@Venusherz

Das ist ganz einfach, aus der Formulierung der Stellenanzeige.
Gab es dort nur eine Schwachstelle, z.B. das man nur eine weibliche Endung genutzt hat anstelle einer Geschlechtsneutralen, und es am Schluß zu einer Absage kam, hatte man den Anzeigenersteller in Regress ziehen können, daß er nie daran interessiert war diese Stelle auch einem männlichen Bewerber zuzuschreiben.

Arbeitsgericht -> Vergleich -> Geld

Das AGG ist nicht für die Tonne.
Man muß sich nur anschauen wie genau die Stellenanzeigen heutzutage formuliert werden im Gegensatz zu früher.

Damit ist aber natürlich nicht gewährleistet, daß man keine Blondine einer Brünetten vorzieht.

@Menelaos

Woher sollten sie denn diese "kleinsten Anzeichen" bekommen?

Das AGG Gesetz ist für allgemeine Gleichstellung Grundlage, aber es bringt dir nichts, wenn sofort nach Sympathie ausgesiebt wird. Eine Begründung für eine Absage ist heute ja schon "wegen der hohen Anzahl der Bewerbungen mussten wir eine Entscheidung treffen und haben uns für einen anderen Bewerber entschieden. Sehen Sie dieses nicht als Wertung ihrer Qualifikation." Da machste nichts.

Ich habe in vielen Unternehmen in der Organisation des Recruiting gearbeitet. Dort ging es ausschließlich nach dem Äußeren.

Einer meiner Chefs fuhr gerne mit seinem roten Sportwagen durch die Gegend, ließ von mir die Entschuldigungen vermitteln, wenn er mal wieder "versackt" war in der Arbeitszeit und Bewerbungen gingen für ihn auf zwei Stapel: Abgelehnt und "Beuteschema Blond". Die Damen, die am zugänglichsten waren, hatten die besten Möglichkeiten im Unternehmen (unter ihm *hüst*)... Klischee... sicher!

Bewerbertest: Er zeigt ihr seinen Kuli und fragt: "Frau X, was ist das in meiner Hand?" "Ein Locher?" "Super, dass kann ich gelten lassen."

AGG - für die Tonne.

na ich denke schon das Chef/Chefin in ihre Entscheidung auch die Sympathie mit einfliessen lassen. Ist doch überall so.
Aber es gibt ja auch ne ganze Menge Chefs die "dicke" sympathischer finden, sollen sich die schlanken da jetzt benachteiligt fühlen....

Ich glaube auch das es viel mit dem Auftreten und mit der Einstellung zum eigenen ich zu tun hat...

Das regelt alles das AGG -> Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz.

Ich kann mich an ein Bruderpaar vor etlichen Jahren erinnern, welche diese Gesetzgrundlage bis ins kleinste Detail ausgeschöpft haben.
Der eine Bruder war arbeitslos, und hat sich auf jede Stelle beworben, der zweite Bruder war Rechtsanwalt.
Sobald beide nach einer Absage auch nur das kleinste Anzeichen erkannt hatten das diese nicht gemäß den Qualifikationen ausgesprochen wurde sondern willkürlich haben sie geklagt. In knapp 2 Jahren haben sie damit knapp über 100k€ durch Vergleiche vor dem Gericht eingeklagt.

Da bin ich ganz Deiner Meinung, Venusherz !

Ich denke, dass das auch ein Teil des Ausschlussverfahrens ist. Immerhin haben wir auf unseren deutschen Bewerbungen Fotos zu senden.
Manchmal wünscht man sich, es wäre ein rein reformiertes Verfahren, wo es lediglich nach "Qualifikation" entschieden wird.(Raus mit überflüssigen Angaben). So hätten auch Behinderte, Ausländer und Alleinerziehende wieder eine faire Chance.

also ich kenne einen fall wo sich eine dame als putzfrau in einer firma beworben hat.

der chef hat sie nicht aufgenommen weil sie nicht schön/schlank genug war :-)

@zitrone: das seh ich auch so. alles davon.

Hora-Li, Du bist ja nun auch eine ausgesprochen Hübsche...

