Berufsleben - verändert es denn Charakter?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 33 Antworten

„“ (Pseudonym)

Sehr sehr schwer zu sagen. Ich versuche berufliches und privates zu trennen.
Ich mein das junge Leute die frisch in den Job kommen , erstmal Selbstbewusstsein und so aufbauen, was ja positiv ist, ist klar.
Aber ich meine ich bin nun gut 7 Jahre im Berufsleben und kann sagen das mir immer nachgesagt wird das ich aus beruflicher Sicht anders bin wie privat. Ich arbeite wie Sirona mit teils schwierigen Menschen/Patienten zusammen wo einfach Professionalität, stricktes und konkretes Handeln absolut pflicht sind. Dann kommt bei mir auch hinzu das ich schon recht früh in Führungspositionen gekommen bin was es mir aus beruflicher Sicht das ganze nicht einfacher macht. Ich mein welcher langjährige, ältere und sehr erfahrene Kollege will sich schon gerne von einem Jungspund wie mir gerne Vorschriften machen. Ich stehe also immer in Zugzwang, muss alles 101%tig tun um auch solchen Kollegen zu zeigen das ich der richtige Man für diesen Posten bin. Bei mir ists soweit das mich nun nach 1 Jahr alle akzeptieren. Nur ich habe auch schon die Erfahrung machen müssen das es nichts bringt die Zügel, bei meiner schon eh lockerer Führung, noch etwas zu lockeren. Funktioniert einfach ned.
So privat schaut das ganze bei mir schon wieder ganz anders aus. Mir wird immer gesagt das ich ein absolut lockerer Typ bin , der auch mal fünfe grade sein lassen kann. Der auch gerne mal die Entscheidungen abgibt etc. Das ich ab und an ein absoluter Quatschkopp bin, ich mach halt gerne den einen oder anderen Streich im Freundeskreis.
Ich hoffe es wird deutlich was ich sagen will. Ich bin privat einfach anders als im Beruf.
Aber ich würde sagen das ich in beiden Lebenslagen immer behaupten kann: Ja ich bin ein höflicher, netter Kerl.

So jetzt hab ich euch genug zugesülzt ^^

„“ (Pseudonym)

Mein erlernter Beruf hat mich nur leicht verändert, mein Selbstbewußtsein gestärkt, dadurch, daß ich sehen konnte, wie meine Arbeit Früchte trägt plus das tolle Feedback. Ich fühle mich völlig sicher in meinem Beruf und lasse mir kein x für ein u vormachen.

Ich hatte meinen Beruf damals bewußt gewählt weil mir schnell klar war, daß es nicht nur ein Beruf sondern eine Berufung für mich persönlich ist und eine Herzensangelegenheit.

Etwas Negatives gab es natürlich auch (in der damaligen Situation) aber im Nachhinein auch ein Lernprozeß/eine Erkenntnis für mich: ich bin nicht allzu teamfähig und arbeite lieber alleine.
Zumindest füge ich mich nicht gut in ein Team ein, wenn dort Neid, Mißgunst, Falschheit und Unehrlichkeit herrschen.

Heute arbeite ich berufsfremd (und bin für mein Tun selbst verantwortlich).

Diese Arbeit allerdings hat mich verändert. Meine Sichtweise auf Dinge/(Lebens-)Situationen, von denen ich vorher nur rudimentär Ahnung hatte, hat sich verändert und tief eingebrannt.

Außerdem haben sich Charaktereigenschaften verstärkt und es kamen Fähigkeiten ans Licht, von denen ich bis dato nicht wußte, daß ich sie besitze und wenn, dann nicht in diesem Ausmaß.

Und ich übe Tätigkeiten aus, die ich mir vorher nie vorstellen konnte zu tun, aber von dem Tag an, an dem ich bei meiner heutigen Arbeitsstelle anfing zu arbeiten war es, als wenn ich es schon mein Leben lang gemacht habe.

Positives Feedback und Anerkennung bekomme ich heute sogar mehr als früher, und ich sehe, genauso wie in meinem erlernten Beruf, wie das, was ich mache, hilft und gut ist und Menschen glücklich macht und das macht mich, bestärkt mich und freut mich tagtäglich.

In meinem Beruf konnte ich tragen, was ich wollte, jetzt habe ich einen kleinen Teil an Arbeitskleidung, den Rest kann ich selbst bestimmen.

Alles in allem passen beide zu mir, zu meinem Charakter, meinen Fertig-und Fähigkeiten und dem, was mir Spaß und Freude macht.

