Beziehungsformen
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Man liest und hört ja immer wieder von Freundschaft Plus, Offene Beziehung, Polyamore Beziehung.
Da frage ich mich ist die Monogamie nicht mehr Zeitgemäss, oder viel das Früher ohne Internet nicht so auf. Bin gespannt auf eure Meinungen.

Grundsätzlich denke ich, dass all das schon immer im Menschen verankert war und sich Veranlagung und/ oder Erfahrungen in dessem Leben die Liebeswelt eines jeden Einzelnen beeinflusst haben, was er- und/ sie daraus für sich entschieden hat/ haben.

Das Internet entblößt diese Vorliebe(n)/ Neigung(en) nur weitaus viraler und oft mehr als "nur" freizügig.

Mein Fazit also dazu:
"Alles" wie gehabt.

Hallo @Sir_white...nein, ich glaube nicht, dass es das alles früher schon gab...und wenn, dann nur in wenigen Einzelfällen, die ihre Neigungen auch für sich behielten.

Ich halte das alles für Modeerscheinungen...es scheint zu helfen, sich besonders wichtig und anders zu fühlen und aus der breiten Masse herauszustechen.

Mir wäre es lieber, wenn jeder seine sexuellen Neigungen für sich behielte und nicht in die Öffentlichkeit tragen würde. Zwischenzeitlich sind wir ja soweit, dass jede seltsame Neigung in der sogenannten "gendergerechten Sprache" Berücksichtigung findet.

Ich glaube auch, dass der Wunsch nach verschiedenen Beziehungsmodellen schon so lange existiert, wie die Menschheit selbst.

Allerdings gab und gibt es äußere Einflüsse (Religion, Gesellschaft, teilweise die Landespolitik) die oft nur die (monogamische) Beziehung zw. Mann und Frau zum Zwecke der Fortpflanzung, akzeptierten und tolerierten.

Allerdings zerbricht diese (moralische?) Zwangsjacke immer mehr.

Was früher nur "sehr Mutige" oder gar "Kriminelle" (gemeint: Homosexuelle, die bis zur Änderung entsprechender Gesetze als "Kranke" und/oder "Kriminelle" galten) auslebten, ist heute nur noch ein Achselzucken wert, was auch gut so ist.

Liebe ist Liebe und so lange alle Beziehungsparteien freiwillig in welcher Konstellation auch immer zusammen leben und damit einverstanden sind, sollte jeder in der Art von Beziehung leben dürfen, die er/sie/sie für richtig hält

Also ich kann mich noch gut an Partnerbörsen der Vor-Internetzeit erinnern. Da wurden auch schon die verschiedensten Konstellationen gesucht und gefunden. Nur musste frau/man sich damals eben die einschlägigen Zeitschriften besorgen (wer kennt noch den Sperrmüll?). Heute ist halt alles nur noch ein Klick entfernt.
Aber die Monogamie ist wohl tatsächlich auf die jüdisch/christliche Religionslehre zurückzuführen. Bei den alten Griechen und Römern war man nicht so festgelegt.

Ich glaube, es gibt diese Anfragen jetzt vermehrt, weil diese Lebensmodelle eben eher anerkannt werden können und auch so gelebt werden. Ich denke, früher lief vieles eben im Geheimen ab...mit dem Mehr an Möglichkeiten wird es dementsprechend auch mehr Vielfalt in den Beziehungsmodellen geben. Ich meine, solange jeder das lebt, was einen selbst glücklich macht, ist das ja auch ok. es gibt immer noch genug Menschen, die das Gleiche suchen;) Die Suche nach Gleichgesinnten war immer schon irgendwie wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen....daran hat sich über die Zeit auch nichts geändert :)

Wie ist denn deine eigene Meinung dazu @Sir_white?

Ich persönlich denke, wie die meisten meiner Vorschreiber ebenfalls, dass es all das schon lange lange vor dem Internet gab. Was heute eine Freundschaft plus ist, hieß früher halt einfach Affäre. Wie oft hat man in der eigenen Familie gehört, Onkel Fritz, Tante Paula oder gar der Vatter ist fremd gegangen? Auch Homosexualität ist keine Modeerscheinung. Die Gesellschaft war nur früher noch verbohrter und altmodischer als manch einer heute ist. Weiterentwicklung, Toleranz, leben und leben lassen, das ist heute die Devise. Jeder darf so leben, wie er es für sich verantworten kann.

Also ich meine es gab auch schon einmal einen Thread, in dem es darum ging, ob
eine Freundschaft plus tatsächlich gleichzusetzen ist mit einer Affäre.
Dort wurde, so glaube ich, auch über die einzelnen Definitionen von verschiedenen Paar(ungs)konstellationen philosophiert. 🤔
Aber wie gesagt, das steht auf einem anderen Blatt.

