Was bedeutet eigentlich ein "milder Verlauf" bei Covid?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2022
Was soll das John1982 ?
Wir alle kennen Deine Einstellung zum Thema. Da du offensichtlich unter "Politik und Gesellschaft" keine Mitstreiter mehr findest biste nun hierher gewechselt?

Bitte eröffne ein eigenes Thema.
Nun, ich habe doch garnicht das Gegenteil behaupten wollen @ Sommerblüte
Das es für Betroffene mit Sicherheit noch immer schwierig ist kann ich mir sogar recht gut vorstellen.
Was ich sagen wollte war, es tut sich aber was, im Verhältnis zu manch' anderer Krankheit, für mein Empfinden schon recht zügig etwas.

Eine Anerkennung von Krankheit(en) ist bei den meisten Menschen, die entweder selbst nicht betroffen oder wo die Krankheit nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, sowieso meist schwer durchzubringen.
Beispielsweise Depressionen (wie von dir angeführt) = Kennen 'wir' nicht, haben 'wir' nicht, sieht man(n) nicht, gibbet nicht. Absolut noch oft stigmatisiert und ähnlich wahrscheinlich, so glaube ich, wird das bei dir gelagert sein.

Es ging mir um Aussicht und Rücksicht in meinem Beitrag und um keinesfalls ein Abstufung in dem, was du oder andere in selbiger Situation durchmachen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.02.2022
Naja, ME/CFS ist seit Jahrzehnten bekannt, in der Forschung tat sich wenig. Und es gibt so viele, die seit Jahren damit allein und im Stich gelassen werden

Es ist leicht gesagt, wenn es einen selbst nicht betrifft....

Rehas gibts, aber selbst dort ist noch nicht angekommen, wie man long covid am besten behandelt...sprich viele gehen kränker heim, als sie kamen...und bei denen die Reha hilft, sind die Erfolge dennoch nicht so groß, dass man danach wieder normal leben kann...in meiner Reha wurden ALLE ausnahmlos arbeitsunfähig entlassen....und da hängt nicht nur arbeitskraft dran...da hängen Familien, dran, Kinder, die ihre Eltern vermissen, weil die nicht mehr können, wie sie möchten...Partner, die ihrem Liebsten beim zerfall zuschauen müssen....und man selbst...man wird einfach nur still und unsichtbar, denn man mag sich anderen nicht mehr weiter aufbürden, nicht jedes Mal in enttäuschte Gesichter sehen, wenn man wieder gefragt wird, ob es einem denn nun endlich besser ginge ...ja das Leben muss weitergehen, aber nicht für uns...wir liegen im stillen Kämmerlein , aus den Augen, aus dem Sinn....

HBO und Apharese scheinen manchen zu helfen, werden aber nicht von der Kasse bezahlt.

Man rennt Monate von Arzt zu Arzt und schaut in ratlose Gesichter, am Ende ist es, wie so oft, wenn es keine medizinische Erklärung gibt, die Psyche...

Niemand erwartet, dass von heute auf Morgen ein Heilmittel entwickelt wird...sowas dauert Jahre...das weiß jeder. Aber die Schwere der Erkrankung anerkannt zu bekommen, wenn alleine das schon fehlt....und man für jede Behandlung kämpfen muss...und am Ende sogar belächelt wird....das macht einen damit unendlich verzweifelt....

Ich hatte das 20 Monate lang durch....das will niemand erleben....
@ Sommerblüte

... um wirklichen Schutz vor Ansteckung oder der Entwicklung von long covid zu bieten, wir sind noch am Anfang, was adequate medikamentöse Versorgung bei akuter Erkrankung betrifft und wenn es um die Usachenforschung und Behandlung von longcovid/CFS selbst geht, stehen wir noch mit fasten leeren Händen da....

*Sehe es ähnlich. Aber es wird, wie ich finde.
An den mRNA- Stoffen, wurde soweit ich das bisher verfolgen konnte, auch nicht erst seit gestern geforscht. Corona hat nur deren Beschleunigung in Gang gebracht, um sich weiter zu etablieren.

