Ausmisten, entsorgen, weggeben
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Hi, ich habe schon viel weggegeben und entsorgt und dennoch habe ich immer noch das Gefühl, dass alles viel zu voll ist. Also steht wieder eine Runde Entsorgen an.
Bisher habe ich nur Weniges vermisst. Ich erlebe das Reduzieren als Befreiung. Auch lässt sich so viel besser Ordnung halten und man spart vieeeeeeel Zeit (Aufräumen und Putzen). Grundsätzlich mag ich meine aufgeräumte übersichtliche Wohnung. Doch manchmal habe ich das Bedürfnis nach etwas mehr Deko oder Abwechslung. Dann suche ich mir ein paar Sachen aus meiner Dekokiste aus oder kaufe mir schöne Blumen.
Bücher wegwerfen geht nur, wenn die richtig zerfleddert sind. Sonst gehen die, wie schon beschrieben.

Viele Möbelstücke sind schon um/über 20 Jahre, gefallen mir aber immer noch und passen zueinander. Hab ich mir seinerzeit auch immer zusammengespart. Von Zeit zu Zeit wird was ergänzt, aber immer mit langem Überlegen oder auch mal gebraucht. Und nix mit "Gelsenkirchener Barock" 😁😜

Natürlich gibt es auch eine Handvoll Erinnerungsstücke, die ich nie weggeben würde.
Aber das bleibt auch bei einer Handvoll.

Zum Glück ist da jeder anders gestrickt! 👍😊
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.06.2022
Bei meinem Umzug 2009, habe ich 20 Bananenkisten der Bücherei überlassen.

Seitdem gibt es nur noch wenige Bücher, die ich allerdings auch nie weg geben werde.

Lese viel auf einem Reader.
Ich bin immer überrascht, wieviele Menschen es gibt, die ohne diese emotionalen Erinnerungsstücke/ Krücken auskommen. Wichtige Momente tatsächlich verinnerlichen und sie abrufen können.
Mein Inneres kriegt das nicht hin. Da ist ein Fotoalbum oder eine Kaffeetasse, eine Müslischale oder ein Buch echt hilfreich - ansonsten herrscht da Ruhe.
Andererseits macht mich das auch zu einem Menschen, der nicht nachtragend ist 😅. Manches ist tatsächlich vergeben und vergessen.
Ja, es scheint wirklich sehr individuell zu sein.

Ich kenne das noch von meinem Vater. Dieses "das hat mal Geld gekostet...., das ist doch noch gut...., das kann man vllt noch gebrauchen..., die neuen Möbel sind eine Investition ins Leben....
Das gipfelte darin, daß er mir bis in die 2000der Jahre immer noch meinen alten Bundeswehr Parker aus den 80igern und Möbel aus den 70igern "andrehen" wollte 🙄😏
Für mich war es immer ein Grauen etwas zu kaufen, daß dann 30 Jahre da bleibt oder ich tragen muß, weil es so teuer war.
Ich habe dann umgehend Assoziationen zur "Gelsenkirchener Barock Schrankwand " im Wohnzimmer im Kopf.

Natürlich auch das totale Vorurteil 😇

Meine Mutter mit ihren 20 Umzügen (auch viele ins Ausland) in ihren Leben sagt immer,sie habe "Luftwurzeln", nicht Heimatwurzeln.
Einiger meiner Familie lebten oder Leben im Ausland.
Der andere Teil ist fest " verwurzelt" mit ihrem Eigentum in ihrer "Heimat" seit Jahrzehnten.
Ich selber bin eher Region verbunden.
Vllt spielt das auch eine Rolle, was man
"vorgelebt" bekommt und wie man dann "Besitz" für sich definiert.

Nur eine Hand voll Kleinmöbel sind mir wichtig und die sind auch "alt", sprich begleiten mich schon sehr lange. Die meisten davon habe ich schon " alt" und gebraucht bekommen. Da hängen Erinnerungen dran. Allerdings habe ich nach diesem Verlust der meisten Dinge nach dem Hochwasser auch die Erfahrung gemacht, daß es auch schön ist, sich völlig neu einzurichten.

