Ich möchte mich nochmal für eure Tips und Anregungen bedanken, und hoffe das es mir/uns hilf mit dem Problem fertig zu werden...

@zitrone: Das ist vollkommen richtig. Erst als ich es ernsthaft angesprochen habe, wurde es besser.

Rubens-Lust, ich denke, das genau ist der Punkt. Es wird innerhalb der Familie nicht oder nicht richtig kommuniziert. Denn leicht ist diese Situation für keinen der drei Beteiligten. Dies muss man aber gewillt sein, auszusprechen und auch ernsthaft versuchen, daran dann zu arbeiten.
Jeder sollte mal versuchen, den Anderen zu spiegeln. Es gibt sehr viele Möglichkeiten und unterschiedliche Ansätze, solche Gespräche zu führen - und sich dazu auch Hilfe zu holen. Denn manchmal ist man einfach zu festgefahren und weiss gar nicht, wie man das anstellen soll.
Voraussetzung ist aber, dass das alle drei auch wirklich ernsthaft wollen. Und darüber solltest Du, Wuschellady, mit beiden getrennt vorher und ganz in Ruhe sprechen. Denn schaffen könnt ihr das nur zusammen, ansonsten bleibt einer auf der Strecke.

@tünnef: Da magst Du recht haben. Aber diese Diskussion ist sehr einseitig. Leider können wir den Herrn, um den es hier geht, nicht fragen und daher ist die Situation für uns sehr schlecht oder eben nur einseitig zu beurteilen.
Wie schon gesagt, ich kenne die Situation von der anderen Seite und es war für mich nicht immer nur witzig. Das Verhalten meines Freundes und seinem Sohn waren für mich auch oft verletzend und erst als ich ihm das mal klar gesagt habe, wurde es besser. Er hat es vorher so nie wahrgenommen.

ich sehe das irgendwie eher anders, wenn ich mir dieses beispiel mit dem fehltag beim praktikum anschaue. es kann passieren, dass es einem einen tag nicht gutgeht, die erkältungszeit geht um. wieso muss ich das derartig reglementieren und den jungen als weichei titulieren? hat da jemand die kurve zu seiner kindheit nicht bekommen und neidet dem kind das in seinen augen seichte leben frei nach dem motto ich wäre auch mit 40 fieber gegangen, du willst dich nur drücken?
auch wenn sich der partner vielleicht ausgeschlossen fühlt, ist er alt genug den mund aufzumachen. das kind ist nicht für die befindlichkeiten des erwachsenen zuständig, badet diese aber aus!
für mich sieht es leider aus, als würden hier persönliche unzulänglichkeiten am sohn ausgelassen, was ich ziemlich unfair und daneben finde. und ich finde es schön, dass hier so für akzeptanz plädiert wird, der partner akzeptiert und respektiert den sohn aber scheinbar eher wenig, wenn solche sprüche fallen. auch solche verbalattacken sind nicht wenig verletzend und führen sicher nicht dazu, dass das dreiergespann näher zusammen rückt.

Ich habe keine Kinder und kann nicht so direkt mitreden, aber eine gute Freundin von mir hat einen Mann mit einem Kind aus einer früheren Beziehung geheiratet. Das Kind war damals 2 und sie waren 8 Jahre zusammen. Das Kind (eine Tochter) war JEDES Wochenende da und noch eine Nacht unter der Woche. Meine Freundin hat versucht, eine Beziehung zu dem Kind aufzubauen, hat "Kinderurlaube" in Centerparks mitgemacht, obwohl sie vielleicht lieber ne Stadt besichtigt hätte, hat mit dem Kind Radtouren gemacht, weil der Vater das nicht möchte..

Dennoch - ich habe selbst gemerkt, daß sie gegen die "Einheit Vater+Tochter" gar nicht ankam. Der Vater hat mir gegenüber immer nur von "ICH" gesprochen, wenn es um das Kind ging. Ich muß das und das und jenes machen, egal was, es kam nie die Ehefrau drin vor. Vielleicht war es auch nur der Versuch, ihr nicht den Anschein zu geben, daß er sein Kind auf sie abdrücken will, aber ich hab gemerkt, daß die Frau gar keine wirkliche Chance bekam, darüber hatte sie sich mir gegenüber auch mal beklagt.