Wie lange eine Pandemie anhält kann nicht wirklich genau vorhergesagt werden. Deshalb braucht es trotzdem Geduld. Sei es mit Schutzmaßnahmen oder eben persönlichen Einschränkungen. Die meisten Menschen sind damit jedoch überfordert m.M. nach.
Wer ist denn in dieser schnelllebigen Zeit noch gewillt zu Warten?
Allein an den Konsumgütern deutlich spürbar (neuestes Tablet, neuste Generation des Smartphones, jeglicher Schnickschnack will schon möglichst vorbestellt sein).

Vielleicht gibt es keine Heilung, aber für eine Besserung sollte Hoffnung bestehen.
Es ist doch auch entsprechend viel angesichts 'der kurzen Zeit' passiert wie ich finde.
Erst schrie die Bevölkerung nach einem Mittel gegen den Virus. Dann waren die Impfstoffe da.
Dann wollte die aber nicht wirklich jeder. Also wurde auch dort weiter nachgereicht.
Mittlerweile gibt es sogar Rehabilitations Möglichkeiten für Long Covid Patienten. Schwierig ist es wohl eher einen Platz zu erhalten bei steigenden Fallzahlen.
@Rosinante 👍 👍 👍
Man kann nur weiterhin hoffen, sich an die ärztlichen Empfehlungen halten, auf sich selbst achten und jeden Tag versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Egal bei welcher Krankheit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.02.2022
Ich kann nachvollziehen wie belastend und frustrierend das ist.

Aber, jetzt mache ich mich wahrscheinlich sehr unbeliebt, hat uns denn irgendjemand ein Heilsversprechen gegeben? Gibt es für jede Krankheit eine Heilung?
Nein, gibt es nicht.
Woher sollen jetzt spontan denn die vielen Therapien gegen Long Covid kommen? Es wird emsig daran geforscht. Aber man muss vielleicht auch anerkennen, dass es nicht für jede Krankheit eine Heilung gibt. Gab es nie und wird es vielleicht nie geben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.02.2022
"Schonen Sie sich und haben Sie Geduld". Das ist der einzige Satz, den ich sowohl von Haus- wie auch Facharzt seit Wochen zu hören bekomme.

Doppelt geimpft, dennoch mit Delta einen Impfdurchbruch gehabt. Der Verlauf war wohl noch unter mild einzustufen, aber seitdem plagen mich Probleme, die ich vorher nie hatte.

Enorme Schlafstörungen und ein massiv ansteigender sowie herumstolpernder Puls bei schon geringer Belastung. Was man machen kann? Abwarten. Wahnsinn. Mir fällt die Decke auf den Kopf, aber mittlerweile bin ich meist zu müde, um mich darüber aufzuregen.

Bei einem vergleichbaren Verlauf eines Freundes hats knapp 5 Monate gedauert, bevor Besserung eintrat. Na hossa, da hab ich ja noch was vor mir 😑
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.02.2022
@Ich bin ein Apfel: long covid ist mehr als nur eine "Last und Qual"....long covid nimmt einem die die Lebensqualität , komplett...sehr viele sind arbeitsunfähig und dadurch in die Armut getrieben, therapeutische Angebot sind noch sehr dünn gesäät und man muss schon Glück haben, um an einen kompetenten Arzt zu geraten, der einen damit auch ernstnimmt. Und das Schlimmste ist, niemand kann einem sagen, ob der Verlauf ähnlich konsequent degenerativ verlaufen wird wird wie bei ME/CFS oder ob es irgendwann mal wieder besser werden kann, besser in dem Sinn, wieder erwerbsfähig sein zu können...long covid trifft meistens die, mit milderem Verlauf , die eigentlich voll in Gesundheit und im Leben standen...und das in Massen....

