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„Ettlingen“ (Pseudonym)
Ich meinte mit den Grundpfeilern, die nicht verhandelbar sind übrigens nicht unbedingt Voraussetzungen die checklistenartig schon da sein müssen, um eine Beziehung überhaupt erst eingehen oder eine Freundschaft schliessen zu können, ich meine damit zumeist Dinge die sich auf dem Weg ergeben.
Ob man jemandem vertrauen kann ist doch immer etwas, was sich erst nach und nach und durch viele kleine Erlebnisse und Erfahrungen herausstellt. Das kann man ja im Grunde nie vorher wissen, weder bei der Beziehung noch bei der Freundschaft.
Stellt sich heraus, dass kein wirkliches Vertrauen möglich ist, dann ist es für mich sehr schwer die Beziehung oder Freundschaft weiter aufzubauen. Vielleicht nicht unbedingt immer direkt bewusst und verkopft - im Nachhinein ist aber meist schon sichtbar wann das Vertrauen verloren ging und die Verbindung anfing brüchig zu werden.
Woran erkennbar ist, dass man einem anderen vertrauen kann ...
... wenn gesetzte Grenzen gegenseitig respektiert werden (dazu muss man selbst aber auch in der Lage sein, diese Grenzen für sich selbst klar zu benennen)
... wenn das Gegenüber einem grundsätzlich wohlgesonnen ist, es bei einem Missverständnis also nicht direkt eine böse Absicht unterstellt wird, sondern erstmal "im Zweifel für den Angeklagten" gilt, bis man es mit dem anderen abgeklärt hat (dazu muss man sich selbst gegenüber aber auch grundsätzlich wohlgesonnen und sich seiner selbst sicher sein, sonst kann man eine solche Grosszügigkeit m.E. keinem anderen entgegen bringen)
... wenn man darauf zählen kann, dass von Beiden das eingehalten wird was zugesagt wurde / man sich an Versprechen hält (dazu ist es aber auch wichtig sich selbst so gut zu kennen, dass man keine leichtfertigen Versprechen abgibt, die man nicht halten kann)
... wenn der andere nichts, was ihm jemand anvertraut hat, mit einem teilt wenn er das eigentlich nicht mit einem teilen dürfte, denn in der Regel wird er dann mit meinen Geheimnissen ähnlich achtlos umgehen. (Dazu muss man aber natürlich auch selbst der Versuchung widerstehen mit anderen eine Verbindung durch das Teilen fremder Geheimnisse oder Gerüchte zu suchen - und das kann sehr schwer sein.)
... wenn Beide integer handeln und nicht den einfachen Weg, dem moralisch korrekten Weg vorziehen.
... wenn Fehler machen möglich ist, und man sich ehrlich dafür entschuldigen kann, wenn sie passiert sind.
Ich finde wenn das gegeben ist, ist eigentlich alles andere egal. Wenn man es nicht erträgt, dass der andere die Zahnpastatube falsch ausdrückt muss man sich vielleicht überlegen wie man das praktisch löst ... getrennte Wohnungen, getrennte Badezimmer, keine Ahnung ... das ist im Vergleich relativ einfach und irgendwie lösbar. Wenn kein gegenseitiges Vertrauen da ist, ist das auf Dauer für mich eher nicht lösbar ...
Und ich denke es hängt auch davon ab, wie sehr man in der Lage ist diesen Punkten anderen und sich selbst gegenüber auch gerecht zu werden.
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„Leonberg“ (Pseudonym)
"Er nörgelt und motzt, weil er so eine "Zeitverschwendung" wie einen Familienbesuch machen." - erlebst, überlege keine Sekunde weiter, ob das, was ihr da miteinander habt, eine Beziehung ist. Es ist keine. Also für ihn."
Och, also, stierfrau, ich bin ja irgendwie schon mit den Verpflichtungen meiner eigenen Familie gegenüber überfordert und nicht alles davon würde ich jetzt gerade als Qualitätszeit für mich so bezeichnen (und habe deshalb auch über die Jahre massiv reduziert). Ich fände das gar nicht so schlecht, sofern ich eine Partnerschaft eingehen wollen würde, dass mich der Partner wenigstens aus seinem Familienzeug raushält. Kann nichts Partnerschaft sein ohne, dass man mitgeschleppt wird zu Onkel Huberts 65. Herrentorten-Geburtstag?