Dazu kam noch, daß der Vater eine seeehr laxe Haltung in Sachen Erziehung hatte und dem Kind ziemlich viel erlaubt hat (man hatte das Gefühl, er wollte ewig den "Sonnenscheindaddy" spielen...) Somit hat die Ehefrau, wenn sie eben wollte, daß das Kind sich vor dem Essen die Hände wäscht oder ihren Kram wegräumt, selbst sagen. Aber dann kam ständig der Vorwurf von ihm, daß sie ja ständig nur das Kind anmeckern würde... usw. Und als er sich dann von ihr trennte, war einer der Hauptvorwürfe, daß sie ja sein Kind nie akzeptiert hätte.

Ich will jetzt keinen direkten Bezug zu Deiner Situation, Wuschel, darstellen (die kann ich gar nicht wirklich beurteilen), ich will damit nur sagen, daß es immer 2 Seiten von einer Geschichte gibt. Und daß es als "dazugekommener" Partner sicher nicht ganz einfach ist, in dieser Kombination vollwertig akzeptiert zu werden.

Vielleicht ist es ja wirklich ein Teufelskreis aus fehlender Akzeptanz am Anfang, dadurch hervorgerufener Frust und dadurch ewige Motzereien usw. usw..

Jetzt mal ganz aktuell ein Beispiel, mein Sohn macht zur zeit ein Schulpraktikum und zwar in einem Tierheim. Sein Wunschberuf ist zur Zeit Tierpfleger zu werden. Es macht ihm Spass auch wenn es viel Arbeit ist. Nun hat er sich gestern nicht wohl gefüllt und ich habe ihn abgeholt, und heute ist er zu Hause geblieben. Jetzt bekommen wir von meinem Mann zu hören er würde nur schauspielern, wäre ein Weischei und er hätte bestimmt keine Lust dahin zu gehen.

frag deinen mann mal, ob er sich von dir und deinem sohn ausgeschlossen oder nicht respektiert fühlt.

ich war in einer ÄHNLICHEN situation.
es wurde besprochen, was anliegt und wie es laufen soll, alle stimmten zu und dann gingen mutter und kinder hin und entschieden etwas anderes. das war ein ding, das hat mich z.b. sehr gestört - ich war ausgeschlossen, übergangen. (so fühlte ich das damals)
es war aber nicht nur schlecht. wenn man dann erstmal eine sche..egal-haltung eingenommen hat, dann kann man damit auch (nur nicht sehr zufrieden) leben. deswegen besteht auch die beziehung nicht mehr.

natürlich weiß ich auch, das die bindung zwischen den richtigen eltern und dem kind enger ist

@ wuschell., habe es auch nicht so verstanden, dass Gewalttätitigkeit im Spiel ist. Trotzdem ist das "aus dem Wege gehe von Gemecker" eine Unterdrückung des eigenen Ichs, sich den Konflikten zu stellen, weil sie unbequem sind bzw. weil nie eine Lösung gefunden wird (Jedenfalls im Moment). Ist das nicht schon totaler Mist, wenn man nicht frei reden kann? Wo, wenn nicht innerhalb der Familie, sollte es die Möglichkeit geben sich frei und ungezwungen auszudrücken? Gerade in dem geschützten Raum sollte es doch am wichtigsten und am ungefährlichsten sein die eigene Meinung oder Persönlichkeit auszudrücken, denn auch das will gelernt sein.


Und zum Thema Stiefelternteil/Stiefkind möchte ich auch noch anmerken, es ist uns von der Natur aus so gegeben worden, dass man mit Menschen auf einer Wellenlänge liegt oder auch nicht. Und "nur" weil es das Kind des Partners/der Partnerin ist, ist es auch nicht zwangsläufig so, dass es so sein muss. Selbst wenn man sich anstrengt, weil man es will, kommt es immer wieder durch, wenn dort auch freundschaftliche Gefühle nicht funken.

Tünnef , wenn du mich meinst hast du mich falsch verstanden.
Ich kann und möchte nicht Wuschels Posting bewerten, weil ich nur das wenige weiß was sie schreibt.