Ich möchte auch, dass das Leben wieder normal wird...wir in ein einen normalen Alltag finden. Aber ich finde auch, dass man abwägen muss, welcher Preis uns das wert ist...long covid trifft auch Kinder...wenn auch in geringerem Ausmaß und oft bessern sich die Symptome nach 6-12 Monaten wieder....2- 3 % aller Kinder trifft es, das mag nicht viel klingen, aber bei 500000 tausend infizierten Kindern sind das immerhin schon 15 Tsd Betroffene.... Und davon sind immerhin 1% schwerst Betroffen...in meiner long covid SHG sitzen vier Teenies, alle können bis heute noch nicht wieder in die Schule....ein Mädel von 14 sitzt im Rollstuhl, weil sie keine 50 m am Stück laufen kann, war davor im Leistungssport....ich finde, das sind keine Schicksale, die man so einfach mal in Kauf nehmen sollte/darf...

Wie eine gescheite Lösung aussehen kann, das weiß ich selbst nicht so genau...aber einfach mal "laufen" lassen , fühlt sich , angesichts dessen, was ich in den letzten 22 Monaten durchmachen musste und dem Leid, was mir unter Betroffenen begegnen mehr als vermessen und verantwortungslos....

Irgendwie muss es irgendwann einen normalen Alltag mit Corona geben ...das stimmt schon, aber ob das jetzt schon der Fall sein wird? Die Impfstoffe sind noch nicht ausgereift genug, um wirklichen Schutz vor Ansteckung oder der Entwicklung von long covid zu bieten, wir sind noch am Anfang, was adequate medikamentöse Versorgung bei akuter Erkrankung betrifft und wenn es um die Usachenforschung und Behandlung von longcovid/CFS selbst geht, stehen wir noch mit fasten leeren Händen da....

Ich glaube, das wird uns um die Ohren fliegen....
Den Artikel der Mutter kann ich nur nickend zu stimmen. Denn genau so ist es auch. Selbst gerade am erleben. Aber Aufgeben ist keine Option. Humor ist wenn man(n) trotzdem lacht oder so. Ich war in den letzten Wochen teils so erschöpft, ich hätte im Stehen, schlafen können.

Für mich ist es auch nicht nachvollziehbar, gerade jetzt nach Lockerungen Ausschau zu halten. Seine eigene Komfort- und die eigene Luxuszone für einen gewissen Zeitraum nicht aufgeben zu wollen, mir so unverständlich.

Ich denke jeder ist das 'sich zurücknehmen' so leid, aber für die Kinder wurde so wenig in dieser Pandemie gemacht, da ist ein Durchhalten an Verzicht einfach das Mindeste was zurück gegeben werden kann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.02.2022
Danke, Blackadder .
So ähnlich beschreiben auch zwei Frauen in meinem Bekanntenkreis (mit kleineren Kindern) die derzeitige Situation und das Unverständnis bzgl der Maßnahmen.😞
Als "milder Verlauf" wird wohl alles gewertet, was nicht auf der Intensiv Station landet. Das kann von kaum Symptome bis hin zu schwerem Krankeitsgefühl und 3 Wochen daniederliegen alles sein.
Und wie @Fr.Apfel schon schrieb: Long chovid kommt leider auch häufiger bei "milden Symptomen " vor.
Braucht keiner.
Und auch da entsteht ein "Volkswirtschaftlicher Schaden" durch Behandlung/Reha/ ggf Erwerbsunfähigkeitsberentung. Der wird auch "teuer" für die Gesellschaft.

Letztlich werden wir Corona nicht mehr wirklich los... zumindest in den nä Jahren nicht.
Und sich und andere mit Masken zu schützen wohl auch nicht.
Egal,wie sehr uns das alles nervt.
Seinen "Rotz" nicht überall zu verteilen und sich häufiger die Finger zu waschen, hat eigentlich nur was mit Höflichkeit und Achtung seiner Mitmenschen zu tun. Das hat zu keiner Zeit jemandem geschadet und wird es auch in der Zukunft nicht.

