ein Blick, den ich mir abgelichtet gewünscht hätte (nicht aber die Blicke auf eine z.B. jonglierende schwarze Frau vor einem Einkaufszentrum).
Meines Erachtens wurde das Projekt schlichtweg schlecht umgesetzt. Ein Bild hat das sprichwörtlich gewordene Potential, mehr als 1000 Worte zu sagen. Ich hätte mir daher gewünscht, dass die Fotografin genau diejenigen Blicke einzufangen vermag, die besser als 1000 Worte die Verachtung, den Ekel und die Missbilligung ausdrücken, die viele dicke Menschen (unbestreitbar) ertragen müssen. Leider gelingt ihr das auf vielen Bildern nicht.
Ein paar Beispiele:
- Auf dem Bild mit den Polizisten sehe ich zwei verkleidete (?) Typen, die sich einen (schlechten) Spaß mit einer beliebigen Passantin erlauben und dabei ihre Freude haben.
- Auf dem Bild am Venice Beach (1/8) sehe ich eine Gruppe junger Menschen, die im Vorbeigehen verwundert oder belustigt auf eine Frau schauen, die Skating-Bewegungen macht, ohne Skates anzuhaben.
- Auf Bild 8/8 der Fotostrecke sehe ich eine New Yorkerin, die einen genervten Blick auf eine Touristin wirft, die ungelenk einen Riesen Faltstadtplan von Manhattan anschaut und dabei im Weg steht.
- Auf Bild 5/8 der Fotostrecke bezweifele ich sogar, dass irgendwer die Frau auch nur beachtet. Die Leute stehen teilnahmslos an einer Fußgängerampel und warten, dass es grün wird, bzw. schauen, ob kein Auto kommt.
- Oder auf Bild 6/8 erscheint es mir, dass gar nicht die Frau anschaut, sondern wer da ein Foto von der Frau macht.
Womöglich hassen die betreffenden Passanten dicken Menschen wie die Pest. Allerdings - und das ist entscheidend - halten die Fotos diesen Hass (so er denn besteht) nicht fest.
Pia, da Du ein paar Mal Vergleiche zur Beleidigung/Beschimpfung von Schwarzen gezogen. Kennst Du den Gesichtsausdruck beim Anblick einer schwarzen Frau, die aus einem SUV steigt, der unzweideutig verrät, dass der "Betrachter" es für grundfalsch hält und es sich absolut nicht mit dessen Weltbild vereinbaren lässt, dass eine schwarze Frau so ein teueres Auto fährt?
Wäre das ein Projekt über die Blicke, die Schwarze aushalten müssen, wäre das bspw. ein Blick, den ich mir abgelichtet gewünscht hätte (nicht aber die Blicke auf eine z.B. jonglierende schwarze Frau vor einem Einkaufszentrum).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2018
Die Betrachter fabulieren sich ihre eigenen Geschichten zu den Fotos und werten nach ihren Massstäben
Entschuldige bitte, Mattilda - ich habe komplettt vergessen dass Du die Künstlerin selbst, damit als einzige kein bloßer Betrachter und natürlich über jede persönliche Wertung erhaben bist.
Ich habe das Interview auch gelesen und lese darin auch ziemliche Widersprüche.
Viele meiner Argumente sind quasi wortwörtlich dem Interview entnommen:
You’re judging me based on what I look like, and that’s exactly what I’m trying to prove.
It’s really a social experiment.
Hopefully someone can then insert themselves into my shoes, and if that helps them, or makes them think about the way they act.
I mean, I’m not saying it’s fine that they do it, but if you’re going to use the internet to your advantage, then I’m going to use it to my advantage as well.
Wenn das kein pädagogisch geführter Beweis, mit erhobenem Zeigefinger ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.
Bist Du sicher, dass nicht gerade bei Dir selbst ziemlich viel Projektion stattfindet?
Davon abgesehen habe ich klar gemacht dass es auf mich so wirkt, nicht dass es ohne Zweifel so ist --- und das ist zulässig - übrigens auch ohne Interview und Zitate und Belege. Normalerweise spricht ein Projekt oder Werk für sich selbst und braucht nicht jede Menge Rückendeckung durch Hintergrundwissen.
Sie ist sich ja vollkommen im Klaren darüber, wie es wirken kann (das beschreibt sie sehr ausführlich in dem Interview) - so aus der Luft gegriffen und zusammenfabuliert sind meine Kritikpunkte nun auch nicht.
Entschuldige bitte, Mattilda - ich habe komplettt vergessen dass Du die Künstlerin selbst, damit als einzige kein bloßer Betrachter und natürlich über jede persönliche Wertung erhaben bist.
Ich habe das Interview auch gelesen und lese darin auch ziemliche Widersprüche.
Viele meiner Argumente sind quasi wortwörtlich dem Interview entnommen:
You’re judging me based on what I look like, and that’s exactly what I’m trying to prove.
It’s really a social experiment.
Hopefully someone can then insert themselves into my shoes, and if that helps them, or makes them think about the way they act.
I mean, I’m not saying it’s fine that they do it, but if you’re going to use the internet to your advantage, then I’m going to use it to my advantage as well.
Wenn das kein pädagogisch geführter Beweis, mit erhobenem Zeigefinger ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.
Bist Du sicher, dass nicht gerade bei Dir selbst ziemlich viel Projektion stattfindet?
Davon abgesehen habe ich klar gemacht dass es auf mich so wirkt, nicht dass es ohne Zweifel so ist --- und das ist zulässig - übrigens auch ohne Interview und Zitate und Belege. Normalerweise spricht ein Projekt oder Werk für sich selbst und braucht nicht jede Menge Rückendeckung durch Hintergrundwissen.
Sie ist sich ja vollkommen im Klaren darüber, wie es wirken kann (das beschreibt sie sehr ausführlich in dem Interview) - so aus der Luft gegriffen und zusammenfabuliert sind meine Kritikpunkte nun auch nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2018
Dies ist kein pädagogisches Projekt.
Es gibt keinen Zeigefinger und keine Opfer.
Es ist keine Kampagne. Und kein "schöne neue Dickenwelt"Lehrbuch.
UND es ist vom Ursprung her noch nicht mal ein Bodypositivity-Projekt.
Es findet jede Menge Projektion statt.
Die Betrachter fabulieren sich ihre eigenen Geschichten zu den Fotos und werten nach ihren Massstäben...daraus entsteht ein Austausch ...im besten Fall 😒
Es gibt keinen Zeigefinger und keine Opfer.
