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„Ludwigshafen am Rhein“ (Pseudonym)
Da musste ich grad schmunzeln, "viel reden" tun einige auch hier online.
Wesentlich ist sich zu verstehen, nicht nur das gesprochene Wort, sondern auch das Verhalten, die Gesten.
Die Kommunikation auf allen Ebenen macht in meinen Augen eine gute Beziehung aus.
Dann kann man sich auch mal über einen Knackpunkt richtig fetzen ohne auch nur im Ansatz die Bezehung in Frage zu setllen.
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„Detmold“ (Pseudonym)
Nicht mit allen Menschen kann man diese Ebene erreichen und nicht jeder hat das Interesse daran, den anderen richtig zu verstehen.
"Richtig" zu kommunizieren ganz eine Herausforderung sein, vor allem weil es kein universelles "richtig" gibt. Menschen sind sehr unterschiedlich und reagieren auch Dinge sehr unterschiedlich. Sieht man ja auch hier im Forum gelegentlich. ;)
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„Ettlingen“ (Pseudonym)
Was ich in einer Beziehung mit meinem Partner erwarte kläre ich mit meinem Partner
Ja, natürlich - deshalb hat aber doch jeder Einzelne auch einen bestimmten Rahmen und bestimmte Grundwerte, die für ihn als Person, unabhängig von einem Partner wichtig sind und die nicht verhandelbar sind. Loyalität zum Beispiel dürfte für viele Menschen so etwas sein.
Ich könnte z.B. mit einem Partner, der grundsätzlich auf einer offenen Beziehung besteht keinen gemeinsamen Nenner finden. Ohne diesen gemeinsamen Pfeiler wird es für mich von Grund auf schwierig bis unmöglich ein gemeinsames Beziehungshaus zu bauen. Nicht aus moralischen Gründen (theoretisch gibt es für offene Beziehungen viele gute und einsichtige Gründe) sondern weil es meinem Grundwesen einfach nicht entspricht. Wenn schon dieser gemeinsame Grundpfeiler fehlt wird es eine wacklige bis unmögliche Sache, egal wie groß die Anziehung sein mag.
Ich dachte um diese unverhandelbaren Grundpfeiler, ohne die gar kein gemeinsames Gerüst mit dem Partner entstehen kann, geht es in diesem Thread ... ?
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„Neuruppin“ (Pseudonym)
Wir sind alle immer so verkopft.....
Wenn ich fühle „ Mit Dir will ich den Rest meines Lebens verbringen!“, dann ist das alles was eine Liebe braucht....
Egal, ob man zusammen wohnt usw.
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ja... genau... das ist es CasaSchatz...
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„Leonberg“ (Pseudonym)
"Ja, natürlich - deshalb hat aber doch jeder Einzelne auch einen bestimmten Rahmen und bestimmte Grundwerte, die für ihn als Person, unabhängig von einem Partner wichtig sind und die nicht verhandelbar sind."
Exakt, Kaffee-Pause. Das ist nunmal das Grundwesen einer Diskussion, in der über persönlicherere Dinge gesprochen wird, als über Parteipolitik (obwohl ich sogar hier auch schon öfter an Grenzen kam und persönliches hätte erzählen müssen, um erfolgreich zu erklären, wenn man z.B. über seine Erfahrungen im eigenen Wohnviertel schreibt, gibt man ja auch schon einiges persönliches preis). Muss natürlich niemand, nur egal ob man über Gründe fürs Schlußmachen, die Frage des Problems mit der Entfernung bei Beziehungen, Datingerfahrungen oder über Arztbesuche schreibt, es sind sehr persönliche Dinge, die "eigentlich" niemanden etwas angehen.
"Ich könnte z.B. mit einem Partner, der grundsätzlich auf einer offenen Beziehung besteht keinen gemeinsamen Nenner finden."