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„Weinstadt“ (Pseudonym)
Ich bin da ganz bei Tuppi Schleife von 11:12 Uhr
Denken ist bei der Partnersuche nur bedingt hilfreich und blockiert vieles schon in den Anfängen.
Hätte ich ganz früher mal meinen Kopf entscheiden lassen, wäre ich jetzt wahrscheinlich eine reiche, geschiedene Frau eines Mannes der viel Geld, aber wenig Herz hatte.
Natürlich gibt es von Person zu Person unterschiedliche Rahmenbedingungen. Aber wenn die ungefähr passen, einfach mal gemeinsam losgehen und schauen, wohin der Weg führt.
Man sollte viel mehr in sich reinfühlen, wie man die Gegenwart des Gegenübers empfindet, was einem am Zusammensein gut tut, es vielleicht besonders oder gar einzigartig macht.
Wenn das deutlich überwiegt, einfach mal weiter schauen, wie es sich entwickelt, denn bekanntlich gehören immer zwei dazu. ;-)
Und Begriffe sind auch immer relativ. Jede Beziehung beginnt irgendwie als Freundschaft+, man sollte nur klar kommunizieren, ob es mehr werden darf.
Btw...In einer guten Beziehung weiß man nicht, ob der Muskelkater vom Lachen oder von Sex kommt. ^^
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@Glück sicher kann es das. Wenn alle Beiden sich einig sind, dass das Zeiterschwendung ist.
Wenn dem Partner das aber wichtig ist, dass man in die Familie eingeführt wird, dann macht man das mit. Ohne zu motzen, wenn einem der Partner wichtig ist. Denn seine Familie ist ein Teil von ihm. Und wenn es dem Partner also wichtig ist, macht man mit. Aus Liebe. Gehört dann in die Kategorie - Kompromissbereitschaft. Und der Beispiel der Pudelin handelte nicht um Geburtstage von entfernten Verwandten, sondern um Eltern des Partners kennenzulernen. Wenn nicht mal das geht, braucht man echt nicht weiter zu machen...
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„Leonberg“ (Pseudonym)
"Und wenn es dem Partner also wichtig ist, macht man mit. Aus Liebe. Gehört dann in die Kategorie - Kompromissbereitschaft."
Könnte nicht auch gelten, wenn es dem Partner wichtig ist (er es z.B. sehr schlimm findet), dann verzichte ich drauf, stierfrau?
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Was ist das denn für eine "Beziehung", wenn der Partner die Familie des anderen nicht kennen lernen will?
Wäre für mich auch ein K.O. Kriterium.
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„Detmold“ (Pseudonym)
Die meisten der Punkte, die Kaffee-Pause aufzählt z.B.:
"- ... wenn das Gegenüber einem grundsätzlich wohlgesonnen ist, es bei einem Missverständnis also nicht direkt eine böse Absicht unterstellt wird, sondern erstmal "im Zweifel für den Angeklagten" gilt, bis man es mit dem anderen abgeklärt hat "
oder
"... wenn Fehler machen möglich ist, und man sich ehrlich dafür entschuldigen kann, wenn sie passiert sind. " (unter der Voraussetzung, der Fehlermachende erkennt den Fehler. Das und auch eine Entschuldigung ist dann schon ein Zeichen von Respekt gegenüber dem Partner.)
halte ich auch für wichtig. Ich glaube, man muß mittelfristig an den Punkt kommen an dem man sich sich um den anderen (fast) so gut kümmern, wie um sich selbst.
Wichtig ist auch der faire Umgang miteinander: Das man sich selbst nicht Dinge rausnimmt, die man dem anderen nicht zugesteht. Wer dauerhaft mit zweierlei Maß mißt, wird nie wirklich eine friedliche Stimmung in der Beziehung haben.
Ansonsten sehe ich das mit dem Familienbesuch differenziert. Es wäre sicherlich ein Signale in eine "Nicht-Beziehungsrichtung", aber im Grunde ist die Summe vieler Signale letztendlich das was entscheidet.
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„Leonberg“ (Pseudonym)
"Jede Beziehung beginnt irgendwie als Freundschaft+"
Ist das denn so, Sparkle?
