Beziehungs Ängste

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 33 Antworten

„Nordhorn“ (Pseudonym)

Hallo,
gibt es hier Leute die ebenfalls aus einer gescheiterten Beziehung kommen,die wie ich etwas Angst haben sich wieder neu zu binden.
Oder was kann man dagegen tun?
Ich finde keine Antwort darauf.

„Friedberg“ (Pseudonym)

Huhu... ich glaube jedem ist es schonmal so ergangen, grad wenn man eine lange Beziehung hinter sich gelassen hat und beim ersten neuen Mann verarscht wird bzw. wurde. Das macht einen misstrauisch, ängstlich und sehr vorsichtig auch wenn man das eigentlich nicht will aber man kann sich dagegen auch nicht wehren. Das zulassen von Gefühlen, Vertrauen und ganz wichtig Nähe fallen einem immer schwerer, weil man immer wieder in Panik verfällt, dass es wieder nur Verletzung der Seele bedeutet.

Das braucht viel Zeit, je nach dem wie tief die Bindung war. Nach meiner Scheidung habe ich über ein Jahr gebraucht.
Geh einfach unter Leute, lerne neue Menschen kennen. Wa wirst dann doch erkennen, dass es viele Menschen gibt, die es auch ehrlich meinen.

„Kamp-Lintfort“ (Pseudonym)

Warum denn gleich wieder binden? Sortier erst mal die Situation, bekomme Abstand dazu und lass dir Zeit, auch mal alleine zu sein - und dann merkst du schon, wenn du bereit bist, dich wieder ganz auf einen Menschen einzulassen. Bei mir hat das über zwei Jahre gedauert. Kopf hoch :-)

„Sindelfingen“ (Pseudonym)

ähm es gibt eines worüber ich nen bissl grübel.
hmm ich denke jeder ist schon mal enttäuscht worden. und je nachdem wie tief diese enttäuschung sitzt, braucht es zeit. ich habe für mich festgestellt, dass es weder sinn macht sich dann am anderen geschlecht zu rechen noch sich ein zu igeln diesbezüglich. irgendwann sollte schon der punkt sein/kommen/selbst definiert sein, an dem man wieder zu sich findet. und wenn das der fall ist, dann geht das mit dem suchen von allein. man trifft einfach jemanden (wird getroffen). ich habe festgestellt, wenn man auf seine inner stimme hört und nicht auf die sprießenden hormone, dann gehe ich einen guten weg damit.

gruß
Bellis

„Peine“ (Pseudonym)

So, jetzt muss ich meinen Senf auch mal hinzugeben, auch wenn dieser Thread schon ein bischen älter ist, den es brennt mir seit Monaten etwas auf der Seele:

Bin seit ca. 3 Jahren von meinem Ex getrennt (und mittlerweile geschieden). Nach der Trennung hat sich herausgestellt, dass er in der Zeit unserer fünfjährigen Ehe mehrfach versucht hat sich an meine beiden Freundinnen ranzumachen. Auf die Frage warum sie mir dies nicht gesagt hätten, kam die Antwort: "Du warst doch so verliebt und wir wussten nicht ob du uns glaubst." Daraufhin habe ich den Kontakt erst mal ruhen lassen und kommuniziere nur noch ab und an mit ihnen. Weh tat es vor allem meine heißgeliebte Freundin die ich seit 20 Jahren kenne und mit der ich durch Dick und Dünn gegangen bin, dabei zu verlieren. Aber das war für mich so ein großer Vertrauensbruch, dass ich das nicht verzeihen konnte. Treffen tun wir uns ab und an noch, aber auch nachdem wir darüber geredet haben ist seitdem einfach nicht mehr wie früher.

Wie denkt ihr darüber? Was hättet ihr gemacht? Es wäre schön auch mal ein paar Worte von 'Aussenstehenden' darüber zu hören.

Hoffe auf zahlreiche Antworten!!!

Gruß
Petra

„Ostfildern“ (Pseudonym)

Hallo Petra,
ich kann mir sehr gut vorstellen, daß Dich dieser "Vertrauensbruch" verletzt hat...
Aber, ist es überhaupt passend, hier von einem Vertrauensbruch zu reden? Es ist unheimlich schwer, der besten Freundin zu sagen: Ach übrigens, Dein Mann baggert mich laufend an..."

Ich habe vor knapp 10 Jahren eine ähnliche Situation erlebt und meiner Freundin NICHT erzählt, daß ihr Mann "mehr" von mir wollte...
Erst nachdem sie sich von ihm getrennt hatte, habe ich mit ihr darüber geredet, aber auch erst dann, als sie mir sagte: "Er hat mich die ganzen Jahre über betrogen. Ich habe es immer geahnt, aber nie wahrhaben wollen."

Wir haben Stunden über das Thema "wie sag ich es ihr" geredet. Meine Freundin konnte gut nachvollziehen, daß ich in den Jahren ihrer Ehe nie darüber gesprochen habe und sie war mir auch nie böse das ich geschwiegen habe!!
Sie hätte mir nicht geglaubt....

