Ambivalenz Einsamkeit
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Danke, @Zwölfe, für den Hinweis. Ich hab mir die Doku nebst anschließender Sendung mit ein paar Diskussionsbeiträgen angeschaut und fand es sehr interessant. Viele Aspekte, die hier zum Teil bereits angesprochen wurden. Und die gezeigten Hilfsprojekte aus Deutschland und Großbritannien lassen hoffen, dass das Thema nicht nur vorübergehend im Fokus bleibt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2019
danke für den Tipp
Bin mal gespannt
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.02.2019
Ich lese gerade passend zum Thema ein wunderschönes Buch von Anja Rützel (Ja, die Anja Rützel, die man von den Dschungelcamp Tagesberichten kennt).

Das Buch heißt "Lieber allein als gar keine Freunde" - witzig, anrührend, treffend - wirklich unterhaltsam zu lesen. Sie spricht mir in so vielem aus dem Herzen und ich finde man bekommt auch andere Sichtweisen auf die Einsamkeit und das Alleinsein.

https://www.fischerverlage.de/buch/anja_ruetzel_lieber_allein_als_gar_keine_freunde/9783596297771

Ich kann es wirklich nur jedem ans Herz legen - auch wenn es gleich mal damit losgeht, dass ein Hund stirbt.

Absolute Leseempfehlung!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.02.2019
Ich bin jetzt 10 Jahre Single und kenne die Einsamkeit und auch den Hang oder die Vorliebe zum alleine sein.
Für mich habe ich ich letztes Jahr die Entdeckung gemacht das ich das alleine sein brauche,
trotz Partners in meiner Nähe.
Dieser suchte viel die Nähe zu mir und war sehr sehr präsent!
Es heißt wenn man liebt sucht man sich ,aber in mir baute sich ein großer Druck auf denn ich fand keine Zeit mehr mit mir allein zu sein.
Ich habe mich wirklich gefragt? Habe ich es verlernt Raum abzugeben von meinen Leben?
Ich denke nicht!
Ich möchte aber mir selbst Zeit zu gestehen weil ich die brauche.Das wird leider oft nicht verstanden.
Genauso weiss ich auch das ich einsam sein darf!Das ist eine Phase in der ich hadere weine traurig bin ,aber aus der ich auch immer wieder heraus finde!"
Gesundes einsam sein gehört zu meiner Entwicklung.Ich fühle mich dann als den einsamsten Menschen auf der Welt doch es zieht vor rüber.
Das alleine sein mit mir geniesse ich.Ich genüge mir oft sehr und freue mich auf Stunden die ich mit mir allein verbringe.
Ich habe lange gebraucht um diesen Spagat hin zu bekommen.Um es anzunehmen .
Die Einsamkeit bringt mich nach vorne...
Das alleine sein erlernt zu haben ist wie ein kleiner Schatz den ich mir bewahre.

Ich brauche die Tränen in mein Leben und auch das Gefühl ich genüge mir selbst!
Es macht mich stark ,und das ich auf den richtigen Weg bin mir ein Leben zu gestalten in dem ich mich
zufrieden zu recht finde.
@Calla 1 und andere, die auch körperlich eingeschränkt sind

In der heutigen Zeit gibt es viele technische Möglichkeiten, auch ohne aus dem Haus zu gehen, intensiven Kontakt zu anderen Menschen zu pflegen. Es gibt ja nicht nur Foren, sondern auch Telefon, WhatsApp, Skype (da kann man sogar mit mehreren nicht nur chatten, sondern auch quatschen). Natürlich muss man ein wenig aus der Komfortzone raus und jemandem einen Vertrauensvorschuss geben (bei Skype z.B. nur minimal im Gegensatz zur Telefonnummer). Und auch hier ist 'Arbeit an der Beziehung' gefragt - sich regelmäßig melden, auch wenn es nur kurz ist.

