Bettler und Obdachlose
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.09.2017
Die Behörden geben jedem der seine rechte kennt was ihm zusteht.
Leider klären sie aber nicht darüber auf, welche Ansprüche man hat.

Als meine Mutter damals mit 2 Kindern vom Ehemann weglief und zum Sozialamt gehen musste, wurde sie von einem Mitarbeiter an die Hand genommen und füllte alles aus was auszufüllen war, Wohngeld, Kleidergeld, Paragraph5 Schein, Zuschüsse etc.
So bekam sie alles notwendige.
Heute dürfen die ARGE Leute das nicht mehr, wer nicht weis was er zu bekommen hat, erfährt es dort nur auf ausdrückliche Nachfrage.
So wird viel Geld gespart und sehr viele Menschen sind ärmer als sie sein müssten. Insbesondere (alte) Menschen die keine Nehmer- Mentalität sonder Schamgefühle haben wenn sie Anträge stellen.
Ich habe nach meiner Rückkehr von Augsburg nach Hamburg 6 Wochen lang 0€ bekommen, weil man mich weg und Hin&her geschickt hat. Und man nichts nachträglich beantragen kann. Bis alles geklärt war, hatte ich längst wieder Job und alles. Und nur weil ich mich nicht intensiv mit meinen Rechten und Pflichten beschäftigt hatte, sondern vorrausgesetzt hatte, daß die beim Amt es mir schon erklären würden. Pustekuchen, im nachhinein erfuhr ich dann was ich alles hätte bekommen können. Inclusive den kommpletten Umzug bezahlt und einer Erstausstattung für die Wohnung, wenn ich von Augsburg vorbereitet hätte.
Asoziale wissen soetwas und reisen darauf, normalbürger haben Pech gehabt.


Auf der Strasse Leben ist für viele aber auch eine Geisteshaltung, sie wollen das so.
Hier in Hamburg Zelten einige Obdachlose mit Blick auf die Alster, Häuser in der Lage kosten 2stellige Milllionenbeträge. Such den Fehler^^

Aber einen besoffenen Käfer, der sich nicht selbst weg bewegen kann, den frage ich nicht ob er hilfe braucht.
Dem rufe ich in jedem Fall, ob Penner oder Partyopfer, die 112.
Ich werd den Teufel tun und mir tagelang Gedankenmachen ob ichs hätte tun sollen oder nicht. Nichts kann so eilig sein, das ich einen hilflosen Menschen seinem Elend überlasse.
Obwohl ich sehr intollerant gegen besoffene bin, in den Zustand bringt man sich schliesslich freiwillig ohne Notwendigkeit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.09.2017
Ich gebe echte Obdachlose, eigentlich immer was, rede mit Ihnen. Setzte mich auch oft zu Ihnen hin oder wir trinken ein Kaffee zusammen. Ich frage auch immer ob sie ein Kaffee wollen oder lieber etwas anders und ich stecke etwas Geld zu. Leider kann ich nicht so viel machen wie ich gerne möchte, da ich selber arbeitslos bin aber wenn möglich kaufe ich ihnen auch mal Handschuhe o.ä. Ich stricke auch oft Schals um sie dann zu verschenken.
@Berith, ja kann ich nachvollziehen, dass es bei der Sichtungsfrequenz schwierig wird, aber ich finde, die Reaktion einmal richtig hingucken, und wenn der Eindruck da ist, etwas stimmt nicht kurz nachhaken ist richtig.. Ich weiß nicht, wie es euch anderen geht...
aber ein gewissen Bedürfnis grade da nicht hinzusehen, weil ich dann vor dem Konfikt stehe, geb ich was ja/nein, wenn ja - was, ist schon meist da. Deshalb hab ich für mich entschieden hinzuschauen, das Elend wahrzunehmen und dann auch mit dem nicht-guten Gefühl nichts gegeben zu haben - obwohl es mir sicherlich besser geht als dem Gegenüber - zu leben.
Ich sehe nicht täglich mehrere solcher Situationen, eher so im Intervall 1-2/Woche...
@ Nachtmahrin:
Auf mich wirkt Dein Angebot mit dem Geld nicht überheblich, Du hast es ihm ja nicht gönnerhaft zugesteckt. Man weiß natürlich nicht, wie der Betroffene das empfunden hat, aber so von Außen wirkt es wie ein "Gespräch auf Augenhöhe", finde ich.
Ich hatte vor einigen Wochen die Situation, dass ein offensichtlich obdachloser Mensch sturzbetrunken mitten auf dem Bürgersteig lag, wie ein Maikäfer auf dem Rücken. Die Leute sind achtlos an ihm vorbeigegangen, ich auch erst. Dann dachte ich aber, dass das - bei aller Abgestumpftheit - doch zu krass ist und bin wieder zurückgegangen und habe ihn gefragt, ob alles okay sei oder ob er Hilfe brauche. Er lallte dann, es sei alles okay und ich bin dann halt weitergegangen.

