Bettler und Obdachlose
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Mich würde mal interessieren, wie Ihr Euch gegenüber Bettlern und Obdachlosen verhaltet. Gebt Ihr was? Nie? Oder manchmal? Und wenn ja, warum? Oder warum nicht?
Und wenn ein Obdachloser schlafend oder lallend auf der Bank oder dem Boden liegt? Geht Ihr weiter? Sprecht Ihr ihn an und prüft, ob er noch lebt?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich gebe fast immer etwas.
Weil ich mich selbst optional eines Tages in der Situation sehe.
Und Menschen am Boden, die sich nicht offensichtlich sonnen o.ä., spreche ich immer an und frage ob alles ok ist.

Ich hatte als junge Frau mal einen Kreislaufkollaps und hatte mich auf eine öffentliche Wiese gerettet. Ich lag dort und habe um Hilfe "gelallt".
Aufgrund meines damaligen Hippie-Styles wurde ich als Drogenabhängige "identifiziert" und verächtlich ignoriert und begafft und beschimpft.

So etwas vergißt man nicht!
Die Frau, die sich irgendwann vorbehaltlos erstmal zu mir gesetzt hat und mich letztlich zum Arzt brachte, meine Mutter informierte und solange bei mir blieb , werde ich nie vergessen!
Sie ist, in solchen Fragen, ein Vorbild für mich.

BTW....Den Kreislaufkasper hatte ich, weil ich mit meinem "erheblichen!!!" Übergewicht von 15kg, natürlich UNBEDINGT eine radikale Diät machen musste....*augenroll
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
In unserem System bekommt jeder ein Dach über dem Kopf und genug zu essen.
Wen er sich darum bemüht.
Viele sind geistig/psychisch/emotional nicht in der Lage dazu, andere wollen einfach nicht.
Das Rote Kreuz, die Heilsarmee, Caritas und andere kümmern sich, soweit sie können um solche Menschen.
Bahnhofsmissionen und ähnliches leisten Hilfe, aber schlussendlich muss derjenige/diejenige auch Hilfe annehmen wollen.

Ich gebe grundsätzlich kein Geld, weder jungen Punks, klassischen Pennern noch ausländischen Bettlern.
Sie kaufen sich beim Bäcker Kaffee für 2€ Franzbrötchen oder belegte Brötchen etc. die sich sehr viele Arbeitende Leute der unteren Lohngruppen nicht leisten können bzw. aus Vernunft lieber im Supermarkt kaufen.

Das Thema Alkohol ist, meistens, nur ein Vorurteil.

Hätte ich den Eindruck eine Person sei hilfsbedürftig, helfe ich selbstverständlich.
Und wer Angst hat oder sich ekelt kann den Notruf wählen.

Ich finde betteln ok, würde es weder verbieten noch die Leute vertreiben, ausser dehnen welche die Schlafplätze in der Fussgängerzone (in HH zB. ein Problem in der Mönkebergstrasse und Umgebung) auch verdrecken und als Klo benutzen (sind Ausnahmen, welche mit ordentlichen Pennern auch ziemlichen Ärger dewegen bekommen)