Wo ist die Verknalltheit, die Verliebtheit, das "ich sterbe, wenn ich ihn nicht sofort in den Arm nehmen kann" (weil nicht anwesend), die Schmetterlinge im Bauch, wo spielen die Geigen bei einer Freundschaft(+)? Natürlich ist man gern bei Freunden, sie sind einem sympathisch, man fühlt sich wohl, es ist auch z.B. "schade", wenn ein schöner Tag unter Freunden zu Ende geht, aber "die Welt geht unter", so wie wenn der neue Freund einen Monat zur Berufsschule muss, so etwas gibt es doch nicht unter Freunden, oder?
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„Detmold“ (Pseudonym)
Die besten Beziehungen sind die, wo man sowohl verliebt, als auch befreundet ist :)
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„Weinstadt“ (Pseudonym)
@Das kleine Glück
Ich schrieb 'beginnt', nicht, dass es die ganze Zeit so bleiben muss.
Für eine reine Basis aus Schmetterlingen habe ich persönlich nicht so viel übrig, denn diese flatternn erfahrungsgemäß immer so schnell davon... ^^
Ich denke, die Bedürfnisse sind dahingehend unterschiedlich.
@Pudelin
👍
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Ich glaube auch, dass die Schmetterlinge erstmal flattern müssen.
Und wenn man Glück hat, verfliegt der Zauber nicht und es geht in Richtung Beziehung.

„Nagold“ (Pseudonym)
Insekten in Kopf und Körper gehörten noch nie zu meinen Vorlieben...
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„Leonberg“ (Pseudonym)
"Sparkle Heute, 06:34
@Das kleine Glück
Ich schrieb 'beginnt', nicht, dass es die ganze Zeit so bleiben muss."
Ja, selbstverständlich, aber genau der Anfang ist doch die Zeit des Verknalltseins, des Verliebtseins, später kommt dann hoffentlich die Liebe, aber in Freunde ist man nicht verknallt und verliebt, lieben wiederum kann man sie natürlich schon.
"Pudelin des Todes Heute, 02:31
Die besten Beziehungen sind die, wo man sowohl verliebt, als auch befreundet ist :)"
Ja eben, sowohl als auch. Natürlich auch befreundet, aber nicht nur, so wie bei einer F(+).
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„Ludwigshafen am Rhein“ (Pseudonym)
Meine Erfahrung ist, daß das Kennenlernen eines Menschen den man hofft als Frau /Partner zu gewinnen etwas völlig anderes ist als der Beginn einer Freundschaft.
Auch wenn eine bloße Freundschaft ab und zu das Ergebniss war.
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„Ettlingen“ (Pseudonym)
Freundschaften wachsen langsam, von einer Bekanntschaft über lange Zeit zu einer Freundschaft.
Beziehungen beginnen bei mir in der Regel Knall auf Fall mit dem Verliebtsein, das erstmal eine enorme Anziehungskraft, ein "wir kennen uns schon seit Jahren" und ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl vorgaukelt. Der Gedanke "Mit Dir will ich den Rest meines Lebens verbringen" ist damit erstmal ziemlich einfach. Auch Sex schafft m.E. eine stärkere Verbindung und schweisst zusammen. Ob man dann wirklich auf Dauer zusammen gehört, zeigt sich mit der Zeit.
Freundschaft plus (nach der gängigen Definition) ist m.E. Sex ohne Verliebtheit. So beginnen bei mir keine Beziehungen ... bei anderen ist das sicher anders, nur kann ich "Jede Beziehung beginnt irgendwie als Freundschaft+" eben nicht für mich unterschreiben.
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„Weinstadt“ (Pseudonym)
Offensichtlich ticke ich da wirklich anders.
Wenn ich mal dieses "Knall auf Fall" erlebt habe, so war es meist auf optischen oder anderen oberflächlichen Reizen begründet und da kam anschließend der Fall schneller als der Knall. ^^ Das hat mir null gebracht, außer vielleicht Kerben im Bettpfosten.
Wahrscheinlich bin ich daher inzwischen 'langsamer', weil ich erfahren habe, dass die rosarote Brille mir im Rückspiegel so gar nichts dagelassen hat, außer vielleicht einem faden Nachgeschmack.
Im Endeffekt muss es für mich jemand sein, der im Oberstübchen gut möbliert ist, auch mal um die Ecke denken kann, kommunikativ ist und gerne lacht und Momente genießt.