In anderen Ländern zieht man in Häuser mit kompletter Einrichtung ein und hat deutlich weniger "private" Dinge, die einen begleiten.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich jeder geprägt ist und "Besitz" für sich interpretiert.
Bestimmt habe ich einige Dinge, die keinerlei Bedeutung haben und die gut entsorgt werden könnten. Doch ich gehöre halt nicht zur "Fast"-Generation. Fast Food, Fast-Fashion etc..... Alles muss schnell konsumiert werden können. Ich möchte es und dank Internet ist es schnell daheim.
Welch ein Aufwand war es vor 25 Jahren Kleidung oder gar Möbel zu erwerben. Man musste immer erst in die nächst größere Stadt (also, ich zumindest), erwarb teurere Ware, die lange halten sollte. Man kaufte überlegter ein und hat sich schon vor dem Kauf gedanklich mit dem Stück befasst -irgendwie eine Verbindung aufgebaut, es zu seinem gemacht. Heute reicht vielen schon ein Blick und "Yo, will ich!"
Ein Trend, der aufgrund der Preissteigerungen wohl (Hurra, das ist gut so!) gerade für manchen ein Ende findet.
Wenn man in seinem Leben mal wieder einen Phasenwechsel durchläuft, wird auch das Umfeld "gewechselt ", der Wohnraum genauer betrachtet. In solchen Zeiten guckt man eher nach dem, was man benötigt. Aber nicht alles aus der letzten Phase war schlecht, darum darf das eine oder andere Stück bleiben. Und je älter man wird, desto mehr Stücke sind geblieben....
Oder?
Warum so viel bleibt😉: Sobald ich es entsorgt habe, brauch ich es und ich muss es neu erwerben. So viel Geld steht mir nicht zur Verfügung und solange ich Platz dafür habe.... 🤣
@mcbaa
Gute Erklärung . Vllt geht es vielen so.

Ich habe aber ehrlich gesagt nur zu einer Hand voll Büchern eine wirkliche emotioale "Bindung". Viele lese ich eher wie die Tageszeitung 🤔

Dafür gibt es ein paar Deko Sachen, an denen ich wegen spezieller Erinnerungen hänge.

Mir ist letztens aufgefallen,als der Rohrbruch unser Bad mit Lehmpampe verdreckte,daß ich Ratzfatz alles an Deko auf dem Spiegelschrank komplett in eine Mülltüte befördern konnte.... dreckig, verhunzt...weg damit. Ich habe reichlich "Unverständnis " in meinem Umfeld gespiegelt bekommen, weil ich das einfach gemacht habe. Das seien doch "Erinnerungen"
Hmmm. Sind wirklich alle Dinge die man hat so "bedeutend " mit Erinnerungen ???
Was steckt eurer Meinung nach hinter diesem " das kann man doch vllt noch gebrauchen".
@Teja
Vielleicht liegt es daran, dass wir mit Büchern viele Stunden verbringen, dass wir sie nicht wegwerfen können. Manche sind wie Vertraute, mit denen wir durch gute und schlechte Phasen gegangen sind. Wir haben über sie und mit ihnen gelacht oder geweint. Manches Buch stand uns hilfreich zur Seite. Und solche Begleiter entsorgt man nicht so einfach. Mal holt man eines hervor und erinnert sich. Mal stellt man fest, dass es nicht mehr zu einem passt. Sie stehen im Regal und warten nur darauf, dass du mit ihnen auf die Reise gehst.
Von daher gebe ich Bücher, die nicht mehr in mein Leben gehören in Bücherschränke oder in andere Hände.
Um in der Tonne zu landen müssen sie schon nicht lesbar sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.06.2022
Ich sortiere mindestens 1 mal im Jahr meine Bücher aus. Was ich nicht verkaufe oder in den Bücherschrank stelle werfe ich weg. Tu mich damit auch nicht mehr so schwer.

Sind dann eben wirklich Bücher, die keiner mehr haben möchte. Damit muss ich ja keinen Bücherschrank voll müllen.
Mich würde es schon interessieren, warum das für viele Menschen so schwierig ist Bücher auszumisten ?
Das ist ja ein weit verbreitetes Phänom.

Altes Geschirr ( welches oft nie genutzt wird) gehört wohl auch in diese Kategorie ? 🤔


Ich bin immer froh, daß hier der Bücherschrank im Ort gut genutzt wird.
Bücher wegwerfen? Nie und nimmer! Das wäre für mich ein Sakrileg. 👿
Bei meiner letzten großen Aktion bekam ein örtliches Seniorenheim über 200 Bücher und die waren dort hochwillkommen. Oder ich verschenke sie einfach an Freunde und Bekannte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.06.2022
Teja , ja stimmt das könnte sein. Ich kann mich nicht erinnern das irgendjemand mal zu mir gesagt hat…. Schmeiß keine Bücher weg. Trotzdem ist es fast schon ein ungeschriebenes Gesetz ohne das klar ist woher das kommt. Aber das könnte schon mit reinspielen
Ich habe da immer das "Bücher verbrennen" im Dritten Reich vor Augen.
Bücherverbrennungen waren ja immer ein politisches Signal.
Vllt kommt die Scheu daher ?