Wer Geld gibt tut gutes, keine Frage.
Leben und leben Lassen.
Ich gebe manchmal etwas. Bei den Leuten die nach "bandenmäßigem" Betteln aussehen fast nie. Ich biete manchmal an etwas zu essen, zu trinken zu kaufen, wird aber auch nicht immer angenommen. Was ich meistens gemacht habe (derzeit nicht, weil es das hier in der Gegend nicht gibt/bzw. mich nicht erreicht) - Obdachlosenzeitung kaufen, in Berlin war das in den U-/S-Bahnen häufig möglich, da dann auch mit meist mit etwas Extrageld.
Ich seh die Leute immer kurz an, wenn ich den Eindruck habe, sie sind gesundheitlich angeschlagen, dann sprech ich sie an. Würde im Zweifel auch nen Krankenwagen rufen, wenn ich den Eindruck habe, die Person ist in zu kritischem Zustand um sie liegen/sitzen zu lassen (und nicht mehr ausreichend handlungsfähig ist). Auch wenn ich weiß, dass diese Leute darüber oft fuchsig werden, wenn sie dann langsam aufklaren...
Letzes Jahr im Okotober wollte ich einem Obdachlosen - ich stand hinter ihm in der Schlange im Supermarkt und hatte Zeit diverse Löcher in der Kleidundung und das (in meinen Augen) schon sehr mitgenommene Schuhwerk zu bemerken - 20 Euro schenken (hatte sie grade selbst geschenkt bekommen). Ich traf ihn nach der Schlage auf dem Parkplatz dabei wie er seine Einkäufe auf seinem kunstvoll bepackten Fahrrad verstaute und sagte, dass ich selbst grade das Geld geschenkt bekommen hätte und ich das gerne an ihn weitergeben würde, damit er sie z. B in winterfeste Schuhe investieren könne... Er bedankte sich höflich und lehnte ab, sagte er sei ausreichend versorgt. Er würde schon mehrere Jahre auf der Straße leben und käme gut klar, er habe noch ein anderes Paar Schuhe und auch ausreichend Kleidung... Wir wünschten uns alles Gute und jeder ging seiner Wege.
Ich weiß nicht, ob ich zu überheblich war? So wollte ich auf jedenfall nicht wirken und so war es auch auf keinen Fall gemeint.
Ich hatte vor einigen Wochen die Situation, dass ein offensichtlich obdachloser Mensch sturzbetrunken mitten auf dem Bürgersteig lag, wie ein Maikäfer auf dem Rücken. Die Leute sind achtlos an ihm vorbeigegangen, ich auch erst. Dann dachte ich aber, dass das - bei aller Abgestumpftheit - doch zu krass ist und bin wieder zurückgegangen und habe ihn gefragt, ob alles okay sei oder ob er Hilfe brauche. Er lallte dann, es sei alles okay und ich bin dann halt weitergegangen.

Ich bin bei diesem Thema wirklich ambivalent - würde ich einmal im Monat eine hilflose Person oder einen Bettler sehen, wäre mir klar, dass ich immer ansprechen und ggf. was geben würde. Aber ich sehe täglich mehrere solcher Personen, in der U-Bahn, am Hauptbahnhof, auf den Bürgersteigen. Wenn ich jeden ansprechen und jedem was geben wollte, hätte ich ´ne Menge zu tun und wäre bald arm.
@ Nachtmahrin:
Auf mich wirkt Dein Angebot mit dem Geld nicht überheblich, Du hast es ihm ja nicht gönnerhaft zugesteckt. Man weiß natürlich nicht, wie der Betroffene das empfunden hat, aber so von Außen wirkt es wie ein "Gespräch auf Augenhöhe", finde ich.
@Berith, ja kann ich nachvollziehen, dass es bei der Sichtungsfrequenz schwierig wird, aber ich finde, die Reaktion einmal richtig hingucken, und wenn der Eindruck da ist, etwas stimmt nicht kurz nachhaken ist richtig.. Ich weiß nicht, wie es euch anderen geht...
aber ein gewissen Bedürfnis grade da nicht hinzusehen, weil ich dann vor dem Konfikt stehe, geb ich was ja/nein, wenn ja - was, ist schon meist da. Deshalb hab ich für mich entschieden hinzuschauen, das Elend wahrzunehmen und dann auch mit dem nicht-guten Gefühl nichts gegeben zu haben - obwohl es mir sicherlich besser geht als dem Gegenüber - zu leben.
Ich sehe nicht täglich mehrere solcher Situationen, eher so im Intervall 1-2/Woche...
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Ich gebe echte Obdachlose, eigentlich immer was, rede mit Ihnen. Setzte mich auch oft zu Ihnen hin oder wir trinken ein Kaffee zusammen. Ich frage auch immer ob sie ein Kaffee wollen oder lieber etwas anders und ich stecke etwas Geld zu. Leider kann ich nicht so viel machen wie ich gerne möchte, da ich selber arbeitslos bin aber wenn möglich kaufe ich ihnen auch mal Handschuhe o.ä. Ich stricke auch oft Schals um sie dann zu verschenken.
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Die Behörden geben jedem der seine rechte kennt was ihm zusteht.
Leider klären sie aber nicht darüber auf, welche Ansprüche man hat.