Ich bin bei diesem Thema wirklich ambivalent - würde ich einmal im Monat eine hilflose Person oder einen Bettler sehen, wäre mir klar, dass ich immer ansprechen und ggf. was geben würde. Aber ich sehe täglich mehrere solcher Personen, in der U-Bahn, am Hauptbahnhof, auf den Bürgersteigen. Wenn ich jeden ansprechen und jedem was geben wollte, hätte ich ´ne Menge zu tun und wäre bald arm.
Ich gebe manchmal etwas. Bei den Leuten die nach "bandenmäßigem" Betteln aussehen fast nie. Ich biete manchmal an etwas zu essen, zu trinken zu kaufen, wird aber auch nicht immer angenommen. Was ich meistens gemacht habe (derzeit nicht, weil es das hier in der Gegend nicht gibt/bzw. mich nicht erreicht) - Obdachlosenzeitung kaufen, in Berlin war das in den U-/S-Bahnen häufig möglich, da dann auch mit meist mit etwas Extrageld.
Ich seh die Leute immer kurz an, wenn ich den Eindruck habe, sie sind gesundheitlich angeschlagen, dann sprech ich sie an. Würde im Zweifel auch nen Krankenwagen rufen, wenn ich den Eindruck habe, die Person ist in zu kritischem Zustand um sie liegen/sitzen zu lassen (und nicht mehr ausreichend handlungsfähig ist). Auch wenn ich weiß, dass diese Leute darüber oft fuchsig werden, wenn sie dann langsam aufklaren...
Letzes Jahr im Okotober wollte ich einem Obdachlosen - ich stand hinter ihm in der Schlange im Supermarkt und hatte Zeit diverse Löcher in der Kleidundung und das (in meinen Augen) schon sehr mitgenommene Schuhwerk zu bemerken - 20 Euro schenken (hatte sie grade selbst geschenkt bekommen). Ich traf ihn nach der Schlage auf dem Parkplatz dabei wie er seine Einkäufe auf seinem kunstvoll bepackten Fahrrad verstaute und sagte, dass ich selbst grade das Geld geschenkt bekommen hätte und ich das gerne an ihn weitergeben würde, damit er sie z. B in winterfeste Schuhe investieren könne... Er bedankte sich höflich und lehnte ab, sagte er sei ausreichend versorgt. Er würde schon mehrere Jahre auf der Straße leben und käme gut klar, er habe noch ein anderes Paar Schuhe und auch ausreichend Kleidung... Wir wünschten uns alles Gute und jeder ging seiner Wege.
Ich weiß nicht, ob ich zu überheblich war? So wollte ich auf jedenfall nicht wirken und so war es auch auf keinen Fall gemeint.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.09.2017
In unserem System bekommt jeder ein Dach über dem Kopf und genug zu essen.
Wen er sich darum bemüht.
Viele sind geistig/psychisch/emotional nicht in der Lage dazu, andere wollen einfach nicht.
Das Rote Kreuz, die Heilsarmee, Caritas und andere kümmern sich, soweit sie können um solche Menschen.
Bahnhofsmissionen und ähnliches leisten Hilfe, aber schlussendlich muss derjenige/diejenige auch Hilfe annehmen wollen.

Ich gebe grundsätzlich kein Geld, weder jungen Punks, klassischen Pennern noch ausländischen Bettlern.
Sie kaufen sich beim Bäcker Kaffee für 2€ Franzbrötchen oder belegte Brötchen etc. die sich sehr viele Arbeitende Leute der unteren Lohngruppen nicht leisten können bzw. aus Vernunft lieber im Supermarkt kaufen.

Das Thema Alkohol ist, meistens, nur ein Vorurteil.

Hätte ich den Eindruck eine Person sei hilfsbedürftig, helfe ich selbstverständlich.
Und wer Angst hat oder sich ekelt kann den Notruf wählen.

Ich finde betteln ok, würde es weder verbieten noch die Leute vertreiben, ausser dehnen welche die Schlafplätze in der Fussgängerzone (in HH zB. ein Problem in der Mönkebergstrasse und Umgebung) auch verdrecken und als Klo benutzen (sind Ausnahmen, welche mit ordentlichen Pennern auch ziemlichen Ärger dewegen bekommen)

Wer Geld gibt tut gutes, keine Frage.
Leben und leben Lassen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.09.2017
Ich gebe fast immer etwas.
Weil ich mich selbst optional eines Tages in der Situation sehe.
Und Menschen am Boden, die sich nicht offensichtlich sonnen o.ä., spreche ich immer an und frage ob alles ok ist.

Ich hatte als junge Frau mal einen Kreislaufkollaps und hatte mich auf eine öffentliche Wiese gerettet. Ich lag dort und habe um Hilfe "gelallt".
Aufgrund meines damaligen Hippie-Styles wurde ich als Drogenabhängige "identifiziert" und verächtlich ignoriert und begafft und beschimpft.

So etwas vergißt man nicht!
Die Frau, die sich irgendwann vorbehaltlos erstmal zu mir gesetzt hat und mich letztlich zum Arzt brachte, meine Mutter informierte und solange bei mir blieb , werde ich nie vergessen!
Sie ist, in solchen Fragen, ein Vorbild für mich.

BTW....Den Kreislaufkasper hatte ich, weil ich mit meinem "erheblichen!!!" Übergewicht von 15kg, natürlich UNBEDINGT eine radikale Diät machen musste....*augenroll
Mich würde mal interessieren, wie Ihr Euch gegenüber Bettlern und Obdachlosen verhaltet. Gebt Ihr was? Nie? Oder manchmal? Und wenn ja, warum? Oder warum nicht?
Und wenn ein Obdachloser schlafend oder lallend auf der Bank oder dem Boden liegt? Geht Ihr weiter? Sprecht Ihr ihn an und prüft, ob er noch lebt?