Es ist keine Kampagne. Und kein "schöne neue Dickenwelt"Lehrbuch.
UND es ist vom Ursprung her noch nicht mal ein Bodypositivity-Projekt.
Es findet jede Menge Projektion statt.
Die Betrachter fabulieren sich ihre eigenen Geschichten zu den Fotos und werten nach ihren Massstäben...daraus entsteht ein Austausch ...im besten Fall 😒
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2018
Zur Definition von Kunst:
Habe mal in einem Hamburger Museum getrocknete Kuhfladen auf der Wäscheleine aufgehängt gesehen.... keine Ahnung, was mir der Künstler damit sagen wollte..
Wie muss ein Projekt zum Tjema Diskriminierung dicker Menschen sein? : positv! erstaunlich! liebevoll! lustig!verblüffend!
Meiner Meinung hat eine positiver Darstellung eines scheinbar negativen, voller Vorurteile und Scham behafteten Themas einen viel verblüffenderen Aha-Effekt, als würde man den Spot direkt und ausschließlich auf das negative richtet.
Habe mal in einem Hamburger Museum getrocknete Kuhfladen auf der Wäscheleine aufgehängt gesehen.... keine Ahnung, was mir der Künstler damit sagen wollte..
Wie muss ein Projekt zum Tjema Diskriminierung dicker Menschen sein? : positv! erstaunlich! liebevoll! lustig!verblüffend!
Meiner Meinung hat eine positiver Darstellung eines scheinbar negativen, voller Vorurteile und Scham behafteten Themas einen viel verblüffenderen Aha-Effekt, als würde man den Spot direkt und ausschließlich auf das negative richtet.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2018
Wie das Projekt sein sollte?
So dass es Menschen erreicht, die sich nicht eh schon der Vorurteile gegn Dicke bewusst sind und sie verabscheuen. Und so dass der Betrachter einen wirklichen emotionalen Zugang zum Thema bekommt.
Mit diesem (für mein Empfinden) weinerlich-anklagenden Grundton packt man niemanden.
Erwischt! Schau mal wie Du mit mir umgehst - schäm Dich dafür!
Das ist für mich die Aussage der Bilder.
Ich glaube kaum, dass Menschen sich aus einem solchen Gefühl heraus ändern oder wirkliches Verständnis entwickeln
Das treibt sie doch genau in eine Position aus der heraus sie sich verteidigen oder eben gehässig werden um ihr Verhalten damit zu rechtfertigen, dass sie das Gegenüber möglichst schlecht da stehen lassen oder ihm selbst die Schuld für den Angriff zuschieben.
Echtes Verständnis oder gar Empathie kann so nicht entstehen.
Und - das klingt jetzt vielleicht paradox - aber ich mag das Projekt auch nicht, weil es m.E. die Angriffe denen Dicke ausgesetzt sind im Grunde verharmlost!
Die Bilder vermitteln mir den Eindruck, dass regelrecht getrickst werden musste, um Blicke zu provozieren oder um sie so wirken zu lassen wie die Künstlerin sich das wünscht.
Als jemand die fast ihr Leben lang schon sehr dick ist kann ich nur sagen, dass Trickserei an sich nicht nötig ist um aufzuzeigen, dass sich manche Menschen unmöglich benehmen.Da es aber auch jede Menge anständige Menschen gibt, könnte das eine Weile dauern.
Dass die Künstlerin sich tierisch freut, dass Leute die Bilder gehässig kommentieren finde ich absurd. Es geht ihr offenbar um irgendeinen "Beweis".
Sollte sie sich nicht eher über konstruktive Diskussionen rund um das Thema freuen und nicht darüber sie den Leuten bewiesen hat wie Scheisse sie sich ihrer Ansicht nach benehmen?!
Sollte sie sich nicht auch dafür interessieren was die Leute wirklich denken, ob ihr Verdacht überhaupt richtig ist?
Wenn ich es nicht besser wüsste könnte ich davon den Eindruck bekommen, dass Dicke gar kein echtes Problem haben sondern nur auf sehr hohem Niveau jammern.
Ich weiß es besser, bin aber nicht das Problem.
Ganz ehrlich: wenn mich jemand am Strand mal kurz anschaut, habe ich damit wirklich kein Problem. Dafür brauche ich kein Fotoprojekt, das ist einfach das Leben.
Wenn das ihr grösstes Problem ist, dann geht es ihr sehr gut.
Viel schlimmer sind Leute die einen verbal oder sogar körperlich angreiffen, Ärzte die einen abkanzeln und der Lüge bezichtigen, die Medien die eine regelrechte Hetze betreiben. Davon isz´t absolut nichts zu spüren, sondern nur eine extrem oberflächlicher Abklatsch dessen, der m.E. genau das Gegenteil davon erreicht was er soll, nämlich dass man sie und ihre Emotionen und Schwierigkeiten nicht ernst nimmt.
Wie das konkret als Projekt aussieht? Keine Ahnung, da müsste ich mich ein paar Tage hinsetzen und nachdenken, sowas schüttelt man ja nicht einfach aus dem Ärmel.
Als positives Beispiel über unterschiedliche Perspektiven ist mir dieser inzwischen über 30 Jahre alte Spot in Erinnerung geblieben.
https://www.youtube.com/watch?v=ncaVO1uFgkk
So dass es Menschen erreicht, die sich nicht eh schon der Vorurteile gegn Dicke bewusst sind und sie verabscheuen. Und so dass der Betrachter einen wirklichen emotionalen Zugang zum Thema bekommt.
Mit diesem (für mein Empfinden) weinerlich-anklagenden Grundton packt man niemanden.
Erwischt! Schau mal wie Du mit mir umgehst - schäm Dich dafür!
Das ist für mich die Aussage der Bilder.
Ich glaube kaum, dass Menschen sich aus einem solchen Gefühl heraus ändern oder wirkliches Verständnis entwickeln
Das treibt sie doch genau in eine Position aus der heraus sie sich verteidigen oder eben gehässig werden um ihr Verhalten damit zu rechtfertigen, dass sie das Gegenüber möglichst schlecht da stehen lassen oder ihm selbst die Schuld für den Angriff zuschieben.
Echtes Verständnis oder gar Empathie kann so nicht entstehen.
Und - das klingt jetzt vielleicht paradox - aber ich mag das Projekt auch nicht, weil es m.E. die Angriffe denen Dicke ausgesetzt sind im Grunde verharmlost!
Die Bilder vermitteln mir den Eindruck, dass regelrecht getrickst werden musste, um Blicke zu provozieren oder um sie so wirken zu lassen wie die Künstlerin sich das wünscht.