Von meiner Seite aus, wollte ich die Monogamie nicht nennen, weil ich 139 folgende Beiträge erwartete, in denen es dann nur noch um Monogamie gehen wird, aber genau das ist es. Ich tue mir schwer nachzuvollziehen, dass man Monogamie oder offene Beziehung einfach mal so neu pro Beziehung definiert. Ich kann mir vorstellen, dass man als 16jähriges Mädchen anderes verhandelt hat, als denn als 46jährige Frau, weil man eine Entwicklung durchmacht hat, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wechselnd nach Beziehung mal so mal so, je nach Ergebnis der Partnerkommunikation eine offene oder eine exklusive Beziehung definiert wird.
"Ich dachte um diese unverhandelbaren Grundpfeiler, ohne die gar kein gemeinsames Gerüst mit dem Partner entstehen kann, geht es in diesem Thread ..."
Exakt
"Loyalität"
Ich mag das Wort Loyalität extrem gern, weil ich glaube, auch in einer offenen Beziehung wird Loyalität einfach erwartet. Loyalität ist nicht nur körperliche Treue, Loyalität ist sehr viel mehr.
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Dss hätte von mir sein können !
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Chapeau... @ kleines Glück
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„Nagold“ (Pseudonym)
"Ja, natürlich - deshalb hat aber doch jeder Einzelne auch einen bestimmten Rahmen und bestimmte Grundwerte, die für ihn als Person, unabhängig von einem Partner wichtig sind und die nicht verhandelbar sind."
Bestimmte unverhandelbare Grundwerte sind tatsächlich das Minimal-Gerüst einer Annäherung auch für mich ;-))
Einen bestimmten "Rahmen" will ich aber nicht festlegen.
Weder ertrage ich den selbst, noch möchte ich dies einem neuen Gegenüber zumuten.
Für mich lag der Fokus der Aussage von Kräuterhexe nicht so sehr auf der Privatheit solcher Näherungsprozesse, sondern eher auf der Individualität/Einzigartigkeit..
Aufeinander zu gehen, NÄHE erfordert Mut und Vertrauen.
Der Versuch sich im vorhinein durch Abgleich von gewollten und ungewollten Stereotypen abzusichern, erscheint mir kontraproduktiv.
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@ Mattilda
Richtig!😊
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„Leonberg“ (Pseudonym)
"Bestimmte unverhandelbare Grundwerte sind tatsächlich das Minimal-Gerüst einer Annäherung auch für mich ;-)) "
Genau um die wärs gegangen. Muss man nicht (hier) diskutieren. Kann man aber.
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„Nagold“ (Pseudonym)
Ich vermute aber, dass wir eine andere Gewichtung verfolgen, @Das kleine Glück 🐠
Mir fällt als unverhandelbarer Grundwert bzgl des Miteinander lediglich Gewaltfreiheit ein.
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„Detmold“ (Pseudonym)
"Wenn ich fühle „ Mit Dir will ich den Rest meines Lebens verbringen!"
Aber das das beide das gleichzeitig sofort* fühlen UND noch von Anfang an in ihren Lebensumständen und -werten so kompatibel sind, dass man keine konflikte entstehen und keine intensiven Gespräche über Erwartungen und Wünsche geführt werden müssen, ist doch der absolute Idealfall und der 6er im Lotto (und vermutlich ebenso selten). Die meisten Paare gehen doch einen gemeinsamen Weg, bevor alles so "perfekt" passt oder eben nicht. Deshalb ist es doch so wichtig, sich in der Kennenlernphase immer wieder Aufmerksamkeit zu schenken und zu zeigen "ja, ich will dich wirklich in Gänze kennenlernen", weil man sich am Anfang halt nicht sicher sein kann ob es passt oder ob der andere einen wirklich genau so will wie man selst. Eine Beziehung baut sich doch auf durch viele kleine Situativ erlebte "Ich verstehe dichs" und "Ich bemühe mich um dichs", die man im Laufe der Zeit so erlebt.
Beispiel: Ich stelle meinen neuen Freund meinen Eltern vor.
Positiverlebnis: Alles läuft reibungslos, es ist ein angenehmer Tag, mein Freund verhält sich respektvoll gegenüber meinen Eltern und auch sie scheinen ihn zu mögen.
