
„“ (Pseudonym)
@Typisch Mann:
Ich finde du übersiehst etwas. Prinzipiell hast du recht, man kann und sollte niemanden blind einstellen oder einstellen müssen.
Jedoch sind bei diesem Pilotprojekt ja nur die Bewerbungen anonymisiert, d.h. keine Bilder, keine Nationalität, kein Name, kein Alter.
Hierdurch wird der Fokus eben dann doch auf die berufliche Eignung und den Inhalt der Bewerbung gelegt.
Nachdem die Bewerbungsunterlagen eingegangen und begutachtet wurden, folgt eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.
Ergo stellt das Unternehmen nicht einen komplett unbekannten Menschen ein, sondern dann den Bewerber, der am Ende am Besten passt.
Die Anonymisierung der Bewerbung zielt drauf ab, dass man nur weil man über 45 ist oder Moslem nicht gleich aussortiert wird, sondern dass man aufgrund der Qualifizierung eine echte Chance erhält.
Wenn der Bewerber sich in irgendeiner Weise als ungeeignet herausstellt(beim Vorstellungsgespräch), steht es dem Arbeitgeber natürlich frei diesen auszusortieren.
Von einem Kuckucksei kann man hier wohl nicht sprechen.

Edit: trying not to feed the Troll... -.-

@Seville: Du hast recht! Ein Coach kann eine Investition sein, die weh tut und nicht immer machbar ist - wenn sich dadurch allerdings die Bewerbungsphase verkürzt und man den Job findet, der zu einem passt, rechnet es sich auf lange Sicht.
Falls jemand Interesse hat: ich kann einen sehr guten Coach/Karriereberater in Hamburg empfehlen.

„“ (Pseudonym)
Hier gab es schonmal einen Fred, in dem u.a. auch ich viele No-Goes aufgelistet hatte, finde ihn leider nicht. Beispielsweise muss man bei digitalen Bewerbungen echt aufpassen, dass man möglichst keine Docs versendet, denn man kann mit dem richtigen Programm auch frühere Dokumentversionen herstellen und sieht auch im Korrekturmodus ganz leicht, ob da eine Manuela Müller, die sich als Bürokraft bewirbt, Anschreiben und Lebenslauf von ihrem Freund Peter Penner, Maurer, geklaut hat oder ob sich Manuela Müller vorher schon bei fünf anderen Betrieben beworben hat und was sie da anders formuliert hatte.

„“ (Pseudonym)
@ typisch Mann.... würdest Du auch Bewerbungsunterlagen beurteilen wenn man Sie dir zusendet?
Kann Dich momentan leider nicht anschreiben..

„“ (Pseudonym)
Ein Arbeitgeber der grundsätzlich ein Problem mit, z. Bsp. einer kopftuchtragenden Muslima hat, wird spätestens beim VG sich sofort gegen sie entscheiden. Da kann die Eignung noch so herausragend sein. Das ist ebenso übertragbar auf Vorurteile gegenüber Alleinerziehende, Korpulente, Mann, Frau etc.
Mag ja sein, dass einige wenige Arbeitgeber durch das anonymisierte Bewerbungsverfahren einem Arbeitnehmer eine Chance geben, der normalerweise durchs Raster gefallen wäre, evtl. wegen des Alters. Ich kann mir aber nicht vorstellen dass grundsätzliche Vorbehalte dadurch ausgehebelt werden.

„“ (Pseudonym)
Capricorn den Vorteil sehe ich (nur) darin, dass der, der die Vorauswahl trifft, oftmals nicht derjenige ist, der beim Bewerbungsgepsräch ist. So dass vielleicht der eine aussortiert hätte, aber beim Gespräch trifft man dann vielleicht auf mehr Geschmäcker...
Je nachdem, wo man sich natürlich bewirbt. Man landet manchmal in einem Assessment-Center mit 10 Leuten, Frauenbeauftragte, Gewerkschaft, Betriebsrat, usw. In einer Brutzelbude, wo der Chef noch alles selber regelt, wird sich natürlich eher nichts ändern, da gebe ich Dir Recht.