Wobei 😏Krimis und Allerweltsromane halte ich nun nicht für so "kulturell wertvoll" 😇
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.06.2022
Ich gehöre auch zu den Menschen die schlecht Bücher wegschmeißen können… obwohl ich wenig lese. Aber irgendwas in mir sperrt sich dagegen. Als ich bei einem Ausmisten gegen mein Gefühl auch Bücher ausmistete habe ich mich danach richtig schuldig gefühlt. Ich hab keine Ahnung wo das her kommt 🤷‍♀️
Seit Jahren miste ich immer mal wieder aus, die Schränke sind aber noch zu voll. Aber es wird langsam weniger.
Vieles bekommt eine Bekannte für den Flohmarkt (ich und am Sonntag um 4 Uhr aufstehen??? Nur im Notfall und das ist keiner!!!) oder es geht an die Tafel, öffentliche Bücherschränke und ähnliches. Ich hab auch immer eine große Tasche für Kleidung, die entsorgt wird, wie alte Socken etc. - wenn voll, dann weg.

Meinen Eltern "drohe" ich immer mit einer Sonderfolge "Bares für Rares" und ähnlichem. Die haben ein riesiges Haus, da steht genug Zeug rum, was keiner mehr braucht/haben möchte. Allein die Massen an Zinnkrempel.... *seufz*.
Muttern fängt jetzt langsam an, mal zu entsorgen/verschenken etc. oder auch vieles zum Flohmarkt zu geben.

Falls die nicht vorher altersbedingt umziehen (sie überlegen immer mal wieder, aber find mal was), komme ich da mit 1 Container nicht aus..... puh.
Wahrscheinlich bin ich aus dem Grund da bei mir auch so konsequent.
@Teja - naja ich habe schon immer viel gelesen, emotional bin ich einfach mehr mit Büchern allgemein verbunden. Bis auf Ausnahmen kann man ja natürlich auch alles an Büchern günstig und einfach gebraucht oder digital nachkaufen falls man doch mal wieder Lust hat dieses spezielle Buch zu lesen. Andere Gegenstände wie zB gerade ein altes Fernglas, das ich für einen Flohmarkt stifte, wegzugeben fällt mir leichter.
Oh, ich bin ein Jägerin und Sammlerin. Sicher ist das auch geschichtlich bedingt.
Bin aus dem Land und der Zeit gefallen wo man aus allem etwas machen konnte.

Und Corona gab mir Recht. Ich war froh über Bastelmaterial für die Kinder, und Stoffreste aus denen ich Masken schneidern konnte.

Aber in letzte Zeit bin ich schon geneigter mehr zu entsorgen. Ich frage mich auch oft kritisch: „Brauche ich das wirklich, gibt es nicht eine Alternative die schon hier irgendwo rumliegt?“ Kaufe nicht mehr so viel und nicht mehr so schnell. Vor allem da jetzt das Geld an anderer Stelle gebraucht wird.

Da staune ich schon oft über mich selbst, wie leicht es mir fällt mich von einigen Dingen, Gewohnheiten und Anschauungen zu trennen. Vielleicht auch so ein „Altersding“.

Obwohl ich die Philosophie vertrete: „Jegliches hat eine zweite Chance verdient!“😉 (oder eine dritte oder vierte?)
15.06.2022
Eigentlich fällt es mir leicht, auszumüllen, nur bei Bettwäsche, Gardinen/Vorhängen habe ich echte Probleme, obwohl manchmal gerne etwas Neues einziehen dürfte.

Ein Teil, welches ich seit ca. 40 Jahren mit mir rumschleppe, eine Rolle Leinen, selbstgewebt von meiner Oma, diverse Ideen, was ich damit mache, waren vorhanden, allein an der Umsetzung hapert es.

Als ich 2013 von Dänemark nach Norwegen zog, hatte ich tatsächlich nur meinen Renault Megane vollgestopft, wobei auch da Dinge bei waren, auf die ich hätte verzichten können.

Jetzt ziehe ich mal wieder innerhalb der Insel um und staune, was sich im Laufe von knapp 9 Jahren so alles angesammelt hat, ich bin aber weiterhin dabei, mich zu trennen, heute geht z.B. ein saubequehmer Sessel, das neue Häuschen ist einfach zu klein für zuviele Möbel und da ich es eher leer und luftig mag, reicht mir ein Sofa, ein kleiner runder Tisch und mein alter Schrank.