Jedoch finde ich es für die ganze Community sehr gut daß sie das Thema so eröffnet hat.
Es ist ja nicht nur Wuschel mit ihrer Familie in dieser Situation, in der heutigen Zeit ist diese Konstellation und die Probleme nicht selten.
Man kann hier etwas lernen wenn man die verschiedenen Standpunkte liest.
Ich habe in meinem letzten Beitrag das geschrieben was ich vor 2 Jahren dachte als ich eine Freundin mit Tochter hatte.
Ich möchte mich hier nicht nur auf Wuschel beziehen , sondern
es sollten auch andere teilnehmen und ihre Probleme schildern.
So sehe ich den Sinn einer solchen Community.

Freundschaftliche Gefühle wären doch auch schonmal klasse, oder?
Muttergefühle kann und möchte ich für den Sohn meines Freundes nicht aufbringen. Ich finde es auch nicht nötig, denn er hat beide Eltern.
Wir sind freundschaftlich verbunden und das ist oft intensiver als die Eltern-Kind-Beziehung.

... ich entnehme wuschels posting nicht, dass ihr mann als vater zurückgestellt wird oder dem sohn nichts sagen darf.
es klang auch nicht so, als hätte der sohn von vornherein den neuen partner abgelehnt. in vier jahren sollte es eigentlich schon möglich sein väterliche gefühle zu entwickeln, sofern man dazu in der lage ist. ausserdem kommt wuschels sohn mit 15 allmählich eher in das alter wo er sich zu lösen beginnt ...

Ich würde sagen daß man mal den Stiefvater die Chance geben sollte väterliche Gefühle für das Kind seiner Partnerin zu entwickeln.
Dann wäre es förderlich wenn die Mutter es ab und zu mal zuläßt daß er mal die Vaterrolle spielt , ganz so als wäre es sein Kind.
Für alle 3 wäre es bestimmt das Beste wenn eine Gefühlsebene vorherrschen würde , wie in einer ganz normalen Familie.
Es kann helfen wenn mal beide zusammen etwas unternehmen ,
ohne die Mutter.

@Wuschel: Hast du mit Deinem Mann mal ernsthaft über das Problem gesprochen? Ihn gefragt, warum er immer gleich an die Decke geht? Und ihm mal gesagt, wie es für Dich ist, immer zwischen ihm und Deinem Sohn zu stehen? Vielleicht hat er den Ernst der Lage noch nicht erkannt.

@Wuschellady

es muss auch nicht gewalttätig sein. Es hinterlässt auch Spuren wenn man grundlos ständig angenörgelt wird und selbst auch nicht versteht, was man dann nun eigentlich schon wieder falsch gemacht hat. Ich denke der Umstand, dass Dein Sohn quasi versucht Dich dann schon immer versucht abzufangen und Deinen Partner zu umgehen, spricht für sich.

Richtig Angst hat mein Sohn sicher nicht, er will nur kein Gemecker hören. Also nicht das ein falscher Eindruck entsteht, mein Mann ist in keiner Form gegen mich oder meinen Sohn gewaltätig, dann könnte er auch direkt seine Koffer packen....

das ist natürlich schon total verquer, wenn Angst da ist, wenn man reden will. Dann ist es echt höchste Eisenbahn, dass was passiert. Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Erfolg mit deinen Entscheidungen und Unternehmungen!!!

Vielen dank für deinen Beitrag Tünnef, auch Tanzmitdemfeuer was du geschrieben hast, kommt dem auch ein wenig nahe, wenn mein Sohn mir was sagen will schaut er erst ob die Luft rein ist....weil er verhindern will das wieder gemeckert wird.

