Beichten...welche Erfahrungen hast du gemacht?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.08.2012
Wenn ich in der Schulzeit als wir noch jedes Jahr zum beichten inne Kirche mussten - die Wahrheit beim beichten erzählt hätte - ich würde heute noch im Beichtstuhl knien ;-)
Mir fällt grade ein, dass wir damals, als wir vor der Kommunion beichten mussten, gar nicht in einem Beichtstuhl waren, also ganz anonym. Wir mussten mit dem Pfarrer in einen kleinen Extra-Raum und ihm das von Gesicht zu Gesicht erzählen. Das war ein sehr seltsame Situation. Man hat sich richtig beobachtet gefühlt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.08.2012
@ Düsseldorfer: Das Ziel "mehr" zu werden, hab ich in meinem Leben längst erreicht. Ich wog mal 3.500 g! :)))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.08.2012
Ich bin katholisch getauft und deshalb kam ich zur Kommunion. Vorher mussten wir alle beichten. Was haben jetzt 9jährige Kinder schon großartig zu beichten? Eine von uns hat vorsorglich einen Zettel geschrieben, auf dem ihre kleinen Sünden vermerkt waren: Ich habe gelogen, ich war meinen Eltern böse, ich habe mit meinen Geschwistern gestritten..... was ein Kind halt als beichtenswert empfindet.

Wir baten das Mädchen dann, den Zettel im Beichtstuhl liegen zu lassen, für mehrmalige Verwendung. Ob der Pfarrer das gemerkt hat oder nicht, lass ich mal dahingestellt. Wir hatten zu der Zeit einen netten älteren Pfarrer, der gut mit Kindern konnte.

Die Strafe war deshalb auch mehr nomen est omen, jede von uns musste ein Vater unser und ein Mutter Gottes Gebet beten. Damit war der Sache genüge getan.

Damals hab ich das nicht so mitgekriegt, heute meine ich, der Pfarrer machte das halt, weil er musste und es so üblich ist. Nicht weil er davon überzeugt war.

Aus der Kirche bin ich dann mit 21 Jahren ausgetreten. Zum Pfarrer sagte ich damals als Begründung: Ich nutze das Angebot der Kirche nicht! Da ging ihm schier der Hut hoch. Das war dann aber schon ein anderer Pfarrer. Ein junger Eiferer.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.08.2012
generell denke ich, dass das befolgen einer religion schon halt im leben geben kann, wenn man bereit ist, sich einzulassen. ethik kann richtschnur im leben sein, solange sie nicht zum dogma wird. "beichte" bedeutet viell., einmal sein leben zu beleuchten: wie sind meine handlungen? bin ich zb. achtsam in punkto gedanken/gefühlen/sprache und daraus resultierender handlung.
ohne christlichen kontext gesprochen..religiöse praktik sollte zur geistigen u ethischen weiterentwicklung dienen ohne auf strafe zu setzen...eher auf eingeständnis von fehlern und dem lob des guten bei sich und anderen.
manchmal bin ich betrübt, dass das abnehmen von spiritualität zu einem immer größeren werteverfall im westen führt. einsamkeit/amok/süchte/psychische erkrankungen und stumpfe ausbeutung könnten folgen davon sein.
meine meinung ist nicht mainstream aber sie ist individuell.

jeder kann, muss nicht, schauen, was er/sie aus seinem leben macht. das ziel für mich endet nicht in haus, hof, frau, arbeit, tv und urlaub. für mich ist wichtig, dass ich mehr werde und weniger bin.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.08.2012
Ich bin katholisch und schäme mich nicht mal dafür, heutzutage ist es ja verwerflich überhaupt noch gläubig zu sein.

Gebeichtet habe ich das letzte Mal vor meiner Eheschließung, da allerdings auch nur weil ich "mußte" sonst nix Heirat ^^
.... über 20 Jahre her.

Ansonsten finde ich die Beichte gar nicht mal so schlecht. .... es geht nicht darum vor dem Pfarrer zu beichten, sondern sich seiner Schuld/Sünde .. wie auch immer bewusst zu sein.

Finde ich gut für Kinder als Lernprozess was gut und böse ist (mit der Voraussetzung dass sie zur Beichte nicht gezwungen werden)
Für manche Menschen die einzige Möglichkeit sich manches von der Seele zu reden, sich von manchen Gedanken/Taten etc. ein wenig frei zu machen.

Es ist anonym und wird auch nicht weiter getratscht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.08.2012
Wie schon gesagt, die 10 Gebote sind eigentlich Dinge, die man sich selbst denken könnte. Aber den Katholiken muss man diese Gebote wohl noch einmal überdeutlich vor Augen führen, damit sie nicht wieder so etwas wie die Kreuzzüge veranstalten XDD
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.08.2012
Zum Glück bin ich evangelisch und muss mich damit nicht auseinandersetzen..............das wäre auch ein Jahresurlaub, der dafür drauf ginge. :-D
03.08.2012
Ich denke, man sollte jeden nach seiner Facon selig werden lassen. Wer beichten möchte, soll das tun, wer nicht, soll es bleiben lassen.

Ich bin katholisch getauft und habe somit auch die Erstkommunion und die Firmung mit entsprechender Beichtpraxis hinter mich gebracht - das war in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts.

Damals waren wir Kinder noch so gepolt, dass wir diese Dinge nicht wirklich in Frage stellten, sondern einfach als gegeben hinnahmen. Wir hatten Kommunionsunterricht, dazu gehörte auch "beichten lernen". Ca. 2 Wochen vor der Erstkommunion gab es dann die erste Beichte - wahrscheinlich fand der damals diensthabende Beichtvater es äusserst amüsant, was die Kinder ihm da so erzählten. "Ich habe genascht", "Ich war neidisch auf meine Schwester", "Ich habe Schimpfwörter benutzt", "Ich habe auf dem Schulhof gerauft".....
Schwerere Vergehen gab es vermutlich nicht.