Fazit: Es kommt immer auf den Mensch an den es betrifft! Jeder geht anders mit den "Situationen des Lebens" um... :-)

„Winsen“ (Pseudonym)

Ich würde es einer Freundin immer sagen und umgekehrt genauso von ihr erwarten, dass sie's mir sagt.
Mir unangenehme Wahrheiten -warum auch immer - vor zu enthalten, wäre in meinen Augen eine Bevormundung und ich möchte bitte selbst entscheiden dürfen. Und ich würde auch niemanden mehr als Freundin empfinden können, der mich lieber blind durch die Gegend stolpern lässt, als Ärger dabei zu riskieren, mir die Augen zu öffnen.
Kurzum: ich versteh Dich, hätte vermutlich auch den inneren Rückzug angetreten und sehe meine zuweilen ätzend unbequemen, weil gnadenlos schonungslosen Freundinnen gerade aus einer ganz anderen Warte ...

„Ostfildern“ (Pseudonym)

@Fusselfee,
es gibt aber auch Themen, die sehr verletzend sind und die man, oder gerade weil, einer besten Freundin nicht sagen möchte!
Und das hat MEINER Meinung nach nichts mit "schonungsloser" Offenheit zu tun, sondern mit Empathie!
Aber wie gesagt, daß ist meine Meinung...

„Idstein“ (Pseudonym)

Also ich finde auch, dass es ein sensibles Thema ist, vorallem wenn sie noch in der Beziehung steckt. Denoch bin ich meiner Freundin gegenüber loyal und versuche es ihr zu sagen.

„Peine“ (Pseudonym)

Vielen Dank für eure Rückmeldung. Brauchte echt mal ein Feedback.
Im Großen und Ganzen stimme ich Fusselfee zu, aber was wenn einem die Freundin nicht glaubt (das wäre in diesem Fall ich), weil sie noch viel zu sehr am Mann hängt? In dem Fall hätte Amazing recht, weil man unter Umständen seine Freundin verliert. So wie bei Amazing ist es nämlich bei mir gelaufen.

Ich frage mich die ganze Zeit ob ich ihr geglaubt hätte.

„Winsen“ (Pseudonym)

@ Amazing:
Ich verstehe durchaus, was Du meinst, aber für mich bedeutet Freundschaft GERADE, auch über schwierige, verletzende oder sonstwie hässliche Themen reden zu können (mit wem denn sonst, wenn nicht mit einer guten Freundin?).
Meine beste Freundin mochte zB. meinen (damals) zukünftigen Ehegatten nicht. Das (und ihre Argumente hierfür) waren damals nichts, was ich gerne gehört habe. Im Gegenteil. Aber sie hat es mir gesagt, weil sie mich vor einem Fehler bewahren wollte und nicht, um mich zu verletzen. Und auf dieser Basis konnte ich das auch gut annehmen.
Empathie ist eine prima Sache, aber mir persönlich ist meinem engsten Umfeld vertrauen zu können, viel wichtiger ... und das eine schliesst das andere ja auch nicht aus.

„Ostfildern“ (Pseudonym)

@Fusselfee,
eben... ich weiß schon was Du meinst... und genau darum geht es: DIR bedeutet es etwas anderes, als es mir oder meiner Freundin bedeutet hat :-)

@Petra,
das glaube ich Dir gerne! Meiner Freundin ging es wie Dir! Sie hat aber im nachhinein ganz klar gesagt: Ich hätte Dir nicht geglaubt!
Ich kenne meine beste Freundin seit über 40 Jahren, aber bei so unglaublich sensiblen Themen, sind wir Gott sei Dank einer Meinung :-)

„Peine“ (Pseudonym)

Ich glaube ihr habt beide recht. Ich hätte im nachhinein gerne gehabt, dass sie es mir gesagt hätte. Aber zu dem Zeitpunkt hätte ich ihr wahrscheinlich kein Wort geglaubt.
Vielleicht sollte ich mit ihr darüber nochmal reden. Haben wir zwar schon, aber es ist mir echt wichtig sie als BESTE Freundin zu behalten. Merci, an alle die mir da ein wenig Licht ins Dunkle brachten. :-)

Grüßle
Petra

„Königs Wusterhausen“ (Pseudonym)

@petra
ich kann mir vorstellen, das es sehr schwer ist einer freundin die man mag und die glücklich ist in ihrer beziehung die warheit zusagen. ich hätte mir in meiner beziehung auch viel hin und her ersparen können, wenn eine meiner freundinen mir früher gesagt hätte was sie wuste. sie hat es mir erst gesagt als es entgültig vorbei war. als erstes hatte ich auch den gedanken, das es ein verrat war es mir nicht zu sagen(ich hätte es ihr mit sicherheit geglaubt). aber dann habe ich versucht mich auf ihrer stelle vorzustellen(kein gutes deutsch...egal) und ich wusste nicht wann der richtige zeitpunkt wäre es zutun. ich bin immer noch der meinung es wäre besser es mir gesagt zuhaben, aber freundschaft zu beenden kommt mir nicht in den sinn. wir sind alle nicht perfekt. wenn deine freundin auf die anmache deines mannes eingegangen wäre(was ich nicht hoffe) dann ist klar, dann gibt es keine freundschaft mehr.