Als jemand die fast ihr Leben lang schon sehr dick ist kann ich nur sagen, dass Trickserei an sich nicht nötig ist um aufzuzeigen, dass sich manche Menschen unmöglich benehmen.Da es aber auch jede Menge anständige Menschen gibt, könnte das eine Weile dauern.
Dass die Künstlerin sich tierisch freut, dass Leute die Bilder gehässig kommentieren finde ich absurd. Es geht ihr offenbar um irgendeinen "Beweis".
Sollte sie sich nicht eher über konstruktive Diskussionen rund um das Thema freuen und nicht darüber sie den Leuten bewiesen hat wie Scheisse sie sich ihrer Ansicht nach benehmen?!
Sollte sie sich nicht auch dafür interessieren was die Leute wirklich denken, ob ihr Verdacht überhaupt richtig ist?
Wenn ich es nicht besser wüsste könnte ich davon den Eindruck bekommen, dass Dicke gar kein echtes Problem haben sondern nur auf sehr hohem Niveau jammern.
Ich weiß es besser, bin aber nicht das Problem.
Ganz ehrlich: wenn mich jemand am Strand mal kurz anschaut, habe ich damit wirklich kein Problem. Dafür brauche ich kein Fotoprojekt, das ist einfach das Leben.
Wenn das ihr grösstes Problem ist, dann geht es ihr sehr gut.
Viel schlimmer sind Leute die einen verbal oder sogar körperlich angreiffen, Ärzte die einen abkanzeln und der Lüge bezichtigen, die Medien die eine regelrechte Hetze betreiben. Davon isz´t absolut nichts zu spüren, sondern nur eine extrem oberflächlicher Abklatsch dessen, der m.E. genau das Gegenteil davon erreicht was er soll, nämlich dass man sie und ihre Emotionen und Schwierigkeiten nicht ernst nimmt.
Wie das konkret als Projekt aussieht? Keine Ahnung, da müsste ich mich ein paar Tage hinsetzen und nachdenken, sowas schüttelt man ja nicht einfach aus dem Ärmel.
Als positives Beispiel über unterschiedliche Perspektiven ist mir dieser inzwischen über 30 Jahre alte Spot in Erinnerung geblieben.
https://www.youtube.com/watch?v=ncaVO1uFgkk
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2018
Über einen Werbespot, die AfD oder den neusten Lidstrich-Trend wird auch gesprochen und diskutiert
Ohne jetzt den Anspruch auf eine Definition von Kunst zu erheben, Kaffee-Pause, sehe ich hier (auch unabhängig zur Definition Kunst) die Kommerzialität im weitesten Sinne als Gegensatz zu dem Projekt. Nicht dass Kommerz durch und durch böse wäre, darum geht es mir gar nicht, aber die AfD möchte gewählt werden, der Lidstrich-Trend wird geschaffen, damit Produkte gekauft werden und beim Werbespot erklärt sich das von selbst.
Man darf ja z.B. für eine Kampagne gegen [wahlweise vorzustellendes Thema z.B. Regenwaldschutz] ein Firmenlogo verfremdet verwenden, das Gleiche darf man nicht tun, wenn man selbst ebenso wie die Firma wirtschaftliche Interessen verfolgt. Ebenso darf man z.B. wenig schmeichelhafte Aussagen über ein bspw. pelzverarbeitendes Unternehmen skandieren um auf die Tierschutzproblematik Pelz hinzuweisen, solche Aussagen dürfte man nicht auf der Straße verlautbaren, sofern man ein Konkurrenzunternehmen wäre. Es wird also in der Bewertung ein erheblicher Unterschied gemacht in wie weit kommerzielle Interessen hinter den Aktionen stehen oder eben nicht bzw. peripher. GUT GEMACHT müssen diese Aktionen dafür nicht sein.
Und unabhängig davon ob man dieses Projekt als gut gemacht bewertet oder eben nicht, ist doch das Ziel ein völlig anderes als das, welches ein Werbespot hat. Die Qualität von Kunst fließt ja zunächst nicht ein in die Frage ob die Kunst Kunst ist. Die Intention warum etwas gemacht wird, fließt jedoch schon mit ein. Wenn ein Künstler ein schwarzes Bild mit einem angepinnten verschimmelten Erdbeermarmeladebrötchen ausstellt, müsste ich jetzt für mich schon ziemlich lange überlegen ob ich etwas finden würde, damit ich es als gut bewerte. Aber ich würde es Kunst nennen, insbesondere, wenn es eingebunden ist in eine Ausstellung, die sich mit der schweigenden Aussagekraft von Nahrungsmitteln beschäftigt.
Wenn ich den Tenor des Threads tendenziell richtig erfasst habe (man möge mich korrigieren, wenn das falsch ist), dann sind die meisten hier der Ansicht, dass es Dickendiskriminierung gibt. Das Ausmaß und die Art und Weise mag strittig sein, aber im Prinzip: es gibt Dicken-Diskriminierung.
Wenn wir uns nun weiter hoffentlich einig sind, dass Diskriminierungen nicht gut sind, dann denke ich auch, dass Einigkeit darüber besteht, dass es gut ist Diskussionen darüber zu führen.
Dann bleibt für mich die Frage an Alle, die das Projekt Mist finden:
WIE müsste es sein, dass es gut oder gar perfekt ist?
Wenn ich jetzt mal den häufig genannten Kritikpunkt aufgreife: es schauen doch gar nicht alle wirklich total verächtlich, dann muss man doch sagen, ja aber auch in der Realität sind doch Diskriminierungen in Abstufungen gegeben. Nicht ALLES ist gleich eine Riesenwucht von massiven Beleidigungen. Es gibt doch auch kleine, leichte, schwache "Diskriminierungen", ich habe das jetzt mal in "" einfach weil mir kein besseres Wort einfällt, aber die Formen sind doch da unbegrenzt. Denke ich an eine ehemalige Bekannte, die mir schlicht nicht glaubte, dass ich sechs Monate komplett ohne Zucker gelebt hatte (und kein Gramm abnahm, der Grund Zucker wegzulassen war übrigens auch ein anderer). Nun hat sie mich damit selbstverständlich nicht diskriminiert, aber sie hat Vorurteile übers Dicksein (so fett KANN man NICHT sein, wenn man keinen Zucker/Süsses ist) und sie hat sie formuliert und mich dabei auch angeschaut um die Blicke zu thematisieren. Anders als sie mich sonst anschaute. Natürlich nicht bösartig und verächtlich, aber nicht neutral. Genauso wenig wie der Arzthelfer, der nach dem Hinweis, dass er mir Blut abnehmen soll um meine Leberwerte zu kontrollieren sofort und intensiv auf meinen Bauch schaute, eher starrte. Solche Dinge eben. Ist das Diskriminierung? Wohl eher nicht. Ist es neutral? Ich denke nicht. Und ich finde es gut, auch die Nuancen, etwas "vor" einer Diskriminierung anzusprechen, schnell kann so etwas nämlich zu einer härteren und noch härteren "Gangart" führen.
