
Hmm ich finde diesen Eindruck insgesamt auch wirklich seltsam.
Eine Ablehnung ist natürlich nie ganz einfach. Ich denke wirklich schmerzhaft muss sie aber nicht sein. Schlimmer ist es, wenn man einseitig verliebt ist. Das ist jedoch eine ganz andere Hausnummer als Ablehnung "VOR" dem Kennenlernen oder in dieser Phase. Zumindest ist das bei mir so.
Es gibt gewisse Dinge an mir, die ich eben schätze oder auch nicht. So realistisch sollte jeder Mensch sein, dass er sein charakterliches und körperliches Erscheinungsbild zumindest ein klein wenig einordnen kann. Wenn mich also jemand auf Grund meines Körpers ablehnen würde und ich den Grund der Ablehnung selbst als "Makel" empfinden würde, dann könnte es mich vielleicht auch härter treffen als eine Ablehnung wegen einer körperlichen Eigenschaft, die ich total gut finde.
Das Gleiche würde bei mir auch auf das Gewicht zutreffen. Wenn ich mein Gewicht selbst scheiße oder "lästig" empfinde und mich dann noch jemand deswegen ablehnt, dann stört es einen ja quasi schon doppelt.
Genauso ist es bei den Charaktereigenschaften. Wenn jemand meinen Ehrgeiz oder meine Genauigkeit nicht mag, dann würde ich sagen: "Selbst schuld, dann such dir einen anderen." Das liegt aber daran, dass ich diese Eigenschaften selbst an mir schätze und diese Person dann einfach nicht zu mir passt. Würde man mich anders herum für Dinge kritisieren, die ich selbst nicht an mir toll finde, dann wäre ich vielleicht stärker geneigt diese zu ändern.
Viel mehr Möglichkeiten hat man sowieso nicht und das hat auch wenig mit Arroganz sondern einfach mit Realismus zu tun. Man sollte eben auch wissen wo man selbst steht, sonst ist man verloren.

„Magdeburg“ (Pseudonym)
Ablehnung ist fies, der Grund egal....weh tut es immer, mal mehr, mal weniger.
Ggf ist es nur ein Dorn, der pikst, oder ein tiefer Stachel, der schmerzt.
Wichtig finde ich nur, daß es nicht in negative Selbstprophezeiung ausartet....und man sich garnichts mehr zutraut...und immer von Ablehnung schon im Vorfeld ausgeht und sich nicht mehr auf was einlassen kann vor lauter Angst vor Ablehnung.
Selbstwertgefühl ist wichtig, darf sich aber nicht nur durch Feedback von anderen nähren.
Ich bin über jedes Lebensjahr froh. Denn ich mag mich selber zunehmend mehr, bzw kann zu meinen Macken und Ecken und Kanten besser stehen. Und weiß, was mich und meinen "Wert" ausmacht.
Vllt habe ich auch einfach nur mehr Hornhaut gegen Dornen und Stachel bekommen ;-))
Und zunehmend wird es mir immer gleichgültiger, ob mich jemand toll findet, oder mag.
Denn ich finde ja auch ziemlich viele Menschen eher blöd....und mag reichlich viele Menschen halt eben nicht.
Ein kleiner Kreis von mir wichtigen Menschen mag nicht, schätzt mich usw. Das ist wichtig.

„Weißenfels“ (Pseudonym)
Ablehnung muss nicht immer fies sein. Wenn mich jemand ablehnt, den ich ich auch nicht gut finde, also dessen Wertevorstellungen und Einstellungen ich nicht teile, ist das für mich eher eine positive Bestätigung. Ich will nicht everybodys darling sein...
Bin ich verliebt, tut Ablehnung sehr weh. Bin ich noch nicht verliebt, wurmt sie allenfalls etwas, aber ich vergesse das auch relativ schnell oder hole mir Anerkennung von anderen Leuten.

„Neuss“ (Pseudonym)
@Optimistin Du wirst deinem Nick gerecht. :) Gute Einstellung. Ist bei mir aber auch so: Wenn ich liebe, tut Ablehnung oder eher Geringschätzung weh und man hadert mit sich, warum man denn nicht so toll ist, dass der andere anfängt anders zu denken oder sich zu ändern. Da habe ich dann irgendwie keinen "Ist das vernünftig, was ich da denke"-Filter. Meinungen von Menschen, die mir nichts bedeuten, sehe ich immer etwas differenzierter.
Es gibt nen schönen Ausspruch von Jennifer Weist, der Sängerin von Jennifer Rostock, die ich sehr mag, die mal auf die Frage hin: "Was würden Sie an sich ändern?" gesagt hat: "Gar nichts, denn sonst hätte ich es ja schon geändert." Finde, diese Einstellung ist zusammen mit dem Wissen, dass man es eh nicht allen Recht machen kann, eine gute Lebenseinstellung. Man muß sich selbst , wie man ist, wie man denkt, wie man reagiert, mögen und wissen, warum man das tut - dann ist was andere Menschen denken, nicht so wichtig. Aber man sollte auch so ehrlich zu sich selbst sein, wenn man mal Bockmist gebaut hat oder unvernünftiges Zeug tut, dann auch wirklich etwas zu ändern. Also eine Mischung aus "gut zuhören" und "Bild dir deine eigene Meinung". :)