Als meine Mutter damals mit 2 Kindern vom Ehemann weglief und zum Sozialamt gehen musste, wurde sie von einem Mitarbeiter an die Hand genommen und füllte alles aus was auszufüllen war, Wohngeld, Kleidergeld, Paragraph5 Schein, Zuschüsse etc.
So bekam sie alles notwendige.
Heute dürfen die ARGE Leute das nicht mehr, wer nicht weis was er zu bekommen hat, erfährt es dort nur auf ausdrückliche Nachfrage.
So wird viel Geld gespart und sehr viele Menschen sind ärmer als sie sein müssten. Insbesondere (alte) Menschen die keine Nehmer- Mentalität sonder Schamgefühle haben wenn sie Anträge stellen.
Ich habe nach meiner Rückkehr von Augsburg nach Hamburg 6 Wochen lang 0€ bekommen, weil man mich weg und Hin&her geschickt hat. Und man nichts nachträglich beantragen kann. Bis alles geklärt war, hatte ich längst wieder Job und alles. Und nur weil ich mich nicht intensiv mit meinen Rechten und Pflichten beschäftigt hatte, sondern vorrausgesetzt hatte, daß die beim Amt es mir schon erklären würden. Pustekuchen, im nachhinein erfuhr ich dann was ich alles hätte bekommen können. Inclusive den kommpletten Umzug bezahlt und einer Erstausstattung für die Wohnung, wenn ich von Augsburg vorbereitet hätte.
Asoziale wissen soetwas und reisen darauf, normalbürger haben Pech gehabt.


Auf der Strasse Leben ist für viele aber auch eine Geisteshaltung, sie wollen das so.
Hier in Hamburg Zelten einige Obdachlose mit Blick auf die Alster, Häuser in der Lage kosten 2stellige Milllionenbeträge. Such den Fehler^^

Aber einen besoffenen Käfer, der sich nicht selbst weg bewegen kann, den frage ich nicht ob er hilfe braucht.
Dem rufe ich in jedem Fall, ob Penner oder Partyopfer, die 112.
Ich werd den Teufel tun und mir tagelang Gedankenmachen ob ichs hätte tun sollen oder nicht. Nichts kann so eilig sein, das ich einen hilflosen Menschen seinem Elend überlasse.
Obwohl ich sehr intollerant gegen besoffene bin, in den Zustand bringt man sich schliesslich freiwillig ohne Notwendigkeit.
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Nein ..nicht einen CENT!
Ich arbeite in einer Geschäft Straße wo vor jeden Geldinstitut Jemand sitzt und bettelt!
Punker mit zig Hunden ,ausländische Mitbürger und Obdachlose.
Das Geld wird dann zum Teil bei uns umgesetzt.Für Schnaps Hundefutter Lebensmittel.
Wir sind teuer.Selbst das Personal geht woanders kaufen!
Durch die Bank durch sind diese Leute nicht freundlich...beschimpfen uns , und die Preise und verrichten auch schon mal ihre Notdurft im Laden stehlen und haben zuletzt meine Kollegin angespuckt!
Wenige aber wirklich Wenige die sich unauffällig verhalten.
Ich habe für diese Rand Gesellschaft wenig über!
Ist Jemand körperlich gefährdet wird der Rettungswagen gerufen.
Wir unterstützen sehr die Tafel haben Spendenboxen für SOS Kinderdörfer und zu Weihnachten gibt von mein Chef jedes Jahr eine große Summe an das Kinder Hospiz!
Hilfe die gut umgesetzt wird!
Pauls Satz trifft sicherlich nicht auf jeden, aber leider auf sehr viele zu.

Geschichten von Menschen die regelmäßig mit dem fetten Mercedes (oder anderes hochpreisiges Auto der Wahl) vor dem Amt vorfahren um alles einzufordern was ihnen ihrer Meinung nach zusteht sind keine Märchen sondern je nach Ort tatsächliche Realität.

Diesen Teil der Gesetze kennen diese Menschen sehr genau.