Als um die Jahrhundertwende die Gefahr der Vereinsamung durch das Internet gehyped wurde, wusste ich nicht, worum es geht, konnte es nicht nachvollziehen. Ich habe über das Internet viele Menschen kennengelernt, mit denen ich (mittlerweile) über Jahrzehnte mehr oder weniger intensiven Kontakt habe. So an die 50 (jep - ist kein Tippfehler) habe ich sogar persönlich kennengelernt und mehr als einmal getroffen - ist halt keine Datingsituation.

Ich habe offline, an dem Ort wo ich lebe, wenige persönliche/intensive Kontakte. Zwei Freundinnen reichen mir, die ich besuchen kann, die mich besuchen. Dazu kommen noch ein paar Bekannte (unter 5) und das wars auch schon. Aber über 'die Technik' habe ich täglich mit mehreren Menschen Kontakt. Die Qualtität und Intensität eines Gesprächs hängt für mich nicht davon ab, wo die Sofas stehen auf denen die Gesprächsteilnehmer sich lümmeln.
Schwierig ist es nur manchmal mit Kontakten in Übersee - durch die Zeitverschiebung müssen wir da gründlich planen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2019
Vieles liegt auch an der Gesellschaft.
Alles ist unpersönlicher , jemanden Vertrauen zu geben ist unpopuläre, nein ich rede nicht vom Partnersuche. Aber einen fremden Menschen zum Freund zu machen mit dem Risiko verletzt zu werden geht kaum einer ein.
Was bleibt sind oberflächliche Beziehung
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.01.2019
"Cautela Heute, 09:51
93, entschuldige, falls ich dich mit dem Beispiel der Nachbarn genervt haben sollte."


Da es nicht an mich gerichtet war (und ich es daher auch nicht sehr aufmerksam gelesen habe 🙈), hast du mich damit auch nicht genervt. ☺


Hmm.. und nun?, das widerspricht sich für mich nicht. Die Definition "Mangel an sozialen Kontakten" sagt nicht zwingend aus, ob es dabei um Qualität und/oder Quantität geht.

Auch ich KENNE das Gefühl der Einsamkeit, aber m.E. ist der Mangel/die Mängel (um die es mir jetzt geht) NICHT Einsamkeit. Deshalb fragte ich in die Runde, ob ihr wisst, dass/ob ihr einsam seid. Muss ja nicht in jedem Falle sein, aber eben AUCH ein anderer Mangel oder Zustand (oder such dir ein Wort, das dir gefällt). Du musst darauf ja keine Antwort haben oder geben, es war ja eine Frage in die Runde. Sofern du das nicht so empfinden kannst, ist das wohl ein Hinweis darauf, dass es dir so nicht geht. Ist ja im Grunde vielleicht auch positiv.

Aber vielleicht hatte jemand schon ähnliche Überlegungen, besser überlegt jetzt entsprechend, ich habe jetzt ja auch erst darüber nachgedacht, weil die Diskussion schon aufkam, dass manches, was anders genannt wird Einsamkeit ist. Andersherum ist das ja ebenso möglich.

Vielleicht ist ja wie gesagt der Titel Ambivalenz Einsamkeit auch irgendwie ein Hinweis darauf.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.01.2019
Das hat @Eliza sehr schön auf den Punkt gebracht, so sehe ich es auch:
Aber für ein wirklich glückliches Leben braucht es irgendwie beides: Die Einsamkeit und die Gemeinsamkeit.
Jetzt geht es "nur" noch ums Feintuning :-)
Wieviel wovon und wann und überhaupt jeweils. Meine Erfahrung: Schwere See! (wie Grönemeier sagen würde).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.01.2019
93, entschuldige, falls ich dich mit dem Beispiel der Nachbarn genervt haben sollte.

Das ist natürlich kein Patentrezept, aber eine Möglichkeit, um zwischenmenschliche Kontakte und Beziehungen aufzunehmen, ohne groß und weit aus dem eigenen Haus zu müssen. Natürlich nur, wenn einem die Menschen sympathisch sind und dies auf Gegenseitigkeit beruht.

