Asperger-Syndrom bei Erwachsenen

in „Rundum Leben“

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Das es über Asperger so viele Missverständnisse gibt, liegt zum Teil auch einigen der Betroffenen. Aus dem Bedürfnis heraus, als nicht behindert gesehen zu werden, hat sich die Bewegung "Autism Pride" entwickelt (analog zu Gay Pride u.ä.). Diese Menschen sind stolz darauf anders zu sein, viel schaffen zu können und eben nicht behindert zu sein. Sie werden höchstens behindert.

Für hochfunktionale Autisten (HFA High Functioning Autism) und Asperger mag das oft zutreffen. Sie kommen relativ gut zurecht, brauchen wenig bis keine Hilfen und sehen sich als normal, nur ein wenig anders an.

Das muss für jeden Kanner oder frühkindlichen Autisten (LFA Low Functioning Autism), bzw. seine Betreuer oftmals wie ein Schlag ins Gesicht wirken. An diesem Ende des Spektrums findet man nämlich Menschen, die sehr behindert sind. Manchen können nicht schreiben/lesen, manche können nicht sprechen, manche haben schwere körperliche Behinderungen zusätzlich usw. Eines ist ihnen aber gemeinsam: ein selbständiges Leben allein ist ihnen unmöglich. Sie sind auf Hilfe angewiesen, viele rund um die Uhr.

Zwischen diesen beiden extremen Punkten liegt ein ganzes Spektrum. Da gibt es z.B. hochintelligente Menschen, die überfordert sind, wenn sie sich allein anziehen sollen oder Essen kochen sollen.

Schaut euch einfach mal diesen kurzen Film (12 Min.) über Peter Schmidt an:
https://www.youtube.com/watch?v=gGc_JM1FB0c
Bei ihm könnte man auf den ersten Blick den Eindruck haben, dass er kaum bis drei zählen kann. Dabei ist er promovierter und hochgeschätzter Geophysiker.
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Schmidt_(Geophysiker)