Und ja, auch ich glaube dass Normalbürger da deutlich schlechter gestellt sind (aus Unwissenheit wegen fehlender Aufklärung und auch wegen Schamverhalten bsp. eigenen Ansprüchen sich da irgendwie wieder raus zu kriegen).
Ich habe mir angewöhnt, jedem aus genanntem Personenkreis zumindest ins Gesicht zu gucken und zu grüßen. Das macht ihn zwar auch nicht satt, aber ich nehme ihn wenigstens als Menschen wahr. Ansonsten entscheide ich aus dem Bauch heraus - wenn ich jemanden sehe, der weder alkoholisiert noch wie ein Junkie wirkt und höflich nach Geld oder Essen fragt, dann gebe ich manchmal ein bisschen Geld oder was zu essen, wenn ich gerade was dabei habe. Das soll keine Wertung sein, ich entscheide es halt subjektiv und ich persönlich mag nicht, dass mein Geld, das ich am Hauptbahnhof gebe, 3 m weiter beim Dealer in die nächste Crack-Ration umgesetzt wird.

Beim Ansprechen von hilflosen Personen finde ich es schwierig. Gut, bei dem Mann, der mitten auf dem Bürgersteig lag, hätte ich vielleicht wirklich besser den Notruf gewählt. Aber was ist dann mit dem Typen, der eingenässt auf der Bank liegt und bei dem man nicht weiß, ob er überhaupt noch lebt?
Nochmal: bei EINEM würde vermutlich jeder gleich aktiv werden, aber soll ich jeden Tag die 112 rufen? Man stumpft halt ab, trotzdem habe ich immer wieder ein blödes Gefühl und finde es krass, einfach so an jemandem vorbeizulaufen, der in sich zusammengesackt und verdreckt daliegt.
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vorm Aldi saß ein reichlich verwahrloster Herr mit Hund.... eine ältere Dame brachte ihm vom Einkaufen Brötchen, Aufschnitt und Hundefutter mit.... ER HAT SIE ANGEPÖBELT!
Seither habe ich ein gespaltenes Verhältnis zu Bettlern und Obdachlosen.
OK, einer hat es für alle andern versaut!
Ich spende daher lieber....z.B. an die Tafel
Und ich lese regelmäßig die "Hinz&Kunz" aus Hamburg und gebe dem Verkäufer immer den doppelten Zeitungspreis.
@ CasaSchatz: Hm, das würde mich auch ärgern. So eine negative Reaktion habe ich noch nicht erlebt, wenn ich was gegeben habe. Und teilweise gebe ich einfach nur ein trockenes Brötchen, das ich noch über habe.

@ Twinkle:
Ja sicher, bei jedem System gibt es Menschen, die das System ausnutzen, die genau ihre Ansprüche kennen und einfordern und auch gerne Sozialbetrug begehen. Das ist leider Realität. Wobei ja eigentlich nichts Verwerfliches dabei ist, wenn man BERECHTIGTE Ansprüche einfordert, oder? Mich stören eher die, die sich Leistungen erschleichen.
Mir geht es hier jedenfalls um die Leute, die wirklich nichts haben und betteln.
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Natürlich meine ich das ernst,
es gibt genug von diesen Leuten, welche normal arbeitende Menschen wie mich auslachen wenn ich in ihren Wohnungen Ihre Heizungen und sanitäre Anlagen repariere.
Die habe die Frechheit mir auch noch vorzurechnen wie sie zu wieviel Geld kommen.
Einmal hat mich jemand ein Waschbecken auf kosten seiner Krankenversicherung (Schwerbehindert, behindertengerechtes Bad etc.) bei seinem Nachbarn installieren lassen, dafür von seinem Nachbarn Geld bekommen und noch ganz kumpelhaft erklärt man müsse schliesslich schauen wo man bleibt.
Selbstverständlich habe ich alles dokumentiert und ihn angezeigt.

Das ist erlebte Realität.

Soetwas kann aber kein Grund sein anderen den Zugang zu Leistungen welche jedem zustehen zu erschweren indem man informationen bewusst verweigert.
Ich war grade erst in HH und auf der Reeperbahn gibt es sooo viel Bettler, Punks und Elend.
Wo fange ich an und wo höre ich auf . Konsequent ist es keinem etwas zu geben und sich anderweitig zu engagieren. Wenn mich aber jemand Fragen würde ob ich ihm Essen kaufen würde, täte ich das sofort.

Nach einem Kneipenbummel und zu viel Hugo habe ich aber dann doch mein eigenes Credo über Bord geworfen und einem Punk mit Hund etwas gegeben. Ich hoffe beiden kam es zu Gute.

vreneli
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Das ist wie mit Mindestlohn und den bestehenden sozialleistungen, wozu arbeiten, wenn man auf dem Kiez von Passanten gut versorgt wird?

