Beziehung ...was ist gewünscht und was ist tabu?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 83 Antworten

„Leonberg“ (Pseudonym)

Ich habe das eher als Nachfrage, als allgemeine Nachfrage aus Interesse verstanden und möchte den Thread gerne erweitern um die Fragestellung:


"Für den Fall, dass Ihr einen lieben Kontakt habt u. ihr vereinbart " wir lernen uns erst als Mensch kennen". Verbringen Zeit miteinander, schreiben, telefonieren. Worauf würdet Ihr dann Wert legen? Auf was für Attribute? Und wie lange würdet Ihr Euch Zeit geben?"

„Detmold“ (Pseudonym)

Ist halt schwer eindeutig zu identifizieren: Was ist nur eine Eigenheit und was ist wirklich ein Zeichen von schlechtem Charakter und mangelndem Interesse. Gerade wenn man verliebt ist, ist man da in seiner Einschätzung oftmals nicht ganz rational.

„Leonberg“ (Pseudonym)

stierfrau, ich habe großes Verständnis dafür, dass man nicht als Spielball dienen möchte. Für mich empfinde ich das Urteil "rücksichtloser Egoist", wenn jemand die Eltern des Anderen nicht kennen lernen will (zu) hart.
Wer weiß was dahinter steckt?

Aber gut möglich, dass ich mich da nicht so gut eindenken kann, weil ich einfach etwas anderes suche.

Auf den ersten Blick ist man nicht eh nicht verliebt, würde ich jetzt sagen, sondern sexuell interessiert. Dass sind dann die Instinkte, die aus uns sprechen.

Ich teile Kaffee-Pauses Aussage, innerhalb von Wochen ist für mich auch noch Knall auf Fall.

@Glück - welche Gründe wären es für dich, die akzeptabel wären?
Mir würde da ein einziger einfallen - er hat eine Alte-Menschen-Phobie. Kriegt also beim Anblick einen lebensbedrohlichen Schock, Starre, Panik oder was auch immer. Dann ist er vielleicht kein Egoist - aber trotzdem nicht ganz so Beziehungsgeeignet für mich. Denn ich kann ihm auf Dauer keine alten Menschen ersparen und ich werde ja auch mit der Zeit älter...

Also ich fänd's absolut okay, wenn einer meine Eltern nicht sofort kennen lernen wollte.
Ich bin meist auch nicht so scharf drauf andere Menschen Eltern und Geschwister kennen zu lernen.
Wenn ich die nicht so sympathisch finde, muss ich trotzdem so tun, als ob die suuuuuuper wären..

Meine Familie ist mir wichtig, aber sie muss es nicht jedem anderen sein.

„Leonberg“ (Pseudonym)

Z.B., stierfrau, dass dieser Mensch niemals erfahren hat, dass Familie etwas gutes, etwas positives sein kann, weil seine Kindheit die Hölle war.

Vielleicht, weil dieser Mensch selbst seine Eltern früh verloren hat und es ihm unglaublich schwer fällt, zu sehen wie das ist, wenn man als Erwachsener immer noch ein liebendes Zuhause hat.

Vielleicht weiß man als Partner, insbesondere als neuerer Partner noch nicht einmal von diesen Verletzungen, nicht alle Menschen tragen alles sehr sichtbar vor sich her.

Es gäbe sicher noch einige Gründe mehr, die ich einfach nicht auf dem Schirm habe, aber ich würde sie nicht ausschließen.

Natürlich ist mir auch klar, dass derjenige auch einfach ein doofer Sack sein kann, nur, ich persönlich wüsste das gerne aus mehr Anlässen heraus als er mag nicht mit zu meinen Eltern.

„Leonberg“ (Pseudonym)

Ergänzung: der Grund von Hmm.. und nun? ☺

„Wuppertal“ (Pseudonym)

Für mich heißt Beziehung:
Wir haben uns entschieden, es miteinander zu versuchen, wir haben das auch besprochen und ausgesprochen.
Ich kann ohne dich leben, weil ich ein eigenständiger Mensch bleibe, ich möchte es aber nicht.
Es muss sich nach Zuhause anfühlen, besser kann ich es gar nicht sagen. Ich muss den ansehen können und sagen können... JA, der bekloppte Typ da, das ist meiner und das ist gut so


Ich glaube auch, dass es das ganz gut trifft.

Allerdings bin ich ein Verfechter von Bauchgefühl mit angeschaltetem Gehirn.

Natürlich müssen Schmetterlinge wenigstens zart mit den Flügeln wackeln, eine reine Kopfentscheidung widerstrebt mir, wobei ich eigentl. ein Kopfmensch bin. Und ebenso bin ich ein Gegner von zu vielen Schmetterlingen. Die trüben dann, durch den aufgewirbelten Staub, schnell mal die Sicht. Wenn für mich ein Schmetterling zwar fliegt, aber dennoch im Hintergrund die Alarmsirenen heulen, dann muss ich mir das vielleicht nochmal kurz anschauen, aber im Grunde weiß ich schon, dass ich es lieber lassen sollte....

Ich glaube, dass dieses Zack, Bäm, Ochjaaa Gefühl wichtig ist, aber man auch immer mal hinterfragen sollte, ob es wirklich unabdingbar ist. Ich glaube viele Dinge, die einen Menschen ausmachen, klingen früh und leise durch. Egoisten, falsche Grundeinstellung zu gewissen Dingen, Köperlichkeiten usw. manchmal sieht man zu schnell darüber hinweg und manchmal guckt man zu lange weg. (über Jahre)

Ich habe für mich festgestellt, dass Menschen sich weiterentwickeln, sich ändern und verändern, das können Nuancen sein oder große Dinge. Ob das dann mit dem usprünglichen "Idealbild" des Partners noch zusammenpasst, steht auf einem anderen Blatt.

Ich hatte auch mal gedacht, dass ich den Mann meines Lebens gefunden habe, und dann nach Jahren musste ich feststellen, dass das gemeinsame WIR Gefühl zu einem jeweiligen ICH Gefühl mutiert ist, und diese beiden Menschen, nicht mehr zusammenpassten. Egal wie sehr man das gewollt hätte. Und ich glaub so geht es Vielen auch in den Anfängen einer Beziehung... man will gerne, aber die "Umstände" sind - von was auch immer - vorbelastet...

Was man daraus dann macht, ist Jedem selbst überlassen.

Ich glaube bei dem Versuch glücklich zu werden sind bisher viele gescheitert, aber der Versuch an sich ist nicht schadhaft, im Gegenteil. Manchmal sind kurze, aber heftige Emotionen ebenso schön, wie lang entwickelte ... Der Ausstieg und die Einsicht zum richtigen Zeitpunkt ist hier der Casus Knacktus.

Und ich denke auch, dass einige vielleicht im Grundkern sich gar nicht darüber bewusst sind, was Sie von einem Partner eigentlich wollen/erwarten. Ich habe nach einer langen Beziehung lange darüber nachgedacht, als Single, was ich eigentlich von mir erwarte und was ich von Anderen erwarte und ich bin mir heute noch nicht 100 % sicher. Wir befinden uns in einem stetigen Prozess und entwicklen uns weiter, und ich glaube auch, dass es dadurch immer schwer sein wird, Grundpfeiler für eine gelungene Partnersuche zu setzen und deswegen auch oft genug gegen die Wand laufen, bei dem was wir suchen und was wir dann finden.