Natürlich wissen wir nicht, was in den Köpfen derjenigen wirklich vorgeht, die "schauen". Wüssten wir es ganz sicher, wenn wir sie fragen oder kann es nicht auch gut sein, dass wir dann angelogen werden würden, da Diskriminierungen kein sozial erwartetes Verhalten sind. Dann müsste ja fast die Konsequenz sein, dass man so ein Projekt GAR NICHT machen dürfte. Wäre für mich auch keine ideale Lösung. Also daher nochmals, langer Rede, kurze Frage:
WIE sollte das Projekt sein?
Ohne jetzt den Anspruch auf eine Definition von Kunst zu erheben, Kaffee-Pause, sehe ich hier (auch unabhängig zur Definition Kunst) die Kommerzialität im weitesten Sinne als Gegensatz zu dem Projekt. Nicht dass Kommerz durch und durch böse wäre, darum geht es mir gar nicht, aber die AfD möchte gewählt werden, der Lidstrich-Trend wird geschaffen, damit Produkte gekauft werden und beim Werbespot erklärt sich das von selbst.
Man darf ja z.B. für eine Kampagne gegen [wahlweise vorzustellendes Thema z.B. Regenwaldschutz] ein Firmenlogo verfremdet verwenden, das Gleiche darf man nicht tun, wenn man selbst ebenso wie die Firma wirtschaftliche Interessen verfolgt. Ebenso darf man z.B. wenig schmeichelhafte Aussagen über ein bspw. pelzverarbeitendes Unternehmen skandieren um auf die Tierschutzproblematik Pelz hinzuweisen, solche Aussagen dürfte man nicht auf der Straße verlautbaren, sofern man ein Konkurrenzunternehmen wäre. Es wird also in der Bewertung ein erheblicher Unterschied gemacht in wie weit kommerzielle Interessen hinter den Aktionen stehen oder eben nicht bzw. peripher. GUT GEMACHT müssen diese Aktionen dafür nicht sein.
Und unabhängig davon ob man dieses Projekt als gut gemacht bewertet oder eben nicht, ist doch das Ziel ein völlig anderes als das, welches ein Werbespot hat. Die Qualität von Kunst fließt ja zunächst nicht ein in die Frage ob die Kunst Kunst ist. Die Intention warum etwas gemacht wird, fließt jedoch schon mit ein. Wenn ein Künstler ein schwarzes Bild mit einem angepinnten verschimmelten Erdbeermarmeladebrötchen ausstellt, müsste ich jetzt für mich schon ziemlich lange überlegen ob ich etwas finden würde, damit ich es als gut bewerte. Aber ich würde es Kunst nennen, insbesondere, wenn es eingebunden ist in eine Ausstellung, die sich mit der schweigenden Aussagekraft von Nahrungsmitteln beschäftigt.
Wenn ich den Tenor des Threads tendenziell richtig erfasst habe (man möge mich korrigieren, wenn das falsch ist), dann sind die meisten hier der Ansicht, dass es Dickendiskriminierung gibt. Das Ausmaß und die Art und Weise mag strittig sein, aber im Prinzip: es gibt Dicken-Diskriminierung.
Wenn wir uns nun weiter hoffentlich einig sind, dass Diskriminierungen nicht gut sind, dann denke ich auch, dass Einigkeit darüber besteht, dass es gut ist Diskussionen darüber zu führen.
Dann bleibt für mich die Frage an Alle, die das Projekt Mist finden:
WIE müsste es sein, dass es gut oder gar perfekt ist?
Wenn ich jetzt mal den häufig genannten Kritikpunkt aufgreife: es schauen doch gar nicht alle wirklich total verächtlich, dann muss man doch sagen, ja aber auch in der Realität sind doch Diskriminierungen in Abstufungen gegeben. Nicht ALLES ist gleich eine Riesenwucht von massiven Beleidigungen. Es gibt doch auch kleine, leichte, schwache "Diskriminierungen", ich habe das jetzt mal in "" einfach weil mir kein besseres Wort einfällt, aber die Formen sind doch da unbegrenzt. Denke ich an eine ehemalige Bekannte, die mir schlicht nicht glaubte, dass ich sechs Monate komplett ohne Zucker gelebt hatte (und kein Gramm abnahm, der Grund Zucker wegzulassen war übrigens auch ein anderer). Nun hat sie mich damit selbstverständlich nicht diskriminiert, aber sie hat Vorurteile übers Dicksein (so fett KANN man NICHT sein, wenn man keinen Zucker/Süsses ist) und sie hat sie formuliert und mich dabei auch angeschaut um die Blicke zu thematisieren. Anders als sie mich sonst anschaute. Natürlich nicht bösartig und verächtlich, aber nicht neutral. Genauso wenig wie der Arzthelfer, der nach dem Hinweis, dass er mir Blut abnehmen soll um meine Leberwerte zu kontrollieren sofort und intensiv auf meinen Bauch schaute, eher starrte. Solche Dinge eben. Ist das Diskriminierung? Wohl eher nicht. Ist es neutral? Ich denke nicht. Und ich finde es gut, auch die Nuancen, etwas "vor" einer Diskriminierung anzusprechen, schnell kann so etwas nämlich zu einer härteren und noch härteren "Gangart" führen.
Natürlich wissen wir nicht, was in den Köpfen derjenigen wirklich vorgeht, die "schauen". Wüssten wir es ganz sicher, wenn wir sie fragen oder kann es nicht auch gut sein, dass wir dann angelogen werden würden, da Diskriminierungen kein sozial erwartetes Verhalten sind. Dann müsste ja fast die Konsequenz sein, dass man so ein Projekt GAR NICHT machen dürfte. Wäre für mich auch keine ideale Lösung. Also daher nochmals, langer Rede, kurze Frage:
WIE sollte das Projekt sein?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2018
Ich glaube wir kommen da auf keinen gemeinsamen Nenner.
(..) the anonymous comments (...) they’re helping me out!
