Angst vor dem Tod
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2014
Ob ich nun für immer schlafe oder als Baum wiederkomme -
Leben ist Energie und Energie geht nie ganz verloren...
An dem Wann, Wo und Wie kann man sowieso nur wenig bis gar nichts ändern.
Vielleicht nicht gerade mit Betonschuhen schwimmen gehen... =;o)

Angst oder besser Sorge macht mir da eher, dass wahrscheinlich einige Menschen, die mir viel bedeuten, vor mir gehen.
Unser Ticket ist eh schon gelöst und wir sitzten im Zug...nur wann wir aussteigen müssen, das wissen wir halt nicht. Ich mach mir keinen Kopf..wie, wann, wo, warum. Denke mal, das ist eine Einstellungssache, ob ich positiv denke, oder negativ. Was passiert, das passiert...gleich, nachher, in einem Jahr oder in 50 Jahren. Ändern kann man eh nix.
weil es in meinen Augen nicht funktioniert. Ich habe viele sehr beeindruckende menschen kennen gelernt, die sich halsabwärts nicht bewegen können....und viel Spass am Leben haben und mir das auch jeden Tag zeigen. Wie willst du als vermeidlich gesunder Mensch dich in solche oder ähnliche Lebenssituationen hinein denken....also, ich kann das nicht. Ergo....wie willst du das auf Papier festhalten.
Oder der Unfall auf der Autobahn, der Herzinfakt...kein Ersthelfer wird wird erst einmal deine Taschen kontrollieren und nach der Verfügung suchen.
Ich lebe und sterbe hoffentlich nach dem Motto, et kütt wie et kütt....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2014
@Lotta0211
ich weiss, daß ich das Thema damit abgleiten lasse, aber warum "meinen Augen unsinnige Patientenverfügung"
Ich habe beruflich viel mit dem Sterben zu tun. Was ich immer wieder erlebe ist, das Menschen, die sich darauf einlassen und loslassen mit einem Lächeln im Gesicht sterben. Das Sterben macht mir keine Angst....freue mich auf einen ewigen Mittagsschlaf. Ich habe Angst vor Schmerzen, und da ist es wichtig mit vertrauten Personen zu sprechen, ich meine damit nicht die in meinen Augen unsinnige Patientenverfügung, sondern ich möchte, das man mir die Schmerzen durch Medikamente erleichchtert...Klartext...eine gute medizinische Unterstützung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2014
ich sehe das wie b-garfield
banlieuer 13: ich glaube nicht daran,das tot finish ist.
wäre ja auch ein schlimmer gedanke
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2014
Welche Existenz danach......tot ist Finish!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2014
Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren immer mal wieder mit dem Thema Tod.
Dabei bin ich zu folgenden Ergebnissen gekommen, !die für mich! stimmig sind.

- Ich habe keine Angst vor dem Tod, nur vor der Todesart.

- Ich freue mich auf die Existenz danach, denn es wird losgelöst sein von allen irdischen Beschwernissen.

- Wenn mir nahestehende Menschen sterben, hilft mir die Gewissheit, das es ihnen nun gut geht, durch die Trauer um den Verlust. Besonders dann, wenn sie von einem Leiden erlöst wurden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2014
Bei einem gemütlichen Abend mit einer bekannten hat dieses Thema uns den ganzen Abend begleitet, schwere Kost von der sich niemand befreien kann.

Zu später Stunde bin ich auf diesen Intetessanten Beitrag gestoßen (lang aber Lesenswert) und würde gerne von euch hören ob ihr euch mit dem "Tabu"Thema Tod auseinandersetzt.

Danke für euren Beitrag.
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Niemand kann vor dem Thema "Tod und Sterben" davonlaufen. Es gibt kaum ein Thema, dass so angst- und tabubesetzt ist, wie der Tod. Dabei gehört der Tod, wie die Geburt, zum physischen Leben. Von Beginn an ist dieses physische Leben dem Tod, dem Verfall ausgesetzt. Es gibt nichts "Ewiges" auf der Ebene der Materie. Das einzig "Ewige" ist der ständige Rhythmus von Wachsen, Blühen, Zerfallen. Auf dem, was zerfällt, kann Neues wachsen. Ohne Zerfall kann nichts Neues geboren werden.

Keiner von uns, zumindest aus der Perspektive des Kollektiven Bewusstseins gesehen, kann erfassen, was "Tod" wirklich bedeutet. Wir wissen, dass es ein Ende bedeutet. Um was es sich bei diesem Ende genau handelt, da gehen die Meinungen in allen Richtungen auseinander. Die Einen meinen, mit den Tod sei alles vorbei; Andere sehen den Tod als Übergang in einen anderen Zustand.
Man kann aufgrund intensiver Betrachtungen des Lebens schlussfolgern, dass mit dem Tod nicht "alles vorbei" ist. Denn, wie sollte es, wenn alles im Leben von Rhythmus bestimmt ist, ausgerechnet an einem so wichtigen Aspekt wie der Tod einer ist, das Prinzip des Rhythmischen nicht zutreffen?