Von 130m² auf ca. 40m², das ist schon eine Hausnummer, aber auch das wird mir gelingen.

Bücher lese ich nur einmal, danach können sie weg, Schallplatten hatte ich eine riesige Sammlung, weg damit, alles nur Ballast.
Ja. Das kenne ich auch von meinem Vater. Gerade bei Werkzeug und Nägel, Schrauben usw. Im Keller und Garage stehen auch alte Rasenmäher , stumpfe Heckenscheren usw.

Mein Lebensgefährte kann auch schlecht etwas ausmisten.... rational gibt es dafür oft kein wirkliches Argument.

Aber das ist ja oft so. Man hängt an etwas, was eigentlich nicht wirklich begründet ist. Erinnerungen ?
Da kommt sie wieder, die Frage: Was ist überflüssig ? 😏🙂

Was macht es eigentlich so schwer, sich von Büchern zu trennen ? Bei Belletristik tue ich mich nicht so schwer. Die halte ich nicht für "kulturell wertvoll". Aber bei Sachbüchern erfordert es auch mehr Überwindung für mich, sie wegzugeben.
Ich tue mich schwer damit Bücher aus Papier abzugeben - meist lese ich sie noch mal bevor ich sie abgebe, das dauert natürlich.

Sonst die Einstellung partout nichts wegzuwerfen, wegzugeben, verkaufen, entsorgen ist typisch für die Generation, die in den 50er/60er Jahren aufgewachsen ist. Meine Mutter ist so, da wird auch alles aufgehoben "man könne es ja noch mal brauchen" - egal wie umständlich oder unsinnig es ist. Zum Beispiel uralte über 20 Jahre alte AA Batterien " die sind ja noch orginal verpackt", ändert nichts daran, daß sie entweder auslaufen oder kaum noch Leistung bringen. Oder uralte Autoatlanten, Karten als ob sich innerhalb von 40 Jahren nichts geändert hätte. Teils wird auch der Wertverlust nicht realisiert - Geschirr, Briefmarken, Platten, Kasetten, alte elektrische und elektronische Geräte sind bis auf seltene Sammlerstücke praktisch wertlos geworden.
Mit meiner Mutter bekomme ich regelmäßig Krach, weil sie so gerne alles mgl im Keller "sammelt". Künstler können alles gebrauchen 🙄🙄🙄
Und es sammeln sich unendlich viele "Kunstwerke", Verpackungsmaterial, Stapel mit alten Einladungen/ Katalogen usw usw.
Bei 3 ihrer Umzügen hatte ich den Keller von ihr an den Backen😤
Beim vorletzen Umzug habe ich 2 Sperrmüll Termine genutzt.
Beim letzten Umzug hatten wir eine Rattenplage plötzlich im Keller. Da habe ich bis auf ein paar Krücken alles, wirklich alles aus dem Keller weggeworfen, weil alles abartig nach Ratten.....stank🤢🤮
Nix haben wir wirklich " vermißt". Größere Koffer wollten wir eh mal kaufen 😇

Aber, sie hat nun begonnen alte Bilder und Leinwände von sich zu übermalen/ neu zu grundieren. Die hat sie mit vielen anderen Materialien nun an arme Maler/innen, die sie kennt verschenkt.
Gut so. Ich habe ihr auch " angedroht " später alles wegzuwerfen....
Ich bin so oft umgezogen, daß ich jedesmal über die Menge an Schnickschnack und Kram erstaunt bin.
Bei jedem Umzug habe ich großzügig entsorgt .
Ich habe seit dem vorletzten Umzug nur noch ein sehr sehr kleines Bücherregal. Nur noch Lieblingsautoren oder seltene Bücher. Alles neue geht zu 90% erst im Freundeskreis rum und dann in den Bücherschrank.

Ich bin 1993 bei dem massiven Rheinhochwasser in meiner Wohnung abgesoffen.
Innerhalb von 30 Minuten die wichtigsten Dinge zusammen raffen.... das hat mich geprägt. Fotoalben,
wichtige Papiere, meine Katzen und ein paar Lieblingsklamotten und Kram sind flott in Kisten ins Trockene gekommen.
Seither weiß ich. Es geht auch ohne den meisten "alten" Kram.
Und man kann nochmal neu starten.

Ich habe sogar uralte Tagebücher aus meinen Teenager Zeit weggeworfen.
Zum einen erinnern Sie mich an nicht so rosige Zeiten.
Aber auch: Himmel. In wen ich alles verknallt war . Ich weiß z.T nicht mehr, wer eigentlich diese Jungs waren.
Dann waren sie auch nicht so wichtig, lach