You’re judging me based on what I look like, and that’s exactly what I’m trying to prove.
Das sagt doch alles aus ... in wie fern urteilt sie denn NICHT nach dem äusseren Anschein?
Offenbar ist es für sie okay das zu tun und es in Bildern festzuhalten. Die Abgebildeten werden aber letztendlich für das Gleiche an den Pranger gestellt, obwohl man gar nicht wirklich weiß was sie dachten?
Was können die Leute auf den Bildern denn bitte für anonyme Kommentare aus dem Internet?!? Das sind nicht die gleichen Menschen. Die Welt besteht nicht nur aus armen Dicken und einer gesichtslosen Masse von bösen Hatern. Die Abgebildeten finden das vielleicht auch nicht so supi,in welches Licht sie gestellt werden und dass ihnen unterstellt wird ebenfalls "Put down a donut and start working out" zu denken, wenn sie eventuell eigentlich dachten: "Ich glaube die Frau hält den Stadtplan verkehrt rum, soll ich meine Hilfe anbieten?".
Weil es als "Kunst" deklariert wird, können sie gegen diese öffentliche Bloßstellung noch nicht mal was machen.
Je mehr ich mich damit beschäftige, desto wütender macht mich das Projekt. Das stahlt für mich wirklich nur negative Energie pur und Opferhaltung aus.
(..) the anonymous comments (...) they’re helping me out!
You’re judging me based on what I look like, and that’s exactly what I’m trying to prove.
Das sagt doch alles aus ... in wie fern urteilt sie denn NICHT nach dem äusseren Anschein?
Offenbar ist es für sie okay das zu tun und es in Bildern festzuhalten. Die Abgebildeten werden aber letztendlich für das Gleiche an den Pranger gestellt, obwohl man gar nicht wirklich weiß was sie dachten?
Was können die Leute auf den Bildern denn bitte für anonyme Kommentare aus dem Internet?!? Das sind nicht die gleichen Menschen. Die Welt besteht nicht nur aus armen Dicken und einer gesichtslosen Masse von bösen Hatern. Die Abgebildeten finden das vielleicht auch nicht so supi,in welches Licht sie gestellt werden und dass ihnen unterstellt wird ebenfalls "Put down a donut and start working out" zu denken, wenn sie eventuell eigentlich dachten: "Ich glaube die Frau hält den Stadtplan verkehrt rum, soll ich meine Hilfe anbieten?".
Weil es als "Kunst" deklariert wird, können sie gegen diese öffentliche Bloßstellung noch nicht mal was machen.
Je mehr ich mich damit beschäftige, desto wütender macht mich das Projekt. Das stahlt für mich wirklich nur negative Energie pur und Opferhaltung aus.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2018
Es gibt ja einige professionelle Versuche Kunst zu definieren. Eine Diskussion die immer mal wieder hochkocht..
Ich mag als einen -sehr vereinfachten- Ansatz, das Kriterium der Adaption auf eine andere Ebene.
In diesem konkreten Beispiel bedeutet es, dass Haley Morris-Cafiero uns eine fotografische Selbstinszenierung zum Zwecke der Nachdenklichkeit über das Phänomen des Gaffens anbietet.
Sie nimmt also eine vermeintlich dokumentarische Form und durch Inszenierung und Auswahlkriterium (es wurden grosse Mengen der jeweiligen Situationen fotografiert) verdichtet auf den einen kleinen Moment der Reaktion/Interaktion.
Es ist dabei nicht wichtig WARUM geschaut wurde.
Es geht um das Schauen und körpersprachliche Reagieren an sich.
Sie inszeniert (und sieht) sich nicht als Opfer.
Ich habe noch ein Interview gefunden in dem sie ausführlicher zu Wort kommt.
..I think the anonymous comments – of course they’re intended to be hurtful and negative – but they’re funny. I laugh my ass off because they’re contributing to the story, they’re helping me out! And that’s what they don’t understand. Like, “Put down a donut and start working out”? Okay, thanks. You’re judging me based on what I look like, and that’s exactly what I’m trying to prove.
It’s really a social experiment. Although it starts for me with weight, it is a social experiment to see how we react to one another based on our preconceived notions of image. So it’s weight, hair colour, skin colour, clothing, everything.
http://nomorepotlucks.org/site/that-one-isolated-moment-an-interview-with-haley-morris-cafiero-jackie-wykes/
Wer mag, kann dort nochmals einen Eindruck bekommen um was es ihr ging/geht.
Ich fand es sehr spannend zu lesen welche, zum Teil starken emotionalen Reaktionen ihre Arbeit hervorbringt, bin aber jetzt raus aus dem Thema.
Danke an Schoggi, dass ich mich nochmals mit dieser Serie auseinandersetzen konnte.
Ich mag als einen -sehr vereinfachten- Ansatz, das Kriterium der Adaption auf eine andere Ebene.
In diesem konkreten Beispiel bedeutet es, dass Haley Morris-Cafiero uns eine fotografische Selbstinszenierung zum Zwecke der Nachdenklichkeit über das Phänomen des Gaffens anbietet.
Sie nimmt also eine vermeintlich dokumentarische Form und durch Inszenierung und Auswahlkriterium (es wurden grosse Mengen der jeweiligen Situationen fotografiert) verdichtet auf den einen kleinen Moment der Reaktion/Interaktion.
Es ist dabei nicht wichtig WARUM geschaut wurde.
Es geht um das Schauen und körpersprachliche Reagieren an sich.
Sie inszeniert (und sieht) sich nicht als Opfer.
Ich habe noch ein Interview gefunden in dem sie ausführlicher zu Wort kommt.
..I think the anonymous comments – of course they’re intended to be hurtful and negative – but they’re funny. I laugh my ass off because they’re contributing to the story, they’re helping me out! And that’s what they don’t understand. Like, “Put down a donut and start working out”? Okay, thanks. You’re judging me based on what I look like, and that’s exactly what I’m trying to prove.
It’s really a social experiment. Although it starts for me with weight, it is a social experiment to see how we react to one another based on our preconceived notions of image. So it’s weight, hair colour, skin colour, clothing, everything.
http://nomorepotlucks.org/site/that-one-isolated-moment-an-interview-with-haley-morris-cafiero-jackie-wykes/
Wer mag, kann dort nochmals einen Eindruck bekommen um was es ihr ging/geht.
Ich fand es sehr spannend zu lesen welche, zum Teil starken emotionalen Reaktionen ihre Arbeit hervorbringt, bin aber jetzt raus aus dem Thema.