Jeder der etwas gibt, fördert dieses Verhalten.
Dessen sollte man sich bewusst sein.

Ich habe in jüngeren Jahren angeboten den Leuten im nächsten Laden Obst zu kaufen, sind nur ganz selten mal welche drauf eingegangen.

Wiegesagt, wer so leben will, den soll man es tun lassen, alle anderen haben genug Anlaufstellen um Hilfe zu bekommen.
Allerdings, es mit Elend gleichzusetzen, wenn Gammelpunks (nicht zu verwechseln mit politisch und gesellschaftlich engagierten Punks) sich durch schnorren weil sie nicht einsehen Schule und Ausbildung wie die "Spiesser" zu machen, sieht meiner Meinung nach zu kurz.
Punks oder den Leuten, die ihren Beinstumpf präsentieren oder immer direkt vor dem Supermarktausgang oder unter dem Fahrkartenschalter sitzen und einen flehentlich angucken, gebe ich auch nichts.

Ich erlebe regelmäßig, dass Menschen in der U-Bahn mitfahren und dort eine kurze Ansprache halten oder an der Haltestelle. Die bitten kurz um die Aufmerksamkeit und bitten um etwas Geld oder was zu essen oder bieten an, dass man ihnen auch Duschgel oder eine Zahnbürste oder so kaufen könne, sie würden auch gerne was dafür tun, einem die Einkäufe nach Hause tragen oder so. Das mag ja auch eine Masche sein, aber je nach Bauchgefühl gebe ich denen manchmal schon was. Eben das übriggebliebene Brötchen oder mal einen Euro oder so.

Ich sehe es auch so, dass es in Deutschland wirklich genug Hilfsmöglichkeiten gibt. Andererseits sehe ich immer wieder, sowohl bei der Arbeit als auch hautnah bei meinem Freund, wie schnell man abrutschen kann. Die Hilfe kommt nicht von selber, man muss Glück haben oder jemand muss einen dorthin führen. Bei der Arbeit machen meine Kollegen und ich das, mein Freund konnte sich selber telefonisch um vieles kümmern und die Wege habe ich halt in seinem Namen gemacht. Aber man kann so schnell durch alle Netze durchrutschen und wenn man dann aus gesundheitlichen Gründen (bei einem Großteil der Obdachlosen liegen psychische Erkrankungen zugrunde) nicht in der Lage ist, sich selber um Hilfe zu kümmern, kann man auch in Deutschland durchaus auf der Straße landen. Und das nicht unbedingt, weil es an der Alster so schön ist oder weil man das toll findet.
@Berith: es gibt sicherlich auch unterschiedliche Ansichtsweisen, was einem anderen zusteht. Ich sehe es durchaus so, dass jeder bekommen sollte was wirklich gebraucht wird. Aber beim Ausnutzen bin ich komplett raus (sehe das auch innerhalb der eigenen Familie so, wo ich es mitbekommen habe).
Aber du hast Recht, das ist eigentlich ein eigenes Thema und hat mit deinem Ursprungsgedanken nichts mehr zu tun.

Daher zurück zum Topic:
ich habe sehr häufig den Gedanken an die Bettelmafia wenn ich die Fülle an meist ausländisch wirkenden und sehr auf Not gemachten Menschen in den Innenstädte sehe. Zu oft wurde schon berichtet wie diese (wirklich armen) Menschen von skrupellosen "Menschenhändler" (weiß gerade nicht wie ich sie gerade nennen soll) Busse-weise angekarrt und oftmals mit Rollstuhl, Krücken irgendwo abgestellt werden.
Diesen Menschen ist mit Geld nicht geholfen, da sie es nicht für sich selbst nutzen dürfen sondern ein System dahinter steckt.


Rückblickend kann/muss ich sagen: ich gebe selten Geld. Und wenn, dann weil mein Bauchgefühl mir spontan dazu geraten hat.
Da ich auf dem Land lebe, erlebe ich "solche Szenen" eher selten. Eigentlich nur, wenn ich mal Richtung Stadt komme (was selten der Fall ist).