„“ (Pseudonym)
Sicher kommt es auf die Größe des Unternehmens an, die Branche, den Beruf, ob direkter Kundenkontakt sein wird oder ob man in einem Callcenter arbeiten wird. Trotzdem denke ich, dass gewisse firmeninterne Ausschlussverfahren nach wie vor greifen werden. Betriebsräte sind nicht mehr die Betriebsräte wie vor 15 Jahren ... da wird einiges abgenickt, was noch vor ein paar Jahren so nicht passiert wäre.

capricorn...falls es überhaupt einen Betriebsrat gibt.
Und seien wir doch mal ehrlich, Einstellung hat auch immer was mit dem Bauchgefühl zu tun...wenn ich mehrere Bewerber zur Auswahl habe, dann muss ich mich irgendwie entscheiden, da zählt schon die Qualifikation usw...aber auch mein Gefühl...insbesondere wenn es um die Zuverlässigkeit geht...
Wobei man im Bereich gewerblicher Hilfskräfte froh sein muss, wenn man überhaupt Bewerber findet, die bereit sind zu arbeiten. Arbeitsagentur und ARGE sind dabei keine Hilfe...

„“ (Pseudonym)
Eben!
Unterm Strich gesagt: anonymisierte Bewerbungsverfahren werden nicht den Effekt in dem Ausmaß erzielen, der gewünscht ist. Glaube ich jedenfalls nicht!
@seaangel: ja, stimmt

„“ (Pseudonym)
Naja wer extra ein Assessmentcenter veranstaltet, hat auch Betriebsrat & Co. ... Und Marketingabteilung ... und Personalabteilung... usw.

Stimmt KnusperCrunchy...ich glaube trotzdem nicht, dass ein solches Unternehmen mich mit 55 Jahren und Übergewicht einstellt...trotz langjähriger Erfahrung...

Das ist ja das Problem in Deutschland. Wir haben hier zwar einen unvergleichbaren Kündigungsschutz, aber ab einem gewissen Alter (meist schon ab 40) ist es in manchen Brachen schwierig zu wechseln.
In vielen Ländern ist Aussehen, Geschlecht, Alter, ethnische Herkunft völlig banane. Auch Zeugnisse sind ne "deutsche" Anforderung. Dort kann man Probearbeiten und wenn es passt ist alles andere wurscht.

„“ (Pseudonym)
Seaangel, dazu kann ich wenig sagen. Ich bin einige Jährchen jünger als Du aber auch einige Kilos mehr. Ich hatte keine Probleme in dem Assessmentcenter-Laden. Habe die Stelle aus anderen Gründen dann nicht genommen.
Ich selbst habe bislang große Probleme gehabt, "ältere" (ich find >50 nicht alt) Leute zu bekommen. Ich wollte ausdrücklich eine Stelle als Büroleitung mit einer gestandenen, patenten Frau besetzen, die nach meiner Vorstellung sehr gerne so um die 50 sein sollte (keinesfalls unter 40), aber das durfte ich nicht in der Stellenausschreibung so deutlich schreiben und letztlich habe ich auch keine Bewerberin gefunden, die dem entsprach.
Beworben haben sich lauter Teenager mit knapper Oberbekleidung, null Berufserfahrung und hübsch gemachten Fingernägeln. *KREISCH*
Nachteil älterer Kräfte sind in tarifgebundenen Branchen ganz klar die Gehaltsklassen. Natürlich überlegt man sich zumindest im Mittelstand zweimal, ob man für das Geld eine ältere oder zwei jüngere einstellt.

„“ (Pseudonym)
Cossi, das stimmt so leider auch nicht. Im angloamerikanischen Raum geht ohne Empfehlungsschreiben gar nichts, und dort ruft man sogar bei früheren Wirkungsstätten an und erkundigt sich. Da ist es dann natürlich egal, wie man aussieht (Fotos darf man der Bewerbung dort nicht beifügen), man fragt einfach direkt, "sag mal, ist das ne Pfeife oder kann man den nehmen"...

Das stimmt, das ist ein Referenzschreiben und im Gegensatz zu Deutschland ist dort keiner verpflichtet so eins auszustellen. Deshalb braucht man meistens auch nicht näher nachzufragen.
Ich habe übrigens sowohl in Kanada als auch UK gearbeitet und kenn die Gepflogenheit dort auch - allerdings schon fast 20 Jahre her.

„“ (Pseudonym)
Da bekommst Du ja schon keinen Studienplatz ohne Referenzen... ich empfand das eher als lästig weil letztlich jeder nur irgendwelchen wohltätigen Aktionen und Ehrenämtern hinterherhechelt, um an Referenzen zu kommen.

„“ (Pseudonym)
@ Typisch Mann
Die Seite ist von einem ehemaligen Kollegen. Ich habe sie nicht explizit in der letzten Fassung komplett gelesen, glaube aber grundsätzlich (ohne dein Beispiel anzuschauen), dass man ehemaliger Kollege auf dem Gebiet Bewerbungen fundiertes Wissen hat und es praxisnah aufbereitet.