Mit zunehmendem Alter und Denkvermögen stellt man natürlich den einen oder anderen althergebrachten Brauch in Frage. Allerdings haben sich auch einige Rituale etwas gelockert. Als ich mit knapp 14 gefirmt wurde, gab es schon auf Wunsch "Beichtgespräche" ausserhalb des Beichtstuhls. Und es wurden auch schon Beichtandachten abgehalten, bei denen allerdings keine bedingungslose Absolution erteilt wurde.

Inzwischen bin ich seit langer Zeit aus der katholischen Kirche ausgetreten, da ich sie für antiquiert und unbeweglich halte. Ich muss aber sagen - es hat mir keinesfalls geschadet, im Kindes- und Jugendalter mit den althergebrachten Dingen in Berührung zu kommen. Wenn man z. B. die 10 Gebote anschaut: So weit hergeholt ist das doch gar nicht. Eigentlich sind das doch fast Selbstverständlichkeiten, die da "geboten" sind. Kein Morden, kein Stehlen, den Eltern Respekt entgegenbringen, fremde Partnerschaften nicht mutwillig zerstören.... daran sehe ich nichts Schlimmes sondern halt anders formulierte Menschenrechte.

Das ist der Vorteil des Erwachsenenlebens: Man kann sich aussuchen, was man glauben und praktizieren möchte. Als Kind ist man da nicht so frei in der Entscheidung - aber dafür gibt es Kommunionsgeschenke ;-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.08.2012
Die einzige wirkliche Sünde ist die, irgendeine Religion überhaupt ernst zu nehmen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.07.2012
@pepper: hihi... sign.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.07.2012
Ich hab noch ein wirklich uraltes Buch vom Ende des 18. Jh.
Da gibt es einen Beichtspiegel.

In dem steht zum Beispiel:
Ich habe Wüfel gespielt.
Ich habe fürwitzig um mich geschaut.


Da wäre heut ein Andrang an den Beichtstühlen wie bei Rock am Ring.
@madamebutterfly: Mit dem Chef reden ist sowieso immer am effektivsten. :-) Ich wüsste auch nicht, warum ich eine Zwischenstation brauche.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.07.2012
wusste auch nie was ich beichten soll! war halt schon immer ohne sünde und tadel :-))))))

mal im ernst, wenn ich was zu beichten habe dann doch nicht
dem pfarrer - dass mach ich mir dann schon mit dem lieben gott persönlich aus!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.07.2012
??? Beichten ist eine sehr persönliche Sache zwischen mir und dem Vertreter Gottes auf Erden - warum sollte Frau sich hier öffentlich dazu äußern?

Ich erklär doch auch nicht der Welt, was ich mit meinem Frauenarzt bespreche???
Ich komme aus einem ziemlich katholischen Elternhaus. Die Kirche war die Institution schlechthin. Sonntäglicher Kirchgang, Beichten, Feiertags-Prozessionen etc....Ich konnte mich mit diesen „Zwangshandlungen“ schon sehr früh nicht identifizieren.

Vielleicht hätte ich es mehr verinnerlicht und für mich glaubens- und lebensbejahend befunden, wenn nicht immer dieses „du musst“ dahinter gestanden hätte. So hat sich aber schon früh eine innere Rebellion eingestellt, die dann unweigerlich zu einem Kirchenaustritt geführt hat.

Speziell das Beichten fand ich einfach nur schrecklich und ich habe mich davor gedrückt, wo’s nur ging. Das war in einem kleinen Örtchen auf dem Land gar nicht so einfach.
Ich, als dreckiger Heide muss nicht beichten.
Außerdem stehe ich lieber zu meinen Fehltritten, die nicht unbedingt mit der Sicht irgendeiner Religionsgemeinschaft einhergehen muss, sondern mit meinem eigenen Gewissen, das für mich persönlich die höchste Instanz ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2012
Beichte im Sinne einer Kirche? Ach, das war einmal vor der Kommunion. Lange her...und gebracht hats ja auch nix. Was geht den Pfarrer das an? Dass ich meine kleine Schwester damals geärgert hatte? Hm...Kinder halt. Und bevor die mich wieder beichten lassen, müsste ich erst wieder eintreten in die Kirche (ja, vor Kurzem habe ichs raus geschafft) >:-).

Wenn es um einen Fehler geht, wo Aufklärung nötig ist, dann stehe ich dazu. Hat dann aber nichts mit "Beichte" in dem Sinne zu tun. Sondern mit Anstand.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2012
Wer unbedingt das Bedürfnis zur Beichte hat, von mir aus.

Wenn ich dann zur letzten ( und auch einzigen ) Beichte antreten muss, dann oben bein Chef und nicht beim Bodenpersonal.
Ich habe noch nie gebeichtet, aber ich glaube auch nicht an Gott im christlichen Sinne. Ich lebe nach dem Motto: Alles, was Du anderen antust, kommt irgendwann zu Dir zurück ! Das reicht für mein Seelenheil...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2012
@schmuserle63 am 21.07.2012 um 20:41:

Bei mir war es ganz genauso :-))

Außerdem sind wir 1992 aus der kath. Kirche ausgetreten, somit war Beichten auch nie mehr ein Thema bei uns.

Ich habe für mich meinen Glauben gefunden, ich bete jeden Abend still und ganz allein für mich, wenn ich ins Bett gehe und bitte um Vergebung für meine "Sünden", aber dafür brauche ich keine Religion und keine Kirche. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.07.2012
Im Land der Königstreuen herrscht noch Zucht und Ordnung, ohne Beichte geht da nix. ^^