Ja, die Angst erneut verletzt zu werden wird da sein. Vielleicht wird man(n)/frau auch ein wenig kritischer.

Distanz ist nur ein vermeintlicher Schutz vor Verletzungen; wenn ich mich nicht binde, dann kann ich auch nicht verlassen werden. Jedoch bin ich dann einsam. Tut Einsamkeit nicht auch weh?

Nähe macht verletzlich. Aber sie kann sich auch unwahrscheinlich rentieren.

Nur Mut.

„Peine“ (Pseudonym)

@ Doni
ja, da hast du recht. Ich bin mittlerweile seit 3 Jahre allein. Am Anfang habe ich das 'Freisein' noch genossen. Aber jetzt fehlt ab und zu dann doch jemand der einen mal in den Arm nimmt.

„Bad Kreuznach“ (Pseudonym)

Liebe Petra,
das gleiche ist mir auch passiert. Meine Freundin erzählte mir erst nach der Trennung, dass mein Ex sich an sie rangemacht hatte. Genauso erklärte sie mir auf meine Frage, warum sie mir das denn nicht gesagt hätte, dass ich ihr eh nicht geglaubt hätte, weil ich ja wusste, dass sie meinen Ex nicht leiden konnte. Und außerdem war dieser Typ ein Meister der Manipulation.

Ich musste ihr recht geben. Und bin froh, dass unser Verhältnis heute wieder das alte ist.

Mein Tipp - die Freundinnen haben Dich nicht verraten, Dein Ex tat es. Straf Dich nicht selbst und nimm Dir Freundschaften die Dir evtl. wichtig sind.

Liebe Grüße,

D.

„Seevetal“ (Pseudonym)

Guten Morgen,

ich war auch mal so eine Freundin die angebaggert wurde.
Ich habe das auch erst nach der Trennung der beiden meiner Freundin erzählt.

Es ist leicht zu sagen, dass man selber das seiner Freundin natürlich sofort sagen würde.

Seid erstmal selber in der Situation!
Das ist wirklich nicht witzig!

Vielleicht sollten die, die noch nicht in der Situation waren sich ein klein bisschen mit Vorhaltungen zurückhalten :-)

LG Sabine

„Ostfildern“ (Pseudonym)

@DieSabine,
mir ging es wie Dir, hast ja meinen Kommi bestimmt gelesen und ich sehe das genau wie Du auch!
Es kommt immer darauf an, wie die/der "Betrogene" generell mit dem Thema umgeht!
Und meine Freundin hat es schliesslich im nachhinein auch entsprechen bestätigt: Sie hätte mir nicht geglaubt!

LG, Tanja :-)

„Seevetal“ (Pseudonym)

Klar habe ich deine Story gelesen.

Ich fande die Situation sehr beklemmend.
Fühlte mich bei deinen Zuhause überhaupt nicht mehr wohl und wusste nicht wie ich mit ihr und ihm umgehen sollte.

Habe mich dann selber ein wenig zurückgezogen.

Auch wenn sie mir geglaubt hätte, hätte ich womöglich das Gefühl gehabt irgendwie "schuld" zu sein.

Das doch typisch, dass sich die "Opfer" meist auch irgendwie verantwortlich fühlen auch wenn dem wirklich nicht so ist.
Mir war es irgendwie peinlich und unangenehm. Fast wie bei einer Vergewaltigung....auch wenn der Vergleich hinkt.

„Ostfildern“ (Pseudonym)

Ja, ging mir ähnlich... Aber Gott sei Dank war die Spanne "seines" anbaggerns und der Zeitpunkt der Trennung, sehr kurzweilig!
Ich hätte das auf ne' längere Zeit auch nicht ertragen, ganz klar!

„Burgdorf“ (Pseudonym)

@ diesabine
"peinlich und unangenehm. Fast wie bei einer Vergewaltigung....auch wenn der Vergleich hinkt"

oh ja, der vergleich hinkt!
wie kannst du nur sowas schreiben?

„Soltau“ (Pseudonym)

Mir ist das 2 Mal passiert und ich habe es überhaubt nicht erzählt, auch nach den Trennungen nicht.
Was soll das bringen, die Freundinen fühlen sich doch dann noch schlechter.

„Seevetal“ (Pseudonym)

@tulpenbeet
Ich KANN!
Ich bin zum Glück nicht vergewaltigt worden aber sehr wohl bedrängt.
Und ich habe auch nicht die beiden "Taten" miteinander verglichen jedoch das Gefühl eine Mitschuld daran zu haben.