„“ (Pseudonym)

Was die Kleidung angeht, trage ich im Büro so ziemlich das gleiche wie zu Hause auch. Haben zwar keinen Dresscode, sollen aber weder in Jogginganzug kommen, noch sollen wir Anzug/Kostüm tragen.
Also ich habe mich durchaus verändert. Die Ausbildung war sowas zwischen Hölle und kurz vor der Erdoberfläche, was nicht zuletzt an diversen Mitazubis lag....
Jetzt hab ich ein Team wo ich mich zu 99% wohl fühle und teilweise auch privat was mit denen unternehme.
Bei uns sprechen Kundne vor, die sich meist nicht in solch tollen Situationen befinden. Von trennung, bis zum Alkoholiker, Drogen, Knast, über eher ältere bishin zu sehr sehr jungen, Deutsche, Ausländer, Männer Frauen.. Und da man man irgendwann relativ flexibel sein, sich auf vieles einstellen können. Manche Leute brauchen mal ein offenes Ohr (was teilweise schwer ist, wenn die Statistik drängt..), anderen Leuten muss man dann mal klipp und klar sagen was Sache ist. Von angeheult, bis angeschrien, bedroht, gesagt bekommen das man sehr nett ist.. alles schon vorgekommen. Und irgendwo muss man da ein relativ stabiles Selbstbewusstsein haben oder zumindest den Schein waren können. Und ich hab mich in diesem Jahr was das angeht doch sehr verändert. Vom Schein wahren hin zum Selbstbewusstsein.
Und ich liebe meinen Job, auch wenn viele mir das nicht so ganz abkaufen wollen. Klar ist es manchmal nicht sooo schön wenn man die Wut der Kunden abbekommt, aber es ist toll den Leuten durch ne gewisse Beratung zu helfen.

„“ (Pseudonym)

Als ich in diesen Beruf kam, den ich nun schon seit 25 Jahren ausübe, habe ich noch gespürt, das ich in eine Männerdomäne eingebrochen bin. Immer, und das bis heute, die Frage, ob ich denn als Frau keine Angst hätte und ich würde doch wohl nicht nachts fahren, das sei doch gefährlich...und was da so alles passiert.Ich glaube schon, das mein Beruf sehr viel mit meiner Persönlichkeit zu tun hat. Es ist schon eine Menge Uabhängigkeit und Bedürfnis nach Freiheit da, nur soviel Kontakt mit Kollegen wie ich es möchte, viele wechselnde Situationen, auf die man sich sofort einstellen muss. Der Wunsch, mit Menschen zu tun haben zu wollen und zwar von ganz unten bis ganz oben. Kein tägliches Einerlei keine Tretmühle.....ich denke schon, das ist nicht nur irgendeine Arbeit für mich

„“ (Pseudonym)

Ich habe ein paar Jahre nach viel Öko in der Informatik gearbeitet. Da verschwammen wirklich meine Ideale und ich wurde viel oberflächlicher und damit auch sehr unglücklich. Heute habe ich wieder zu einer sozialen Arbeit zurück gefunden und damit wurde die Bewahrung der Natur auch wieder wichtiger... und ich bin wieder glücklich!

„“ (Pseudonym)

Ich bin noch nicht so lange richtig im Berufsleben drin, aber ich denke schon, dass es einen verändert, oder viel mehr einen weiter entwickelt.

„“ (Pseudonym)

ja, tut es. bei uns machen sich alle über mediziner und biologen lustig, weil die angeblich ahnungslos sind. stimmt zwar, was unser fachgebiet angeht, dafür ham die andere skills.
und irgendwann ertappt man sich dabei, das alle leute die keine ahnung von x haben, belächelt :/ andererseits, irgendwie muss man ja kompensieren das die eigene freizeit gegen 0 konvergiert ^^

„“ (Pseudonym)

Ich denke,die Berufswahl hat auch was mit dem eigenen Charakter zu tun.Aber im Berufsalltag sollte das doch keine Rolle mehr spielen.Ich finde es wichtig,vor allem im Kopf,die Arbeit und das Privatleben zu trennen.Nach 23 Jahren im selben Beruf kann ich sagen,daß er mich,wenn überhaupt,dann doch positiv verändert hat.

„“ (Pseudonym)

Das Berufsleben hat natürlich Einfluss auf den Charakter eines Menschen.
Aber zum einen eher gering denke ich und zum zweiten bei jedem wohl anders.
Meine Kolleggen sind auf jeden Fall alle verschieden ,jeder hat seine Eigenarten ,Macken und seinen eigenen individuellen Charakter.
Man braucht vielleicht gewisse Charakter Züge um in einem Beruf Erfolgreich zu sein aber die sind keine Vorrausetzung um den Beruf auszuführen.
Es gibt schüchterne Verkäufer die einem etwas vor stottern dafür aber ihr Produkt genau kennen und eigentlich den Durchblick haben ihn bloss nicht vortragen können ,genauso gibt es Handwerker die ihre Arbeit durch reden wesentlich besser verkaufen wie sie in Wirklichkeit ist.