Danke an Schoggi, dass ich mich nochmals mit dieser Serie auseinandersetzen konnte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2018
Das ist doch ein Kunstprojekt und auch ein gelungenes, denn es erreicht, dass darüber gesprochen und diskutiert wird.
Na ja, das ist aber ein sehr, sehr kleiner Anspruch an Kunst. :-(
Über einen Werbespot, die AfD oder den neusten Lidstrich-Trend wird auch gesprochen und diskutiert. Als Kunst würde ich das alles trotzdem nicht deklarieren. (Das Fotoprojekt aber auch nicht, das ist für mein Empfinden ein Body-Positivity Projekt, hat aber mit Kunst nichts zu tun)
Na ja, das ist aber ein sehr, sehr kleiner Anspruch an Kunst. :-(
Über einen Werbespot, die AfD oder den neusten Lidstrich-Trend wird auch gesprochen und diskutiert. Als Kunst würde ich das alles trotzdem nicht deklarieren. (Das Fotoprojekt aber auch nicht, das ist für mein Empfinden ein Body-Positivity Projekt, hat aber mit Kunst nichts zu tun)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2018
Das ist doch ein Kunstprojekt und auch ein gelungenes, denn es erreicht, dass darüber gesprochen und diskutiert wird.
Wer genau wissen will, was die Passanten nun wirklich dachten, sollte nach einer Doku mit diesem Thema gucken und auch da wird man nicht unbedingt die ganze Wahrheit erfahren.
Wer genau wissen will, was die Passanten nun wirklich dachten, sollte nach einer Doku mit diesem Thema gucken und auch da wird man nicht unbedingt die ganze Wahrheit erfahren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2018
„Ich habe mit den Menschen auf den Fotos nicht gesprochen und weiß daher auch nicht, ob sie sich über mich lustig machen. „
Schade eigentlich, denn damit lebt sie doch genau auf die gleiche Art Vorurteile aus, die sie den Menschen auf ihren Bildern nachweisen möchte. Sie wertet sie alleine nach ihrem Äusseren und ihren vermeintlich verräterischen Blicken, ohne wirklich wissen zu wollen welche Geschichte hinter den Gesichtern und Blicken stehen und zu bedenken dass jeder Einzelne auch nur ein Mensch mit seinen ureigenen Problemen und seinem eigenen Leben ist.
Sorry, aber macht sie nicht genau das was sie eigentlich kritisiert?! Diese unreflektierte Art von Anprangerei und Wertung ist doch genau das was auf einigen Bildern und in den Kommentasren so abstösst. Respekt ist keine Einbahnstrasse.
Dieses Hintergrundwissen macht das Projekt für mich nicht interessanter, sondern bestätitigt mich eher noch in meiner Meinung.
Schade eigentlich, denn damit lebt sie doch genau auf die gleiche Art Vorurteile aus, die sie den Menschen auf ihren Bildern nachweisen möchte. Sie wertet sie alleine nach ihrem Äusseren und ihren vermeintlich verräterischen Blicken, ohne wirklich wissen zu wollen welche Geschichte hinter den Gesichtern und Blicken stehen und zu bedenken dass jeder Einzelne auch nur ein Mensch mit seinen ureigenen Problemen und seinem eigenen Leben ist.
Sorry, aber macht sie nicht genau das was sie eigentlich kritisiert?! Diese unreflektierte Art von Anprangerei und Wertung ist doch genau das was auf einigen Bildern und in den Kommentasren so abstösst. Respekt ist keine Einbahnstrasse.
Dieses Hintergrundwissen macht das Projekt für mich nicht interessanter, sondern bestätitigt mich eher noch in meiner Meinung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2018
Ich finde das Projekt immer aufschlussreicher
UND (von der anvisierten Intention her) immer gelungener :-))
Sehr spannend, welche Assoziationen/Kopfkino/ Interpretationen es in uns freisetzt.
Denn-auch wenn es langweilt-
die Fotografin äussert sich im verlinkten Interview so:
„…Ich wollte eine Gespräch darüber anfangen, wie Menschen Gesichtsausdrücke und Blicke benutzen, um auszudrücken, was sie übereinander denken.
Unser Selbstwertgefühl ist schließlich oft davon abhängig, wie uns andere wahrnehmen. Natürlich weiß ich nicht, wohin die Menschen auf meinen Bildern gucken und was sie denken. Aber der Moment hat mich interessiert. „
„Ich habe mit den Menschen auf den Fotos nicht gesprochen und weiß daher auch nicht, ob sie sich über mich lustig machen. „
UND (von der anvisierten Intention her) immer gelungener :-))
Sehr spannend, welche Assoziationen/Kopfkino/ Interpretationen es in uns freisetzt.
Denn-auch wenn es langweilt-
die Fotografin äussert sich im verlinkten Interview so:
„…Ich wollte eine Gespräch darüber anfangen, wie Menschen Gesichtsausdrücke und Blicke benutzen, um auszudrücken, was sie übereinander denken.
Unser Selbstwertgefühl ist schließlich oft davon abhängig, wie uns andere wahrnehmen. Natürlich weiß ich nicht, wohin die Menschen auf meinen Bildern gucken und was sie denken. Aber der Moment hat mich interessiert. „
„Ich habe mit den Menschen auf den Fotos nicht gesprochen und weiß daher auch nicht, ob sie sich über mich lustig machen. „
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2018
Danke Pia, bin absolut Deiner Meinung. Super Beitrag!
Nur besteht für mich bei den meisten Bildern des Projekts eben der Unterschied darin, dass ich den feindlichen Blick nicht erkennen kann. Ein Mädchen am Strand das in die Kamera schaut, eine Frau die (als einzige) zurückblickt und vielleicht nur den Stadtplan anschaut, drei Leute die von einer Frau auf Rollerblades überholt werden und zur Seite schauen ... eine Frau die vollkommen versunken mitten auf der Strasse auf dem Zebrastreifen stehengeblieben ist und eben angeschaut wird (da würde ich auch hinschauen) wo ist da der feindliche Blick? Es gibt vielleicht 3 Bilder der Serie, die ich als eindeutig feindliche Blicke sehe, alles andere ist Interpretation und m.E. teilweise eine Unterstellung. Man könnte es so interpretieren, es könnte aber auch anders sein.
Als Jugendliche hatte ich mal das Erlebnis, dass ich in Gedanken und in Eile die Strasse langhetzte und mich plötzlich aus heiterem Himmel ein kleinwüchsiger Mann angiftete und fragte ob ich noch nie einen soooo kleinen Menschen gesehen habe.