Vor allem muss er mich aushalten können (ertragen, nicht finanziell). Das ist wohl die größte Herausforderung, aber nicht unmöglich. :-)
@Paul
Ich lerne selten Menschen kennen, die ich bewusst als potentielle Partner vorsortiere.
Ich gucke immer erst mal, was da generell auf mich zukommt und wie schnell derjenige mit den Augen rollt. 😁
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„Ettlingen“ (Pseudonym)
Im Endeffekt muss es für mich jemand sein, der im Oberstübchen gut möbliert ist, auch mal um die Ecke denken kann, kommunikativ ist und gerne lacht und Momente genießt.
Na ja, in jemand der nicht im Oberstübchen gut möbliert ist und um die Ecke denken kann, gerne lacht und kommunikativ ist, würde ich mich allerdings auch nicht Knall auf Fall verlieben.
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„Weinstadt“ (Pseudonym)
@Kaffee-Pause
Ich glaube, genau deswegen schliesst sich das für mich irgendwie aus. Sowas merkt man nicht sofort.
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„Ettlingen“ (Pseudonym)
Ich glaube wir haben einfach unterschiedliche Auffassungen von "Knall auf Fall" und "sofort" ... ob jemand meine Art von Humor teilt, sich gerne austauscht, Phantasie und einen klugen Kopf hat, erkennt man natürlich nicht, wenn man ihn das erste Mal von hinten an der Käsetheke anstehen sieht ... aber im Gespräch kristallisiert sich das doch "relativ" schnell heraus .... ? Kann natürlich alles Lug und Trug sein, davon gehe ich aber erstmal nicht aus.
Ich habe mich noch nie wortwörtlich "auf den ersten Blick" verliebt, aber sich im Laufe von mehreren Wochen zu verlieben würde ich durchaus als "Knall auf Fall" bezeichnen. Da kann man Dinge wie Humor, Interesse, Intelligenz, Kommunikationsfreunde durchaus erkennen - ob das wirklich, ernsthaft ein Partner fürs Leben ist, aber eher nicht.
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„Weinstadt“ (Pseudonym)
Im Laufe von mehreren Wochen, in denen man sich auch sieht, ist das drin, keine Frage.
"Knall auf Fall" wäre für mich eher ein Stadium, in dem man den anderen nur sehr sehr oberflächlich kennt.
Von daher gebe ich dir absolut recht, dass es sicher eine Frage der eigenen Definition ist.
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„Rudolstadt“ (Pseudonym)
Für den Fall, dass Ihr einen lieben Kontakt habt u. ihr vereinbart " wir lernen uns erst als Mensch kennen". Verbringen Zeit miteinander, schreiben, telefonieren. Worauf würdet Ihr dann Wert legen? Auf was für Attribute? Und wie lange würdet Ihr Euch Zeit geben? Möchte keinen neuen Thread aufmachen daher frage ich mal hier in die Runde
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@Glück - na klar verzichte ich dann drauf, meine Eltern jemanden vorzustellen, der es sehr schlimm findet. Mehr noch - ich verzichte ab sofort sogar auf diesen Jemanden. Denn das wäre für mich Zeichen genug, dass dieser Mensch nichts Dauerhaftes will. Und dass die anderen Probleme sich bis jetzt einfach noch nicht gezeigt haben. Aber warum soll ich darauf warten? Denn natürlich trennt man sich dann irgendwann mal, weil er sich als rücksichtloser Egoist entpuppt hat. Das er das aber ist, hat er spätestens bei seiner Weigerung, die Eltern kennenzulernen, klar und deutlich gezeigt.
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„Leonberg“ (Pseudonym)
Hart 😀
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@Mollig_mit_Herz - höre die Worte zwar, schaue aber auf die Taten.
Wie lange man sich dann Zeit nimmt, hängt davon ab, wie es läuft. Wird es immer ernster? Oder bleibt man auf einem Punkt stehen und es geht nicht weiter? Verlasse dich da auf dein Gefühl.
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Vielleicht. Aber ich spiele keine Spielchen. Und ich will auch nicht, dass mit meinen Gefühlen usw gespielt wird. Beidseitig offene Karten und auf Augenhöhe. Der Rest ist Lebenserfahrung.