Worin ergründet sich diese panische Angst? Ist es die Unwissenheit? Fehlendes Urvertrauen? Ist es die Abgespaltenheit unseres Bewusstseins, welches uns getrennt von Allem erleben lässt? Die Unsicherheit? Das Gefühl, das ganze Leben etwas falsch zu machen oder falsch gemacht zu haben? Das Loslassen von Eigentum und der Verlust des Ego?

Tod ... wir erleben ihn, wenn jemand aus unserem Umkreis stirbt. Je näher uns dieser Mensch gestanden hat, desto schmerzhafter erleben wir dieses unwiederbringliche Verlassenwerden. Es gibt keinen wirklichen Trost, denn in unserer Trauer sind wir ganz allein; selbst das Mitgefühl anderer kann uns unseren Schmerz nicht nehmen.
Gefühle wollen gefühlt werden; auch Trauer. Es gibt keine guten oder schlechten Gefühle, denn sie sind, was sie sind und wir erfahren sie, um sie zu fühlen. Wir brauchen nichts weiter tun, als sie einfach nur fühlen. Das Verlassenwerden ruft in uns den Urschmerz des Abgetrenntseins hervor; deshalb ist es so schlimm für uns, dieses Gefühl zu ertragen, wenn es kommt. Gerade die schmerzlichen Gefühle bringen Inhalte in uns hoch, die ohne die Intensität der auslösenden Gefühle nicht hochkommen könnten.

Die Angst vor dem Tod ergründet sich aus der Unwissenheit über das, was "Tod" ist und aus unserem kulturell geprägten Verständnis. Religionen, die uns einbleuen, das der Tod der Lohn der Sünde ist, Strafe; dass dem Tod das Fegefeuer, die Hölle oder die ewige Vernichtung folgt. Da bekommt man wahrhaftig Todesangst!
Wer artig ist, kommt in den Himmel/Paradies, wer unartig ist, wird eliminiert. Welch Lieblosigkeit! Da ist der Gedanke an universelle, göttliche Liebe, der Tod als (Er-)Lösung aus der Getrenntheit von Gott; der Tod als "heimkommen" wesentlich angenehmer. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Vorstellungen dienlicher sind.

So wenig wir über den "Tod" wissen, so wenig wissen wir wohl auch über das "Leben". Uns bleibt erst einmal nichts weiter übrig, als zu spekulieren. Wir als Menschen leben in der Polarität. Alles was wir wahrnehmen, hat einen Pol und dazu den entsprechenden Gegenpol. Wer den Gegenpol nicht sieht, hat ihn im Schatten. So sehen wir den Tod als Gegenpol für das Leben ... schattenhaft und schwer begreifbar. Wir können mit unserem polaren, linear denkenden Bewusstsein gar nicht anders. Wer den Tod aus analoger Sicht betrachtet, dem mag wohl manches "Geheimnis" gelüftet werden.

Wir können auf die Weisheit unsere Seele vertrauen, die weiss, was es bedeutet, zu sterben. Dieses Vertrauen lädt uns ein, uns in das fallen zu lassen, was da kommt. Widerstand ist zwecklos, denn aller Widerstand ist nur gegen uns selbst gerichtet. Wir gehen alle dahin; kehren heim, aus der diesseitigen Abgetrenntheit.

In der Traumdeutung ist der Tod gleichgesetzt mit Wandlung, Umwandlung, Verwandlung. Wenn etwas stirbt, entsteht etwas Neues und es kann nichts Neues entstehen, wenn Altes nicht stirbt. Es ist wie das Atmen; ohne Ausatmen gibt es kein Einatmen. Der Tod ist nicht tragisch.

Wir wissen, dass unser physischer Tod kommt. Wir wissen, dass wir seit Geburt auf ihn warten ... und während wir warten, füllen wir unseren Kelch mit Bewusstsein und erfreuen uns des Lebens; oder auch nicht. Es liegt an uns, ob wir unser Leben in Freude oder in Schmerz und Leid verbringen. Was uns Angst vor dem Tod macht, ist, dass wir wissen, dass wir alles von diesem Leben loslassen müssen. Wir nehmen nichts als unsere Essenz (die wir hierher mitgebracht haben), die Seele, mit "hinüber". Wenn wir dieser Essenz nicht gewahr sind, so haben wir das Gefühl, gar nichts zu sein und das ist wahrhaftig äussert beängstigend.

Wäre es nicht schönster Wunsch, erfüllt, mit einem Lächeln im Gesicht, nach einem langen, erfüllten Leben zu sterben und zu wissen, dass man heimgeht ?

Quelle: Geistige Nahrung