Bei mir bleiben die negativen Ereignisse, Vorfälle in meinem Leben mehr im Gedächtnis und verblassen weniger schnell als die schönen Momente... und bei Euch?
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Rundum Leben

Vermutlich weil die negativen Erlebnisse viel mehr Eindruck hinterlassen haben. Mich hat letztens ein Österreicher auf Gran Canaria beleidigt. An sich steh ich über sowas. Nur die Dreistigkeit, jemanden aufgrund seiner Körperfülle zu beleidigen, wenn man selbst aussieht, als hätte man die Hungersnot in Somalia alleine zu vertreten, hat mich schon geärgert. Hinter dem Kameraden hätte ich zweimal einen Raum betreten müssen, damit man mich einmal sieht.
Aber ich war definitiv zu leicht aus der Reserve zu locken.
>>Es gibt Situationen, welche du selbst nicht verursacht hast, die gravierenden Einfluss auf dein zukünftiges Leben haben werden ...und diese dann zu akzeptieren bzw anzunehmen, ist extrem schwe. Vor allem, weil die Akzeptanz trotzdem nicht die negativen Elemente mildern kann - Schmerz bleibt Schmerz <<

Hinweis: Carnegie war weder Wissenschaftler, noch universeller Rechthaber, sein Bestseller 'Sorge dich nicht, lebe', aus dem mein zitiertes Schema stammt, ist von 1948 (!) Die Idee dahinter, die C. aus unzähligen Kursen/persönlichen Beratungen extrahierte, lautet: In der Regel sind die Befürchtungen und Sorgen der meisten Menschen bei privaten o. beruflichen Negativerfahrungen deutlich schlimmer, als die dann tatsächlich eingetretenen Zustände.

Und laut seiner Erfahrung ist in derlei Situationen von Vorteil, wenn Betroffene auf ihre befürchteten Probleme vorbereitet sind -> denn wer sich in einer zu erwartenden o. bereits eingetretenden, schlimmen Lebenssituation bereits mit der schlimmstmöglichen Folge daraus mental auseinandergesetzt hat und diese evt. sogar für sich angenommen hat, ist anschließend erfahrungsgemäß weniger hilflos oder neigt zur Resignation, besonders, wenn der schlimmste Fall am Ende nicht mal eintritt.

Damit ist nicht ausgesagt, dass der Prozess des Annehmens/Akzeptierens einfach o. schmerzlos wäre - die Situation ist halt schlimm, sonst bräuchte man keine Beratung o. Hilfe - und es bedeutet ebensowenig, dass jeder nun in jeder schlimmen Situation derart erfolgreich wäre, es ist einfach eine mögliche Methode, mit negativen Erfahrungen erfolgreich umzugehen, die aus Lebenserfahrungen vieler Betroffener abgeleitet wurde. Mehr war nicht. ^^
Es gibt Situationen, welche du selbst nicht verursacht hast, die gravierenden Einfluss auf dein zukünftiges Leben haben werden ...und diese dann zu akzeptieren bzw anzunehmen, ist extrem schwe. Vor allem, weil die Akzeptanz trotzdem nicht die negativen Elemente mildern kann - Schmerz bleibt Schmerz, auch wenn ich mir darüber im Klaren bin, dass ich damit leben muss und es immer ein Teil meines Lebens sein wird. Ich befürchte, es wird immer mal wieder Momente geben, in denen man traurig oder wütend sein wird.
Auch wenn das Gedächtnis im Laufe der Zeit die Erinnerung verändert - ohne dass wir dies bewusst wahrnehmen.