Ich denke, dass ohnehin jeder individuell anders fühlt und es niemals den perfekten goldenen Weg zum Glück geben kann, der für alle passt.
Für mich ist es nicht zwingend der Mangel (= Anzahl) an sozialen Kontakten, es hat etwas mit der Qualität zu tun. (Viele Menschen birgt nur bedingt Ablenkung von Gefühlen)
Auch ist es nicht täglich gleich oder immer etwas, dass ich als Einsamkeit bezeichnen würde / kann / möchte.
Es gibt unterschiedliche Bedürfnisse, die gestillt werden wollen.
Aber wenn mich jemand fragt, ob ich Einsamkeit kenne: ja, tue ich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.01.2019
Eine BASIS der Definition ...

Deshalb hatte ich bei Wikipedia nachgesehen ob es etwas gibt, das man vielleicht als eine Art Basis einer Definition nehmen kann, die natürlich auch ein paar Abzweigungen hat. Und ich glaube schon, dass "Mangel an sozialen Kontakten" für Einsamkeit durchaus eine solche BASIS der Definition darstellt.
Welche wäre deine/die bessere?

Aber sag es wie du willst, der Punkt ist der: ich bin nicht einsam. Aber irgendetwas bin ich. Und das wollte ich wissen, ob das vielleicht auch jemand kennt.

Übrigens auch im Hinblick auf das Thema des Threads.
wenn wir z.B. (nachgeguckt) Mangel an sozialen Kontakten als zumindest eine Basis der Definition nehmen würden.

Dieser Satz hinkt irgendwie, denn Du gehst davon aus, dass es EINE Definition gibt, was Einsamkeit ist. Aber das klappt doch nicht, denn Einsamkeit ist ausschließlich subjektiv.
Für den einen hat es mit Mangel an sozialen Kontakten zu tun, ein anderer ist froh wenig andere Menschen um sich herum zu haben.
Es ist ein Gefühl, dass aufkommt, einen Gefühlszustand beschreibt, aber die Ursachen können völlig verschieden sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.01.2019
"Hmm.. und nun? Gestern, 23:30
Deshalb bin ich ja auch so skeptisch, was Empfehlungen zu Schützenverein und Tanzgruppe betrifft.

Dann mach mal einen anderen Vorschlag: aus der mentalen Ecke heraus"


Tschulldigung, konnte nicht gleich antworten, musste meiner Nachbarin erst noch schnell die Relativitätstheorie erklären.
Na, wenn ich Vorschläge hätte, würde ich sie zuerst selbst probieren und dann tolle Selbsthilferatgeber schreiben und reich werden.^^

Ich hatte einfach überlegt, dass mich wohl einige/viele unter der Betrachtung der Lebensumstände (um es möglichst allgemein zu halten), einsam nennen würden. Das würde ich selbst allerdings nicht tun, wenn wir z.B. (nachgeguckt) Mangel an sozialen Kontakten als zumindest eine Basis der Definition nehmen würden. Aber es gäbe schon Mangel/Defizite/wie auch immer, die wiederum ich für mich selbst erkennen würde.

Aus dieser Überlegung heraus, meine ich, dass man ebenso wie tatsächlich Einsamkeit dahinter stecken mag, was Depression, Angststörung oder was auch immer genannt wird, das umgekehrt m.E. nach genauso der Fall sein kann.

Deshalb meine Frage, ob ihr wisst, dass ihr einsam seid?

Ich weiß nicht was ich bin und (zudem was du vermutet hattest Hmm ..und nun?) ich würde es nicht deshalb nicht einsam nennen, weil es nicht hipp ist oder weil ich mich damit schämen würde. Ich fände es im Gegenteil "einfacher", einfach, weil ich es einfacher finde, wenn das Kind einen Namen hat. Hätte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.01.2019
Ich "tanke" tatsächlich auch Energie auf, wenn ich allein bin.