„“ (Pseudonym)
@ Typisch Mann
Nachdem ich mir deinen Beitrag in Ruhe durchgelesen habe, muss ich mich schon über deinen Post wundern.
Ich finde es nachvollziehbar, dass ein Arbeitgeber, der in einem Inserat keine Mailadresse angibt auch keine Emailbewerbung will. Jemand der z.B. keine Telefonnummer hinterlässt, hat wohl auch kaum Interesse an einem Anruf...sonst würde er ja eine Nummer hinterlassen. Für mich ist das logisch.
Nach meinem Wissenstand, Filtern Spamfilter nicht automatisch Adressen bestimmter gängiger Anbieter nur weil der "persönliche Mailname" nicht gängig ist. Das es aber sinnvoll ist, sich nicht als superman@web.de zu bewerben ist sicher richtig.
Generell denke ich, dass der Inhalt einer Bewerbung eher zweitrangig ist. Das wichtigste ist der erste Eindruck. Wenn man sich in die Situation von jemanden versetzt, der Bewerbungen auswerten muss, ist das auch nicht mehr als logisch. Kein Mensch, schaut sich Ernsthaft für einen 08/15 Job 50, 100 oder mehr Bewerbungen komplett an. Man gewinnt, gerade in kleineren Betrieben, einen ersten positiven Eindruck und lädt dann jemanden ein zum Gespräch. Komplett alle Bewerbungen inhaltlich auszuwerten, kann sich ein kleiner Betrieb doch zeitlich gar nicht leisten...insgesamt dürfte diese Aussage auf sehr sehr viele Betriebe zutreffen. Spreche da ein STück auch aus eigener Erfahrung, da ich als ehemaliger ehrenamtlicher Vereinsvorstand mit hauptamtlichen Angestellten schon Bewerbungen ausgewertet habe. Wir hatten da auch kein Punktesystem o.ä. sondern haben nach einem ersten Eindruck die 5 die wir am besten fanden eingeladen.

„“ (Pseudonym)
@ Typisch Mann,was Du hier schreibst entspricht der Realität im Berufsleben.Bewerbungen müssen sehr ordentlich und übersichtlich geschrieben sein und müssen auch der Wahrheit entsprechen.Man sollte seine stärken im beruflichen Sinne hervorheben.Du mußt Dich halt gut verkaufen.Du kannst Dich unaufgefordert bewerben ,,gleich Eigeninitiative,, oder auf Ausgeschriebene Stellungen.Außerdem muß die Bewerbung zeitgerecht geschrieben sein,und nicht nach dem Chema von 1900 da wir 2011.sonst wäre sie altmodisch und hinfällig,und ein anderer Bewerber macht das Rennen ,da er oder sie eine aktuelle Bewerbungsmappe abgeliefert hat.

„“ (Pseudonym)
@ Typisch Mann
Das mit dem Märchenerzähler trifft wohl eher auf dich zu....10 Millionen Arbeitslose *laut lach*
Wann hast du zum letzten mal Nachrichten gehört?
Abgesehen davon will ich den mal sehen, der einen Link postet und alles auf der Seite zu 100% gelesen hat. Kann sich doch jederzeit ändern...
Wer meint, nur mit einer Bewerbungsmappe punkten zu können täuscht sich...was meinst du, wie das Büro eines Personalers Mittwochs aussieht, nachdem seine Firma Samstags in einer Zeitung inseriert hatte. Da liegen dann oft hunderte Mappen...und die sehen von aussen alle gleich aus. Wie soll man da jemanden mit beeindrucken? Natürlich ist es wichtig, insbesondere Berufserfahrung hervorzuheben, aber das wichtigste, gerade bei kleinen bis mittleren Betrieben ist und bleibt der erste Eindruck, da dort gar nicht genügend Zeit vorhanden ist, alle Bewerbungen systematisch auszuwerten. Ist leider de facto so. Wer glaubt, dass seine Bewerbung komplett gelesen wird, insbesondere wenn sie sehr umfangreich ist, der glaubt auch, dass an Ostern der Weihnachtsmann kommt.

Roterriese hat recht.
Kompakte (nicht spartanische) Bewerbungen zeugen davon, dass man kein Laberheini ist, sondern sich aufs Wesentliche fokussieren kann. Und dass man dem Leser nicht die Zeit stiehlt. Ja, auch darauf achten Personaler - gerade bei Stellenausschreibungen mit viel Rücklauf.