Mir selbst bleiben häufig die schönen Augenblicke, Gegebenheiten in Erinnerung ...kann sein aus Selbstschutz, aber ich bin froh, dass es mir mit meiner Vergangenheit so ergeht (was nicht heißt, dass ich keine traurige oder schlechte, schmerzhafte Erinnerungen habe).
Es gibt allerdings eine gravierende Ausnahme - und diese holt mich jeden Tag ein (selbst wenn ich nicht bewusst an den Moment, Vorgang denke...aber die Folgen davon "melden" sich täglich). Zum Glück gibt es Menschen, die mich an viel Schönes denken lassen....und mein Leben auch damit wirklich lebenswert machen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Ich für meinen Tei hab mir auch immer das schlimmste ausgemalt und mir ging es dann damit auch besser wenn es nicht so kam, nur dann hat es mir gestunken so viel Zeit und Energie dafür aufgebracht zu haben.... ich bin froh, dass ich vieles hinter mir habe vor allem was Prüfungen, Ausbildung und sowas angeht, dass wäre mir heute einfach alles nur noch zu viel und zu stressig.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Ich rede von meiner subjektiven Wahrnehmung ;-))

Und dem, was ich häufig im Job höre, wenn diese Worte fallen....
Da wird nicht mehr so differenziert und genau zugehört. Weil eben die innere "Wertung" dazwischen funkt".


Ich muß allerdings gestehen, daß ich etwas Schwierigkeiten mit deiner Art der Formulierung/Satzbau habe.
Ggf daher die Mißverständnisse.
Mir geht es aber hier nicht ums Recht haben oder nicht..... nur um Gedankenanregungen.
>>Selbstblockade, Selbstmitleid, Selbstaufgabe........ da höre ich viel "Schuld" und "Schwäche" raus......

Erst von drei Worten triggern lassen, um prompt den Kontext meiner Worte ins Gegenteil zu verdrehen. Nun war jedoch nicht von Vorwürfen/Beschuldigungen, sondern Akzeptanz die Rede, auf dessen Grundlage Implikationen negativer Erfahrungen besser gemildert werden können.

>>denn nicht umsonst fallen Menschen in diese "Löcher"..... Hilflosigkeit und Überforderung sind auch legitime Gefühle.

Hat niemand bestritten. ^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Selbstblockade, Selbstmitleid, Selbstaufgabe........ da höre ich viel "Schuld" und "Schwäche" raus.......
Schnell kommt dann so ein Gefühl auf, man solle sich nur genügend anstrengen und nicht hängen lassen und kämpfen usw.
Ich mag diese wertende Definition nicht, denn nicht umsonst fallen Menschen in diese "Löcher"..... Hilflosigkeit und Überforderung sind auch legitime Gefühle.
Und starke Gefühle blockieren gemeinerweise gerne das rationale Denken, bzw färben es gerne dunkel und düster.

Letztlich geht es wohl immer um die Bewertung von Ereignissen und Gedanken und auch Gefühlen.
Worauf richte ich meinen Fokus in der Wahrnehmung.
Aber diese erstmal "neutral" wahrzunehmen ohne gleich zu werten, finde ich sehr sehr schwer.
@Maximai
Jo, das sowieso, ansonsten: nicht unbedingt. Es gibt massig denkbare, schlimme Ereignisse, deren Wirkung sich im Nachhinein abschwächen lässt, bzw. deren Folgen nie so lähmend schlimm ausfallen, wie anfangs ausgemalt: z.B. schwere Erkrankungen/ärztl. Überlebensprognosen, Jobverlust, vergeigte Prüfungen, Trennung v. Partner, usw., obige Punkte lassen sich m.E. oft anwenden, häufig scheint Neustart, Umorientierung, Nachprüfung/neuer Anlauf möglich. Gewiss: überall natürlich nicht, soll auch nix verharmlost o. inflationär 'Kopf hoch!' gerufen werden, nur möglicher Selbstblockade/Selbstmitleid/Selbstaufgabe vorbeugen, Carnegie zählt in seinen Werken viele Fälle auf, hab ebenfalls positive Erfahrungen gemacht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
PS: Dale ("Sorge dich nicht, lebe") Carnegies Faustformel, um negative Ereignisse zu verarbeiten, lautete:


Faustregel ist das richtige Wort. Mag für manche funktionieren, für mich nicht. Ein Katastrophenszenario macht mich handlungsunfähig und Angst halte ich generell für einen sehr schlechten Ratgeber. Ich tue mich leichter auf ein positves Ziel hinzuarbeiten, als von einem Schrecken wegzuarbeiten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Nur wenn die Ereignisse schon eingetreten sind, dann passen die Punkte nicht oder hast du dich vertippt Marrs?
Sparkle - Klingt für mich nicht extrem unvernünftig - was wäre dein Königsweg?