Negativerlebnis: Mein Partner hat eigentlich gar keine Lust meine Familie kennenzulernen, zeigt auch sonst kein großes Interesse an meinem Umfeld. Er nörgelt und motzt, weil er so eine "Zeitverschwendung" wie einen Familienbesuch machen.
Nach dem Positivibeispiel fühle ich mich doch, wertgeschätzt, weil ihn mein Umfeld interessiert und habe das Gefühl, das durch die grundlegende Kompatibilität meiner Familie mit meinem Freund ein weiterer "Stein" aus unserem Weg gerollt wurde. Natürlich ist das nicht das Wichtigste. Aber viele kleine dieser gemeinsam aus dem Weg gerollten Steine, ergeben doch das Gefühl, das das einfach passt und schön ist. Kontinuierlicher Disrespekt des einen Partners gegenüber dem was den anderen Partner ausmacht oder ihm wichtig ist, legt dem Paar hingegen weitere Steine in den Weg, die manchmal auch die größte Liebe nicht überwinden kann.
Jeder Partner den ich hatte, hat mir etwas Neues darüber beigebracht, was einem im Miteinander wichtig sein kann, worüber ich vorher nie nachgedacht hatte.
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„Leonberg“ (Pseudonym)
Ziemlich sicher verfolgen wir eine andere Gewichtung, Mattilda, geht es nicht bei solchen Diskussionen darum eine große Bandbreite zu erfahren? Jemand hat sehr explizite Vorstellungen und jemand anderes setzt "lediglich" die Gewaltfreiheit voraus?
Ich finde das übrigens einen enorm wichtigen Grundpfeiler, insbesondere, wenn wir vielleicht auch noch die psychische Gewalt dazu nehmen (?), da gibt es in Beziehungen ein nicht zu unterschätzendes Potential.
Loyalität wäre für mich persönlich übrigens durchaus auch ein solcher Grundpfeiler, ich hatte sowas im Affärenthread angedeutet. Von einem Freund erhoffe ich, von einem Partner erwarte ich.
Einer der vielen Gründe, weshalb für mich eine Beziehung nicht in Frage käme. Ich mag nicht durch mangelnde Loyalität enttäuscht werden.
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Meiner Erfahrung nach macht es überhaupt keinen Sinn, sich vorher über quasi ungelegte Eier einen Kopf zu machen. Ich glaub viele Menschen finden heutzutage keinen Partner mehr, weil sie viel zu viel drüber nachdenken, was sie alles nicht wollen und wünschen.
Je nach Partner und hoffentlicher Weiterentwicklung im Leben, können Wünsche und Tabus auch variieren oder einstmals bestandene Tabus vollkommen fallen, bzw. sich Wünsche als lächerlich darstellen.
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„Leonberg“ (Pseudonym)
Einen Doppelpost entfernt.
Kann auf Wunsch wieder hergestellt werden. 😁
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„Nagold“ (Pseudonym)
Ziemlich sicher verfolgen wir eine andere Gewichtung, Mattilda, geht es nicht bei solchen Diskussionen darum eine große Bandbreite zu erfahren?
Ja. Und dazu gehört eben auch meine.
Ich spreche Dir und anderen Usern keinesfalls das Recht auf Festlegung und Diskussion von Rahmenbedingungen ab.
Für mich erscheinen diese jedoch weitestgehend absurd, weil sie das Bedürfnis nach klarer Orientierung und vermeintlicher Sicherheit faktisch nicht erfüllen können.
Aber ich kann ja noch nen dritten Thread eröffnen ;-))
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„Leonberg“ (Pseudonym)
"Aber ich kann ja noch nen dritten Thread eröffnen ;-))"
Tu es, wenn es Dir wichtig ist. Was die Anzahl anbelangt ist das Forum wohl unbeschränkt (ich sage das immer so, am Ende gibt es doch eine Beschränkung 😂 ).
Nachdem das Bedürfnis nach Festlegung und Rahmenbedingungen bei Affäre/F+/B+ sehr groß war, war es mir wichtig ein Pendant für Beziehungen zu schaffen.