Andere Menschen genieße ich nur, wenn es mir gut geht. Aber für ein wirklich glückliches Leben braucht es irgendwie beides: Die Einsamkeit und die Gemeinsamkeit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.01.2019
Wäre auch keine gute Vorbeugungsmaßnahme ... da fühlt man sich erst recht einsam.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.01.2019
Ich bin gern allein und bin es oft.

Aber befürchte mich irgendwann dadurch einsam zu fühlen.

Aber ich habe auch nicht die geringste Lust mich deshalb vorbeugend mit uninteressanten Leuten zu umgeben.

Interessante sind wiederum schwer zu finden, zumal das gegenseitig sein müsste.
Deshalb bin ich ja auch so skeptisch, was Empfehlungen zu Schützenverein und Tanzgruppe betrifft.

Dann mach mal einen anderen Vorschlag: aus der mentalen Ecke heraus
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.01.2019
"Rollikind - Profil pausiert Heute, 22:58
@ 93
Bezieht sich deine Frage auf das, was ich geschrieben hatte?"


Eigentlich nicht, aber es passt trotzdem. 😉

"Hmm.. und nun? Heute, 23:01
Einsamkeit hat schon eine sehr subjektive Komponente. Findet ihr nicht?"


Ja, das meinte ich u.a.
Ob wirklich alles Einsamkeit ist, was wir zunächst so empfinden?
Vielleicht auch umgekehrt.
Deshalb bin ich ja auch so skeptisch, was Empfehlungen zu Schützenverein und Tanzgruppe betrifft.
Einsamkeit hat schon eine sehr subjektive Komponente. Findet ihr nicht?
Würde nicht jeder ein bissl was anderes in den Topf werfen, wenn es um die Beantwortung der Frage geht: was macht dich einsam?
Ist auch nicht jeden Tag das selbe Gefühl.. denn die darauf logische Frage ist 'was brauchst du jetzt'?
Unwahrscheinlich, dass immer nur eine 'Zutat' hilft
@ 93
Bezieht sich deine Frage auf das, was ich geschrieben hatte?
In dem Fall: Einsam in einer Beziehung zu sein, ist fast unerträglich. Man zieht sich wie im Schneckenhaus zusammen, immer mehr und immer weiter - ja, auch dadurch, dass man nicht verstanden - nicht wahrgenommen wird. Das Gefühl ist nicht das gleiche - in diesem, meinem Fall, basiert das eine aber auch auf dem anderen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.01.2019
Das wäre eine interessante Frage. Übrigens wäre das dann eben nur eine mentale Abgeschiedenheit. Und das ist genau so ein Punkt, als klassische Einsamkeit wäre das nicht auszumachen. So kann es einem ja auch gehen, wenn man nicht körperlich abgeschieden ist.
Genauso wie allein nicht zwingend einsam ist.
das Gefühl des Nichtverstandenwerdens nicht mit Einsamkeit
Aber führt dauerhaftes Nicht verstanden dann irgendwann zu Einsamkeit.. ? Das Gefühl der 'Abgeschiedenheit', des sich nicht verbunden fühlen ist für mich ein essentieller Teil von Einsamkeit
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.01.2019
Hmm.. und nun?, das ist z.B. so ein Punkt, was ich meine mit "wisst ihr das/erkennt ihr das"?
Ich würde auch z.B. das Gefühl des Nichtverstandenwerdens nicht mit Einsamkeit gleichsetzen, glaube aber dass es sich schon ähnlich äußert/anfühlt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.01.2019
Rollikind, ich bin da sehr "genügsam". Ein Besuch zum Cappuccino oder Tee mit einem guten ehrlichen Gespräch, das wirkt oft schon Wunder und gibt wieder Kraft für die nächsten Tage oder Wochen.