Ganz ehrlich: ich hatte ihn überhaupt nicht wahrgenommen und war vollkommen in mich versunken gewesen. Trotzdem schämte ich mich sehr ihm offenbar das Gefühl des Anstarrens gegeben zu haben.
Das war für mich eine wichtige Lektion, dass man nicht immer weiß was der andere denkt und sieht, auch wenn man es selbst glauben mag.
Mir geht es so wie Dir, dass ich es überhaupt nicht mag wenn jemand in dicken Foren erzählt, dass er etwas Blödes erlebt hat und dann eine Menge von Leuten herbeieilen und betonen, dass ihnen das niemals passiert und es alleine an der Ausstrahlung und Einstellung desjenigen liege.
Klar gibt es Diskriminierung und natürlich soll und muss man darauf aufmerksam machen, aber man kann es eben auch übertreiben und sich das eigene Leben besonders schwer machen und das ist m.E. zum Teil in dem Projekt geschehen. Ich empfinde es als kontraproduktiv jede Regung des Anderen als Angriff gegen sich selbst zu werten.
Nur besteht für mich bei den meisten Bildern des Projekts eben der Unterschied darin, dass ich den feindlichen Blick nicht erkennen kann. Ein Mädchen am Strand das in die Kamera schaut, eine Frau die (als einzige) zurückblickt und vielleicht nur den Stadtplan anschaut, drei Leute die von einer Frau auf Rollerblades überholt werden und zur Seite schauen ... eine Frau die vollkommen versunken mitten auf der Strasse auf dem Zebrastreifen stehengeblieben ist und eben angeschaut wird (da würde ich auch hinschauen) wo ist da der feindliche Blick? Es gibt vielleicht 3 Bilder der Serie, die ich als eindeutig feindliche Blicke sehe, alles andere ist Interpretation und m.E. teilweise eine Unterstellung. Man könnte es so interpretieren, es könnte aber auch anders sein.
Als Jugendliche hatte ich mal das Erlebnis, dass ich in Gedanken und in Eile die Strasse langhetzte und mich plötzlich aus heiterem Himmel ein kleinwüchsiger Mann angiftete und fragte ob ich noch nie einen soooo kleinen Menschen gesehen habe.
Ganz ehrlich: ich hatte ihn überhaupt nicht wahrgenommen und war vollkommen in mich versunken gewesen. Trotzdem schämte ich mich sehr ihm offenbar das Gefühl des Anstarrens gegeben zu haben.
Das war für mich eine wichtige Lektion, dass man nicht immer weiß was der andere denkt und sieht, auch wenn man es selbst glauben mag.
Mir geht es so wie Dir, dass ich es überhaupt nicht mag wenn jemand in dicken Foren erzählt, dass er etwas Blödes erlebt hat und dann eine Menge von Leuten herbeieilen und betonen, dass ihnen das niemals passiert und es alleine an der Ausstrahlung und Einstellung desjenigen liege.
Klar gibt es Diskriminierung und natürlich soll und muss man darauf aufmerksam machen, aber man kann es eben auch übertreiben und sich das eigene Leben besonders schwer machen und das ist m.E. zum Teil in dem Projekt geschehen. Ich empfinde es als kontraproduktiv jede Regung des Anderen als Angriff gegen sich selbst zu werten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2018
Die Einteilung in die Gruppen derjenigen, die in vielem eine Diskriminierung sehen wollen und sich darauf fokussieren und derjenigen die sich der Diskriminierung bewusst sind, aber einfach ihr Leben trotzdem so leben wie sie es möchten, kann ich so nicht sehen. In einem Post zu Beginn wurde auch von einer Opferrolle (die es hier nicht gäbe) gesprochen. Und eine Opferrolle ist für mich etwas völlig anderes. Das wäre für mich (hier) nämlich das schweigende Hinnehmen von Abwertungen, das Fügen, das nicht formulieren von Diskriminierungen. So wie ich das früher z.B. getan habe. Da war ich zwar verletzt, aber ich dachte eher so etwas wie 'es stimmt ja, ich bin ja fett'. Ich habe sogar auch einmal mitgelacht als sich sehr lautstark über "Schau mal soooo eine dicke Frau!" lustig gemacht wurde. Es hat ganz schön lange gedauert bis ich begriffen habe, dass nicht nur mein Sohn mit Sklave, Nigger, Neger(-kuss) diskriminiert wird, sondern, dass ich nicht auch auf irgendwelche Ausnahmen, auf irgendwelche einzelnen beleidigenden Menschen treffe, sondern, dass es Diskriminierung von Dicken gibt und dass es auch wichtig ist, das zu formulieren, weil nur so versteht man Mechanismen und kann sie verändern. Manchmal habe ich auf rf auch den Eindruck, dass mir (ich wähle jetzt mal die persönliche Form, auch wenn es nicht nur mich betrifft), mitgeteilt werden soll, dass man mit der exakt gleichen Situation viel besser umgehen kann. Und mal unabhängig davon, dass das nicht überprüfbar ist, denke ich mir: ja und? Das ist für mich manchmal als ob in einer Diskussion über die Mängel im Schulsystem und deren Folgen einige sagen, dass sie aber viel besser rechnen können. Dann will ich das sehr gerne anerkennen, dann mag das so sein. Aber ändert das etwas an der Ausgangslage?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.03.2018
Ich kenne das Projekt schon recht lange und finde es für mich wenig hilfreich.
Klar kenne ich blöde Blicke und Bemerkungen, aber die Art wie sie in diesem Projekt festgehalten sind empfinde ich als sehr gewollt und erzwungen.
Jeder der sich in Zeiten von GPS und Co. mit einem riesigen Stadtplan in die Fussgängerzone stellt wird Blicke ernten. Ob diese Blicke Neugier, Verwunderung oder Verachtung sind ist Interpretationssache und sie unter die Überschrift Verachtung zu stellen finde ich bei einigen Bild Beispielen eine gewagte Unterstellung und eine Frechheit. Blicke und Diskriminierung in so einer (für mein Empfinden) überempfindlichen Art darzustellen - damit ist niemandem geholfen.
Meine Mutter ist ihr Leben lang schlank gewesen, aber stark gehbeindert, da sind die Blicke wesentlich intensiver und nerviger als bei mir, ihrer superdicken Tochter. So sind Menschen einfach.
Klar kann man darauf aufmerksam machen, aber was bringt das uns allen? Noch mehr Fokus auf die negativen Seiten des Lebens zu legen? Brauche ich nicht.