In der heutigen Zeit ist es einfach einfacher über solche Dinge offen zu reden. Früher wurde vieles wohl heimlich gemacht und man hatte "Angst" vor der Gesellschaft. Daher finde ich Artikel z.B. im Internet ala "die gute alte 2er Beziehung ist nicht mehr gefragt" total übertrieben. Man ließt halt mehr von den anderen Optionen weil es jetzt offen bzw. offener gelebt wird. Und das ist auch gut so. Für mich wäre das nichts aber ich finde es soll jeder so glücklich werden wie er/sie möchte. Es gibt kein richtig oder falsch... Für mich ist eine "klassische" Beziehung perfekt und alles andere wäre nichts für mich. Für Person X und X ist das zu langweilig und die ist eine andere Form der Liebe perfekt.

Hauptsache es passiert freiwillig und alle sind glücklich.

Also wenn es um den Begriff Freundschaft plus geht reagiere ich mittlerweile echt allergisch...😂 Den allermeisten geht es dabei doch nur um das Plus und nicht um die Freundschaft.
Für mich gibt es das nicht wenn es Sex und Freundschaft ist dann geht es zwangsläufig auch um Gefühle und dann ist es eine Beziehung. Wenn es nur um das ausleben der Triebe geht ist es eine Fi.. Beziehung klingt nicht so schön ist aber ehrlicher in meinen Augen.

Also mir wurde Freundschaft plus mal so erklärt, das man, wenn man keinen Bock mehr hat, sich das "Exit"-Gespräch sparen könnte. Also sozusagen vorab entschuldigendes Ghoasting ...

Was das mit Freundschaft zu tun hat, ist mir persönlich auch eher unklar, insofern wäre ich bei Allundra: F.. Geschichte wäre die ehrlichere Bezeichnung..

Aber gut, auf FB haben Menschen ja heute auch hunderte Freunde

Freundschaft plus ist für mich ein anderes Wort für affaire kleine Spielerei

Seaangel... Ich bin entsetzt über deine uninformierten Ausführungen... Beim Gendern, das ich auch nicht immer gut und sinnvoll finde, geht es nicht um sexuelle Neigungen, sondern um die Geschlechts-Identität des Einzelnen... Wer z. B. den schweren Weg der Geschlechtsumwandlung geht oder eben einfach in der "Zwischenwelt" bleiben möchte, hat keine "Neigung" oder irgendein "seltsames" Sexding laufen, was immer das für dich sein soll... Hier geht es darum, wer man wirklich ist und wie das Innere geprägt ist... Das mit "sexueller Abnormität", die zu viel Aufmerksamkeit bekommt und nichts in der Öffentlichkeit zu suchen hat, ist einfach so vorvorgestern und in den 60ern steckengeblieben, dass ich nur den Kopf schütteln kann...

Zum Thema bin ich ganz bei den anderen... Freundschaft plus ist nichts weiter wie eine nettere Bezeichnung für eine Affäre, ein Sexding eben... Vielleicht geht man auch mal ins Kino, aber mit wirklicher Freundschaft hat das nichts zu tun...

Das sehe ich ein wenig anders, vielleicht weil ich so etwas schon hatte. Ich war mit einer Frau befreundet. Wir waren zusammen Billard spielen, im Kino oder auch einfach Mal zusammen einen Trinken und Quatschen.
Irgendwann sind wir zusammen im Bett gelandet. Haben uns gegenseitig unsere Bedürfnisse erfüllt. Das ist danach öfter passiert. Bis sie dann jemanden kennen gelernt hat. Unsere Freundschaft ging aber ohne Plus und Tränen weiter, bis sie in eine andere Stadt zog und wir uns aus den Augen verloren haben.

Von einer Affäre würde ich eher sprechen, wenn einer oder beide eigentlich vergeben sind.

Das würde ich in etwa auch so unterschreiben,
@ Istermix

Leider wird in Foren wohl häufig mit dem Wort 'Freundschaft plus' bloß herum jongliert, um 'die Bälle' am laufen zu halten.
Denn ganz vielen geht es eben "nur" um den Einstieg über die Bettkante und eben nicht großartig darüber hinaus.

Aber eine Affäre ist es für mich definitiv, wenn eine(r) von beiden in einer Lebensgemeinschaft-/ oder Ehe lebt oder eben sogar in selbiger, beide der "Betthupferln".

Für mich ist eine Affaire einfach eine Bettgeschichte über einen längeren Zeitraum ohne irgendein drum herum.... egal ob da jemand noch liiert ist oder nicht. F+ würde ich auch so verstehen wie Istermix das beschrieben hat. Selbst habe weder das eine noch das andere in meinem Leben gehabt. Bis jetzt kam für mich nur klassisch eine monogame Beziehung mit einem Mann in Frage und das wird denke ich auch so bleiben. Einzig über F+ habe ich schon mal nachgedacht - im Grunde würde das jetzt gerade sehr gut in mein Leben passen aber ich glaube das ich damit nicht zurecht kommen würde.

Für mich ist z. B. eine Affäre solange eine Affäre, bis ich für mich das Gefühl habe, dass ich es jetzt Beziehung nennen kann. Man kann es natürlich auch Bekanntschaft, Techtelmechtel oder was auch immer nennen. Wichtig ist doch nur, dass und was kommuniziert wird und das vor allem ehrlich. Wie man das Ganze unterm Strich dann nennt, ist doch wurscht.