Bei jungen Punks bin ich sehr zwiespältig.
Man weiß halt nie ob derjenige gerade aus der "scheiß-Jungend-deshalb-von-Zuhause-weg-Fraktion" oder der "Hab-einfach-keinen-Bock-auf-Arbeit-Fraktion" stammt.
Allgemein kann man durchaus sagen dass die zugehörigen Tiere meist sehr gepflegt sind. Um die Tiere wird sich oftmals besser gekümmert als um sich selbst. Hier eine Dose Hundefutter zu geben ist sicher meist richtig und wird wohl auch oft gern genommen.
Beim Mensch sind die zwiespältigen Gefühle wieder da.

Was richtig ist wird man vermutlich nicht erfahren.
Ja, ich gebe Hilfsbedürftigen, egal ob Obdachlosen, Globetrottern, Bettlern, Straßenmusikern, wandernder Zirkus, Tafeln u.s.w. gerne etwas ab. Das was ich bereit bin zu verschenken, tut mir nicht weh und wenn ich ein ehrliches Dankeschön erhalte, was zu 99 % folgt, dann freut es mich umso mehr.

Ich hinterfrage auch nicht, was die Person/Organisation damit macht. Dies ist ein Geschenk meinerseits zur freien Verfügung des Beschenkten (Hilfebedürftigen).

Und ja, wir sind ein Sozialstaat mit vielen hilfsbereiten Anlaufstellen ... und dies ist auch gut so!

Was ich nicht nachvollziehen kann und beschämend finde ist, dass viele Menschen respekt- und achtlos an hilfebedürftigen Mitmenschen vorbeigehen/-schauen. Wenn in den Medien zu "Spenden" aufgerufen wird, dann sind viele dabei, aber im Alltag schauen sie lieber weg.
Nein, ich geb nix mehr. Früher war ich spendabler. Heute sehe ich mich außer Stande zu beurteilen, wer wirklich hilfebedürftig ist und wer nicht. Besonders genervt bin ich von relativ jungen Schnorrern, wo ich automatisch denke: "such dir Arbeit!"

Richtig sauer macht mich inzwischen der verkleidete Zirkusdirektor, der ganzjährig um Spenden für seine Zurkustiere bettelt. Ich hasse Zirkus mit Tieren und würde mit dem am liebsten mal ne Grundsatzdebatte anzetteln. Aber solange Leute dafür spenden, wird das Elend der Tiere nicht aufhören.

Bei mir gibts nur eine Ausnahme: Das russische Akordeon spielende Mädel, was öfter im Winter bei uns vorm Einkaufszentrum sitz. Die spielt so schön, der geb ich was.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich gebe auch gern wenn Ich was übgrig habe schau auch bei Freuden hab zwei Freundinen die haben nicht so viel da bring Ich gern
Dinge mit die Sie gern haben aber das Geld nicht reicht oder erfülle mal einen Herzenswunsch wenn es bei mir geht, klappt oft und ich tu das echt gern
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Ich sehe ein Bettler der Geld in Pappbecher bekommt nicht als hilfebedürftig wenn er das Geld in unseren Laden in Schnaps umsetzt!
Ich sehe ein Bettler nicht als hilfebedürftig der von mir einen Becher heissen Becher Kaffee bekommt diesen vor meinen Augen auskippt und mir sagt ich solle mich verpissen!
Bin ich respektlos weil ich vorbei schaue...?
Nein ich bin realistisch!
Bin ich achtlos?
Nein sondern von diesen Randgruppe geformt worden.
Ich unterstütze keine Menschen die meine Hilfe mit Verachtung strafen.
Ich gebe ..an die richtigen Stellen.
Es gab eine Zeit da habe ich sehr gehadert mit mir.
Ich hatte Mitleid ,habe mich mit meinen Eltern gezofft weil sie für mein geben kein Verständnis hatten.
Ich habe und hätte durch mein ganzen Stadtteil Geld in die Hütte schmeissen können.
Ich bin aber aufgewacht!
Ich kann nicht diese Menschen retten und es ist auch nicht meine Aufgabe.
Ich musste verinnerlichen das ihr Leben nicht meines ist!
Ich sehe im Alltag nicht weg...sondern genau hin..und weil ich das tue kann ich mein Geld gut stecken lassen .