Warum nur das eine in Frage stellen und nicht auch das andere?
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„Ettlingen“ (Pseudonym)
„ Mit Dir will ich den Rest meines Lebens verbringen!“, dann ist das alles was eine Liebe braucht....
Das klingt aber jetzt sehr märchenhaft einfach ;-)
Und wenn man das eine Weile mal nicht denkt, ist die Liebe vorbei?
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Jetzt habe ich echt lange überlegt, was für mich Beziehung ausmacht.
Ich bin bei Mattilda, Gewaltfreiheit wäre für mich auch nicht verhandelbar. Nicht psychische, nicht physische.
Ab dann wird es schwer.
Ich will mit dir bis ans Ende meiner Tage leben? Das weiß ich doch heute noch nicht. Jetzt grade, da will ich, aber wer weiß, was nächste Woche ist.
Zusammenwohnen? Nein, das auch nicht. Tun wir nicht, trotzdem ist es eine Beziehung.
Loyalität? Ich weiß nicht genau, meine Loyalität gilt in allererster Linie mir, dann meinen Kindern, dann meinen Freunden und meinem Partner. Seine? Müsste ich mal fragen.
So könnte ich jeden Punkt abhaken und wäre wahrscheinlich auch nicht schlauer.
Für mich heißt Beziehung:
Wir haben uns entschieden, es miteinander zu versuchen, wir haben das auch besprochen und ausgesprochen.
Ich kann ohne dich leben, weil ich ein eigenständiger Mensch bleibe, ich möchte es aber nicht.
Es muss sich nach Zuhause anfühlen, besser kann ich es gar nicht sagen. Ich muss den ansehen können und sagen können... JA, der bekloppte Typ da, das ist meiner und das ist gut so.
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„Detmold“ (Pseudonym)
@callmebetty *Daumen hoch* Klingt schön.
Ich hatte mir - vermutlich weil ich in einer anderen Lebensphase bin - immer gewünscht, das ich jemanden finde, mit dem ich zusammen etwas aufbauen kann. Wo ich zwar stark sein darf, aber man sich auch im Notfall mal wechselseitig anlehnen kann. Jemanden mit dem man über alles sprechen und miteinander Spaß haben kann.
Es wäre schön zu spüren, dass es sowas wie gegenseitige Loyalität und Unterstützung gibt, aber natürlich ist das auch immer ein Risiko. Ich kenne das aus dem Elternhaus so, mußte aber in meinem eigenen Beziehungsleben auch schon erleben, das viele Menschen einfach gnadenlose Egoisten sind und gar nicht so richtig wisen, wie "Wir-Denken" geht.
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@PdT
Meine bisherigen Beziehungen sind alle am letzten Punkt gescheitert, wenn ich es rückblickend betrachte, obwohl eine davon 25 Jahre dauerte.
Ob die jetzige klappt, mal schauen, zumindest würde alles passen. Garantie ist das ja trotzdem keine, aber ein besserer Anfang als bei den anderen zumindest.
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@PdT - wenn du im Stadium, dass du schon Beziehung nennst, wieder ein Negativerlebnis wie: "Mein Partner hat eigentlich gar keine Lust meine Familie kennenzulernen, zeigt auch sonst kein großes Interesse an meinem Umfeld. Er nörgelt und motzt, weil er so eine "Zeitverschwendung" wie einen Familienbesuch machen." - erlebst, überlege keine Sekunde weiter, ob das, was ihr da miteinander habt, eine Beziehung ist. Es ist keine. Also für ihn. Weil er mindestens ein gnadenloser Egoist ist, wenn nicht schlimmer. Wenn es sich bis zu diesem Punkt sogar gut "geschlagen" hat - spätestens jetzt hat er sein wahres Gesicht gezeigt. Weg mit dem. Und auf keine weiteren Diskussionen einlassen oder weitere Verletzungen warten. Klingt einfacher, als es ist, ich weiß...
Ansonsten bin ich bei diesem Thema auch bei Mattilda und callmebetty. Absolute Gewaltfreiheit und Loyalität erwarte ich und das ist nicht verhandelbar.