AngieDU - da stimme ich Dir zu ...Kommunikation ist sowieso das A und O. Jeder definiert diese Begriffe für sich irgendwie anders... da ist es unumgänglich miteinander zu sprechen damit jeder weiß worauf er sich einlässt.

Das stimmt @ AngieDu,

ich weiß auch garnicht, ob das der TE in die Richtung das Thema hat laufen lassen wollen. Es war halt mit ein gedanklicher Ansatz von mir.
Aber bei einem, ich sage jetzt mal 'Techtelmechtel' das evtl. von beiden Seiten ehrlich kommuniziert wurde, bedeutet nicht, dass wenn einer der beiden liiert ist, dass das dann dessen Partner/in gegenüber ehrlich ist, wenn er/ sie nichts davon weiß.
Das war es dann aber weder dazumal, noch heute in meinen Augen.

Ich denke auch, dass eine Freundschaft Plus sich einfach ergibt...mein Exfreund und ich sind heute bis beste Freunde und in einer Zeit, in der wir beide länger alleine waren, da lief dann eben auch mehr. Danach waren wir beide in Beziehungen, die Freundschaft hielt aber weiter und ist nun auch wieder rein platonisch....nach einer Freundchaft Plus explizit zu suchen ist einfach nur ein netter Deckmantel für Sex ohne Verpflichtungen und ein bisschen Spaß haben...klingt halt netter und ködert vielleicht eher.

Ist vielleicht etwas OT. Aber das Wort Affäre hat für mich immer etwas negatives. Liegt wohl etwas in der Wort Herkunft.
Ich würde dahinter vermuten, dass ein Part davon fremd geht.
Bei Freundschaft plus würde ich zumindest davon ausgehen, dass beide Parteien Single sind.

Letztlich ist es egal, wie man was nennt. Früher war es die "Vögelaffäre/ Bettgeschichte/ Affäre...". Wie auch immer.
Wichtig finde ich, daß jeder sich ausleben kann, wie er mag und Gleichgesinnte findet. Durch das Internet ist dies sicherlich einfacher geworden.
"Einschlägige/bekannte" Lokale und Clubs für sexuelle Vorlieben gab es auch schon immer. Halt nur heimlicher und moralisierter. Swingerclubs, Saunaclubs, S/M Clubs ,Bordelle gab es schon lange.
Heute kann man vieles zumindest deutlich offener leben.
Auch wenn es immer noch sehr viele Vorurteile/Vorverurteilungen gibt.
Wer sich in einer offenen Beziehung wohl fühlt, kann dies ja auch tun.
Es muß ja niemand Freundschaft plus oder gleichgeschlechtlich oder polyamorph leben wollen. Aber man kann es nun zumindest.
Das finde ich ander heutigen Zeit sehr gut.

Aber.
Wir waren schon mal weiter.
Bei aller Offenheit und Information gibt es immer noch sehr viel "Schubladen Denken".
Es zieht eine neue "Spießigkeit" ein und die "Moralkeule" wird häufiger wieder ausgepackt.
Wenn ein Mann mit vielen Frauen geschlafen hat, gilt er als erfahren und toller Hecht.
Hatte eine Frau mehr als 10 Lover oder lebt ihre Sexualität aus, gilt sie als Schlampe ;-)

Wie war das noch? "Ich rede mit der Couch, flirte mit dem Fernseher, frühstücke mit dem Toaster. Bevor ich noch ein Verhältnis mit dem Staubsauger anfange.."

Konstellationen wie polyamor, offen, Freundschaft Plus usw. gab es wohl schon immer, bloss der Begriff Beziehung wurde nicht unbedingt darauf angewandt. Das ist aber eine Frage des Zeitgeistes, viele Begriffe sind dermaßen aufgeweicht, damit sich jeder mit schmücken kann.

„Wir haben eine offene Beziehung“
„echt? Und dein Mann hat das ohne Probleme akzeptiert?“
„Er weiß nichts davon“

Unter dem Motto hab ich weitaus mehr offene Beziehungen kennengelernt - bei beiden Geschlechter.

Freundschaft plus gabs früher auch schon, aber da musste dieser Verbindung nicht zwangsläufig ein Namen gegeben werden und polygam, dagegen verwehr ich mich ganz persönlich, wenn jemand mehrere Menschen lieben kann mit allen Vor- und Nachteilen, dann Chapeau - ich hab schon ein Problem damit, mehrere Menschen zu mögen, von Liebe ganz zu schweigen.

Ich bin überzeugt davon, dass es alle genannten Fallkonstellationen (und noch viele mehr) schon immer gab - nur wurde nie so viel darüber geredet wie heutzutage.

Viele Beziehungsformen und sexuelle Spielarten haben m.M.n. in letzter Zeit nur neue Namen bekommen. Wobei ich das Aufbröseln in kleinste Definitionseinheiten oft schon sehr schräg finde.

Beispiel Demisexuell: "Eine demisexuelle Person fühlt erst sexuelle Anziehung zu einer Person, nachdem sie zu dieser eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut hat." Im letzten Jahrtausend hätte man das wohl als ganz normal bezeichnet. Aber was ist heute schon normal und wer will so sein?