Ich habe das Gefühl es trennt sich nach und nach in zwei Gruppen, diejenigen die in vielem eine Diskriminierung sehen wollen und sich darauf fokussieren und diejenigen die sich der Diskriminierung bewusst sind, aber einfach ihr Leben trotzdem so leben wie sie es möchten.
Zu letzteren Gruppe zähle ich z.B. Glitterandlazers http://www.glitterandlazers.com/Blog/about-u/ eine sehr dicke, sehr witzige, sehr sportliche, erfolgreiche, junge Frau mit einem recht mutigen Kleidungsstil.
Blicke auf Dicke sind auch ab und an ihr Thema, vor allem wenn es um Dicke geht die Sport treiben, aber sie hat einfach so viel an Lebenslust und Kraft, dass sie das durchzieht was sie gerne macht. Laufen, reisen, feiern ... ich finde sie wunderschön und einen zweiten und dritten Blick wert ... das oben gezeigte Projekt finde ich offen gesagt keinen zweiten Blick wert. Ja - es gibt blöde Leute und blöde Blicke. So what?! Daran ändern wird so ein Projekt leider eher nichts und stünde an der Stelle der nudeldicken Deern ein bleicher, spannenlanger Hansel mit Nerdbrille und Socken in den Herrensandalen, dann wäre die Gehässigkeit und die Blicke nicht weniger.
Klar kenne ich blöde Blicke und Bemerkungen, aber die Art wie sie in diesem Projekt festgehalten sind empfinde ich als sehr gewollt und erzwungen.
Jeder der sich in Zeiten von GPS und Co. mit einem riesigen Stadtplan in die Fussgängerzone stellt wird Blicke ernten. Ob diese Blicke Neugier, Verwunderung oder Verachtung sind ist Interpretationssache und sie unter die Überschrift Verachtung zu stellen finde ich bei einigen Bild Beispielen eine gewagte Unterstellung und eine Frechheit. Blicke und Diskriminierung in so einer (für mein Empfinden) überempfindlichen Art darzustellen - damit ist niemandem geholfen.
Meine Mutter ist ihr Leben lang schlank gewesen, aber stark gehbeindert, da sind die Blicke wesentlich intensiver und nerviger als bei mir, ihrer superdicken Tochter. So sind Menschen einfach.
Klar kann man darauf aufmerksam machen, aber was bringt das uns allen? Noch mehr Fokus auf die negativen Seiten des Lebens zu legen? Brauche ich nicht.
Ich habe das Gefühl es trennt sich nach und nach in zwei Gruppen, diejenigen die in vielem eine Diskriminierung sehen wollen und sich darauf fokussieren und diejenigen die sich der Diskriminierung bewusst sind, aber einfach ihr Leben trotzdem so leben wie sie es möchten.
Zu letzteren Gruppe zähle ich z.B. Glitterandlazers http://www.glitterandlazers.com/Blog/about-u/ eine sehr dicke, sehr witzige, sehr sportliche, erfolgreiche, junge Frau mit einem recht mutigen Kleidungsstil.
Blicke auf Dicke sind auch ab und an ihr Thema, vor allem wenn es um Dicke geht die Sport treiben, aber sie hat einfach so viel an Lebenslust und Kraft, dass sie das durchzieht was sie gerne macht. Laufen, reisen, feiern ... ich finde sie wunderschön und einen zweiten und dritten Blick wert ... das oben gezeigte Projekt finde ich offen gesagt keinen zweiten Blick wert. Ja - es gibt blöde Leute und blöde Blicke. So what?! Daran ändern wird so ein Projekt leider eher nichts und stünde an der Stelle der nudeldicken Deern ein bleicher, spannenlanger Hansel mit Nerdbrille und Socken in den Herrensandalen, dann wäre die Gehässigkeit und die Blicke nicht weniger.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.03.2018
Je nachdem, wie man sich anzieht, können die Blicke recht unterschiedlich ausfallen. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.03.2018
Je nachdem, wie man sich anzieht, können die Blicke recht unterschiedlich ausfallen. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.03.2018
Gerade in den USA, wo es so viele beleibte Menschen gibt, die förmlich ins Straßenbild gehören. Werden sie alle angestarrt? Ich glaube nicht.
In den USA gibt es aber gleichzeitig zu einer hohen Zahl von dicken Menschen, auch einen nicht unerheblichen Druck, schlanker zu werden, bzw. nicht dick zu werden. Gerade in den USA ist die Verknüpfung jung/schlank/durchtrainiert = fit = erfolgreich = SEHR wichtig, schon sehr ausgeprägt. Hohe Anzahl heißt ja auch nicht hohe Mehrheit. Ich will nicht propagieren, dass eine hohe Mehrheit der Menschen dick sein sollten, aber erst bei einer großen Mehrheit wäre der Schluß nachvollziehbar, dass es eher unwahrscheinlich ist, deshalb angestarrt zu werden.
In den USA gibt es aber gleichzeitig zu einer hohen Zahl von dicken Menschen, auch einen nicht unerheblichen Druck, schlanker zu werden, bzw. nicht dick zu werden. Gerade in den USA ist die Verknüpfung jung/schlank/durchtrainiert = fit = erfolgreich = SEHR wichtig, schon sehr ausgeprägt. Hohe Anzahl heißt ja auch nicht hohe Mehrheit. Ich will nicht propagieren, dass eine hohe Mehrheit der Menschen dick sein sollten, aber erst bei einer großen Mehrheit wäre der Schluß nachvollziehbar, dass es eher unwahrscheinlich ist, deshalb angestarrt zu werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.03.2018
Dito, Rudi :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.03.2018
Die Leute gucken...ja, aber sie würden auch bei jemandem gucken, der super auffällig gekleidet ist, was komisches macht o.ä. Auf manchen Fotos habe ich das Gefühl, sie schauen auf die Kamera oder woanders hin und nicht auf die Frau. Ihr Kleidungsstil ist Geschmackssache, mir gefällt er nicht. Aber das ist hier ja nicht das Thema.
Ich weiß nicht so recht, was diese Fotoreihe bedeuten soll. Gerade in den USA, wo es so viele beleibte Menschen gibt, die förmlich ins Straßenbild gehören. Werden sie alle angestarrt? Ich glaube nicht.
Ich weiß nicht so recht, was diese Fotoreihe bedeuten soll. Gerade in den USA, wo es so viele beleibte Menschen gibt, die förmlich ins Straßenbild gehören. Werden sie alle angestarrt? Ich glaube nicht.
04.03.2018
Was für ein Unsinn @Energieengel.