Ich hoffe auf noch besser und breitere Wirkung von Impfstoffen bei kommenden Virusvarianten. Und im Bereich der Medikamente zur Behandlung tut sich hoffentlich auch noch was.
Auf der einen Seite ist sie wütend, weil viele Menschen finanziell am Ende sind und/oder ihren Job nicht mehr so ausüben können.
Auf der anderen Seite ist sie wütend, weil der Politik die Wirtschaft scheinbar wichtiger ist als der Schutz der vulnerablen Gruppen...

... perfekte No Covid Strategie und Wirtschaft ohne Einbußen werden sich kaum miteinander vereinbaren lassen.
Naturgemäß wird es immer zu einer Seite kippen.
Entweder, die Menschen können arbeiten und Geld verdienen und diese Pandemie ohne große Einbußen durchstehen.
Oder infektionsträchtige Etablissements bleiben geschlossen und die Menschen bleiben zu Hause und vermeiden Kontakte, damit sie sich unter keinen Umständen infizieren.

Milder Verlauf bedeutete bei mir: Ein paar Tage das Gefühl "Da kommt ne Erkältung"
Ich bin überzeugt, dass es bei mir als Risikopatientin dank der Impfungen so leicht verlief.
Übrigens, meine kleine, subjektive Sichtweise zur Frage, wann ist ein milder Verlauf ein milder Verlauf? Man darf wohl so ziemlich alles als "milderen" Verlauf werten, was nicht an der Beatmung oder ECMO endet. Wenngleich natürlich die durchaus langwierigen Long Covid Folgen für jeden einzelnen Betroffenen eine Qual und Last sein können.

Und ich finde es absolut in Ordnung, sich mit der Impfung vor schweren Verläufen geschützt zu fühlen und langsam aber sicher wieder in das "normale" Leben zurück zu kehren.
Deswegen bin ich weder egozentrisch, noch verantwortungslos oder ignorant.

Zitat aus dem Artikellink:
Sagt es doch wenigstens, dass euch der faschistische Gedanke, dass man auf die Schwächsten gut und gern auch verzichten kann, vielleicht doch ganz gut gefällt. Übertrieben? Dann beweist das Gegenteil.

Da wütet die Frau Stockowski den ganzen Artikel lang über die Spaltungen in der Gesellschaft und haut dann so eine wirklich üble, subjektive und spaltende, Unterstellung raus, einfach mal so.
Und der rotzigen Aufforderung "Beweist das Gegenteil"

Da hat die Gute einfach unsachlich ihre schlechte Laune zu Papier gebracht...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.02.2022
Die von mir sehr geschätzte Margarete Stockowski hat in ihrer Kolumne im SPIEGEL zum Thema geschrieben.

Titel:
Zwischen Erschöpfung, Ignoranz und Fatalismus
- Wütende Grüße vom Krankenbett


https://www.spiegel.de/kultur/coronavirus-wuetende-gruesse-vom-krankenbett-kolumne-a-6a48ecbf-fcf9-4154-aab8-4b8d2846d3b7

Ich sitze hier immernoch wie ein alter Wackeldackel und nicke zustimmend!

Mich bestätigt es in der Entschlossenheit nur absolut unumgängliche Risiken einzugehen..
Über Weihnachten bis ins neue Jahr hinein hatte ich eine, für mich sehr ungewöhnliche, schwere Erkältung (?).
Die Schnelltests waren negativ, was bei dreifach Geimpften aber nix sagt. Meine Ärztin war im Urlaub und ich war angesichts meiner Vorerkrankungen unsicher ob und wie ich bei einer Verschlechterung der Situation reagieren soll.
Ich habe mir letztendlich keinen PCR Test erkämpft weil ich garnicht die Kraft, Nerven und logistischen Möglichkeiten hatte. Keine Ahnung ob es Omikron war, aber die Atemnot und schwere Erschöpfung hielt noch locker 3Wochen an (nach den 12 Tagen mit stärkeren Symptomen)

Mittlerweile geht es wieder, eine Wiederholung will ich nicht :-(