PS: Dale ("Sorge dich nicht, lebe") Carnegies Faustformel, um negative Ereignisse zu verarbeiten, lautete:

1) Überlege, welche, von allen möglichen Implikationen einer Negativ-Erfahrung, die schlimmste Auswirkung auf dich, deine Existenz, dein seelisches Wohlbefinden haben könnte.

2) Versuche, genau diese Folge vorab für dich zu akzeptieren bzw. lerne, mit dieser im Alltag umzugehen (z.b. vor'm inneren Auge plastisch durchspielen)

3) Arbeite nun mit allen Mitteln daran, dass dieser schlimmste Fall nicht, oder nicht ganz so schlimm, eintritt. (Was häufig eh der Fall ist.)
Der Hase liegt doch schon im Pfeffer bei der Bewertung: positiv & negatives Erlebnis.
Das Erlebte und die darauf resultierenden Verhaltensweisen sind meist logisch, sie dienen mehr zur Erklärung, warum das eigene Verhalten / Charakter / Werte so ist / sind.

Ähnlich empfinde ich die Intensität eines Erlebnisses: hier ist der eigene Status / Stand im Leben auch entscheidend. Ein Problem von früher mag heute keines mehr darstellen, die Konzertkarten des Azubis mögen mit Änderung des Musikgeschmack es 30 Jahre später nur noch halb so toll erscheinen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
@Marrs
Daraus resultiert bei manchen Menschen, die entsprechende Erfahrungen gemacht haben, dass sie lieber mit dem Schlimmsten rechnen, um maximal positiv überrascht zu werden.
Halte ich persönlich jetzt nicht für den Königsweg...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Und richtig schwere traumatische Ereignisse blendet das Gehirn auch schon mal komplett aus.
Partielle Amnesie um die Seele vor dem Zusammenbruch zu retten.
>> Schöne Erlebnisse sind toll, fühlen sich gut an und mit bewußter Erinnerung helfen sie einem in Krisen, sich an gutes zu erinnern....Aber sie sind schwerer zu erinnern....mehr über die Ratio.

@Dagmar
Na ja, so pauschal nicht ganz. Auch mit meinen Worten:

Entscheidend für die Verankerung im Hirn sind nicht entweder schöne o. negative Erinnerungen, sondern deren Intensität, die wiederum von der individuellen/emotionalen Ereignis-Bewertung abhängt. Dein Herdplatten-Bsp. war zwar korrekt, da intensivere Emotionen als brennender Schmerz schwerlich existieren, doch gibt es ebenfalls sehr intensive positive Erfahrungen, die das Hirn besser memorieren kann, als weniger intensive negative.

Bsp: Ein Lehrling bekommt knallend-schlechte Bewertung vom Chef, die entsprechend negativ einschlägt, ihn insgesamt jedoch nicht aus der Bahn wirft. Warum? Er hatte zuvor bereits kein gutes Gefühl, wusste sich seit langem nicht gemocht, überlegte seit einiger Zeit, Ausbildung zu wechseln, wie schon einige Male vorher.-> Zwei Wochen später erhält er unverhofft Anruf vom Kumpel, dass dieser für ihn gerade noch die zwei letzten Tickets für's Konzert seiner absoluten Lieblingsband "The Laughing Powerbreasts" erwerben konnte. Lehrling stößt irre-jubelnde Tarzan-Schreie aus u. schwingt sich komplett durchgedreht an der eigenen Liane von Zimmer zu Zimmer. ;)