@Wuschellady

wenn ich lese wie Du Deinen Partner beschreibst, fühle ich mich leider sehr an meinen Vater erinnert. Ich war eigentlich auch ein sehr artiges Kind. Nicht geraucht, nicht getrunken, immer artig im Haushalt mitgezogen, artig in der Schule. Trotzdem konnte ich es ihm nicht recht machen und er wurde oft unsachlich und hat mich willkürlich runtergeputzt. Man konnte es ihm aber nie klarmachen, er hat selbst einfach nicht gesehen, wie unfair er sich eigentlich verhält.
Hast Du versucht mit ihm mal darüber zu sprechen? Und ihm auch aufzuzeigen, dass es durchaus anders laufen könnte? Immerhin ist Dein Sohn mitten in der Pubertät, eine Zeit, die auch für ihn nicht leicht ist.
Ich bin selbst Pädagogin und weiß, dass diese tollen Gesprächsrunden nicht wirklich funktionieren, wenn einer davon selbst nicht realisiert, dass er wirklich nicht fair handelt. Mein Vater würde auch seine Erziehung bis heute niemals in Frage stellen ;)
Ich finde es gut, dass Du zu Deinem Sohn hälst, schließlich war er vor Deinem Partner da. Es ist total legitim, dass Du Dir Gedanken machst, wenn er immer vollgemault wird, obwohl er sich eigentlich nicht falsch verhält. Behalte Dir das unbedingt bei!!!!

@Wuschellady ??????????

Bei uns hat in einer ähnlichen Situation geholfen, dass ich in einer ruhigen Stunde mit beiden Parteien getrennt gesprochen habe. Ich habe von meinen Gefühlen berichtet . Wie mies ich mich fühle zwischen den Fronten und dann habe ich gefragt, ob sie eine Lösung wüssten. Danach konnten wir alle drei miteinander reden und seit dem lief es besser.

@ !blonde Hex


So sehe ich das auch . Mein Ex konnte auch nach hunderten von Gesprächen mit meinem Sohn und mir nicht damit umgehen, dass mein Sohn bei mir immer an 1.Stelle steht.Bevor wir noch getrennte Wohnungen hatten lief alles super mit den beiden . Als wir dann aber zusammen zogen gings los. Ständige Nörgeleien an dem Kind. In die Luft gehen wegen Kleinigkeiten. Kontrollzwang meinem Sohn gegenüber , damit er mir erzählen kann wie schlimm er doch ist . Und das habe ich dann sofort zu hören bekommen wenn ich von der Arbeit nach Hause kam.Es folgten heftige Wortwechsel der beiden .Mein Ex wurde grob ihm gegenüber , was ich mir nicht gefallen lies. Das geht ja mal garnicht. Ich bekam dann zu hören:" Er hat schließlich zu hören wenn ich ihm was sage !" Mein Sohn fing mich ständig an der Tür ab um mir zu erzählen was passiert ist, oder kam zu mir auf Arbeit heulend an . Ich habe mir immer beide Seiten angehört. Es stellte sich raus , dass mein Ex total eifersüchtig auf meinen Sohn war. Das ganze Spiel hab ich mir 1 Jahr mit angesehn. Dann hab ich es einfach nicht mehr ausgehalten und ihm gesagt, dass ich mich trennen will. Denn mein Sohn litt sehr unter ihm. Schulleistungen wurden sehr schlecht , verhaltensauffällig und und und .....Es folgten wieder Gespräche , denn mein Ex wollte keine Trennung. Das klappte dann noch nicht einmal ein halbes Jahr. Ich hab meinen Mietvertrag gekündigt und bin dann nach 3 Monaten ausgezogen. Uns gehts wieder gut , aber es hat viele Narben hinterlassen .

....mein Sohn ist übrigens 14 ...also auch pupertierend ;-)

Ich muss hier mal klar stellen das ich nicht immer zu meinem Sohn halte NUR wenn mein Mann sich rein steigert und unfair wird....

Danke...gilt im übrigen nicht nur für Männer....es gibt ja auch Frauen, die mit Kindern nicht klar kommen, aber sich ausgerechnet einen Mann mit Kindern aussuchen.

Klug gesprochen blonde Hex...

Ich glaube eher, ein Mann, der eine Beziehung mit einer Frau eingeht, die bereits Kinder hat, muss sich dessen halt vorher bewusst sein.
Wer mit Kindern nichts anfangen kann oder sich von ihnen in seiner Rolle als Partner bedroht fühlt, sollte wirklich besser eine Frau ohne Kinder wählen.