Ich denke schon, dass oft sowohl bei den schlanken genauso wie bei den dicken Menschen immer der bzw. die das Rennen macht, der/die das hübschere Gesicht hat. Was ja nicht bedeutet, dass diese dann weniger gut qualifiziert sind.

besonders in den Führungsetagen, da wirst du kaum ne Dicke finden ...

Also ich verstehe die Verwunderung nicht, ist doch schon immer so gewesen, dass schönere Menschen bei gleicher oder sogar niedrigerer Qualifikation bevorzugt werden.

Warum landen wir bei solchen Themen eigentlich immer wieder bei der Diskussion, dass dick=unattraktiv ist? In meiner alten Firma haben wir z. B. eine Sekretärin eingestellt, die bestimmt 20 kg mehr als eine andere Bewerberin hatte. Gleiche Qualifikationen, aber O-Ton Chef: "Die dickere hat das hübschere Gesicht..."

Ich kann Monas Postings nur bestätigen... ich hatte diesbezüglich bisher auch keinerlei Probleme mit der Jobsuche, Chefs und/oder Kollegen. Zumindest nicht, dass ich es wüßte :-)

Hm, doch, man merkt die Unterschiede.
Ich bin jetzt nicht das, was ich mal war, in zweifacher Hinsicht. Mit nochmal 25 kg mehr...jetzt...äh, das wäre noch übler. Schon allerin deswegen, weil mich täglich sehr viele Leute ansehen.
Ich hatte auch nochmal 10 kg weniger :( und das war einfach anders. Aber das war ein anderer Arbeitsort.
Es liegt durchaus schon daran, zumindest bei mir, wie viel Gewicht man hat oder auch nicht.

Nur mein erster Chef, der meinen damaligen Gewichtsverlust mitbekommen hat, behandelte mich am Ende immer noch so, als wäre ich ein Volldepp. Aber der mochte mich nicht.

Mittlerweile leben wir in einer Welt, in der oft genug mehr Wert auf die Ästhetik gelegt wird als auf das, was die Menschen ausmacht. Und gerade eben auch bei so etwas wie im Friseurbereich wundert mich das schon gleich gar nicht.

Also ich habe auch die Erfahrungen wie Antje gemacht. Es zählt bei vielen halt nun mal das Aussehen und sonst nichts.

im ernst, Antje? Ich versteh das nicht? Mir ist sowas nie passiert, ob dick oder schlank. Ob bei fremden oder Bekannten....
liegt es nicht auch viel daran wie man anderen gegenüber auftritt?

Als gerade mal schlank und durchtrainiert war, wurde ich selbst von meinen Kollegen völlig anders behandelt. Dabei kannten sie mich ja auch anders. Ich finde so etwas so übel!!!!!!!

ich bin gott sei Dank von dieser Erfahrung bis jetzt verschont geblieben. Deshalb war ich ja auch so erstaunt.

Ich haben jeden Job den ich wollte auch bekommen.
Bestimmt weil ich schlau bin und gut aussehe...lach

Ich habe auch solche Erfahrungen wie Srana gemacht.
Dann bekam ich einen neuen Chef und für den zählte nicht aussehen, sondern Leistung und Fachwissen.

Ich merkte das jetzt selbst dreimal in den letzten Monaten, dass gut aussehende blonde Kolleginnen bevorzugt behandelt wurden um Dinge, bei denen ich fachlich - ach, lassen wir das. Meine Noten kennt die Chefetage bezüglich einer Sache...nützte auch nix.

Was solls also, man kennt so etwas. Mich überrascht das nicht.

tja sei schlau, stell dich dumm. Aber hauptsache du siehst gut aus...was will man mehr.

... vielleicht begann ihre berufliche Karriere einst als "Augenweide" während eines Praktikums ;))

Ja, ehrlich. Weiß Du, warum ich so entsetzt war?

die Chefin sagte, sie sehen gut aus, sie nehm ich!

Oh, na dann setzt sie wohl andere Prioritäten, lach.

Ich war doch dabei und die Cheffin sagte es immer wieder.

weisst du denn das sie Aufgrund ihres Aussehens genommen wurde?
Vielleicht will die Chefin ihr auch trotz der schlechten Zeugnisse durch ein Praktikum einfach eine Chance geben...
...und ein Praktikum bedeutet noch lang keinen Job.