Würde man nun 2 Jahre vorspulen u. ihn fragen, welche Ereignisse aus jüngerer Vergangenheit er mental am klarsten parat hätte, käme aus der Erinnerung unbedingt besagtes Konzert mit Abstand an erster Stelle, dahinter eine Weile nix, danach erst usw. Weil seine psychische Konstitution das Ganze emotional am intensivsten bewertete, d.h. am deutlichsten im Hirn verankerte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Danke fürs Zeit nehmen. und erklären, dagmar! 👍
Leuchtet ein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Letztlich hat es etwas mit der Hirnfunktion zu tun, daß negative Erlebnisse besser "haften" bleiben.
Denn sie warnen einen , da der Mensch generell ja auf Überleben ausgerichtet ist.
Was mir einmal weh getan hat, Schaden zugefügt usw soll ja vermieden werden....daher ist die "Warnerinnerung" immer präsenter.

Schöne Erlebnisse sind toll, fühlen sich gut an und mit bewußter Erinnerung helfen sie einem in Krisen, sich an gutes zu erinnern....
Aber sie sind schwerer zu erinnern....mehr über die Ratio.
Weil Wahrnungen gehen über die Emotionen und die Warnung von erneutem "Schaden" ist schneller.
Gefühle sind immer schneller als der Verstand.

Beispiel:
Heiße Herdplatte.... Hand drauf :
Verstand:..... ooohhhhh,....... da ist es aber heiß,..... ich sollte die Hand mal wegnehmen....aua..........aua.
Gefühlt:Aua, Hand sehr schnell weg gezogen
....... erst dann rafft der Verstand, daß die Herdplatte heiß war .


Es gibt bestimmt auch tolle Links zu diesem Thema und gute Profi Erklärungen .
Aber ich habe es mal mit meinen Worten versucht ;-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Ich denke, es kommt auf den Umgang mit diesen Erlebnissen an. Wenn man sie verdrängt, überdeckt, sich anderweitig beschäftigt sind sie unterschwellig immer da und machen einem das Leben schwer.
Wenn man sie wirklich verarbeitet (und das können die wenigsten) sind sie nur noch gewesen und ein Teil der Vergangenheit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Also ich kann bestätigen, dass der Körper/das Gehirn bei zu vielen negativen/traurigen Erlebnissen ganz viel ins Unterbewusstsein verschiebt. Die Erlebnisse sind noch vorhanden und nicht verarbeitet, aber trotzdem kann man sich bewusst kaum erinnern, bzw.den Schmerz nicht mehr aktiv fühlen.

Glaube nicht, dass man dadurch völlig befreit durchs Leben geht, aber das JETZT fühlt sich einfacher an. Kluges Gehirn.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Hihihi, es sind Babytierchen *kicher* was erwartest du? 🤗
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Ich kann machen was ich will, aber die kleinen biester sind zu, ??????, weiss ich nicht mal was, einfach nur Ich besessen....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Schau nicht zu oft zurück und sei nicht zu hart mit dir. Erkenne, was früher nicht optimal gelaufen ist, lerne daraus und mache es im Hier und Jetzt besser.
So versuche ich schon lange irgendwie zum für mich besten Weg zu finden. Und es geht. Es ist ein langer Lernprozess, ich weiß, und sehr anstrengend mitunter, aber es lohnt sich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Ich will was gutes tun, aber selbst Jahre später frage ich mich ob ich nicht mehr oder einfach nur besser hätte handeln können
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Karla, das hast du schön ausgedrückt, so in etwa geht es mir auch, ja.

Maximai, darf ich dich fragen, was die Igel genau mit deinem hier gestellten Thema zu tun haben? Noch erschließt sich mir nicht der Zusammenhang.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2018
Etz geht es weiter in meiner Igelgeschichte:
Die kleinen urinieren und koten alles voll, selbst in dem Fressinapf...und dann fängt die Wiese zu schimmeln an.....